Salz sparen? Geht ganz einfach!

In Deutschland essen nach den Daten der Nationalen Verzehrsstudie Männer im Durchschnitt 9,0 Gramm und Frauen 6,5 Gramm Salz täglich. Wer häufig Fertigprodukte und Fast Food isst oder den Salzstreuer ständig kreisen lässt, kommt vermutlich auf wesentlich höhere Werte. Von dem verzehrten Salz stammen ganze 80 Prozent aus Fertigprodukten. Zu den Salzbomben in unserer Nahrung gehören neben vielen Fertigprodukten wie Suppen, Soßen, oder Pizzen vor allem Brot und Backwaren (Knabbereien, Chips), Käse sowie Fleisch- und Wurstwaren.
Salz sparen, muss das tatsächlich sein? Grundsätzlich gilt: Zu viel Salz ist genauso schädlich wie zu wenig. Für den gesunden Durchschnittsverbraucher reicht es, sparsam und bewusst mit Salz im Haushalt umzugehen, ohne mit jedem Körnchen zu geizen.
 

Tipps zum Salzsparen ohne Geschmacksverlust

● Viel Salz lässt sich beim Kochen sparen. Wer Gemüse mit viel Wasser zubereitet, braucht automatisch auch viel Salz. Denn das Garen mit Wasser zieht Aromastoffe aus den Speisen. Die Folge ist ein starker Geschmacksverlust, der normalerweise mit der Zugabe von reichlich Kochsalz ausgeglichen wird. Ganz anders sieht es beim wasserarmen Garen aus. Das schont nicht nur die Nährstoffe, sondern sorgt gleichzeitig dafür, dass das ursprüngliche Aroma der Speisen weitgehend erhalten bleibt. Der Effekt: Nachsalzen ist fast überflüssig, meist reicht eine kleine Prise Salz.
● Achten Sie schon beim Einkauf auf den Salzgehalt verpackter Lebensmittel. Auf verpackten Lebensmitteln bzw. Fertigprodukten wird nicht der Kochsalzanteil, sondern der Natriumgehalt deklariert. Kochsalz ist – chemisch gesehen – Natriumchlorid. Multipliziert man den Natrium-Gehalt eines Lebensmittels mit dem Faktor 2,5, entspricht das Eregebnis in etwa dem Salzgehalt in Gramm.
● Verwenden Sie den Salzstreuer vor allem als Tischdekoration: Verzichten Sie auf das Nachsalzen von Speisen. Oder versuchen Sie’s stattdessen doch mal mit einer salzarmen Würzmischung und Kräutern.
● Viel Brot – viel Salz. 100 g Brot enthalten in der Regel bereits ca. 1 Gramm Salz. Wer Brot durch salzarme Lebensmittel austauscht, spart Salz. Beim Frühstück lässt sich Brot z.B. wunderbar durch Müsli ersetzen. Wer sein Brot selbst backt, kann selbst bestimmen, wie viel Salz er zufügt. Ganz davon abgesehen: wer weniger Brot isst, spart auch den Belag – und der besteht oft aus salzhaltiger Wurst oder Käse.
 

Tipp von docFood

In der Bäckerei lohnt sich die Frage nach einem salzarmen Brot: Inzwischen bieten immer mehr Bäckereien Brotsorten mit geringerem Salzgehalt an. Das gleiche gilt für den Metzger, den man nach weniger starkt gesalzenen Wurstsorten fragen kann – 100 g herkömmliche Salami enthalten immerhin ca. 3 Gramm Salz – die Hälfte der empfohlenen Tageszufuhr.
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Johannisbeeren-aus der Sonne ins Eis

Wohin mit dem vielen frischen Obst? Ins Eis!

Schön, dass die Beeren reif sind, aber was macht man damit, wenn es einfach zu viele sind? Oder die Himbeeren, Bohnen und duftenden Kräutern, die man gar nicht alle gebrauchen kann? Am besten Einfrieren, denn wer es richtig macht, erhält Nährstoffe, Geschmack und Farbe in bestem Zustand. Aber nicht alle Obst- und Gemüsesorten eignen sich wirklich für die kalte Vorratshaltung. Blattsalate, Radieschen oder ganze Tomaten sind nach dem Auftauen weder Augen- noch Gaumenschmaus.
 

Obst kann meist roh eingefroren werden

Fast alle Obstsorten lassen sich prima roh tiefgefrieren. Lediglich ganze Äpfel, Birnen und Renekloden sowie große Weintrauben gehören nicht in die Tiefkühltruhe. Vor dem Einfrieren werden die Früchte verlesen, gewaschen und gut abgetropft. Vermischt man Beeren mit etwas Zucker, halten sich Farbe und Geschmack am besten. Soll das Obst nach dem Auftauen noch schön aussehen (z. B. für Tortenböden) oder „streufähig“ bleiben, frieren Sie es unverpackt auf einem Teller vor. Oder Sie geben zum Beispiel die von den Stielen abgestreiften Johannisbeeren kurz in eine zu große Gefriertüte, in der die Beeren mit viel Platz nebeneinander liegen können. Sind sie angefroren, wandern sie platzsparend in einen kleineren Beutel oder eine passende Gefrierdose. Wissen Sie jetzt schon, dass sie später aus Kirschen, Erdbeeren und Johannisbeeren rote Grütze machen wollen, können Sie alle drei auch gemeinsam einfrieren. Insgesamt sollten die Gefrierportionen aber maximal ein Kilogramm schwer sein. Das gilt übrigens auch für Gemüse.Je nachdem, wofür das TK-Obst gedacht ist, wird es entweder unaufgetaut (z. B. für Bowle, Kompott) oder leicht angetaut (z. B. für den Tortenbelag) verwendet. Wichtig ist auf jeden Fall, nur einwandfreie Früchte einzufrieren: überreife, matschige oder gar angefaulte Früchte gehören auf den Kompost.
 

Lagerdauer im Blick behalten

Um den Überblick über die Vorräte in der Tiefkühltruhe nicht zu verlieren, werden alle Packungen mit einem wasserfesten Stift beschriftet (Inhalt, evtl. Gewicht, Einfrierdatum). Dann bekommen sie ihren Platz hinter den Lebensmitteln, die schon länger lagern und daher auch als erstes verbraucht werden sollen. Obst und Gemüse hält sich bei minus 18 Grad zwischen 6 und 12 Monaten. Wer nicht über eigefrorenen Rhabarber stolpern möchte, der sich schon zwei Jahre hinter dem Blumenkohl versteckt hat, sollte seine Vorräte daher regelmäßig kontrollieren.
 

Tipp von docFood:

Aus gefrorenen Himbeeren oder Erdbeeren, etwas Puderzucker und je nach Geschmack Sahne und/oder Joghurt können Sie mit einem guten Mixer im Handumdrehen ein cremiges Eis herstellen.
Foto: Johannisbeeren – aus der Sonne ab ins Eis   © muehleib
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Essen und Trinken auf Reisen: Gut versorgt im Stau

Mit dem Ferienbeginn in den vier Bundesländern Bayern, Baden-Württemberg, Niedersachsen und Bremen sowie einer zweiten Reisewelle aus Hessen, Rheinland-Pfalz und aus dem Saarland dürfte die Reisewelle an diesem Wochenende ihrem Höhepunkt entgegengehen. Wer jetzt bei schwüler Hitze in einen Stau gerät, sollte für das leibliche Wohl gut vorgesorgt haben. Falls Sie’s vorher noch schaffen, schauen Sie die Ratschläge von Prof. Dr. Helmut Heseker, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Ernährung, fürs richtige Essen und Trinken im Auto an
Gerade bei langen Autofahrten in den Urlaub ist es sinnvoll, gut versorgt zu sein. Mit ein paar Vorkehrungen stellen Sie sicher, dass das Essen während der Fahrt lecker und appetitlich bleibt.
• Transportieren Sie alle Lebensmittel, die zu Hause im Kühlschrank aufbewahrt werden, in einer Kühltasche mit Kühlakkus. So bleibt das Essen frisch und schmeckt am besten.
• Beim Zusammenstellen des Proviants sollten Sie möglichst an eine “mundgerechte” Zubereitung denken. Das bringt viel Flexibilität, falls Sie doch mal eine längere Zeit im Stau stehen und keine Pause möglich ist. Auch Kinder essen besonders gerne im Auto und können nicht immer bis zur nächsten Pause warten.
• Optimal ist es, vor der Fahrt Vollkornbrote oder -brötchen dünn mit fettarmem Käse oder Wurst zu belegen und durch Salatblätter, Gurken- oder Radieschenscheiben aufzupeppen. Auch Milchprodukte wie fettarmer Joghurt und Quark halten sich in einer Kühlbox einige Stunden lang frisch.
• Bei Obst und Gemüse sollten Sie darauf achten, dass es auch nach einiger Zeit noch appetitlich aussieht. Besser als ein kleingeschnittener Apfel, der sich schnell braun verfärbt, sind beispielsweise Weintrauben, Melonenstücke, Johannisbeeren, Brombeeren oder Erdbeeren. Bei Gemüse sind kleine Cocktailtomaten, Gurkenscheiben, Möhrenschnitze und Minipaprikaschoten besonders beliebt.
• Zum Verpacken eignen sich für Brote und Brötchen am besten Frischhaltefolien und Butterbrotpapier. Obst und Gemüse sind am besten in lebensmitteltauglichen Dosen aufgehoben. Denken Sie zur Händereinigung auch an Servietten oder feuchte Reinigungstücher sowie Mülltüten für Reste.
• Auf langen Strecken wenig zu trinken, hat zur Folge, dass die Konzentrationsfähigkeit und das Wohlbefinden sinken. Schon bei einem recht kleinen Flüssigkeitsverlust von nur 2 Prozent des Körpergewichts vermindert sich die Leistungsfähigkeit deutlich.
• Erwachsene sollten auch auf Reisen mindestens 1,5 Liter, besser noch 2 Liter pro Tag trinken. Auch Kinder sollten mindestens einen Liter Wasser trinken, bei Bedarf mehr.
Tipp von docFood:
Für lange Autofahrten sind Mineralwasser, ungesüßter Früchtetee und Saftschorlen aus Obst- und Gemüsesaft (3 Teile Wasser und 1 Teil Saft) gut geeignet, denn sie löschen den Durst und liefern Mineralien. Gleichzeitig enthalten sie nicht viel Energie.
Foto:  Fast am Urlaubsziel angekommen – und endlich kein Stau mehr
© muehleib
 

Smileys für saubere Restaurants

Lebensmittelkontrolleure stellen bei jedem vierten geprüften Betrieb Mängel bei der Hygiene fest. Ob in der Gastronomie, beim Bäcker oder Metzger – die Kunden erfahren in der Regel nichts davon. Das ließe sich, so die Verbraucherorganisation foodwatch, mit der Einführung des Smiley-Systems ändern. Anhand von Smiley-Logos, die in Dänemerk bereits erfolgreich eingesetzt werden,  können Verbraucher direkt erkennen, ob bei den letzten Hygienekontrollen alles bestens war oder nicht.
Die Forderung nach mehr Transparenz ist bislang am Widerstand von Wirtschaftsverbänden und Politik gescheitert. Daher sprechen sich jetzt Gastronomen, Hoteliers und Lebensmitteleinzelhändler selbst für eine Veröffentlichung der Ergebnisse von Hygienekontrollen aus. Unterstützt werden sie von vielen prominenten Köchen, die öffentlich für die “Smiley-Offensive” eintreten.
 

Promi-Köche rufen zum Mitmachen auf

foodwatch fordert seit einigen Jahren, die Lebensmittelüberwachung in Deutschland nach Vorbild des dänischen Smiley-Systems neu auszurichten. Denn “Der Saubere ist der Dumme – weil er von den Schmuddel-Läden, die sich die Zeit und das Geld für hygienisches Arbeiten und gut geschultes Personal sparen, nicht zu unterscheiden ist.”, sagt Luise Molling von foodwatch. Das meinen auch bekannte Köche wie Johann Lafer, Sarah Wiener, Harald Wohlfahrt, Vincent Klink, Tim Raue und Nelson Müller, die die Smiley-Offensive unterstützen. Fernsehköchin und Restaurantinhaberin Cornelia Poletto ruft ihre Kollegen sogar per Video zum Mitmachen auf. “Mangelnde Hygiene in Restaurants und Supermärkten ist ein absolutes ‘No-Go’! Durch das Smiley-System kann jeder sofort sehen, wie es um die Einhaltung der Lebensmittelvorschriften in Betrieben steht. Liebe Kollegen, die Gastronomie und der Lebensmitteleinzelhandel würden vom Smiley-System nur profitieren – machen Sie mit unter www.smiley-offensive.de.”, so Polettos Appell.
 

Was bringt das Smiley-System?

Weil sich einige Lobbyisten vehement gegen die Veröffentlichung von Kontrollergebnissen sperren, entsteht mitunter der Eindruck, die gesamte Lebensmittelwirtschaft sei gegen Transparenz. Das sei aber keinweswegs so, wie Luise Molling von foodwatch erklärt: “Viele Betriebe haben erkannt, dass eine Veröffentlichung der Kontrollergebnisse nicht nur Gästen und Kunden, sondern auch ihnen selbst hilft. Das wollen wir mit der Smiley-Offensive sichtbar machen.” Somit sorge das Smiley-System für einen fairen Wettbewerb, da nicht nur wiederholte Verstöße öffentlich gemacht würden, sondern auch die vorbildliche Einhaltung aller Hygieneregeln. Auf diesem Wege würde auch endlich die große Mehrheit der sauber arbeitenden Betriebe belohnt. Und dass durch ein Mehr an Transparenz auch die Lebensmittelkontrolleure entlastet werden, zeigt der Vorreiter Dänemark: Seitdem mit Hilfe der Smiley-Symbole die Ergebnisse von Lebensmittelkontrollen direkt im Restaurant oder Geschäft veröffentlicht werden, geht die Anzahl der Beanstandungen kontinuierlich zurück.
 

Tipp von docFood:

Als Verbraucher können Sie die Smiley-Offensive unterstützen, indem Sie Ihrem Lieblingsrestaurant eine Aufforderung zum Mitmachen schicken: Inhaber gastronomischer Betriebe, Hoteliers, Lebensmittelhändler und das Lebensmittelhandwerk können sich für die Aktion einsetzen, indem sie ein Foto und ein Zitat auf www.smiley-offensive.de hochladen.
Quelle (Bild + Text): foodwatch
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Schimmel im Brotkasten: Gib ihm Saures!

Puh, ist das eine Hitze! Während wir schwitzen, freuen sich die Schimmelpilze ganz besonders über tropische Hitze, vor allem in Verbindung mit hoher Luftfeuchtigkeit. Brot, Obst und sogar Gemüse schimmeln bei diesem Klima oft schneller, als man sie verbrauchen kann. Frisch gebackene Bäckerbrote werden in Deutschland grundsätzlich ohne Konservierungsstoffe gebacken und verkauft. Was eigentlich sehr positiv ist, gerät bei sommerlichen Temperaturen schon mal schnell zum Nachteil. Umso mehr kommt es dann auf den Schimmelschutz zu Hause an.

Was Sie schon beim Einkauf bedenken sollten:

● Schimmelpilze breiten sich gerade in Schnittbrot besonders schnell aus, denn dieses bietet die größte Angriffsfläche. Brotlaibe sind weniger anfällig. Deswegen nach Möglichkeit ganze oder halbe Laibe ungeschnitten kaufen.
● Weizentoast und helle Brote (mit hohem Weizenmehlanteil) sind besonders empfindlich. Davon möglichst nur soviel einkaufen, wie innerhalb von zwei, drei Tagen verbraucht wird.
● Brotsorten mit höherem Roggenmehlanteil lassen sich meist gut ein paar Tage aufbewahren und sind daher ideal z.B. für übers Wochenende und an Festtagen.

Essig schlägt den Schimmel in die Flucht

Wer dann noch zu Hause an folgende Vorsichtsmaßnahmen denkt, verdirbt dem Schimmel schnell den Appetit:
● Reinigen Sie Ihren Brotbehälter ein bis zweimal die Woche. Alte Brotreste und Krümel begünstigen zusammen mit hoher Luftfeuchtigkeit die Entstehung von Schimmel.
● Am besten werden Brotkästen oder Keramiktöpfe im Haushalt alle ein bis zwei Wochen mit Essig oder Essigessenz-Lösung gereinigt, bei sommerlichen Temperaturen vorsorglich sogar noch häufiger.
● “Haushaltschemie” ist dafür nicht nötig, denn das alte Hausmittel Essig wirkt zuverlässig. Trockenes Auswischen oder Spülen mit Leitungswasser nützt dagegen wenig. Entscheidend ist die Verschiebung des pH-Wertes durch die Essigsäure”, erklärt der Ernährungswissenschaftler Dr. Heiko Zentgraf: “Sie schafft ein saures Milieu, in dem der Schimmel keine Chance hat.
Unverdünnter Branntwein- und Obstessig wirkt ebenso gut wie eine Lösung aus Essigessenz (im Verhältnis 1:10 mit Wasser).● Wichtig: Den Brotbehälter anschließend mit einem Papiertuch sorgfältig trocken wischen!
Für die Brotaufbewahrung gilt, dass Brot und Brötchen prinzipiell auch im Sommer bei Zimmertemperatur gut aufgehoben sind. Bei extrem schwül-warmer Witterung mit hoher Schimmelgefahr kann eine kurzfristige Zwischenlagerung im Kühlschrank sinnvoll sein, obwohl Brot und Brötchen dort schneller altbacken werden. Wer im Haushalt keinen guten Platz hat, kann bei hohen Temperaturen schon mal auf Tiefkühlschrank oder -truhe ausweichen. Bei 18 Minusgraden ist man in Sachen Schimmelschutz auf der sicheren Seite.

Tipp von docFood:

Wenn der Schimmel schon zugeschlagen hat, entsorgen Sie das ganze Brot – in diesem Fall ohne schlechtes Gewissen und Rücksicht auf Verluste. Das Myzel des Pilzes kann sich bereits im ganzen Brot ausgebreitet und Pilzgifte gebildet haben. Die können Leberschäden hervorrufen und gelten auch als krebsfördernd. Wer hier noch einen Teil des Brotes retten will, spart sicher an der falschen Stelle!
Foto:
@schankz-Fotolia.com

ALDI erleichtert Vegetariern den Einkauf

Vegetarier haben es beim Einkauf oft schwer. Bei verpackten Lebensmitteln und Fertigprodukten offenbart erst ein mühsames und zeitraubendes Studium der Zutatenliste, ob ein Produkt tatsächlich frei von tierischen Zutaten ist. Bei ALDI Süd wird sich das zumindest für einige Produkte ändern: Ab sofort führt ALDI Süd zunächst für ca. ein Dutzend Produkte das so genannte V-Label zur Kennzeichnung fleischloser Produkte ein.
 

Sortiment lässt noch zu wünschen übrig

Damit will der Discounter Vegetariern und Veganern den Einkauf erleichtern. Die Produkte werden dabei entsprechend ihren Zutaten in vier Gruppen eingeteilt: vegetarisch, ohne Milch, ohne Ei und vegan – also ohne jegliche tierische Zutaten. Die Rechte an diesem Label hat der Deutsche Vegetarierbund. Bei ALDI verweist man nicht ohne Stolz auf die harten Bedingungen für das Siegel: Hersteller dürfen das V-Label nur verwenden, wenn sie dem Vegetarierbund Zusammensetzung, verwendete Zutaten sowie Hilfsstoffe bei der Verarbeitung offenlegen. Jede Änderung der Rezeptur und einzelner Zutaten macht eine neue Prüfung notwendig.
Das derzeitige Sortiment dürfte allerdings nicht alle Vegetarier glücklich machen (einen schönen Beitrag dazu gibt‘s auf dem Tellerrandblog): Geplant sind zunächst z.B. Aufschnitt ohne Fleisch, Fruchtgummis ohne Gelatine, Fertiggerichte, Feinkost und Backwaren. Das hört sich in erster Linie nach Industrieprodukten für Puddingvegetarier an (als Puddingvegetarier werden solche Vegetarier bezeichnet, die zwar auf Fleisch verzichten, aber anstatt viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukten besonders viele Süßigkeiten, Schokoladen und Backwaren verzehren). Frische, Natürlichkeit, Regionalität, Verarbeitungsgrad, Zuckergehalt & Co. scheinen bei neuen Veggie-Produkten von ALDI kaum eine Rolle zu spielen. ALDI ist übrigens nicht der einzige Discounter, der die Vegetarier als Kundengruppe entdeckt. Auch Konkurrent Penny testet seit Mitte April mit der Marke “Vegafit” erstmals Produkte für Vegetarier.
 

Tipp von docFood:

Auch wenn die ALDI-Produkte sicher 100 % vegetarisch sind, sind sie deswegen nicht unbedingt im Sinne einer modernen vollwertigen und nachhaltigen vegetarischen Ernährung. So bleibt z.B. Fruchtgummi ‘leere’ Zuckerkalorie, auch ohne Gelatine. Das ALDI-Angebot an frischem Gemüse und Obst kann sich durchaus sehen lassen – und bietet das meiste, was ein Vegetarier braucht, auch wenn nicht alles unbedingt Bio ist. Frisches Obst und Gemüse und vollwertige Getreideprodukte sollten im Mittelpunkt einer vegetarischen Ernährung stehen – wer danach lebt, dem schadet auch gelegentlich der vegetarische Fruchtgummi nicht.
 
Bildquelle: Unternehmensgruppe ALDI SÜD
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Vorsicht vor Rohmilch vom Bauernhof

Morgens ist das Kind noch putzmunter. Nach dem Schulausflug zum Bauernhof rumort es plötzlich in seinem Bauch. Bald hat es Durchfall und schließlich sogar Fieber. Gerade in den Sommermonaten häufen sich solche Geschichten von Bauernhofurlaubern, Kindergarten- oder Schulkindern. Oft haben sie dann beim Hofbesuch Rohmilch getrunken, die nicht erhitzt wurde.
Auch das Bundesinstitut für Risikobewertung erhält immer wieder solche Krankheitsmeldungen und warnt daher dieser Tage eindringlich vor unerhitzter Rohmilch.
 

Vor dem Verzehr unbedingt abkochen

Rohmilch – was ist das überhaupt? Als Rohmilch bezeichnet man unbehandelte Milch frisch nach dem Melken, die nur gefiltert und gekühlt wurde. Ein Verkauf der Rohmilch direkt an Endverbraucher ist eigentlich gesetzlich verboten. Eigentlich – denn es gibt eine einzige Ausnahme: den Direktverkauf oder „Ab-Hof-Verkauf“ auf dem Bauernhof. Dabei muss der Landwirt allerdings deutlich darauf hinweisen, dass der Käufer die Milch selber erhitzen muss. Das kann er zum Beispiel mit einem Schild tun, auf dem klar und deutlich steht „Rohmilch, vor dem Verzehr abkochen“. Außerdem darf er die Milch nur an dem Tag verkaufen, an dem sie gemolken wurde.
 

Keime in der Rohmilch können krank machen

Wer die Milch dagegen frisch – also ungekocht – von der Kuh trinkt, läuft Gefahr, sich mit Krankheitserregern wie Salmonellen, Listerien, Campylobacter-Bakterien oder den gefürchteten EHEC-Erregen infizieren. Diese Bakterien stammen aus dem Darm der Rinder und können beim Melken in die Milch gelangen. Im günstigsten Fall bleibt es bei einem harmlosen, aber lästigen Magen-Darm-Infekt. In schlimmeren Fällen drohen ernste Erkrankungen. So können kleine Kinder nach einer EHEC-Infektion bleibende Nierenschäden davontragen. Infizieren sich schwangere Frauen mit Listerien, kann das Ungeborene schweren Schaden nehmen. Um solche Keime unschädlich zu machen, muss Rohmilch im Privathaushalt gekocht werden. Die Milch, die wir im Supermarkt oder Bioladen finden, wurde entweder pasteurisiert oder homogenisiert, manchmal sogar sterilisiert. Das sind moderne Erhitzungsverfahren, die alle Krankheitserreger sicher abtöten.
 

Vorzugsmilch = Rohmilch in Flaschen

Manchmal wird Rohmilch in Reformhäusern oder Bioläden in Flaschen verkauft. Sie heißt dann „Vorzugsmilch“. Bauernhöfe, die Vorzugsmilch anbieten, werden sehr streng kontrolliert und müssen besondere hygienische Vorschriften erfüllen. Trotzdem besteht ein gewisses Restrisiko, dass in Vorzugsmilch noch krankmachende Bakterien stecken. Deshalb wird auf der Verpackung darauf hingewiesen, dass die Milch bei höchstens 8 °C gelagert werden darf. Außerdem gibt es kein Mindesthaltbarkeitsdatum, sondern ein Verbrauchsdatum. Nach diesem Datum sollte die Milch nicht mehr getrunken werden.
 

Tipp von docFood

Auch wenn es noch so verlockend und für Kinder bestimmt ein Erlebnis ist: Wer auf dem Bauernhof zu Besuch ist, vielleicht sogar beim Melken geholfen hat, sollte die Rohmilch nicht einfach unbehandelt trinken. Fragen Sie den Bauern, ob er die Milch bereits abgekocht hat oder bitten Sie ihn darum, es für Sie zu tun. Schwangere oder krankheitsanfällige (ältere) Menschen lassen am besten ganz die Finger von Rohmilch und Vorzugsmilch. Auch für Säuglinge ist sie nicht geeignet!
 
Bildquelle: Benjamin Klack / pixelio.de
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Das steht drauf auf Eiern

Haben Sie sich auch schon mal gewundert über den Geheimcode auf Ihrem Frühstücksei? Tatsächlich handelt es sich dabei einfach nur um den Erzeugercode, der wichtige Informationen für Verbraucher enthält.
docFood sagt Ihnen, was Sie wissen müssen, um diesen Code zu entziffern:
 

Stempel auf den Eiern

Der Stempel direkt auf dem Ei, der so genannte Erzeugercode, gibt Aufschluss darüber, woher das Ei kommt und wie die Legehennen gehalten werden. Die erste Ziffer verrät das Haltungssystem: Die 0 steht für ökologische Erzeugung, die Ziffer 1 für Freiland- und die 2 für Bodenhaltung. Mit der Ziffer 3 wurden früher Eier aus so genannten Legebatterien gekennzeichnet. Diese sind seit 2010 in Deutschland verboten. Bei der Kleingruppenhaltung, die die konventionelle Käfighaltung abgelöst hat, werden die Hennen allerdings ebenfalls in Käfigen gehalten. Die beiden folgenden Buchstaben stehen für das Land, aus dem das Ei kommt, also DE für Deutschland, NL für die Niederlande oder FR für Frankreich.
Übrigens: In Deutschland und in jedem anderen Land der europäischen Union sind diese Angaben auf jedem Ei vorgeschrieben, um eine Rückverfolgung bis zum Stall ermöglichen. Das entspricht den Wünschen der Verbraucher: Die Kennzeichnung mit dem Erzeugercode gilt bisher allerdings leider nur für Konsumeier und nicht für Eier in verabeiteten Produkten.
 

Angaben auf dem Eierkarton

  • Neben der Anzahl der Eier, evtl. der Farbe und der Haltungsform in Worten, zum Beispiel „10 frische weiße Eier aus Freilandhaltung“, müssen folgende Angaben auf dem Karton stehen:
  • Herkunft: Die Angabe kann vom Erzeugercode abweichen, wenn zum Beispiel Eier aus den Niederlanden von deutschen Firmen verpackt und vertrieben werden.
  • Güteklasse: Bei Eiern im Supermarkt ist die Güteklasse immer „A“.
  • Gewichtsklasse: Sie wird mit S, M, L oder XL angegeben. Das Gewicht reicht von unter 53 bis über 73 g. Im Durchschnitt wiegt ein Ei 60 g. Die gängigste Größe ist „M“ mit einem Gewicht zwischen 53 und 63 g.
  • Mindesthaltbarkeitsdatum: Bis zu diesem Datum können die Eier bedenkenlos gegessen werden, häufig aber auch darüber hinaus. Dann sollten sie aber besser nicht roh verarbeitet werden. Außerdem ist angegeben, ab wann die Eier im Kühlschrank aufbewahrt werden müssen, um nicht zu schnell zu verderben.

 
Stempel und Angaben auf dem Karton entsprechen den Wünschen der Verbraucher: Immer mehr Menschen wollen wissen, woher die Lebensmittel kommen, die sie kaufen und essen. Besonders bei tierischen Produkten ist das der Fall. Gerade auch die Haltung von Nutztieren spielt eine immer größere Rolle bei der Konsumentscheidung.
 

Tipp von Doc Food:

Geben Sie den Erzeugercode auf Ihrem Ei doch mal auf www.was-steht-auf-dem-ei.de ein. Wenn der Betrieb dort registriert ist, finden Sie ihn mit der kompletten Adresse und eventuell einem Internetauftritt.
In Deutschland und in jedem anderen Land der europäischen Union sind auf jedem Ei Angaben vorgeschrieben, die eine Rückverfolgung bis zum Stall ermöglichen.

 Melanie Kirk-Mechtel

Bildquelle: Andrea Kusajda / pixelio.de
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Wer muss laktose- und glutenfrei essen?

Wenn es gelegentlich zwickt und zwackt im Darm, vermuten viele Betroffene eine Laktose- oder Glutenunverträglichkeit. In der Regel ist diese Sorge bei leichten Beschwerden unbegründet. Sie hindert die meisten jedoch nicht daran, viel Geld unnötig für laktose- oder glutenfreie Lebensmittel auszugeben. Ein neues Video der Verbraucherzentralen und der Deutschen Stiftung Verbraucherschutz macht deutlich: Wer laktosefreie oder glutenfreie Lebensmittel kauft, ohne dass es gesundheitlich notwendig ist, zahlt erheblich mehr, hat aber keinen besonderen Vorteil.
 

Gesunde Geschäfte – für die Hersteller

In den Supermarktregalen finden sich immer mehr Lebensmittel, die als “laktosefrei” oder “glutenfrei” gekennzeichnet sind. Für Personen, die unter Laktoseunverträglichkeit oder Zöliakie leiden, erleichtert eine auffällige Kennzeichnung die Lebensmittelauswahl. Für gesunde Verbraucher haben laktose- und  glutenfreie Lebensmittel aber keinerlei Vorteile. Dennoch erwecken Hersteller und Händler oft den Eindruck, dass diese Produkte allgemein Gesundheit und Wohlbefinden steigern können. „Für gesunde Menschen sind diese Produkte schlichtweg überflüssig. Außerdem sind sie wesentlich teurer als normale Produkte“, erläutert Christiane Manthey, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg. „Dahinter stecken oft nur die Absatzinteressen der Lebensmittelindustrie“.
 

Video klärt auf

In Kooperation mit der Deutschen Stiftung Verbraucherschutz klären die Verbraucherzentralen mit dem neuen Video „Laktosefrei, glutenfrei – besonders gesund für alle?“  auf und bringen das Ergebnis eines 2013 bundesweit durchgeführten Marktchecks auf den Punkt: Gluten- und laktosefreie Produkte sind wesentlich teurer als herkömmliche Lebensmittel. Für den Kauf dieser Lebensmittel sollte deshalb ein echter, ärztlich festgestellter Bedarf vorliegen, gesunde Personen haben keinen besonderen Vorteil.
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Tipp von docFood:

Hat der Arzt eine Lebensmittelintoleranz diagnostiziert, sollte man sich zunächst von einer qualifizierten Ernährungsfachkraft beraten lassen. Unter individueller Anleitung erfährt man, worauf künftig bei der Ernährung zu achten ist: ob überhaupt auf einzelne Lebensmittel vollständig verzichtet werden muss, welche Lebensmittel weiterhin unbedenklich sind oder in verringerter Menge gegessen werden können. Mehr Infos zu Laktose- und Glutenunverträglichkeit finden sie hier und hier bei docFood.
 
Bildquelle: 3 Pauly
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Wechseljahre: Vorsicht bei Phytohormonen

Schaden Phytohormone der Gesundheit? Namhafte Wissenschaftler warnen inzwischen vor dem allzu sorglosen Umgang mit den Naturprodukten, die von vielen Frauen in den Wechseljahren als harmlose und natürliche Alternative zur Hormonbehandlung mit Östrogenen eingenommen werden. Dabei befürchten einige Experten, dass eine hohe Dosierung dieser Stoffe Krebs sogar auslösen könnte.
Da Phytohormon-Präparate aus Pflanzenextrakten keine Arzneimittel, sondern Nahrungsergänzungsmittel sind, kann man sie in Drogerien, Supermärkten und im Internet rezeptfrei kaufen. Die Werbung für die Präparate verspricht die Linderung typischer Beschwerden wie Hitzewallungen, Schlafstörungen oder Reizbarkeit auf natürlichem Wege. Bisher fehlt allerdings der wissenschaftlich Beweis für diese Wirkungen der Pflanzenstoffe.
 

Isoflavone unter Verdacht

Im Fokus der Experten stehen insbesondere die Isoflavone, eine Untergruppe der Phytohormone, die vorwiegend aus Soja und Rotklee gewonnen und besonders häufig in den Präparaten verwendet werden. Prof. Dr. Patrick Diel, Sprecher des Isoflavon-Forschungsprojektes „Iso-Cross“ in Köln, warnt in einem Dossier von report München vor den Risiken: „ Aus tierexperimentellen Daten wissen wir auch, dass bereits existierende Tumore auf jeden Fall in ihrer Entwicklung gefördert werden durch diese Substanzen, das ist auf jeden Fall klar.“ Auch das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat in Vergangenheit bereits mehrfach vor der Einnahme von Phytoöstrogenen gewarnt, weil Tierexperimente gezeigt haben, dass Isoflavone das Wachstum von Tumorzellen beschleunigen können.
 

Die Dosis macht das Gift

Die Dosis macht das Gift – das scheint auch für Phytohormone zu gelten. Noch ist nicht sicher, ob und ab welcher Menge die Substanzen schaden. In einer großen europäischen Studie an über 330.000 Frauen wurde weder bei Aufnahme von Isoflavonen aus Soja-Lebensmitteln noch durch Einnahme von Isoflavon-Präparaten über einen Zeitraum von zwei Jahren ein erhöhtes Risiko für Brustkrebs festgestellt. Unbestritten ist schließlich auch, dass die Aufnahme von Isoflavonen über eine sojareiche Ernährung viele Vorteile für die Gesundheit hat, nicht nur – aber vielleicht gerade in den Wechseljahren. Fragt man Verwenderinnen der Produkte, ergibt sich ein gespaltenes Bild: Während ein Teil der Frauen die Präparate als ausgesprochen hilfreich empfindet, bleiben sie bei anderen nach subjektivem Empfinden wirkungslos.
Wissenschaftler des Max Rubner Instituts in Karlsruhe vermuten, dass es vor allem mit der Dosierung der Isoflavone zusammenhängt, ob sie nutzen oder schaden. Grundsätzlich üben die Forscher Kritik dran, dass bei vielen Präparaten der Isoflavongehalt für Verbraucherinnen nicht ersichtlich ist. „Die Sorge ist auch, dass es durch den freien Verkauf zu einer unkontrollierten Einnahme und damit einer möglicherweise zu hohen Aufnahme kommt. Für gesunde Verbraucherinnen ist das normalerweise unproblematisch. Aber für Gesunde wie für Kranke gilt: Nahrungsergänzungsmittel sollten nur nach Rücksprache mit dem Arzt über längere Zeit eingenommen werden.“, so die Experten.
 

Lesetipp von docFood:

Wer mehr über Isoflavone, ihre Dosierung in den verschiedenen Präparaten und den Zusammenhang mit Krebserkrankungen wissen will, der wird auf dieser Seite des Max Rubner-Institutes fündig: Soja, Phytohormone und Gesundheit
 
Bildquelle: Benjamin Klack / pixelio.de
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