Gute Vorsätze einhalten: 5 Tipps mit Pep von peb

Ein neues Jahr hat begonnen und wie immer sind viele Menschen mit guten Vorsätzen gestartet. Die häufigsten Wünsche dürften wohl eine Umstellung der Ernährung und mehr Bewegung sein. Die eigentliche Herausforderung besteht darin, diese guten Vorsätze auch wirklich dauerhaft umzusetzen, und zwar weit über die ersten Januarwochen hinaus. Wie kann ein Neustart zu einem gesünderen Lebensstil mit ausgewogener Ernährung und mehr Bewegung langfristig gelingen – möglichst für die ganze Familie?
Peb – die Plattform Ernährung und Bewegung e.V.  – hat fünf Tipps mit Pep für einen gelungenen Start ins neue Jahr zusammengestellt:
1. Gewohnheiten in Frage stellen!
Viele alltägliche Gewohnheiten stehen einem gesunden Lebensstil entgegen. Oft wird nur aus Gewohnheit gegessen. Dabei verfügen Kinder über ein zuverlässiges Hunger- und Sättigungsgefühl, welches respektiert und in die tägliche Essensplanung einbezogen werden sollte. Gemeinsam kann ein abwechslungsreicher und bunter Speiseplan zusammengestellt werden. Geregelte und feste Essenszeiten sollten in der Familie aber nicht zu kurz kommen, denn diese dienen nicht nur der ausgewogenen Ernährung, sondern können auch ein Grundpfeiler eines harmonischen Familienlebens sein.
2. Konkrete und erreichbare Ziele!
Konkrete und erreichbare Ziele stärken die Motivation und das Durchhaltevermögen. So lässt sich das Ziel „täglich mindestens eine Stunde draußen sein“ beispielsweise eher erreichen als das allgemeine Ziel „mehr Sport an der frischen Luft“. Zusätzlich hilft es, die vereinbarten Vorsätze sichtbar für alle auf einer Tafel oder einem Plakat festzuhalten.
3. Durchhalten!
Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen und so sollten Ziele nicht nur konkret sondern vor allem auch realistisch formuliert werden. Nur dann bleibt die Familie am Ball. Mehr bewegen bedeutet nicht automatisch zum Ausdauersportler zu werden – ein gemeinsamer Ausflug zum langen Spaziergang ist doch schon ein guter Anfang! Neue Rezepte und vielleicht bisher unbekannte Zutaten machen die Ernährung abwechslungsreich und ausgewogen – dafür muss das Lieblingsgericht der Familie nicht komplett vom Speiseplan gestrichen werden.
4. Alle machen mit!
Möglichst alle Mitglieder der Familie sollten sich entsprechend ihren Möglichkeiten beteiligen. Auf diese Weise können Groß und Klein sich gegenseitig unterstützen und motivieren. Zudem macht es Kindern mehr Spaß, gemeinsam mit den Eltern zu kochen und sich mehr zu bewegen.
5. Auch ein Misserfolg kann zum Erfolg führen!
Sollte mal etwas zwischen den guten Vorsatz und die tatsächliche Umsetzung kommen, bedeutet das nicht sofort, dass man diesen gänzlich über Bord werfen muss. Statt einer Ausrede, warum das gesteckte Ziel nicht erreichbar ist, kann eine Alternative gefunden werden. Muss beispielsweise die Strecke zur Schule oder Kita aus zeitlichen Gründen nun doch mit dem Auto statt zu Fuß zurückgelegt werden, bleiben trotzdem noch genug andere Möglichkeiten, den Familienalltag bewegter zu gestalten. So sollten sich weder Eltern noch Kinder von kleinen Stolpersteinen entmutigen lassen.
Die Veränderungen sollten der gesamten Familie vor allem Spaß machen und nicht als Zwang empfunden werden. Weitere Ideen und Vorschläge für den gesunden Alltag mit Spaß und Freude vermitteln die beiden TV-Helden Peb & Pebber auf der peb-Homepage.
 

Redaktion docFood

 Quelle: Plattform Ernährung und Bewegung e.V. (peb)

Zum Heulen schön: Die Zwiebel – Heilpflanze des Jahres 2015

Manchmal sind sie zum Heulen, die Zwiebeln – vor allem beim Schneiden. Das nehmen wir gerne in Kauf, denn wichtiger ist: Ganz oft hilft die Zwiebel beim Heilen – und das haben wir unter anderem ihren antibiotischen und antioxidativen Inhaltsstoffen zu verdanken. Grund genug, die Zwiebel zur Heilpflanze des Jahres 2015 zu küren. Und Grund für docFood, in der nächsten Zeit die Vorzüge und Fähigkeiten der scharfen Knolle aus der Familie der Lauchgewächse – die botanisch gesehen eine Schalenzwiebel ist – etwas näher zu beleuchten.
 
Es gibt sie in rot, weiß, braun und gelb. In der Küche sind ihre Einsatzmöglichkeiten beinahe unbegrenzt: Sie gibt dem Essen natürliche Würze, ganz gleich in welcher Form – gedünstet, gegrillt, karamellisiert, roh, in Ringen, in Stückchen, um nur einige der bekanntesten Varianten zu nennen. Dazu kommt ihre Verwendung als altes Hausmittel gegen die verschiedensten Zipperlein sowie in der Naturheilkunde. Kein Wunder also, dass sie zur Heilpflanze des Jahres 2015 gewählt wurde. Schon Oma kannte die Wirkungen der Zwiebel als Hausmittel für alle möglichen Wehwehchen.Eines ihrer Geheimnisse ist der hohe Gehalt an der schwefelhaltigen Aminosäure Alliin, die antioxidativ wirksam ist. Bei welchen Erkrankungen und Beschwerden die Wunderknolle Hilfe verspricht, haben wir für Sie im folgenden Überblick zusammengestellt: Hier die wichtigsten und bekanntesten Wirkungen der Zwiebel bei Anwendung von außen und von innen.
 
So hilft die Zwiebel von außen…:

  1. Insektenstiche: Wegen ihrer desinfizierenden und natürlich-antibiotischen Wirkung kann die Zwiebel helfen, wenn sie möglichst schnell auf den frischen Stich aufgetragen wird. Dazu wird die Zwiebel einfach halbiert. Mit der Schnittfläche wird dann vorsichtig und sanft über den Stich gerieben. Der Zwiebelsaft kann so in die Einstichstelle eindringen und seine Wirkung entfalten. Der starke Juckreiz lässt praktisch sofort nach. ur Unterstützung der Heilung von Furunkeln, Abszessen, Brandwunden, Hautrissen und Akne. In all diesen Fällen verwendet man die Zwiebel entweder zerdrückt als Umschlag oder den reinen Saft als Waschflüssigkeit oder Kompresse.
  2. Sonnenbrand: Kühlende Zwiebelwickel wirken Wunder.
  3. Zahnschmerzen: Hier ist das Zwiebelsäckchen das Mittel der Wahl. Es wird kalt angewendet und auf die Wange gelegt.
  4. Graues oder dünner werdendes Haar: Selbst hier kann der Zwiebelsaft etwas bewirken. Bei kurzen Haaren einfach mit der angeschnittenen Zwiebel über die Kopfhaut streichen. Alternativ die Zwiebel auspressen und den Saft in die Kopfhaut einmassieren.
  5. Erkältung: Ob Halsschmerzen oder Mittelohrentzündung: Zwiebel – z.B. als Wickel oder im Säckchen – kann helfen. Mehr dazu bald hier auf docFood.

 
…und so von innen:

  1. Husten: Zwiebelsaft mit Honig – gleich zwei entzündungshemmende Hausmittel hemmen den Hustenreiz.
  2. Cholesterin: Schwefelhaltige Substanzen senken den Cholesterinspiegel. Dafür einfach regelmäßig Zwiebeln essen – am besten roh.
  3. Verdauung: Der Verzehr von Zwiebeln regt die Bildung aller Verdauungssäfte (in Magen, Darm und Bauchspeicheldrüse) an, die antibiotische Wirkung der Küchenzwiebel unterstützt die Regulierung der Darmflora.
  4. Stoffwechsel: Die allgemein kräftigende Wirkung der Zwiebel führt man auf die in ihr enthaltenen Enzyme zurück. Sie aktivieren den Stoffwechsel und fördern die Blutbildung. Dadurch sind Mineralstoffe, allen voran Eisen, in größeren Mengen vorhanden.

 
Heilpflanze 2015
„Die Zwiebel ist eine der beliebtesten Gemüsearten Deutschlands. Was aber nur Wenige wissen: die Zwiebel ist auch eine vielseitige Heilpflanze und somit eine alltagsrelevante Arznei“, erklärte Konrad Jungnickel, der 1. Vorsitzende des Vereins NHV Theophrastus, der jedes Jahr aufs Neue die „Heilpflanze des Jahres“ bestimmt. Ziel ist es, Informationen zu heilenden Wirkungen von Kräutern anhand der ausgewählten Pflanze exemplarisch zu vermitteln und auf die Bedeutung der Phytotherapie in der Medizin hinzuweisen. Im Jahr 2015 werden die vielfältigen heilenden Effekte der Zwiebel in den Blickpunkt gerückt.
 
Mehr über die Zwiebel bei docFood:
Wir stellen Ihnen in den kommenden Wochen die Zwiebel als Alleskönnerin genauer vor. Angefangen von ihren wertvollen Inhaltsstoffen bis hin zu Tipps und Tricks für ihren Einsatz bei Erkältung erfahren Sie bei uns Spannendes rund um die Heilpflanze 2015.

Dr. Friedhelm Mühleib

Bild: © NHV Theophrastus / Gabriele Hanke
 

Vitamin D: Vier Tipps für die Versorgung im Winter

„Man könnte nackt die Skipiste runterfahren und würde kein Nanogramm Vitamin D bilden, selbst in strahlendem Sonnenschein“, so Dr. Johannes Scholl, Facharzt für Innere Medizin und Vorsitzender der Deutschen Akademie für Präventionsmedizin. Der Grund: Die Wintersonne steht so tief, dass uns die UVB-Strahlen, die bei der Bildung des Vitamins helfen, gar nicht erreichen. Gerade in der dunklen Jahreszeit zehren wir daher von unseren Vitamin D-Vorräten.
 
Auch der oft empfohlene Winterspaziergang kann also keine Abhilfe schaffen. Wie wir trotz kurzer Tage ohne Sonne unsere Speicher auffüllen können, verraten wir Ihnen in unseren Tipps. Das ist deshalb so wichtig, weil wir Vitamin D u.a. für die Knochenstabilität brauchen, da es den Calcium-Stoffwechsel reguliert. Doch seine Bedeutung geht weit darüber hinaus: Es beeinflusst Psyche und Muskelkraft, beugt Herz-Kreislauf-Erkrankungen vor, soll vor Krebs schützen und aktiviert das Immunsystem. Mehr über das Sonnenvitamin erfahren Sie hier und da bei docFood.
 
So füllen Sie Ihre Vitamin D-Speicher – Tipps von docFood:

    1. Viel Fisch essen: Vor allem fettreiche Arten wie Lachs, Sardinen oder Hering liefern größere Mengen Vitamin D. Das deckt zwar noch nicht den täglichen Bedarf, hilft aber bei ein bis zwei Fischmahlzeiten pro Woche dabei, leeren Vitamin-Speichern vorzubeugen.
    2. Wichtig für Vegetarier: Milch, Eier und verschiedene Pilzsorten (Shiitake, Steinpilze) enthalten geringe Mengen des Vitamins, die aber nicht mit denen aus Fisch vergleichbar sind. Doch auch hier gilt: Besser als gar nichts.
    3. Strand statt Skipiste: Verlegen Sie Ihren Winterurlaub in die Sonne – und möglichst statt in die Berge an einen Strand im Süden – wie wär’s z. B. mit den Kanaren? Wenige Minuten Sonneneinstrahlung auf nackte Haut pro Tag reichen aus, um die Vitamin D-Produktion anzukurbeln und die Speicher für den Rest des Winters zu füllen.
    4. Skepsis ist bei Supplementen angebracht: Einig sind sich die Experten bei der Zufuhr von Vitamin D-Ergänzungen nicht. Während manche der Meinung sind, Supplemente könnten bei unserem Stubenhocker-Lebensstil ganzjährig eingenommen werden, warnen andere schon vor der Einnahme lediglich in den Wintermonaten. Denn schnell besteht die Gefahr einer Überdosierung. Und die kann Nierensteine oder Nierenverkalkung zur Folge haben. Unser Tipp: Klären Sie die Einnahme von Supplementen vorher mit einem Arzt ab.

Julia Hintzen

Sieben Gründe für's Selber Kochen

Sieben Gründe für's selber Kochen

Selbst kochen ist schon lange nicht mehr nur notwendiges Übel zur Versorgung mit Nahrungsenergie. Ganz im Gegenteil: Selber Kochen ist ein wesentlicher Schlüssel zu Genuss, Gesundheit und Wohlbefinden. Wer sich die Vorteile des selber Kochens bewusst macht, kommt guten Gewissens um den eigenen Kochtopf gar nicht mehr herum.
Man könnte fragen: Warum noch selber kochen, wo doch Fertiggerichte, Fast Food und Essen außer Haus die bequeme Lösung der täglichen Nahrungsfrage versprechen? – Weil das Essen auf die Schnelle nicht selten mir Einbußen bei Geschmack und Qualität verbunden ist. Dabei liegen die vielen Vorteile des Selber-Kochens auf der Hand:
– Man weiß, was im Essen drin ist
Wo Zutaten wie Obst, Gemüse und Kartoffeln im Supermarkt, auf dem Wochenmarkt oder beim Erzeuger eingekauft werden, bleiben Konservierungs- und Zusatzstoffe weitgehend aus dem Spiel. Selbst Gekochtes bürgt für eine weitgehend natürliche Kost mit einem Minimum an unerwünschten Fremd- oder Hilfsstoffen. Wer unter Lebensmittelallergie, Lactoseintoleranz, Zöliakie oder anderen Unverträglichkeiten und Beschwerden in Zusammenhang mit der Ernährung leidet, hat beim Selber-Kochen mit frischen Zutaten die beste Kontrolle über das, was er zu sich nimmt.
– Optimale Verbindung von Gesundheit und Genuss
Eigentlich möchte jeder nach den Regeln einer vollwertigen, abwechslungsreichen und gesunden Ernährung leben, dabei aber trotzdem nicht auf den Genuss verzichten. Gesundheit und Geschmack lassen sich am leichtesten verbinden, wenn man selber kocht. So hat man sein „Ernährungsschicksal“ ganz in der eigenen Hand. Schließlich ist gesunde Kost, die schmeckt, weniger eine Frage der Zutaten als der Zubereitung. Ob z.B. „Grünzeug“ langweilig oder köstlich schmeckt, hängt nicht so sehr vom Gemüse oder Salat als Lebensmittel ab als von der Kunst, ein würziges Dressing oder eine schmackhafte Soße zu bereiten.
– Gewicht: alles unter Kontrolle
Bewusstes Kochen macht Crash-Kuren und Extremdiäten überflüssig. Denn selbst zubereiten heißt immer auch, die Kontrolle über die Kalorien zu behalten. Wer fettarm zubereitet und den Gehalt der Mahlzeiten an Zucker und Stärke beschränkt, spart automatisch Kalorien und behält dadurch gleichzeitig sein Gewicht im Blick. Auf den letzten Schuss Sahne oder den Stich Butter kann ich beim Selber-Kochen gut verzichten. Am Fettgehalt des Fertiggerichts ändere ich dagegen nichts. So gehört bewusstes, bedarfsgerechtes Kochen zu den effektivsten Strategien gegen das Übergewicht.
– Selbstbestimmung über Qualität und Frische
Wer regelmäßig kocht, kauft automatisch öfter ein. Dabei wird er in der Regel schon bald einen Blick für die Frische und Qualität der Lebensmittel entwickeln. Wer seine Sinne beim Einkauf benutzt, lernt schnell, Frisches und Knackiges von Welkem und Weichem zu unterscheiden. So kommen Qualität und Frische auf den Tisch. Er lernt auch, die Mengen richtig einzuschätzen, die er für eine Mahlzeit braucht. Konserven, Tiefkühlkost und Fertiggerichte werden allenfalls zum Notbehelf.
– Essen mit mehr Nachhaltigkeit
Für viele Menschen spielt es eine immer wichtigere Rolle, nachhaltig zu leben. Beim Essen und Trinken ist dabei die Nutzung saisonaler und regionaler Angebote ein wichtiger Aspekt. Inzwischen binden sogar die großen Discounter gerade bei Obst und Gemüse saisonale und regionale Produkte verstärkt in ihr Angebot ein. Vitaminreiche Kohlsorten im Winter, frische Salate im Sommer und Kürbisse im Herbst genügen nicht nur den Ansprüchen der Nachhaltigkeit, sondern bringen zudem willkommene Abwechslung im Speiseplan.
– Selbst kochen spart Geld
Selbstversorger leben nach wie vor besonders günstig. Für Sparfüchse gibt es viele Wege, die Kosten für’s Essen und Trinken in Grenzen zu halten, angefangen von der Nutzung von Sonderangeboten bis zum kreativen Einsatz von Grundnahrungsmitteln und anderen preiswerten Nahrungsmitteln (Reis, Kartoffeln, Möhren, Kohlgemüse etc.). Wer selbst kocht, lernt, nur so viel einzukaufen, wie er wirklich braucht. Ein bedarfsgerechter Einkauf sorgt zum einen dafür, dass nichts mehr weggeworfen wird oder im Kühlschrank vergammelt. Zum anderen spart er bares Geld. Apropos Reste: Die schmecken oft besonders gut! Wenn doch einmal zu viel gekauft oder gekocht wird, findet sich für den, der kochen kann, garantiert ein leckeres Rezept der kreativen Resteküche.
– Last not least: Selbst kochen macht Spaß und schmeckt am besten
Warum denn in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah? Wer hätte sie nicht schon erlebt, die teuren Besuche in mittelmäßigen Restaurants, von denen man unbefriedigt nach Hause zurückfährt. Da kommt die eigene Kochkunst oft mit viel weniger Geld viel näher an das perfekte Dinner heran. Wer selbst Herr seiner Zutaten ist, kann nach Belieben das verwenden, was ihm selbst und seinen Lieben schmeckt. Was man nicht mag, wird einfach weggelassen. Ganz abgesehen davon, dass selbst kochen zu Hause kreativ ist und Spaß macht – vor allem, wenn man es z.B. am Wochenende zusammen mit Freunden praktiziert.
Tipp von docFood:
Selber-Kochen im Sinne einer abwechslungsreichen Ernährung ist keine Zauberei, sondern funktioniert nach einer einfachen Gleichung:
Ernährungswissen x Kochkenntnis = Kontrolle über Gewicht und Gesundheit.
Genauso wichtig wie der gesundheitliche Aspekt ist allerdings der Genuss. Dass der – mit frischen Zutaten und nach eigenem Geschmack zubereitet – zu Hause am größten ist, weiß jeder, der ein bisschen kochen kann.

Dr. Friedhelm Mühleib

Bild: Fotolia © Igor Mojzes

 

Weihnachten im Kreise der Familie - Tradion und moderne Küche vereinen

An Weihnachten entschlacken – wie kann das gehen?

Weihnachten ist für viele der Inbegriff des Genießens. Andere haben schon vor dem Fest ein schlechtes Gewissen angesichts der geplanten Völlerei. Oder sie lassen sich durch die hohe Erwartungshaltung von Freunden und Verwandten die besinnliche Laune verderben. Allerdings: Man kann auch Alternativen auf den Tisch bringen, die zwar festlich und lecker, aber keine Kalorienbomben sind.
Lebensmittelproduzenten und Einzelhandel sorgen schon seit Jahren dafür, dass Weihnachten immer längere Schatten vorauswirft. Und spätestens im Dezember quellen die Briefkästen mit Werbung für besondere Leckereien nur so über. Auch Frauen- und Kochzeitschriften, Fernsehmagazine und das Internet machen fleißig dabei mit, uns zum Kaufen und Schlemmen zu verführen. Kein Problem für diejenigen, die eine gesunde Lebensweise verinnerlicht haben. Die verkraftet es sehr gut, wenn wir hin und wieder über die Stränge schlagen, z. B. beim Gänsebraten mit Soße und Knödeln.
 

Leichte Alternativen für das Weihnachtsessen suchen

Besser ist es, von vorneherein mit leichten Alternativen fürs Festmenü zu planen: Wie wär’s mit Rehrücken, Wildschwein-Gulasch, Karpfen blau oder Forelle aus dem Backofen: Wild oder Fisch lassen sich einfach zubereiten und sind vergleichsweise leicht und bekömmlich. Dazu schöpfen Sie nach Herzenslust aus dem grünen Angebot der Saison und versorgen sich so nebenbei mit Ballaststoffen, Vitaminen, Mineralien und sekundären Pflanzenstoffen. Neben vielen Kohlsorten bietet das Winterhalbjahr zum Beispiel Chicorée, Feldsalat und Lauch. Oder sie bereiten ein vegetarisches Hauptgericht zu mit feinem Gemüse aus der Region als Highlight. Damit das Gemüse nicht zur Fettfalle mutiert, können Sahne, Butter und Mehlschwitzen bei der Zubereitung oft durch saure Sahne, Milch, Brühe oder fettarmen Schmelzkäse ersetzt werden. Abgerundet wird das gesunde Festessen am besten durch einen fruchtigen Nachtisch aus exotischem Obst oder Zitrusfrüchten, die jetzt Hochsaison haben.
 

Traditionen hinterfragen

Gibt es an Weihnachten bei Ihnen, was es schon bei Muttern gab? Hinterfragen Sie eingefahrene familiäre Traditionen. Denn Abwechslung und neue Kreationen bringen Fröhlichkeit. Vielleicht sind alle die Verwandtschaftsbesuche mit Weihnachtsmenüs am Mittag, Kuchen am Nachmittag und Fischplatte am Abend ja schon lange leid. Nur traut sich keiner, dies zu sagen. Das wäre schade, denn so wird die Chance ver­passt, etwas Neues zu probieren. Statt der klassischen Mahlzeitenfolge gibt es ein zwangloses, buntes Buffet. So ist keiner gezwungen, „aus Anstand“ auch noch die leckere Torte der Schwägerin zu würdigen, wo er doch eigentlich noch satt vom Entenbraten ist.
 

Tipp von docFood:

Neben der Zeit für gutes Essen und Trinken sollte auch noch Zeit für viel frische Luft und Bewegung bleiben. Denn ausgedehnte Winterspaziergänge oder ein bisschen sportliche Betätigung auf der Schlittschuhbahn machen gute Laune, sorgen für einen freien Kopf und machen Platz für den guten Appetit auf die nächste Mahlzeit.

Gabriela Freitag-Ziegler

Bildquelle: Fotolia © Kzenon

Wild: Tipps für Einkauf und Zubereitung

Wild auf Wild: Tipps für Einkauf und Zubereitung

Haben Sie sich schon Gedanken über den Festtagsbraten gemacht? Wenn es Wild sein soll, dann sollten Sie unsere Tipps für den erfolgreichen Einkauf und die unkomplizierte Zubereitung lesen. Wer vor Wild zurückschreckt, weil ihm das Abziehen, Ausnehmen und Rupfen, das Entbeinen und Zerlegen ein Greuel oder ein Buch mit sieben Siegeln ist, der sollte in einem modernen Wildgeschäft kaufen. Hier gibt’s von der bratfertig ausgelösten Keule über Hirschgulasch bis hin zur Fasanenbrust alles pfannenfertig.
Was ist Qualität beim Wild? Achten Sie beim Einkauf immer auf die Farbe des Fleisches: Frisches, junges Wildbret ist rot- bis schwarzbraun. Außerdem ist es fest, hat eine zarte Faser und wird umso dunkler, je länger es abgehangen ist. Nur Kaninchen haben weißes bis grau-rötliches Fleisch.
Gutes Wildbret erkennen
Wildfleisch sollte frei von grünen oder roten Flecken sein, weder einen unangenehm ins Faulige gehenden Geruch (vom zu langen Abhängen!) haben noch einen Harn- oder Geschlechtsgeruch — was bei Tieren vorkommt, die in der Brunftzeit erlegt wurden. Haar- und Federwild schmeckt am besten, wenn es im zarten Alter von einem Jahr bzw. in seinem ersten Herbst in die ewigen Kochgründe wandert. Wer scharf auf junges Wild ist, muss sich allerdings darauf verlassen, dass der Wildhändler korrekt ist, da das Alter eines Tieres für den Laien kaum erkennbar ist.
Wenn die Qualität stimmt, ist die Zubereitung ein Kinderspiel
Grundsätzlich lässt sich Wildfilet kurzbraten wie ein Rindersteak. Machen Sie die Garprobe: Drücken Sie das Fleisch mit dem Finger ein – durchgegartes Wildfleisch gibt nicht mehr nach. Der austretende Saft sollte nicht mehr rosa, sondern klar sein. Gutes Wildfleisch wird gewürzt, gebraten oder geschmort, und dann liegt die Kunst in der Zubereitung einer guten Sauce.
Zur traditionellen Wildküche gehören Sahne, Wein und Spirituosen. Damit lassen sich aus dem Wildfond wunderbare Saucen zubereiten. Kaninchen, in Sahne und Senf gegart, gehört in Frankreich ebenso zu den klassischen Wildgerichten wie der Rehrücken in Sahnesauce mit Kirschwasser in den italienischen Alpen. Wildarten mit einem besonders feinen Aroma sollte man ohne großes Drumherum zubereiten, damit der Eigengeschmack voll zur Geltung kommt. Gedünstetes Rebhuhn zum Beispiel sollten Sie nur mit einer leichten Rotweinsauce servieren. Passende Gewürze für Wild sind Pfeffer, Majoran, Thymian, Rosmarin, Lorbeer, Muskat oder Wacholderbeeren.Als Beilagen eignen sich Maronen, Topinambur, Kartoffeln, Klöße, Prinzessbohnen, Rotkohl, Rosenkohl, Wirsing, Steckrüben, Blattsalat, Sauerkraut, Pfifferlinge oder Champignons.
Tipp von docFood: Wilde Variationen wagen
Auf den ersten Blick ungewöhnlich – aber im Geschmack köstlich ist auch die Kombination von Wild mit Früchten. Dabei wird der leicht strenge Geschmack des Fleisches durch das säuerlich frische Aroma der Früchte harmonisiert. Wer einmal Rebhuhn gefüllt mit Weintrauben gegessen hat, wird diesen exquisiten Genuss wohl nicht mehr vergessen. Auch Preiselbeeren, Kirschen, Äpfel, Birnen, Orangen oder Feigen passen gut zum Wild. Fehlt nur noch ein passender Wein: Mit reifen Roten aus Bordeaux oder Burgunder liegt man immer richtig. Zu leichten Wildgerichten, etwa Kaninchen, passt auch schon mal ein schöner, aromatischer Weißer — ein Gewürztraminer wäre da fein.
Sie sind wild auf Wild? Lesen Sie hier, warum Sie ihr Wildbret beim Förster Ihres Vertrauens kaufen sollten. Erfahren Sie außerdem, welche Inhaltsstoffe Wildfleisch besonders wertvoll machen. Unsere leckeren Wild-Rezepte finden Sie hier.

Julia Hintzen

Bild: Fotolia © Floydine

Selber Kochen - mit allen Sinnen

Selber Kochen – mit allen Sinnen

Sie würden zu Weihnachten gerne selber kochen, aber trauen sich irgendwie nicht? Dann helfen Ihnen unsere Tipps ein bisschen weiter – und machen Ihnen hoffentlich doch noch Mut. Denn selber kochen ist eigentlich ganz – es muss ja nicht gleich ein Rezept vom 3-Sterne-Koch sein. Selber Kochen ist der Schlüssel zu Genuss, Wohlbefinden und gesunder Ernährung. Dazu braucht es nicht mehr als eine Handvoll grundlegender Kochkenntnisse, die man in immer neuen Varianten anwenden und kombinieren kann.
Probieren geht über studieren: Wer gut selbst kochen will, muss keine Kochlehre absolvieren. Es genügt, wenn er seine Sinne gebraucht und schult. Dazu hier die Tipps von docFood:
● Wer gut kochen will, muss sehen. Immer alles im Blick behalten – so lautet die Devise. Missgeschicke beim Kochen kündigen sich immer an. Sie fallen selten aus heiterem Himmel. Wer Augen hat, zu sehen, was auf dem Herd passiert, der kann jede Pfanne, jeden Topf noch schnell zur Seite ziehen.
● Wer gut kochen will, muss riechen: Vertrauen Sie Ihrer Nase: Was schon im Topf gut riecht, schmeckt meist auch auf dem Teller gut. Wird es zu heiß in Topf oder Pfanne, dann riecht man das – lange bevor Kartoffeln, Fleisch oder anderes Gargut anbrennen. Wer schnell reagiert, kann damit jeden Topfinhalt noch vor dem Anbrennen retten.
● Wer gut kochen will, muss hören. Auch Ihren Ohren dürfen Sie vertrauen: Wenn es in Topf oder Pfanne gleichmäßig köchelt und bruzzelt, ist alles auf einem guten Weg. Wird es zu laut, ist meist zu viel Hitze im Spiel.
● Wer gut kochen will, muss fühlen. Ein Fingerdruck auf das Steak, ein Gabelstich in die Kartoffel oder das Gemüse zeigen untrüglich an, wieweit der Garprozess schon fortgeschritten ist.
● Wer gut kochen will, muss schmecken. Abschmecken und Probieren macht nicht nur Spaß, sondern garantiert zudem, dass die Mahlzeit lecker wird. So ist der eigene Geschmack der sicherste Wegweiser zum erfolgreichen Selber-Kochen.
Ach – eine Frage wäre da noch: Wie genau muss man sich eigentlich an Rezepte halten? Unser Rat:
Mehr Gefühl – weniger Rezept
Wer sich auf seine Sinne verlässt, braucht Rezepte bestenfalls als Ideengeber und sicher nicht mehr als Vorlage, an die man sich sklavisch halten muss. So ist das genaue Abmessen der Zutaten in den seltensten Fällen entscheidend. Etwas mehr oder weniger von einem Gewürz oder einer Zutat verändern bei Rezepten der Alltagsküche vielleicht die Richtung des Geschmacks, doch selten den Charakter des Gerichtes. Für den Alltagskoch, der mit seinem Selbst-Gekochten Spaß und Freude haben will, gilt allerdings auch: Erkenne Deine Grenzen. Wer das beherzigt, kann mit einem Minimum an Grundzutaten und Ausstattung zu größten Geschmackserlebnissen kommen. Er wird aber wohlweislich darauf verzichten, im Alltag Soufflés, Pasteten oder Infusionen zu produzieren. Stattdessen bringt es mehr Lob (von der Familie) und Selbstbestätigung, die Kunst der Resteküche zu optimieren und den Reis, die Nudeln und das Fleisch von gestern z.B. in einen herzhaften Salat zu verwandeln.
Wer so aufmerksam dabei ist und gute Zutaten hat, für den ist das Kochen kein Problem. Also: Trauen Sie sich – wir von docFood wünschen viel Spaß mit dem Weihnachtsmenü.

Dr. Friedhelm Mühleib

 
Bild: Fotolia © jillchen
 

Wild aus heimischen Wäldern – oder von ganz weit weg?

In unseren herbstlichen Wäldern ertönt jetzt überall das Halali – und sogar Supermarktketten werben mit günstigen Wild-Angeboten. Wer glaubt, dass das Wildfleisch in den Supermarkttheken  gerade jetzt ganz sicher aus deutschen Landen kommt, liegt oft daneben. Wildfleisch eignet sich ganz prima zum Tiefgefrieren. Das ist der Hauptgrund dafür, dass das Angebot in den Supermärkten sogar jetzt zur Jagdzeit vorwiegend aus der kontrollierten Wildtier-Zucht und den Wildimporten aus aller Herren Länder stammt.
Früher war Wild ein Saisonartikel, als es Reh und Hase nur im Herbst zur Jagdzeit gab. In Wildfachgeschäften gibt es heute fast jederzeit alles, was das Herz von Freunden leckerer Wildgerichte begehrt. Die sollte man tatsächlich nicht nur zur Herbst- und Winterzeit genießen, denn Wildfleisch ist aromatisch, fettarm und gesund. Die Nachfrage nach Reh- und Wildschweinbraten kann größtenteils aus deutscher Erzeugung gedeckt werden, weil Wildschweine, Damwild, Rehe, Wachteln und Fasane in großen Freigehegen oder Farmen gezogen werden.
 
Hirschfleisch: Weite Reise aus Neuseeland
Hirsch- oder Hasenfleisch hingegen wird häufig importiert. Der größte Teil des importierten Wildes kommt nach wie vor aus Osteuropa – vor allem Polen und Ungarn, aber auch Spanien und Österreich beliefern den deutschen Markt. Ca. 80% des Hirschfleisches auf dem deutschen Markt stammt mittlerweile sogar aus Neuseeland. Und auch Wildhasen legen einen weiten Weg zurück: Sie kommen größtenteils aus Argentinien.
Wer Wert auf regionales Wildbret legt, muss schon beim Förster oder Jäger kaufen, wenn er die Gewissheit haben will: Dieses Wild stammt garantiert aus der unmittelbaren Region und der aktuellen Jagdsaison. Wer wissen will, wann es was bei den Jägern gibt, der kann sich am Jagdkalender orientieren: Es gibt für jede Wildart festgelegte Jagdzeiten, die sich übrigens für viele Tiere nicht nur auf den Herbst und Winter beschränken. Einige Wildtiere werden auch schon im Mai oder Juni erlegt. Frischlinge gibt es sogar das ganze Jahr.
 
Wild essen – auch dem Ökosystem zuliebe
Die Bedeutung der Jagd gilt heute weniger dem Abschuss eines Sonntagsbratens. Viel wichtiger ist die Regulierung des Wildbestands. Geschossen werden deshalb nicht nur kranke und alte Tiere, sondern vor allem auch Jungtiere. So wird der jährliche Zuwachs gesteuert – der Bestand bleibt ökologisch verträglich. Dazu sind Jäger verpflichtet. Nur so kann Schäden im Wald und auf landwirtschaftlichen Flächen vorgebeugt werden. Die nachhaltige Nutzung von Wildtieren schließt diesen Aspekt laut Definition sogar explizit mit ein. Nachhaltig ist es demnach nämlich, „wenn bei Entnahme freilebender Wildtiere langfristig gewährleistet ist, dass die Struktur dieser Population, deren Rolle im Ökosystem und deren langfristige Überlebenschance sowie andere Populationen und betroffene Ökosysteme nicht beeinträchtigt werden.“
 
Tipp von docFood:
Kaufen Sie Ihren Weihnachtsbraten beim Förster oder Jagdpächter. Sie finden ihn im Zweifelsfall auf der Website des Deutschen Jagdverbandes, wo es eine Auflistung von Wildbretanbietern – sortiert nach Postleitzahlen – gibt. Auch entsprechende Metzgereien, Direktvermarkter und Restaurants findet man dort. Wer den Ausflug in die ländlichen Gefilde scheut, sollte auch im Wild-Fachgeschäft fündig werden, das es zumindest in allen größeren Städten noch gibt. Die fachkundige Beratung gibt’s dort meist umsonst dazu. Importiertes, tiefgekühltes Wildfleisch hat in der Regel sehr gute Qualität, seine Reise über hunderte oder tausende von Kilometern ist nicht gerade nachhaltig und verhagelt die Energiebilanz. Und wenn Sie jetzt feine Wildrezepte suchen, dann klicken Sie doch einfach mal hier!

Julia Hintzen

Und übrigens: „Wild aus der Region gibt es nicht im Supermarkt“ – Die schöne Geschichte im Blog von docFood-Teammitglied Gabriela Freitag-Ziegler sollten Sie unbedingt lesen.

Zahl der Woche: 1 Million Kilo Lebensmittel gerettet!

Das ist die Bilanz der Initiative “Lebensmittelretter.de”, die Raphael Fellmer vor 2 1/2 Jahren ins Leben gerufen hat. Angesichts der gigantischen Mengen Lebensmittel, die Tag für Tag und Jahr für Jahr in die Tonne wandern (pro Kopf pro Jahr sind es in Deutschland immerhin 80kg, wovon der überwiegende Teil noch genießbar wäre!) mag mancher denken: Das ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein.
 
Raphael Fellmer, Idealist, Konsum- und Kommerz-Verweigerer sowie Begründer der Retter-Bewegung sieht das anders: Für ihn ist der Konsumverzicht ein Beitrag zu einer besseren Welt und hat etwas mit Fairness gegenüber den Ärmsten und Bewusstsein für die Endlichkeit der Ressourcen zu tun.
 
Leben ohne Geld ist machbar
Anstelle von Besitz und Kauf setzt er auf das Konzept von Schenken und Teilen. Für ihn ist ein Leben ohne Geld nicht nur machbar, sondern wünschenswert und heute schon persönliche Realität: Er und seine Familie – Frau und zwei Kleinkinder – leben seit drei Jahren ganze ohne Geld, von dem, was in der Überflussgesellschaft zu viel produziert wird, was andere mit ihnen teilen oder ihnen schenken. Zu diesem bewusst gewählten Lebensstil gehört für Fellmer auch eine vegane Ernährung, denn nur so lässt sich seiner Meinung nach der ökologische Fußabdruck möglichst klein halten. In diesem konsequenten Handeln sieht er seinen ganz persönlichen Beitrag und seine Verantwortung für den Planeten. Daher seine Devise: “Vorhandenes besser nutzen”.
 
Tipp von docFood
Fellmers Traum ist ein kommerzfreies Leben in einem geldfreien, veganen Ökodorf im Süden Europas, wo jeder das einbringt, was er kann. Seinen Worten lässt er konkrete Taten folgen: Sein Buch “Glücklich ohne Geld!” kann man hier kostenlos downloaden (…man kann es aber auch für ein paar Euro kaufen) Eine Übersicht über seine unentgeltlichen Aktivitäten und Vorträge gibt es auf seiner Website. Respekt für den persönlichen Beitrag, den er mit seiner kleinen Familie für einen bewussteren Umgang mit Ressourcen und mehr Nachhaltigkeit leistet.

 Andrea Peitz

 

Heimat – Tim Mälzer auf kulinarischer Deutschlandreise

Es ist Herbst. Begriffe wie Heimat, Zuhause, Behaglichkeit haben jetzt einen besonders wohligen Klang. Tim Mälzers neues Kochbuch „Heimat“ kommt da gerade recht. Schaut man sich den Autor an, dann denkt man: Mälzer und Heimat – das passt zusammen. Tatsächlich ist ‚Heimat‘ ein Loblied auf die deutsche Hausmannskost. Mälzer nimmt uns mit auf kulinarische Entdeckungstour quer durchs Land an Hand von 120 Rezepten deutscher Küchenklassiker.
Er wirft dabei einen liebevollen Blick auf die Besonderheiten jeder einzelnen Region, illustriert mit vielen atmosphärischen Bildern und ganz und gar nicht frei von Klischees – wie der Verlagstext behauptet – sondern voll davon, das aber auf sympathische Art und Weise. Anders als man erwarten könnte, folgt das Buch nicht der Landkarte, sondern den eher kochbuchtypischen Kategorien: “Suppen”, “Mittagstisch”, “Fisch”, “Fleisch”, “Salat, Gemüse, Beilagen”, “Abendbrot” und “Süßes”.
 
Hausmannskost – zurück aus der Versenkung
Auf den 264 Seiten findet sich vieles was Heimat- und Kindheitserinnerungen weckt. Da kommen Rahmspinat, Frikadelle, Gulasch oder Labskaus aus der Versenkung zurück – genauso wie Königsberger Klopse, Strammer Max, Knödel, oder Zwetschgendatschi. Wohl kaum jemand, der sich hier nicht an Sonntagsessen in der Kindheit erinnert oder an Besuche bei Oma und Opa mit bester, üppig aufgetischter Hausmannskost denkt. Dabei überschreitet Mälzers Heimatverständnis alle Klassenschranken: Essen auf dem Campingplatz, VW-Bus und Gartenzwerge gehören für ihn ebenso zur deutschen Heimat wie Austern und Sylt, Tanke und Frittenbude, Kirmes und Erdbeerkuchen.
 
docFood empfiehlt:
Insgesamt eher deftig – rustikal aber durchaus mit zeitgemäßem Touch, macht Mälzer mit diesem Buch eine kulinarische Liebeserklärung an die Heimat und Lust auf gutbürgerliche Tradition im Topf. Freunde der guten und ehrlichen deutschen Küche mit Vorliebe für regionale und saisonale Produkte werden an diesem Kochbuch ihre Freude haben. Vieles was wir längst in der Rubrik ‚altbacken‘ abgelegt hatten, lässt Mälzer wieder aufleben. Als großer Verfechter von Nachhaltigkeit lässt er auch Erzeuger, Landwirte und Handwerker zu Wort kommen. Das steht dem Buch gut. Denn schließlich geht es hier auch um Rückbesinnung auf das Ursprüngliche. “Das auf der Zunge muss für mich immer auch das Herz berühren” – das ist ihm ein ehrliches Anliegen, und wird auf den vielen bunt bebilderten Seiten spürbar. DocFood wünscht „Guten Appetit“

Andrea Peitz

Tim Mälzer, Heimat
Kochbuch. Mit über 120 Rezepten
Mosaik Verlag, München 2014
304 Seiten mit ca. 300 farbige Abbildungen;
ISBN: 978-3-442-39274-2
EUR (D) 19,99