Foodwatch macht mobil gegen Mineralöl

Ende Oktober veröffentlichte die Verbraucherorganisation Foodwatch eine Liste mit Produkten, die Rückstände aus Mineralöl aufwiesen. Foodwatch zufolge war in Deutschland jedes fünfte getestete Produkt (9 von 42) mit Mineralöl-Rückständen belastet. Bei den betroffenen Produkten handelt es sich um pflanzliche Trockenprodukte: Reis, Nudeln, Haferflocken, Weizengrieß und Cornflakes. Foodwatch warnt vor dem Verzehr aller Produkte, bei denen in den getesteten Proben Rückstände von Mineralöle nachgewiesen wurden, und forderte Hersteller und Handel auf, Rückrufe zu veranlassen.
 

Verzehrswarnungen von foodwatch

Betroffen sind neben dem Hersteller Euryza, dessen belastete Reis-Marke reis-fit bei den meisten Händlern weiter im Regal steht, noch sieben andere Produkte: ●reis-fit Spitzen-Langkornreis ● Müller’s Mühle Minuten Spitzen Langkorn Reis ● Korn Mühle Weichweizen-Grieß ● Rewe Bio Weichweizengrieß ● Kellogg’s Cornflakes ● Jonas Rote Linsen ● Hahne Haferflocken ● Sweet Family Puder Zucker (Nordzucker). Inzwischen haben verschiedene Hersteller und Händler reagiert. So hat der italienische Hersteller Curti den bei Kaufland vertriebenen und ebenfalls mit Rückständen aus Mineralölen belasteten „Curtiriso Langkorn-Naturreis“ aus dem Verkauf genommen. Die Handelskette Real hat auf die Warnung von foodwatch hin den Reis-fit Lankornreis aus den Regalen genommen und ausgelistet.
 

Streit mit REWE eskaliert

Andere Anbieter sehen dagegen keinen Handlungsbedarf. So hat REWE einen von foodwatch beanstandeten Bio-Weichweizengrieß als „unbedenklich“ eingestuft und foodwatch mit „rechtlichen Schritten“ gedroht. „Rewe behält sich ausdrücklich vor, im Sinne der Verbraucher rechtliche Schritte zu prüfen“, schrieb das Unternehmen am Donnerstag auf seiner facebook-Seite. Jetzt eskaliert der Streit: Nachdem Rewe selbst bislang nicht aktiv wurde, hatte foodwatch selbst einen öffentlichen Rückruf verbreitet sowie den Verbrauchern empfohlen, bereits gekaufte Grieß-Packungen in ihre Rewe-Filialen zurückzubringen und dort den Einkaufspreis zurückzuverlangen.
 

Sind die Warnungen unverhältnismäßig?

Der Bund für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde (BLL) als Vertretung der Lebensmittelwirtschaft wirft foodwatch ein unverhältnismäßiges Vorgehen vor: Foodwatch beurteilt demnach abweichend von objektiven, wissenschaftlichen Einschätzungen einzelne Produkte als gefährliche Lebensmittel: „Es ist unverantwortlich, dass Foodwatch ein seit fünf Jahren erfolgreich bearbeitetes Thema skandalisiert und Anlass sieht, vor Produkten zu warnen, die längst bezüglich des Risikos minimiert sind.“ Nach Ansicht des BLL sollten Verbraucher nach den Regeln für öffentliche Lebensmittelwarnungen nur dann vor Lebensmitteln gewarnt werden, wenn diese eine akute Gesundheitsgefahr bedeuten können. Verunsichernde Aktionen zur „Warnung“ vor rechtmäßigen, unbedenklichen Produkten hält der BLL für gefährlich und bedenklich: Sie „verletzen die Grundsätze des verantwortlichen Umgangs mit Lebensmitteln und verwässern die Wahrnehmung des Verbrauchers für tatsächlich begründete Warnungen.“
 

docFood meint

Die in Lebensmitteln nachweisbaren Mineralöl-Rückstände stehen unter Verdacht, krebserregend und erbgutverändernd zu sein sowie das Hormonsystem zu beeinflussen. Im Grunde ist der aktuelle Streit nur deswegen möglich, weil es immer noch keine gesetzlichen Höchst- bzw. Grenzwerte in Lebensmitteln gibt – obwohl Verbraucherschützer das seit Jahren fordern. Es gibt zwar sogenannte Richtwerte – die sind allerdings rechtlich nicht verbindlich. Nahezu alle Produkte in der Foodwatch-Untersuchung aus dem deutschen Handel halten die im Entwurf der „Mineralölverordnung“ vorgeschlagenen Richtwerte ein. Wie in Deutschland üblich, sind diese Richtwerte mit hohem Sicherheitsabschlag kalkuliert: Auch wenn ein Lebensmittel den Wert um bis zum doppelten übersteigt, besteht noch lange keine Gefahr für Leib und Leben.  So besteht beim Verzehr eines der von foodwatch monierten Produkte in haushaltsüblichen Mengen ein allenfalls ein minimales theoretisches Risiko, dass auf Grund fehlender Forschung derzeit nicht einmal beziffert werden kann. Weil dieses Risiko jedoch nicht ganz auszuschließen ist, gilt grundsätzlich: Da sich bei krebserregenden Substanzen keine gesundheitlich unbedenkliche Aufnahmemenge definieren lässt, sollten Lebensmittel möglichst null Rückstände aus Mineralöl enthalten (mehr Hintergrund zur Bewertung des Rückstandsprobleme und zum Streit um Mineralöl in Lebensmittel gibt es auf dem tellerand-Blog zu lesen.)

 Dr. Friedhelm Mühleib

Foto: reishunger.de

O’glüht is: Glühwein gegen die Kälte

Schon sind die ersten Weihnachtsmärkte geöffnet und pünktlich dazu kommt die Kälte. Glühweinzeit beginnt: Allerorten wird angeglüht – sogar die Glühweinkönigin ist gewählt. Überall auf den Märkten schafft der Glühwein die nötige innere Wärme. Über 40 Millionen Liter werden jedes Jahr auf den Märkten vor Weihnachten ausgeschenkt. Doch der Spaß im Glas wird vielerorts teuer – z. B. in Köln: Dort werden 2015 statt 2,50 Euro wie in den vergangenen Jahren 3 Euro pro Glas oder Tasse verlangt. Dann möchten Sie Ihren Glühwein doch lieber gemütlich zu Hause auf dem Sofa trinken? Nichts einfacher als das. Rotwein, Zimt, Gewürznelken, Zitrone, Sternanisund Zucker oder Honig- mehr brauchen Sie nicht dafür.
Wer dann noch auf die Ratschläge von docFood achtet, kann frohen Mutes genießen. Selbstgemacht schmeckt der Klassiker unter den alkoholischen Heißgetränken besonders lecker – wenn man an folgende Regeln denkt: Sechs Tipps und drei Warnungen.
 

Wer guten Glühwein machen will, sollte darauf achten:

● Sparen Sie nicht am Wein! Es sollte nicht der billigste Fusel sein, sondern möglichst ein Qualitätswein, der übrigens auch nicht teuer sein muss: Für um die 5,00 Euro pro Flasche gibt es wunderbare Qualitäten.
● Für roten Glühwein einen kräftigen Weintyp wie etwa Spätburgunder verwenden, für weißen Glühwein Riesling oder Silvaner. Zusammenmit Gewürzen wie Zimt, Sternanis, Gewürznelken, Orangen, Zitronen, Kardamom, Pfeffer erhitzen und je nach Belieben mit Zucker oder Honig würzen.
● Übrigens: Wer lieblichen Rotwein nimmt, muss weniger zusätzlich süßen.
● Nicht zu stark erhitzen!. Ideal sind 50 bis 60 Grad. Bei Temperaturen über 80° verdampft der Alkohol, die Gewürze nehmen bitteren Geschmack an und die Fruchtaromen des Weins gehen verloren.
● Gehen Sie eher sparsam und vorsichtig mit den Gewürzen um. Zu viel Gewürznelke z. B. kann den Glühwein ungenießbar machen. Aber auch Zimt, Sternanis und Piment können den Genuss verderben und die Fruchtaromen des Weins überdecken .
● Ein guter Glühwein braucht Zeit. Nach dem ersten Erhitzen sollte er ruhig ein paar Stunden ziehen. Manche Profis lassen den Glühwein sogar über Nacht stehen, damit sich die Aromen entfalten können. Danach den Glühwein durch ein Sieb gießen, damit die Gewürze beim Trinken nicht stören.
 

Wovor man sich hüten soll:

● Glühwein macht schnell betrunken: Der heiße Wein stimuliert die Durchblutung des Magen-Darm-Trakt es und der Alkohol strömt schnell ins Blut, wobei der Zucker wie ein zusätzlicher Beschleuniger wirkt. Wichtig für Autofahrer: Ein Becher Glühwein (200 ml) mit zehn Volumenprozent Alkohol erhöht den Blutalkoholpegel um 0,25 Promille. Dran denken: Schon ab 0,3 Promille drohen Bußgeld und Führerscheinentzug.
● Wenn am nächsten Morgen der Kopf brummt, schieben das viele auf die Gewürze. Die Wahrheit: Weil der Zuckergehalt den Alkoholgeschmack verdeckt, unterschätzen viele die Prozente und trinken schlicht zu viel. Tatsächlich enthält Glühwein im Schnitt rund zehn bis zwölf Prozent Alkohol. Beim Trinken im Freien kann auch die Kälte leicht zum Becher ‚zu viel‘ verleiten. Macht schließlich sooo schön warm! Die einzige Lösung: Maßvoll trinken! Übrigens: Gute Zutaten / guter Wein können ebenfalls vor Brummschädel bewahren – genau wie ordentlich essen vorm Trinken.
● Glühwein ist kein Diätgetränk, sondern eher eine Kalorienbombe: Ein Becher Glühwein enthält rund 200 Kalorien, in einem Glas Punsch oder Feuerzangenbowle stecken sogar bis zu 300 Kalorien.
 

docFood – unsere Empfehlung

Basisrezept für Roten Glühwein: 0,75 Liter Spätburgunder (1 Flasche) mit den Scheiben einer Zitrone, 2 EL braunem Zucker, 2 Zimtstangen und drei Gewürznelken in einen Topf geben und auf 60 -80 Grad erhitzen. Eine Stunde (mindestens) mit geschlossenem Deckel ziehen lassen. Alles durch ein Sieb gießen, mit etwas geriebenem Kardamom nach Belieben verfeinern und mit Honig abschmecken. Wohl bekomm‘s

 Friedhelm Mühleib

Der Herbst bringt leckere Esskastanien

In wenigen Wochen öffnen schon die ersten Weihnachtsmärkte, und dann gibt es wieder frisch geröstete Esskastanien vom „Maronimann“. Wer vorher schon Appetit drauf hat oder Geld sparen möchte, der kann sich die leckeren Schalenfrüchte auch im heimischen Backofen rösten. Esskastanien, sind aber auch eine beliebte Zutat für winterliche Gerichte oder köstliche Süßspeisen. docFood gibt Tipps für die Zubereitung.
Im Mittelalter wurden Esskastanien auch als “Brot des kleinen Mannes” bezeichnet, denn sie dienten als Grundnahrungsmittel für die ärmere Bevölkerung. Von September bis März sind sie im Handel erhältlich. Kastanienliebhaber können die Früchte aber auch im Wald sammeln. Zu beachten: Erst wenn die stacheligen Fruchthülsen aufplatzen und die Kastanien auf den Boden fallen, sind sie reif.
 

Esskastanien garen

Erst durch Rösten oder Kochen wird das stärkereiche Innere der Schalenfrüchte weich und entwickelt das typische süßliche Aroma. Zunächst müssen die harten Schalen an der gewölbten Seite mit einem scharfen Messer kreuzweise eingeritzt werden. Im Ofen garen die Früchte auf einem Backblech bei 200 °C zehn bis fünfzehn Minuten, bis sich die Schale nach außen biegt. Alternativ können die vorbereiteten Esskastanien auch etwa zehn Minuten in sprudelndem Wasser gekocht werden. Das Schälen gelingt am einfachsten, wenn die Früchte noch heiß sind. Dann lässt sich auch die pelzige Innenhaut gut entfernen. Nun sind die Esskastanien fertig zum Sofortgenießen oder zum Weiterverarbeiten.
 

Kulinarische Genüsse mit Esskastanien

Passend zur kalten Jahreszeit machen sich Esskastanien besonders gut in deftigen Gerichten. Beliebt sind sie als Beilage zu Wildgerichten oder als Füllung für Geflügel wie Gans und Truthahn. Ein Genuss sind sie auch in Rot- oder Rosenkohl, in Risotto oder Suppe. Für eine Maronencremesuppe werden die vorgekochten Früchte geschält und mit Zwiebeln und wahlweise Speck angedünstet, dann mit Gemüsebrühe abgelöscht. Nach dem Pürieren wird die Suppe mit Sahne verfeinert und nach Belieben abgeschmeckt.
Süß machen sich Esskastanien besonders gut als cremige Mousse oder in Kuchen und Gebäck. Wer länger etwas von seinen Esskastanien haben möchte, kann leckere Maronenkonfitüre kochen, die als „Crème de marrons“ in Frankreich ein Klassiker ist. Rezepte dafür gibt es zum Beispiel bei chefkoch.de oder im Food-Blog „Schöner Tag noch!“.
 

Rezepte mit Esskastanien auf docfood.info:

 
Quellen: aid infodienst und www.was-wir-essen.de (Rubrik Lebensmittel von A-Z, Nüsse)

Melanie Kirk-Mechtel

Olivenöl – versiegen die Quellen?

Wird Olivenöl bald wesentlich teurer und knapp? Xylella fastidiosa, das Feuerbakterium, droht in Südeuropa ganze Anbauregionen zu vernichten. Seit Herbst 2013 sind dem Erreger in Süditalien bereits über eine Million Olivenbäume zum Opfer gefallen, während die Pflanzenmedizin immer noch ratlos ist: Gegen das Bakterium gibt es bisher noch keinerlei Mittel. Was die Bekämpfung des Bakteriums betrifft, ist der großräumige Kahlschlag auch gesunder Bäume rund um die befallenen Exemplare der Wissenschaft letzte Weisheit. Vor kurzem wurden erste Pflanzen mit Xylella-Infektionen im Süden Frankreichs festgestellt, was Bauern und Behörden mit Sorge erfüllt.
Noch ist Spanien als weltgrößter Produzent von Olivenöl nicht betroffen. Angesichts riesiger, zusammenhängender Plantage in Zentralspanien und Andalusien hätte ein Ausbruch in Spanien verhängnisvolle Folgen.
 

Insekten übertragen die Erreger

Das Bakterium wird durch Insekten, zum Beispiel Zikaden übertragen. Diese ernähren sich von Pflanzensäften und geben beim Saugen das Bakterium in das sogenannte Xylem, also in den Holzteil der Pflanzen ab. Dort beginnt es, den Wasser- und Nährstoffhaushalt der Pflanze zu blockieren. Die Pflanze trocknet nach und nach aus und stirbt schließlich ab. Der Erreger bedroht nicht nur die Oliven: Er kann bei mehr als 100 verschiedenen Pflanzenarten Krankheiten auslösen, derunter Weinreben, Zitruspflanzen, Mandelbäume und zahlreiche andere Nutz- und Zierpflanzen.
 

Ausbreitung des Olivensterbens wahrscheinlich

Nach den ersten Fällen in Frankreich hält es die europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFsa) für „sehr wahrscheinlich“, dass sich das Bakterium weiter ausbreitet. Italien hat bereits den Notstand ausgerufen und zur Bekämpfung der Pflanzenkrankheit den Katastrophenschutz eingesetzt. In der Region Apulien, die besonders betroffen ist, werden aus Sicherheitsgründen alle Bäume im Umkreis von 100 Metern um einen betroffenen Baum konsequent abgeholzt – das gilt auch für Haine mit jahrhundertealten Bäumen, die im Grunde schützenswertes Kulturgut sind.
 

docFood meint

Wie wäre es, wenn es morgen kein Olivenöl mehr gäbe? Von Engpässen bei der Versorgung sind wir noch weit entfernt, es könnte jedoch zu einer Verknappung – verbunden mit stark steigenden Preisen kommen. Bis die Wissenschaft doch noch einen Weg zur Bekämpfung des ‚Oliven-Ebola‘ findet, kann viel Zeit vergehen. Eiin Einbruch bei der Versorgung – wäre dabei noch das kleinere Übel. Tausende von Familien, die in den Anbauregionen von der Olivenölherstellung leben, wären in ihrer Existenz bedroht.

Friedhelm Mühleib

Transfettsäuren – halb so schlimm?

Sie gelten als versteckte Killer in unserer Nahrung und stecken in Croissants, Donuts, Pommes frites und zahllosen Fertigprodukten: Die Transfettsäuren (TFS), die u.a. das LDL-Cholesterin vermehren, Arteriosklerose, Diabetes und Bluthochdruck fördern und das Herzinfarktrisiko steigen lassen. Machen Transfettsäuren mehr als zwei Prozent der täglich aufgenommenen Nahrungsenergie aus, erhöht sich das Risiko eines Herzinfarktes um mehr als 20 Prozent, so das bisherige Urteil der Wissenschaft. Eine aktuelle Studie sieht diese Risiken der TFS nur unter bestimmten Bedingungen gegeben:TFS in der Nahrung sind vor allem für diejenigen unbedenklich, die einen niedrigen TFS-Spiegel von weniger als 2% haben.
Während die Stiftung Warentest noch brandaktuell titelt: „Transfettsäuren: Gefahr für Herz und Kreislauf“, kommt eine aktuelle Auswertung der „LUdwigshafen RIsk and Cardiovascular Health“ (LURIC)-Studie zum Schluss, dass niedrige Spiegel von Transfettsäuren (TFS) zum einen nicht schädlich sind und zum anderen sogar noch von gesundheiltichen Vorteilen begleitet sind.
 

Transfettsäuren können Risiko für Herztod senken

Nach den Ergebnissen der Wissenschaftler um Dr. Marcus Kleber an der Medizinischen Fakultät der Universität Mannheim gilt das für TFS, die natürlicherweise in Lebensmitteln wie Milchprodukten und Rindfleisch vorkommen, selbst dann, wenn sie aus der industriellen Lebensmittelproduktion stammen. “Höhere Konzentrationen von TFA in den roten Blutkörperchen gingen einher mit höherem LDL (..dem ‚schlechten‘ Cholesterin), allerdings auch mit einem niedrigeren Gewicht, niedrigeren Triglyceriden, weniger Insulinresistenz, und deshalb einem geringeren Diabetesrisiko. Es hat uns überrascht, dass natürliche TFA mit einer niedrigeren Gesamt-Sterblichkeit verbunden waren, was vor allem durch ein niedrigeres Risiko für den plötzlichen Herztod bedingt war.“ so Dr. Kleber, der ergänzt:„ genauso unerwartet war, dass höhere Konzentrationen der industriell produzierten TFA nicht mit einer erhöhten Gesamt-Sterblichkeit verbunden waren.“
 

Deutsche mit niedrigem TFS-Spiegel

Wenn die Ergebnisse im Widerspruch zu den Daten aus den USA stehen, mag das laut Kleber darin begründet sein, dass die TFA-Spiegel der deutschen Studienteilnehmer deutlich unter denen amerikanischer Durchschnittskonsumenten liegen. Der Anteil der TFA in den roten Blutkörperchen lag in der LURIC-Studie zwischen 0,27 und 2,40% der Gesamtfettsäuren, im Durchschnitt knapp unter ein Prozent. In den USA wird ein Mittel von über 2,6% gemessen. Das Fazit der Forscher: Tierische trans-Fettsäuren aus Milch, Käse, Butter und Fleisch sind bei Menschen mit TFS-Spiegel um 1% statistisch signifikant mit einem gesenkten Risiko für plötzlichen Herztod – und im Trend mit einer gesenkten kardiovaskulären Sterblichkeit wie auch mit geminderten Gesamtsterblichkeit assoziiert. Diese Ergebnisse bestätigen frühere Studien zu den Vorteilen von tierischen trans-Fettsäuren. Die trans-Fettsäuren aus der industriellen Fettproduktion waren überraschenderweise nicht als Risiko für diese Endpunkte erkennbar.
 

docFood meint

Das vielleicht wichtigste Ergebnis der Studie für den Endverbraucher: Auch bei den Transfettsäuren macht die Dosis das Gift. Eine komplette Entwarnung ist das allerdings nicht. Die entscheidende Einschränkung, die zu beachten ist: TFS in der Nahrung sind vor allem für diejenigen unbedenklich, die einen niedrigen TFS-Spiegel haben! Liegt der TFS-Spiegel über 2 Prozent, wird’s schnell brenzlig. So gibt es keine komplette Entwarnung, aber immerhin eine stattliche Dosis davon.

Friedhelm Mühleib

Du isst Fleisch? Schäm Dich!?

Mehr als ein Drittel aller Deutschen, die regelmäßig Fleisch essen, haben dabei häufig ein schlechtes Gewissen. Das hat eine Umfrage zum Ernährungsverhalten im Auftrag der Hannoverschen Lebensversicherung AG ergeben. Für eine vegetarische Ernährung ganz ohne Fleisch und Fisch haben sich allerdings bisher nur drei Prozent der Bevölkerung entschieden. Ein weiteres Prozent der Bundesbürger sind Veganer. Sie verzichten komplett auf tierische Lebensmittel, inklusive Eier und Milchprodukte.
Was sind die Gründe für die neue Scham beim Fleisch? „Wir wollen uns nicht mit dem Gedanken anfreunden, dass das Fleisch, das wir essen, von einem Tier stammt, das getötet wurde. Daher verleugnen wir den Tötungsakt und tun so, als ob er gar nicht stattgefunden hätte.“ erklärt Prof. Christoph Klotter, Ernährungspsychologe in Fulda, in einem Beitrag in der Fachzeitschrift „Ernährung im Fokus“. Betrachtet man den Fleischverzehr der Deutschen, scheint der Anblick eines saftigen Steaks das schlechte Gewissen schnell zu verdrängen. Trotz des medialen Hypes um alternative Ernährungsweisen ist es Fakt, dass sich der Fleischkonsum in Deutschland nach dem zweiten Weltkrieg verdreifacht hat. Drei Prozent Vegetarier machen also „den Braten nicht fett“.
 

Fleisch essen ist männlich

Die Studie der Versicherung kommt zu dem Schluss: „Der Hang zum Fleischverzicht ist bei den Frauen stärker ausgeprägt als bei den Männern: Acht Prozent der Frauen essen kein Fleisch, bei den Männern sind es lediglich drei Prozent.“ Auch dafür hat Klotter eine Erklärung: „Der Konsum von Fleisch hat sich heute trivialisiert. Dennoch bleibt Fleisch das Symbol für Macht, Wohlstand und Männlichkeit. Das wissen all jene, die Männer um die 50 Jahre bezüglich ihrer Ernährung beraten. Fleisch ist die unantastbare heilige Kuh. Der Fleischkonsum wird verteidigt wie das Feierabendbier und die Sportschau. Der Fleischverzehr ist der Schutzwall der männlichen Identität. Und Identität ist wichtiger als Gesundheit.“ Trotzdem bescheinigt der Psychologe den Männern eine gewisse Fähigkeit zum Wandel: „Sozial besser gestellte Männer neigen eher zur Einschränkung des Fleischkonsums, da schließlich heutzutage alle viel Fleisch konsumieren können, der Fleischverzehr also kein Mittel mehr darstellt, sich sozial nach unten abzugrenzen.“
 

docFood meint:

Es war immer so: Bis in die Zeiten der Wohlstandsgesellschaft haben die Reichen mehr Fleisch gegessen als die Armen – der Fleischkonsums war Indikator für die gesellschaftliche Stellung. Sozialer Aufstieg bedeutete auch: Mehr Fleisch auf dem Tisch – auch der wachsende Fleischhunger in den Schwellenländern ist ein Beleg dafür. Bei uns hat sich das Blatt heute ein Stück weit gewendet, wie Klotter richtig bemerkt: Plötzlich wird Fleisch ein Mittel zur „negativen“ Abgrenzung: Wenn die gesamte Bevölkerung viel Fleisch essen kann, wird es für die sozial besser Gestellten attraktiver, auf andere Lebensmittel umzusteigen und zum Beispiel Vegetarier oder Veganerin zu werden – um sich so wieder neu von „denen da unten“ abgrenzen zu können.

 Dr. Friedhelm Mühleib

Schwanger? Dann geht Alkohol gar nicht!

„Prosit“ kommt aus dem Lateinischen und bedeutet: „Es möge nutzen“. Tut es aber oft nicht. Vor allem dann nicht, wenn es sich beim Drink, der gemeint ist, um Alkohol handelt – und wenn dieser Alkohol in der Schwangerschaft getrunken wird. Schon wenige Tropfen Alkohol in der Schwangerschaft können beim Kind zu schweren Störungen führen. Wie eine Umfrage zeigt, hält es jeder sechste Bürger trotzdem für vertretbar, wenn werdende Mütter ab und zu ein Gläschen trinken. Und das, obwohl Kinderärzte, Gynäkologen, Ernährungswissenschaftler – alle Experten – seit Jahren beständig vor Alkoholkonsum in der Schwangerschaft warnen.
Immerhin: Das Spektrum der Folgen von leichtfertigem Alkoholkonsum in der Schwangerschaft reicht bei den Neugeborenen von leichten Konzentrationsproblemen bis zu dauerhaften schweren geistigen und motorischen Störungen


Schlimmstenfalls schwere Behinderung

In Deutschland werden jedes Jahr 10.000 Kinder mit Fetalen Alkoholspektrum Störungen (FASD) geboren, jedes Fünfte davon mit einem voll ausgeprägten Fetalen Alkoholsyndrom (FAS). Zudem sind die Betroffenen als Erwachsene anfälliger für Süchte. Jahr für Jahr 10.000 Kinder, die z.T. ein Leben lang büßen für etwas, dass die Mutter vermutlich für eine kleine, verzeihbare Sünde hielt – das sind 10.000 zu viel. Die Konsequenz kann nur eine sein: Finger weg vom Alkohol während der Schwangerschaft. Grundsätzlich. Ausnahmslos. Immer. Zum Glück nährt die Umfrage die Hoffnung, dass der Mensch nicht gänzlich unbelehrbar ist: Demnach ist die Ablehnung von Alkohol während der Schwangerschaft bei den 18- bis 24-Jährigen mit 84 Prozent am höchsten ist. Danach nimmt sie allerdings kontinuierlich ab, den niedrigsten Wert haben die über 55-Jährigen mit 67 Prozent. Dabei ist tröstlich: Die kriegen zum Glück kaum noch Kinder.


docFood meint:

„In der Schwangerschaft gilt ohne Wenn und Aber – Null Komma Null Alkohol. Denn schon kleine Mengen können das Kind im Mutterleib schädigen und seine Gesundheit bis hin zu schlimmsten Behinderungen schwer gefährden.“ Diese Forderungen von Ärzten und Kassen zum Tag des „Alkoholgeschädigten Kindes“ am heutigen 9. September kann man nur voll unterstützen.

Dr. Friedhelm Mühleib

 
Quellen:
https://www.pkv.de/presse/meldungen/umfrage-zu-alkohol-in-der-schwangerschaft/
https://www.aerztezeitung.de/panorama/default.aspx?sid=893716&cm_mmc=Newsletter-_-Newsletter-C-_-20150909-_-Panorama

Softgetränke meiden – Diabetesrisiko senken

Die ganz große Hitze ist vorbei, der Durst ist geblieben. Auch bei den aktuellen Temperaturen darf noch viel getrunken werden – aber was sollte es sein? Wer täglich ein Softgetränk gegen Wasser oder ungesüßten Tee austauscht, kann möglicherweise sein Risiko für Typ-2-Diabetes senken. Das legt die britische EPIC-Norfolk-Studie nahe, die im Fachblatt Diabetologia erschienen ist. Da Cola und Limonaden sehr viel Zucker enthalten und sehr kalorienreich sind, sehen die Wissenschaftler im Softdrink-Konsum eine der Ursachen für Übergewicht und Diabetes Typ 2.
Trinkverhalten und gesundheitliche Auswirkungen verschiedener Getränke gehörten zu den Ernährungsfaktoren, die im Rahmen der Studie an rund 25.000 Männer und Frauen untersucht wurden.
 

Softdrink-Konsum und Diabetesrisiko

Am Beginn stand ein detailliertes Ernährungsprotokoll, in dem die Probanden angeben mussten, welche Lebensmittel und Getränke sie innerhalb einer Woche zu sich nahmen. Diese Angaben wurden in Relation dazu gesetzt, wie viele Testpersonen im Verlauf des Zeitraums von elf Jahren an Typ-2-Diabetes erkrankten. Das Ergebnis der Auswertung: Für jede fünf Prozent des täglichen Gesamtenergiebedarfs, den die Teilnehmer mit süßen Getränken abdeckten, stieg ihr Risiko für Typ-2-Diabetes um 18 Prozent. Ließen Sie dagegen – und zwar Tag für Tag – die Cola stehen und entschieden sich für Wasser oder einen ungesüßten Kaffee, sank das Diabetes-Risiko um 14 bis 25 Prozent.
 

Softdrinks mit Süßstoff keine Alternative

Die Lösung nach Ansicht vieler Softdrink-Fans, statt „richtiger“ Cola und zuckerreichen Limos die Light-Produkte mit künstlichen Süßstoffen zu konsumieren, fällt leider als „gesunde“ Alternative aus. Die Forscher sahen keine Senkung des Diabetesrisikos, wenn die Studienteilnehmer die Light-Versionen anstelle der gezuckerten Getränke tranken. Bereits einige andere Studien hatten gezeigt, dass Cola light & Co. nicht beim Abnehmen helfen und unter Umständen sogar Übergewicht fördern. Einmal mehr wird also klar, dass der bewusste Konsum von zuckerhaltigen Getränken ein Ansatz dafür sein könnte, Übergewicht und Typ-2-Diabetes in der Bevölkerung zu reduzieren.
 

Tipp von docFood

VOSS

© Voss Artesian Water


Ausreichend zu trinken ist bei jeder Temperatur gut. Zur Abwechslung darf es aber auch gerne etwas mit Geschmack sein. Besser als Softgetränke sind selbst gemachter Eistee oder Wasser mit Früchten und Kräutern. Für Letzteres hat die deutsche PR-Agentur von „VOSS“, einer leicht überteuerten Mineralwasser-Marke aus Norwegen, schöne Ideen vorgestellt – natürlich können Sie das fruchtig-aromatische Wasser auch in einer simplen Karaffe und mit Leitungswasser ansetzen, aber cool ist sie schon, die Bottle von „Voss“.
 
Quelle: Diabetologia – Download kompletter Artikel>>

Die Beeren sind los!

Während sich die Erdbeersaison zum Ende neigt, haben Heidelbeeren, Himbeeren und Co. jetzt ihren großen Auftritt. Bis in den September hinein werden die leckeren Früchtchen nun überall in Deutschland geerntet und sind im Handel recht günstig zu haben. Weil die süß-sauren Beeren leicht und erfrischend sind, passen sie ideal zum Sommer.
docFood gibt einen Überblick über die beliebtesten Beerenarten:
Heidelbeeren – auch Blaubeeren genannt – sind die beliebtesten Beeren der Deutschen. Darum wurde die Anbaufläche für Heidelbeeren in den letzten zehn Jahren um 40 Prozent ausgeweitet. Die bedeutendste Anbauregion ist die Lüneburger Heide. Heidelbeeren schmecken süß und sind zu Joghurt, Müsli oder Pfannkuchen ein Genuss. Weil sie so viel Pektin enthalten, kann man aus ihnen besonders gut Konfitüre oder Gelee kochen. Wie alle Beeren machen sich Heidelbeeren auch in Kuchen oder Torten sehr gut.
Johannisbeeren sind eher säuerlich-herb im Geschmack. Die schwarzen Exemplare werden hauptsächlich zu Cassis-Produkten oder Konfitüren verarbeitet. Rote und weiße Johannisbeeren schmecken leicht gezuckert mit Sahne, Eis oder in Kuchen. In der kreativen Küche werden sie auch zu Geflügel oder Wild gereicht.
Himbeeren schmecken besonders aromatisch. Weil sehr empfindlich sind, sollten sie am besten gleich pur genascht werden. In Kuchen, Milch- oder Joghurtspeisen und Konfitüren sind Himbeeren unvergleichlich köstlich, darum steigt ihr Verbrauch seit Jahren stetig an.
Bei Stachelbeeren scheiden sich die Geister. Wegen der borstigen Schale sind sie nicht jedermanns Geschmack. Wer aber mal eine Stachelbeertorte mit Baiserhaube probiert hat, der wird die Früchte nicht mehr missen wollen. Grüne Stachelbeeren sind unreif geerntet und eignen sich wegen des hohen Säuregehaltes am besten für Kuchen und Kompott. Die rötlich oder violett gefärbten Stachelbeeren sind länger gereift und haben den höchsten Fruchtzuckergehalt unter den heimischen Beeren.
Brombeeren wachsen in Hülle und Fülle an Feld-, Wald- und Wegrändern pflücken. Sie sind aber auch im Handel zu finden. Pralle, dunkle Früchte sollten Sie beim Einkauf bevorzugen, denn Brombeeren reifen nicht nach und könnten daher sonst sehr sauer und wenig aromatisch sein.
 
Tipp von docFood
Weil Beeren sehr empfindlich sind, sollten sie nur kurz vorsichtig abgespült und dann möglichst schnell gegessen werden. Am frischesten sind die Früchtchen natürlich, wenn sie direkt vom Strauch zu Ihnen nach Hause kommen. Schauen Sie doch mal, ob ein Bauer in Ihrer Nähe Beeren direkt ab Hof verkauft. Vielleicht dürfen Sie sogar selbst pflücken. Und wer es ein wenig abenteuerlicher und außerdem noch kostenlos haben will, kann auf mundraub.org nach öffentlich verfügbaren Beerensträuchern suchen.
Hier finden Sie ein Rezept für Heidelbeerpfannkuchen

Melanie Kirk-Mechtel

Geben Sie ruhig Ihren Senf dazu!

Wo gegrillt wird, darf der Senf nicht fehlen. Eine Bratwurst ohne Senf z. B. ist wie ein Stück Schwarzwälder ohne Kirschen – geht also gar nicht. Fettes Fleisch und Senf – die Kombi regt nicht nur unsere Geschmacksnerven an. Sie ist auch vernünftig, da sie die Verdauung anregt. Senf enthält die Glykoside Sinalbin (Weißer Senf) bzw. Sinigrin (Brauner und Schwarzer Senf), die für den scharfen Geschmack und damit auch für die appetitanregende und verdauungsfördernde Wirkung verantwortlich sind.
Die Glykoside steigern Speichelfluss, Magensaftproduktion und Sekretion der Gallenflüssigkeit, was Darmmotorik und Verdauung fördert. Besonders fette Speisen werden rascher und gründlicher verdaut, wenn man sie zusammen mit Senf verspeist – deswegen empfiehlt sich der Senf zur Bratwurst.
 

Stiftung Warentest: Alle Produkte mit Testurteil „GUT“

Im aktuellen Heft hat die Stiftung Warentest 20 mittelscharfe Senfprodukte aus dem Handel getestet – und alle erhielten das Testurteil GUT (…die Bewertungen schwankten zwischen 1,7 und 2,4.). Diese durchgängig gute Qualität mag auch dadurch begründet sein, dass ein guter Senf nur vier natürliche Zutaten braucht: Senfsaat, Wasser, Essig und Salz. Industrielle Hilfsmittel wie Emulgatoren, Farb- oder Konservierungsstoffe werden nicht gebraucht. So schneidet das billigste Produkt im Test ( ja! Senf mittelscharf von Rewe – 1,16 Euro pro Liter) kaum schlechter ab als der Testsieger – der Senf der Monschauer Senf Mühle für mehr als den 20-fachen Preis ( 25,40 Euro pro Liter). Ganz gleich ob der günstige Preis oder der persönliche Geschmack das wichtigste Einkaufskriterium ist – qualitätsmäßig liegt man immer richtig.
 

Kühl und dunkel lagern

Grundsätzlich ist Senf sehr lange haltbar, da der Essig gut konserviert. Bei sachgerechter Lagerung übersteht der Senf in der Regel mühelos ein Jahr. Aber, so die Stiftung Warentest: Bei zu viel Licht verliert er seine Farbe, Wärme nimmt ihm die Schärfe. Am besten aufgehoben ist er deswegen im Kühlschrank. Sollte sich auf dem Senf im Glas mit der Zeit eine wässrige Flüssigkeit absetzen, ist das übrigens weder Verderb noch Qualitätsminderung. Die Stiftung Warentest empfiehlt: Rühren Sie im Glas die Flüssigkeit unter. bei Tuben empfiehlt es sich, die Flüssigkeit abtropfen zu lassen.
 

docFood meint:

Geben Sie Ihren Senf ruhig öfter mal dazu – z. B. zu Bratwurst, Grillsteaks oder anderen fetten Fleischgerichten und Speisen. Die Redensart „Der gibt seinen Senf überall dazu“ ist übrigens nach dem Wörterbuch der Gebrüder Grimm „hergenommen von dem Würzen der Speisen durch Senf und übertragen auf ursprünglich beißende, scharfe, witzige Beiträge in einer Unterhaltung.“ Erst später erhielt sie die heute gültige verächtliche Bedeutung. Interessant ist auch, dass Österreicher nicht ihren Senf, sondern ihren „Kren“ dazugeben. Kren ist das österreichische Wort für Meerrettich, also auch eine würzige Angelegenheit.

Dr. Friedhelm Mühleib