Zahl der Woche: 100 Billionen Bakterien bilden das Mikrobiom

Unvorstellbar: Unser Darm gibt 100 Billionen Bakterien ein zu Hause. Die meisten davon sind äußert friedliche und hilfreiche Mitbewohner, die helfen, unsere Gesundheit zu erhalten. Noch kein Mensch kennt all ihre Namen – Experten schätzen, dass dort 1.500 verschiedene Arten oder mehr zu finden sind. Hier gibt es für die Forschung noch viel zu tun, denn die Wissenschaft interessiert sich erst seit wenigen Jahren für das Mikrobiom – so die medizinische Fachbezeichnung für die Gesamtheit aller den Menschen besiedelnden Mikroorganismen .
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Doch das Interesse wächst ständig, da die Forscher permanent auf neue Wechselwirkungen zwischen Mensch und Mikroorganismen stoßen. Dabei wird immer deutlicher, wie wichtig die Bakterien für die Erhaltung unserer Gesundheit und bei der Entstehung von Krankheiten sind – insbesondere auch bei der Entwicklung vieler ernährungsabhängiger Erkrankungen – vom Diabetes über die Fettleber bis zur Adiposita. Überhaupt scheint die Ernährung eine Schlüsselrolle für die Zusammensetzung des Mikrobioms – und damit auch für die Gesundheit des Menschen zu spielen. Die Hoffnung der Wissenschaft: Wenn ungünstige Nahrung krankmachende Bakterien wachsen lässt, dann müsste die richtige Ernährung auch die ‚guten‘ Bakterien fördern und so vor Krankheiten schützen. Ein höchst spannendes Forschungsgebiet, auf dessen künftige Erkenntnisse und Ergebnisse wir mehr als gespannt sein dürfen.

Divertikel – Junge Menschen trifft es immer öfter

Meist verursachen sie keine Probleme, doch wenn sie sich entzünden, können sie Beschwerden und sogar schwere Komplikationen hervorrufen: Divertikel – Ausstülpungen an der Darmwand. Sie sind eine typische Alterserscheinung: Mehr als 60 Prozent der über 70-Jährigen haben sie. Zunehmend sind aber auch junge Menschen betroffen. Auch bei unter 40-Jährigen sollten Ärzte daher bei Unterbauchbeschwerden eine Divertikelkrankheit in Betracht ziehen. Dies teilen Experten der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) und der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie (DGAV) im Vorfeld ihres Kongresses Viszeralmedizin 2014 in mit. In einer aktuellen Leitlinie empfehlen sie neue Behandlungsstrategien gegen die Erkrankung.
Beschwerden im Unterbauch, vor allem auf der linken Seite, sowie Begleitsymptome wie Blähungen, Verstopfung, Durchfall oder Fieber, können auf eine Divertikulitis, also auf eine Entzündung der Divertikel, hinweisen. Wird die Erkrankung nicht rechtzeitig erkannt oder verläuft kompliziert, kann es etwa zu einem Abszess im Bauchraum oder einer Bauchfellentzündung kommen. „In den letzten Jahren beobachten wir, dass immer häufiger auch junge Menschen von diesem – eigentlich als Altersphänomen zu bezeichnenden – Leiden betroffen sind“, sagt der Kölner Professor Dr. med. Wolfgang Kruis. Nach Schätzungen von Experten ist die Zahl der Divertikulitis-Patienten im Alter zwischen 18 und 44 Jahren in den letzten 10 Jahr um mehr als 30% gestiegen.
 

Oft sind Lebens- und Ernährungsgewohnheiten schuld

Grund für die Zunahme sind die Lebens- und Ernährungsgewohnheiten moderner Industriegesellschaften: Zu wenig Ballaststoffe, keine ausreichende Bewegung, Tabak- und Alkoholkonsum. Um eine Erkrankung zu vermeiden, müsse deshalb in erster Linie beim Lebensstil und der Ernährung angesetzt werden, so die Experten. In einer erstmalig aufgelegten Leitlinie „Divertikulitis/Divertikelkrankheit“ haben die Mediziner nun aktuelle Forschungsergebnisse zusammengefasst und neue Empfehlungen für Diagnose und Therapie erarbeitet. „Bei der Gabe von Antibiotika etwa empfehlen wir heute deutlich mehr Zurückhaltung“, erklärt Professor Dr. med. Christoph-Thomas Germer (Universitätsklinik Würzburg). „Bei unkomplizierten Verläufen sollten Antibiotika nur in Ausnahmefällen zum Einsatz kommen“. Denn eine leichte und einmalige Entzündung heile oftmals von alleine aus.
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Operation erst, wenn sonst nichts mehr hilft

Auch bei der Behandlung chronischer Verläufe gibt die Leitlinie neue Empfehlungen: „Die bisher verbreitete Ansicht, dass nach dem zweiten Entzündungsschub operiert werden sollte, wird inzwischen kritisch gesehen. Auch die Zahl der Schübe allein ist nicht länger wichtigstes Kriterium für einen chirurgischen Eingriff – vielmehr muss der behandelnde Arzt in jedem Einzelfall entscheiden“, so Germer und fordert im Rahmen der Diagnose den stärkeren Einsatz bildgebender Verfahren. „Bei einer Ultraschalluntersuchung kann der Facharzt den Schweregrad der Entzündung erkennen und daraus die angemessene Behandlung ableiten. Die neue Leitlinie soll nicht nur Klarheit schaffen, die Diagnose beschleunigen und die Therapie verbessern, sondern auch mehr Bewusstsein und Sensibilität für eine der häufigsten Darmerkrankungen in der medizinischen Praxis schaffen.
 

Tipp von docFood:

In der aktuellen Broschüre der Fachgesellschaft für Ernährungstherapie und Prävention FET e.V. finden Sie alles Wissenswerte zum Krankheitsbild sowie wichtige Aspekte der Ernährungstherapie, um eine Entzündung der Divertikel zu verhindern.
 

Essen wir zu viel Salz?

Nach den Ergebnissen einer weltweiten Analyse könnte hoher Salzkonsum jährlich 1,65 Millionen Leben kosten, wie der Spiegel meldet. Laut einer Studie, die mit Hilfe der Bill und Melinda Gates Stiftung erstellt wurde, nehmen 99 % aller Menschen auf der Welt zu viel Kochsalz auf. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt eine Zufuhr von 5 Gramm Kochsalz pro Tag – der weltweite Durchschnitt lag 2010 bei knapp 10 Gramm. Am wenigsten Salz wird – so die neue Studie – in den afrikanischen Ländern südlich der Sahara gegessen – etwas mehr als 5 Gramm pro Tag. Den größten Appetit auf Salz haben die Asiaten. In Zentralasiens mit ca. 14 Gramm. Zusammengenommen soll die hohe Kochsalzzufuhr zur Folge haben, dass weltweit 2010 schätzungsweise 1,65 Millionen Menschen an Herz-Kreislauf-Erkrankungen starben, weil sie täglich mehr als 2 Gramm Natrium (= 5 Gramm Kochsalz) aufnahmen.
 

Wieviel Kochsalz essen die Deutschen?

In Deutschland essen nach den Daten der Nationalen Verzehrsstudie Männer im Durchschnitt 9,0 Gramm und Frauen 6,5 Gramm Salz täglich. Tatsächlich dürfte der Salzverbrauch noch deutlich höher liegen. Man geht davon aus, dass die tatsächliche Kochsalzaufnahme um mindestens 40 Prozent höher liegt, besonders bei Personen die häufig Fertigprodukte und Fast Food essen oder stark zusalzen – denn was z. B. aus den Salzstreuern rieselt, hat die Verzehrsstudie nicht erfasst. . Vor allem Kinder und Jugendliche essen schon zu viele kochsalzreiche Lebensmittel. Vier von fünf Männern (86 Prozent) und über die Hälfte der Frauen (58 Prozent) überschreiten mit ihrer Salzaufnahme den empfohlenen Wert der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE), der für Erwachsene bei täglich höchstens 6 Gramm Kochsalz.
 

Wie schädlich ist Kochsalz für Herz und Kreislauf

Schadet Kochsalz nun der Gesundheit oder ist es ein gesundes Gewürz? Und falls es schadet: Warum sind dann 10 bis 15 Gramm Salz zu viel? Salz, so die Theorie, treibt den Blutdruck in die Höhe, fördert dadurch die koronare Herzkrankheit und senkt so die Lebenserwartung. Inzwischen sind beim Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) fast 10 000 Studien zum Thema „Salz und Blutdruck“ registriert. Einen eindeutigen Beweis für die These vom Kochsalz als Schadstoff liefern sie nicht. Unterziehen sich Hochdruckkranke einer salzarmen Diät, sinkt der Blutdruck in der Regel zwar um wenige Punkte. Allerdings sinkt er nur so geringfügig, dass dies kaum therapeutische Relevanz hat. Von diesem „Standardbefund“ gibt es allerdings eine wichtige Ausnahme: Ca. ein Drittel aller Hochdruckpatienten gilt als ‚salzsensitiv’. Das heißt: Sie reagieren besonders empfindlich auf Kochsalz. Doch sogar bei Ihnen sinkt der Blutdruck bei salzarmer Kost nicht so stark, dass auf blutdrucksenkende Medikamente verzichtet werden könnte.
 

Wie streng sollte man Salz sparen?

Entsprechend kritisieren viele Experten, dass der Zusammenhang zwischen hohem Salzkonsum und Herz-Kreislauf-Erkrankungen bzw. -sterblichkeit nach wie vor unbewiesen ist. Auch die vom Spiegel zitierten neuen Studien beruhen auf Hochrechnungen, Schätzungen und mathematischen Modellen. Zwar ist unbestritten, dass weniger Salz den Blutdruck geringfügig senken kann. Dieser Einfluss schützt womöglich einerseits vor Infarkt und Schlaganfall, belastet den Organismus jedoch durch die Gegenregulation des Stoffwechsels und fördert dadurch andere Erkrankungen. So zeigt eine andere aktuelle Studie an 100.000 Teilnehmern, dass im Bereich einer Kochsalzaufnahme von 3 bis 6 g Natrium (7,5 bis 15 g Kochsalz) pro Tag das geringste Risiko sowohl für Herz-Kreislauf-Erkrankungen bzw. –sterblichkeit alsauch für die Gesamtsterblichkeit bestand. Damit wäre die derzeitige durchschnittliche Salzaufnahme der Deutschen noch gut im grünen Bereich. Der Ernährungswissenschaftler Prof. Nicolai Worm z.B. sieht keinen klinisch relevanten Vorteil der strikten Salzreduktion und auf Grund dessen auch keinen Anlass zum strengen Salzsparen. Stattdessen rät er: „Statt auf dröge, kaum einhaltbare strikte Salzarmut zu setzen, ist es offensichtlich sinnvoller, moderat zu salzen und andererseits die Kalium-Zufuhr deutlich zu erhöhen.“
 

Tipp von docFood:

Sollte man Salz sparen? In jedem Falle ja – aber nicht aus Angst vorm Herzinfarkt. Weder zu viel noch zu wenig Salz ist für unseren Körper gut. Wer sparsam mit Salz umgeht, schützt sich  zum einen vor gesundheitlichen Schäden. Zum zweiten ist es ratsam, den Salzverbrauch aus Gründen des guten Geschmacks zu reduzieren. Denn Salz schmeckt nur salzig – wo es doch so viele andere wunderbare Möglichkeiten zum Würzen gibt!

Stiller Reflux – Wenn der Magen einen 'Hals' macht

Trotz Sommerzeit kratzt es ständig im Hals und Sie sind genervt vom ständigen Räuspern und trockenem Husten? Ursache dafür könnte – so ungewöhnlich das klingen mag – eine Übersäuerung des Magens sein: Hartnäckige und unangenehme Hals-Beschwerden wie Heiserkeit, Schleimbildung, Kloßgefühl, Schluckstörungen und trockener Reizhusten sind oft die Folge einer Übersäuerung – auch dann, wenn klassische Symptome der Refluxkrankheit wie Sodbrennen und saures Aufstoßen völlig fehlen. Man spricht in diesem Fall von einer stillen oder atypischen Refluxkrankheit (EERD – Extra Esophageal Reflux Disease). Eine Umstellung der Ernährung kann Hilfe bringen.

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Hals und Rachen: Magensäure schädigt Schleimhaut

Beim stillen Reflux gelangen kleine Mengen von Magensäure durch die Speiseröhre nach oben in den Rachenbereich. Das Gewebe ist dort weniger gegen Verätzungen durch die Säure geschützt – im Gegensatz zur Innenwand von Magen und Speiseröhre. Häufig verursacht die Magensäure in diesem Bereich dann chronisch-entzündliche Veränderungen. Dabei können neben einer chronischen Kehlkopfentzündung u. a. hartnäckige Schwellungen der Stimmlippen entstehen (Reinke-Ödem), die die Stimme beeinträchtigen. Stimmlippenpolypen, Granulome und Stimmlippenknötchen, vor allem im rückwärtigen Teil des Kehlkopfs, können weitere unangenehme Folgen einer chronischen Schädigung durch den (unbemerkten) Säurerückfluss sein. Damit nicht genug: Ein saures Milieu kann Auslöser für eine ganze Reihe weiterer chronischer Erkrankungen im Hals-Nasen-Ohren-Bereich sein – angefangen von chronischen Nasennebenhöhlenentzündungen bis hin zu chronischen Mittelohrbeschwerden und Mittelohrkatarrh. Auch die Mundhöhle kann betroffen sein: Hier kann der Reflux zu Mundgeruch, Zungenbelag, Brennen im Mundraum, Zahnfleischentzündung und Zahnschäden führen.
 

Stiller Reflux – Ursachen

Sobald die Nahrung den Magen erreicht, wird das Hormon Gastrin ausgeschüttet, das seinerseits die Produktion von Magensäure stimuliert. Wieviel Säure produziert wird, hängt u.a. von der Art der Nahrung ab. Fett, Schokolade, scharfe Gewürze, Kaffee, Alkohol und Nikotin stimulieren die Ausschüttung der Säure genauso wie bestimmte Medikamente – z.B Acetylsalicylsäure (Aspirin), Calciumkanalblocker (Blutdrucksenker), Kontrazeptiva und Psychopharmaka. Ein Verschlussmuskel in der unteren Speiseröhre sorgt normalerweise dafür, dass die Säure dort bleibt, wo sie hingehört: im Magen. Schließt dieser Muskel nicht mehr einwandfrei, fließt Magensaft oder saurer Mageninhalt in die Speiseröhre bzw. manchmal bis in den Hals zurück. Sodbrennen – in der Fachsprache »Reflux« – ist das saure Brennen, dass Betroffene dabei verspüren. Ist die Schleimhaut in der Speiseröhre noch voll intakt, spüren Betroffene oftmals gar nichts – bis auf den rauhen Hals: Sie leiden dann am stillen Reflux. Patienten wandern dann mit den beschriebenen unspezifischen Symptomen von Arzt zu Arzt, bevor es zur Diagnose stiller Reflux kommt. Allerdings sollte inzwischen jeder HNO-Arzt die Symptomatik kennen. In der Regel bringt bereits die endoskopische Untersuchung über den geöffneten Mund den entscheidenden Hinweis, da das entzündete Gewebe für den Arzt sichtbar ist.
 

Ernährungsumstellung kann helfen

Bevor mit Säureblockern und ihren möglichen Nebeniwkrungen einsteigt, ist eine Ernährungsumstellung mit entsprechenden diätetischen Maßnahmen immer einen Versuch wert, um eine übermäßige Säurebildung im Magen zu reduzieren und die Beschwerden zum Verschwinden zu bringen. Hier die wichtigsten Empfehlungen: ● keine scharfen Gewürze ● keine zu heißen oder zu fettigen Speisen ● keine säurehaltigen Speisen und Getränke ● keine Mahlzeiten nach 18 Uhr ● keine Süssigkeiten, insbesondere keine Schokolade ● kein Kaffee, eventuell auch auf schwarzen Tee verzichten ● nichts Gegrilltes, Gebratenes oder Getoastetes ● Alkohol- und Nikotinkarenz ● eher mehrere kleine Mahlzeiten. Sollte sich unter den vorgenannten Maßnahmen nach spätestens vier Wochen keine Besserung einstellen, ist ein Gespräch mit dem Arzt angesagt, um über eine medikamentöse Therapie nachzudenken.
 

Tipp von docFood

Prinzipiell sollte bei jeder chronischen Atemwegserkrankung mit unklarer Ursache auch an Reflux gedacht werden. Betroffene sollten diesen Verdacht in jedem Fall bei ihrem Hausarzt ansprechen und auf eine Untersuchung durch den HNO-Arzt drängen .
Bildquelle: © staras – fotolia com

Jetzt Vitamin D tanken!

Hochsommer – mehr Sonne geht nicht! Die beste Zeit, um Vitamin D zu tanken. Wer die Sonne in Maßen genießt, bildet ausreichend Vitamin D und stärkt damit unter anderem seine Knochen. Für eine gute Vitamin-D-Versorgung müssen wir weder besondere Lebensmittel essen noch Vitaminpillen schlucken. Es reicht, wenn wir gemütlich in der Sonne liegen. Das ist besonders wichtig, weil immerhin ca. 60 Prozent der Deutschen weniger Vitamin D aufnehmen, als von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfohlen wird und ca. 15 bis 20 Prozent an einem Vitamin-D-Mangel leiden. Wie das funktioniert – Vitamin D mit der Sonne zu tanken – beschreibt docFood im Folgenden.
Denn Vitamin D ist zwar ein Vitamin, aber eines mit ‚Sonderstatus‘. Typisch für alle anderen Vitamine ist, dass unser Körper sie nicht selbst bilden kann. Sie müssen täglich mit der Nahrung aufgenommen werden. Das gilt nicht für Vitamin D: Es wird zu 80 bis 90 Prozent aus Vorstufen in der Haut hergestellt – und zwar mit Hilfe der UVB-Strahlen aus dem Sonnenlicht. Lediglich 10 bis 20 Prozent unseres Vitamin D stammt üblicherweise aus Lebensmitteln, vor allem aus dem Fett von Meeresfischen (Lachs, Hering, Makrele) und anderen tierischen Lebensmitteln.
 

Sonnenlicht füllt Vitamin-D-Speicher für den Winter

Das Gute am Vitamin D ist, dass es der Körper über Monate speichern kann. „Wer im Sommer ausreichend Vitamin D tankt, kommt damit gut versorgt über den Winter“, bestätigt Dr. Jakob Linseisen vom Institut für Epidemiologie am Helmholtz Zentrum München. Also in die Sonne legen? Nichts leichter als das, sollte man meinen. Doch nicht jeder lässt sich vor die Tür locken und außerdem gibt es da noch die Hautärzte. Die warnen seit Jahrzehnten vor zu viel Sonne, um das Hautkrebsrisiko zu senken. Die Lösung liegt wie so oft im rechten Maß: Dieses hat die DGE zusammen mit dem Bundesinstitut für Risikobewertung und dem Max-Rubner-Institut definiert und – und dabei auch die verschiedenen Hauttypen berücksichtigt. Hellhäutige Menschen z.B. bilden in kürzerer Zeit mehr Vitamin D als Menschen mit dunklerer Haut, bekommen dafür aber auch schneller einen Sonnenbrand Das muss aber nicht sein, wenn Maß gehalten wird. Die Empfehlungen zeigen, dass man dazu kein Sonnenanbeter werden muss – ca. 10 Minuten Sonne täglich zwischen 12:00 und 15:00 Uhr im August z.B. reichen schon.
 

So viel Mittagssonne pro Tag füllt die Vitamin-D-Speicher

Tabelle Vitamin D
 

Tipp von docFood:

Machen Sie das 10-Minuten–Sonnenbad im Sommer in der Mittagszeit zur bewussten Routine – möglichst drei- bis viermal pro Woche. Nackte Haut müssen Sie dabei gar nicht besonders viel zeigen: Gesicht, Dekolleté, Hände und Arme frei – das reicht schon, ein ärmelloses T-Shirt ist ideal. Kleine Radtouren nach Feierabend oder Gartenarbeit am Wochenende tun ein übriges, um die Vitamin D-Speicher zu füllen.
 
Bildquelle: F. Mühleib
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Fructose – Säfte, Obst und Malabsorption

„Ich vertrage kein Obst, obwohl es so gesund ist.“ Immer wieder hört man diesen Satz. Einbildung? Oft genug hat die Bemerkung Berechtigung. Fast jeder dritte Bundesbürger hat Probleme mit der Verdauung von Fruchtzucker. Meist ist eine Fructosemalabsorption die Ursache. Leitsymptome dieser Fruchtzucker-Unverträglichkeit sind Blähungen und wässrige Durchfälle nach dem Verzehr fructosereicher Lebensmittel. Im Vordergrund der Therapie stehen diätetische Maßnahmen: Letztlich hilft nur die Einschränkung des Verzehrs fructosereicher Lebensmittel – und Obst gehört in vorderster Linie dazu – bzw. die Einstellung des Patienten auf das verträgliche Maß.
Was genau ist nun eine Fructosemalabsorption und was sind ihre Ursachen? Im Grunde ist bei der Fructosemalabsorption der Transport der Fructose in unserem Körper gestört.

Fructosemalabsortion – ein Transportproblem

Fruchtzucker gelangt bevorzugt durch eine sogenannte passiven Diffusion in unseren Stoffwechsel, die von einem speziellen Transportmolekül (GLUT 5) unterstützt wird. Bei einer Fruktosemalabsorption ist die Funktion dieses Transporters mehr oder weniger stark eingeschränkt oder – schlimmstenfalls – nicht mehr vorhanden. Dadurch wandert ein Teil der Fruktose aus der Nahrung unverdaut bis in den Dickdarm und löst dort die lästigen Beschwerden aus. Dickdarmbakterien vergären die Fruktose unter anderem zu Kohlendioxid, Wasserstoff und Methan. Die Folge sind Blähungen und Durchfälle. Hinzu kommt, dass durch die Gärung unverhältnismäßig viele kurzkettige Fettsäuren gebildet, die den Stuhl zusätzlich verdünnen und die Darmbewegung anregen. Das führt zum bekannten Beschwerdebild mit Blähungen, lauten Bauchgeräuschen, Durchfall und dem häufigen Gefühl, dass der Bauch spannt und kneift. Aber auch Magenbeschwerden, Übelkeit, Stuhl mit wechselnder Konsistenz oder Verstopfung sind bei gestörter Fruktoseverwertung keine Seltenheit.

Fructose – Malabsorption oder Intoleranz?

Ist Fructoseintoleranz dasselbe wie Fructosemalabsorption, oder gibt es da einen Unterschied? In der öffentlichen Diskussion nimmt man es mit der Verwendung der beiden Begriffe häufig nicht sonderlich genau und – weil alle Welt von Intoleranzen redet – wird der Begriff Fructoseintoleranz oft benutzt, wenn eigentlich Fructosemalabsorption gemeint ist.
Ute Körner, Ernährungswissenschaftlerin und Expertin für Lebensmittelunverträglichkeiten, schreibt dazu: Grundsätzlich sollte bei der Diagnosestellung der korrekte Begriff „Fructosemalabsorption“ verwendet werden. Viele Patienten, die mit der Diagnose Fructoseintoleranz nach Hause gehen (obwohl die Fructosemalbsorption gemeint ist) informieren sich im Internet und erhalten unter dem Stichwort Fructoseintoleranz eine Reihe von Empfehlungen, die nicht für sie gelten und mehr Einschränkungen als notwendig nach sich ziehen.“
Grundsätzlich unterscheidet die Medizin zwischen der Fructosemalabsorption als in der Regel mengenabhängiger Transportstörung der Fructose und der hereditären Fructoseintoleranz als erblicher Stoffwechsel¬störung. Die diätetischen Maßnahmen zur Behandlung der beiden Erkrankungen unterscheiden sich grundlegend. Ursache der hereditären Fructoseintoleranz ist ein Gendefekt, durch den Fructose und Alkoholformen der Fructose (z. B. Sorbit) zwar aus dem Darm resorbiert, aber dann nicht weiter verstoffwechselt werden können. Infolgedessen kommt es bei jeglichem Verzehr von Fructose zu Problemen – z.B. zur Anhäufung giftiger Abbauprodukte im Stoffwechsel. Unterzuckerungen und schwere Leber-, Nieren- und Darmstörungen sind die Folgen. Dieses vollständig abweichende Krankheitsbild, das nicht viel mit der Fructosemalabsorption zu tun hat, bedarf einer völlig anderen diätetischen Führung und verlangt in der Regel einen vollständigen lebenslangen Fructoseverzicht.

Tipp von docFood:

Falls Sie glauben, an einer Fructosemalapsorption zu leiden – lassen Sie sich unbedingt von einer Ernährungsfachkraft getan. Mit dem selbstgebastelten Verzicht auf fructosehaltige Lebensmittel ist es nicht getan – im schlimmsten Fall können Sie sich damit mehr schaden als nutzen.
Foto: Kirschen enthalten besonders viel Fructose  © doris_bredow-Fotolia

Sabine Lisicki lebt glutenfrei

Tennis-Ass Sabine Lisicki kämpfte jahrelang mit Bauchschmerzen und Müdigkeit und konnte sich nur schlecht konzentrieren. Ihre Ärzte fanden dafür lange Zeit keine medizinische Erklärung. 2011 kam der Verdacht auf, dass es sich um eine Gluten Sensitivity (GS) handeln könnte. Lisicki ließ sich daraufhin erneut untersuchen, was mit einer Bestätigung der Diagnose GS endete. Seitdem profitiert sie von der glutenfreien Ernährung und hat keine Beschwerden wie Bauchschmerzen und Müdigkeit mehr. „Ich fühlte mich schon nach kürzester Zeit wieder richtig gut!“, erzählt Lisicki rückblickend, nachdem sie ihre Ernährung auf glutenfrei umgestellt hatte.

Glutenfreie Ernährung – Ernährungsberatung hilft

Wer die Diagnose Gluten Sensitivität erhält, fühlt sich oft zunächst überfordert, wenn es um die Einhaltung einer strikt glutenfreien Ernährung geht. Auch Lisicki erzählt: „Die Umstellung zu einer glutenfreien Ernährung war für mich anfangs nicht leicht.“ Eine Ernährungsberatung bei einer Fachkraft ist in dieser Phase unbedingt ratsam, um den Speiseplan ausgewogen zu gestalten. Ernährungsfachkräfte wie die Diätassistentin und Dipl. Medizinpädagogin Birgit Blumenschein leisten hier wertvolle Unterstützung. „Sehr viele Lebensmittel sind von Natur aus glutenfrei, zum Beispiel Gemüse, Obst, Fleisch, Fisch und Milchprodukte. Um auf Brot, Pizza oder Nudeln nicht verzichten zu müssen, gibt es eine breite Palette an speziellen glutenfreien Lebensmitteln im Reformhaus, Supermarkt und Drogeriemarkt, die für einen abwechslungsreichen Speiseplan sorgen“, sagt Blumenschein.

docFood – Expertin Gabriela Freitag-Ziegler meint dazu:

Im Gegensatz zur Zöliakie und zur Weizenallergie lässt sich Glutensensitivität nur durch Ausschlussverfahren diagnostizieren: Liegen bei ähnlichen Beschwerden weder eine Zöliakie noch eine Weizenallergie oder andere Erkrankungen vor und bessern sich die Symptome durch eine glutenfreie Diät, gilt die Glutensensitivität als bestätigt. Wer eine Glutensensitivität hat, muss die glutenfreie Diät möglicherweise nur vorübergehend einhalten. Manche Betroffenen vertragen sogar kleine Mengen Gluten, so dass Gluten-Kontaminationen wenig problematisch sind
Bisher gibt es jedoch keine wissenschaftliche Evidenz dafür, dass eine glutenfreie Diät für die Allgemeinbevölkerung Vorteile bringt. Auch der Gastroenterologe Professor Wolfgang Holtmeier. spricht sich deutlich dagegen aus, eine glutenfreie Ernährung ohne jeglichen Befund auszuprobieren: „Eine sorgfältige medizinische Diagnose steht an erster Stelle, da noch andere Unverträglichkeiten oder Allergien Ursache für vorliegende Beschwerden sein können.“ Der Marktführer für glutenfreie Lebensmittel (Dr. Schär) betont ebenfalls, glutenfreie Ernährung sei kein Allheilmittel, beispielsweise zum Abnehmen oder zur Prävention von Herzinfarkt.

Foto: Sabine Lisicki (links im Bild) lässt sich von ihrer Ernährungsberaterin Birgit Blumenschein beraten

Foto: © Dr. Schär
 

Essen auf Reisen: So bleiben Sie fit und gesund

Endlich geht’s ab in den Urlaub! Damit Sie die schönsten Wochen des Jahres auch tatsächlich genießen können, sollten Sie besonders bei Fernreisen in tropische und subtropische Länder mit dem Essen und Trinken ein bisschen vorsichtig sein. Dort bieten Hitze, hohe Luftfeuchtigkeit, mangelnde Kühlmöglichkeiten und Hygienemängel den Erregern von Durchfallerkrankungen z. B. Salmonellen oder Listerien- ideale Bedingungen zur Vermehrung. Besonders gerne tummeln sich die Erreger von Übelkeit und Durchfall auf Obst, Gemüse, Salat, Fleisch oder in Speisen mit Mayonnaise, Eiern, Milch oder lose angebotener Eiscreme. Kommen scharfe Gewürze und ungewohnte Fette und Öle hinzu, kann das Magen und Darm des Mitteleuropäers schon mal strapazieren. Mögliche Folge: Übelkeit, Durchfall, Erbrechen und Fieber – und ein paar vermieste Urlaubstage.

Acht Tipps für eine gesunde Reise

Damit die Traumreise auch wirklich zur schönsten Zeit des Jahres wird, im folgenden ein paar einfache Regeln von docFood für das Trinken und Essen auf Reisen, damit sie im Urlaub gesund bleiben – gefunden bei der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE):
● Achten Sie darauf, dass die Lebensmittel frisch zubereitet wurden und nicht schon längere Zeit stehen, und meiden Sie rohe oder abgestandene Lebensmittel wie nicht ausreichend durchgebratenes Fleisch (z. B. Steaks).
● Verzichten Sie auf Mayonnaise, unverpackte Eiscreme und Desserts mit rohen Eiern (z. B. Zabaione, Tiramisu).
● Waschen Sie Gemüse und Obst besonders gründlich mit abgekochtem Wasser oder abgepacktem Wasser und schälen sie Obst erst kurz vor dem Verzehr.
● Essen Sie eher Gemüse statt Blattsalate, denn in den Blattritzen kann viel Wasser zurückbleiben.
● Trinken Sie kein Leitungswasser. Am besten abgekochtes Wasser oder abgepacktes Wasser verwenden – auch zum Zähneputzen.
● Verzichten Sie auf Eiswürfel in Getränken, weil nicht sicher ist, dass einwandfreies Wasser zur Herstellung verwendet wurde.
● Trinken Sie viel, um den Verlust an Wasser und Mineralstoffen durch das Schwitzen auszugleichen. Geeignet sind: Mineralwasser, Saftschorlen, Tee (mit einer Prise Salz). Ungeeignet sind sehr süße oder sehr kalte Getränke.
● Wasserreiches Gemüse und Obst, wie Gurken, Tomaten, Paprika, Melonen und Pfirsiche stillen Hunger und Durst mit wenig Kalorien.
Mit diesen Tipps kann man sich wirkungsvoll schützen. Um Magen und Darm nicht unnötig zu belasten, sollten Sie daran denken, dass unser Körper an andere Lebensbedingungen und Standards gewöhnt ist, als sie im Urlaubsland üblicherweise herrschen. Zur Sicherheit gehören durchfallhemmende Medikamente in jede Reiseapotheke.

Tipp von Doc Food:

Ingwer gilt in der Naturheilkunde seit jeher als bewährtes Hausmittel für Darm und Magen. Weil Ingwer das Verdauungssystem beruhigt, die Muskulatur entspannt und Krämpfe löst, gehört es in jede Reiseapotheke. Vor Reiseantritt empfiehlt sich die große Tasse frischen Ingwertee. Wer keine Ingwerknolle mitnehmen will oder kann: Fertiger Ingwertee oder kandierte Ingwerfrüchte (lecker, lecker!) erfüllen den gleich Zweck.
Foto: Traumstrand auf der Ilha Santa Catarina im Süden Brasiliens. docFood wünscht Sommer, Sonne und gesunden Urlaub.   © muehleib

Ihr Cholesterin ist hoch? Bloß keine Panik!

Kennen Sie Ihren Cholesterinwert? Heute ist “Tag des Cholesterins”, und zahlreiche Apotheken, Arztpraxen und Kliniken bieten Cholesterin-Messstationen, Informationsangebote und weiteren Aufklärungsaktivitäten an. Mit dem Aktionstag möchte die Deutsche Gesellschaft zur Bekämpfung von Fettstoffwechselstörungen und ihren Folgeerkrankungen DGFF (Lipid-Liga) e. V. die Bevölkerung mobilisieren. Unter dem Motto „Blutfettwerte messen lassen – je früher desto besser!“ sollen Verbraucher auf die gesundheitlichen Gefahren aufmerksam gemacht werden, die mit einem zu hohen Cholesterinwert verbunden sind. Über Sinn und Unsinn dieser Messungen spricht docFood mit der Ernährungswissenschaftlerin und Fett-Expertin Ulrike Gonder.
 
docFood: Nach Meinung der Lipid-Liga sollte jeder von uns seinen Cholesterin- und Triglyzeridwert kennen – auch Eltern den Wert ihrer Kinder. Sollten tatsächlich alle zum Messen gehen?
Ulrike Gonder: Das halte ich für doch etwas zu pauschal. Denn wir wissen ja, dass der Wert des Gesamtcholesterins im Blut nur eine ganz eingeschränkte Aussagekraft hat. Was das Herzinfarktrisiko angeht, ist dieser Wert eigentlich nur für Männer mittleren Alters – so um die 50 – relevant. Für ältere Menschen gilt demgegenüber sogar, dass mit steigendem Cholesterin die Sterblichkeit abnimmt. Man lebt also länger, wenn man mehr Cholesterin im Blut hat. Ein erhöhter Cholesterinspiegel kann zwar ein Alarmsignal sein. Doch isoliert betrachtet hat er kaum Aussagekraft und muss keine Angst vor einem erhöhten Herzinfarktrisiko machen.
docFood: Wer sollte dann überhaupt seinen Cholesterinwert messen lassen?
Ulrike Gonder: Bei Bluthochdruck, Diabetes, Übergewicht, Bewegungsmangel und ähnlichen Beschwerden ist es in jedem Fall sinnvoll, mal näher hinzuschauen. Allerdings: Der Wert für das Gesamt-Cholesterin allein sagt eigentlich gar nichts. Es muss aufgeschlüsselt werden in den Anteil an HDL- und LDL-Cholesterin und die Triglyceride. Weniger bringt nichts, wenn man abschätzen will, ob ein Risiko besteht oder nicht. Sind LDL oder Triglyceride zu hoch und HDL zu niedrig und gleichzeitig Blutdruck und Gewicht erhöht, kann man tatsächlich sagen: Hier ist ein hohes Risiko – da muss was unternommen werden.
docFood: Die Lipid-Liga empfiehlt, den Cholesterinwert am besten vorsichtshalber schon bei Kindern ab dem zehnten Lebensjahr bestimmten lassen. Ist das nicht ein bisschen übertrieben?
Ulrike Gonder: Das erscheint mir tatsächlich völlig übertrieben. Man macht den Kindern damit eher Angst und klemmt das an einem isolierten Wert fest. Wer dafür sorgt, dass seine Kinder normalgewichtig und in Bewegung bleiben, muss sicherlich keine Cholesterinwerte messen lassen – abgesehen von ganz wenigen Ausnahmen, etwa in Familien mit familiärer Hypercholesterinämie oder familiären Fettstoffwechselstörungen, wo schon sehr früh Herz-Kreislauf-Erkrankungen auftreten können. In solchen Familien ist dieses Risiko bei der heutigen engmaschigen medizinischen Betreuung allerdings meist sowieso bekannt. Aber jetzt generell zu sagen: Cholesterin messen ab 10 Jahren – das halte ich für hahnebüchen. Man sollte bei Kindern positives Verhalten bestärken, anstatt nach kaum definierbaren Risiken zu schauen: Spaß an gutem Essen vermitteln, das gesund, fit, fröhlich und munter hält. Zudem besteht die Gefahr, dass überbesorgte Eltern die Kinder bei leicht erhöhten Werten mit fettarmen Diäten malträtieren. Denen wird dann Phytosterin-Joghurt und fettarme Margarine reingestopft. Das ist für die Entwicklung eines Kindes eher kontraproduktiv. Gerade Kinder brauchen eine gewisse Menge an Fett, und fettarme Kost hat sich ja gerade als Herz-Kreislauf-Prophylaxe nicht bewährt.
Das Interview führte Dr. Friedhelm Mühleib
Bildquelle: Claudia Hautumm / pixelio.de
 

Ulrike Gonder

Ulrike Gonder


Nächste Woche bei docFood: Im zweiten Teil des Interviews mit Ulrike Gonder geht es um die Frage: Erhöhte Cholesterinwerte – Wieviel Fett in der Ernährung ist da noch angebracht.
 
Ulrike Gonder ist Diplom-Oecotrophologin und arbeitet seit 20 Jahren als freie Wissenschaftsjournalistin, Autorin und Referentin. Ihr Lieblingsthema ist das Fett, dem sie schon viele Artikel und mehrere Bücher gewidmet hat, z. B. „Mehr Fett! Warum wir mehr Fett brauchen, um gesund und schlank zu sein.
 
 
 
 
 
 
 

Wer muss laktose- und glutenfrei essen?

Wenn es gelegentlich zwickt und zwackt im Darm, vermuten viele Betroffene eine Laktose- oder Glutenunverträglichkeit. In der Regel ist diese Sorge bei leichten Beschwerden unbegründet. Sie hindert die meisten jedoch nicht daran, viel Geld unnötig für laktose- oder glutenfreie Lebensmittel auszugeben. Ein neues Video der Verbraucherzentralen und der Deutschen Stiftung Verbraucherschutz macht deutlich: Wer laktosefreie oder glutenfreie Lebensmittel kauft, ohne dass es gesundheitlich notwendig ist, zahlt erheblich mehr, hat aber keinen besonderen Vorteil.
 

Gesunde Geschäfte – für die Hersteller

In den Supermarktregalen finden sich immer mehr Lebensmittel, die als “laktosefrei” oder “glutenfrei” gekennzeichnet sind. Für Personen, die unter Laktoseunverträglichkeit oder Zöliakie leiden, erleichtert eine auffällige Kennzeichnung die Lebensmittelauswahl. Für gesunde Verbraucher haben laktose- und  glutenfreie Lebensmittel aber keinerlei Vorteile. Dennoch erwecken Hersteller und Händler oft den Eindruck, dass diese Produkte allgemein Gesundheit und Wohlbefinden steigern können. „Für gesunde Menschen sind diese Produkte schlichtweg überflüssig. Außerdem sind sie wesentlich teurer als normale Produkte“, erläutert Christiane Manthey, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg. „Dahinter stecken oft nur die Absatzinteressen der Lebensmittelindustrie“.
 

Video klärt auf

In Kooperation mit der Deutschen Stiftung Verbraucherschutz klären die Verbraucherzentralen mit dem neuen Video „Laktosefrei, glutenfrei – besonders gesund für alle?“  auf und bringen das Ergebnis eines 2013 bundesweit durchgeführten Marktchecks auf den Punkt: Gluten- und laktosefreie Produkte sind wesentlich teurer als herkömmliche Lebensmittel. Für den Kauf dieser Lebensmittel sollte deshalb ein echter, ärztlich festgestellter Bedarf vorliegen, gesunde Personen haben keinen besonderen Vorteil.
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Tipp von docFood:

Hat der Arzt eine Lebensmittelintoleranz diagnostiziert, sollte man sich zunächst von einer qualifizierten Ernährungsfachkraft beraten lassen. Unter individueller Anleitung erfährt man, worauf künftig bei der Ernährung zu achten ist: ob überhaupt auf einzelne Lebensmittel vollständig verzichtet werden muss, welche Lebensmittel weiterhin unbedenklich sind oder in verringerter Menge gegessen werden können. Mehr Infos zu Laktose- und Glutenunverträglichkeit finden sie hier und hier bei docFood.
 
Bildquelle: 3 Pauly
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