Zahl der Woche: 60.000 Tonnen Kürbis

Heute ist Halloween – und dank Halloween hat der Kürbis  hierzulande Karriere gemacht: Noch vor einigen Jahren galt Kürbis bei uns als Arme-Leute-Essen oder wurde lediglich als Viehfutter genutzt. Auf den Tisch kam er daher nur selten. Doch die Zeiten ändern sich, und so erlebt der Kürbis seit einigen Jahren eine wahre Renaissance. Inzwischen werden in Deutschland jährlich sage und schreibe 60.000 Tonnen Kürbis geerntet. Auch die moderne Gemüseküche hat den Kürbis längst entdeckt.

Was heißt hier überhaupt ‘der’ Kürbis? Genaugenommen gibt es weit über 800 Sorten. Davon sind jedoch nur einige wenige bei uns wirklich bekannt, wie z.B. der Butternuss-Kürbis, der Muskatkürbis, der Türkenturban (wer ihn sieht, weiß, warum er so heißt) oder auch der Hokkaido – seines Duftes wegen auch Maroni-Kürbis genannt. Hokkaido ist wegen seines mild-nussigen Aromas in deutschen Küchen mittlerweile besonders beliebt.
 
Kürbis – viele Nährstoffe, wenige Kalorien
Kein Wunder, denn das leuchtend orangefarbene Herbstgemüse ist vielseitig, schmackhaft und noch dazu mächtig gesund. Kalium, Kalzium, Zink sowie Vitamine A, C, D und E und Betakarotin machen die Riesenbeere (botanisch zählt der Kürbis tatsächlich zu den Beeren), zu einer kalorienarmen Gesundheitsbombe. Kulinarisch ist die herbstliche Gemüse-Beere ebenfalls ein echter Alleskönner. Von deftig bis fein, lässt sich so ziemlich alles damit zaubern: Würzig-wärmende Suppen mit Curry, Ingwer oder Chili, fruchtig-nussige Salte, herzhafte Quiches, exotische Chutneys, rustikales Brot und auch Pasta und Kuchen – einfach alles geht!
 
Weltrekord: Der Kürbis, der eine Tonne wiegt
Nicht nur die Vielseitigkeit in der Küche sorgt für den Aufschwung des Herbstgemüses, sondern neuerdings auch der aus den USA herüberschwappende (ursprünglich keltische) Halloween-Brauch. Der verleiht den knallbunten Kugeln wahren Kultcharakter. Allerorten sind sie nun zu finden, als schaurig schöne Halloween-Masken oder schlicht als bunte Herbst- und Ernte-Dank-Dekoration. Übrigens: Den größten Kürbis der Welt beanspruchten 2013 die USA für sich. Gewachsen ist er in Kalifornien und kam auf das stattliche Gewicht von fast einer Tonne – auf genau 922kg. Sein gigantisches Übergewicht brachte ihn nicht nur weltweit in die Medien, sondern sicherte ihm zudem einen Ehrenplatz in einer Halloween-Ausstellung im botanischen Garten von New York. Dort wurde er zur Sensation im „Verwunschenem Garten“ und von über 15.000 begeisterten Besuchern bestaunt.
 
Tipp von docFood
Wie wär’s mit folgenden Rezeptideen von docFood: Kürbis auf  italienisch – Farfalle mit Kürbissauce und Blauschimmelkäse oder mit einem klassisch deutschen Rezept aus der Pfalz, mit Kürbis verfeinert: Winzersalat mit gebratenem Kürbis. docFood wünscht guten Appetit.

 Andrea Peitz

Mikrobiota – wie Darmbakterien dick machen

Bakterien in unserem Darm können mit verantwortlich sein, wenn Menschen immer dicker werden. Wie kann das sein? Zahlreiche Studien haben gezeigt: Bei Übergewichtigen ist die Mikrobiota – die Gesamtheit aller Darmbakterien  – verändert. Im Gegensatz zu Normalgewichtigen tauchen bei ihnen einige Bakterienarten auf, die vermehrt unverdauliche Faserstoffe aus der Nahrung abbauen und in Energie umwandeln. Die Forscher schätzen, dass Übergewichtige deshalb täglich etwa 150 Kalorien mehr aus ihrer Nahrung gewinnen als Normalgewichtige ohne diese Bakterienarten.
Aber damit nicht genug: Einige Bakterienarten setzen beim Absterben bestimmte Stoffe aus ihrer Zellwand frei (so gen. Lipopolysaccharide, abgekürzt LPS). Diese werden als Endotoxine bezeichnet, weil sie in unserem Körper giftig (toxisch) wirken. Gelangen Endotoxine in den Blutkreislauf, was bei Übergewichtigen mit veränderter Mikrobiota offenbar leicht passiert, lösen sie im Körper einen chronischen Entzündungsprozess aus. Dieser wiederum lässt die Insulinsensitivität sinken. Die Folge: Muskel- und Fettzellen reagieren langsamer auf Insulin, während die Bauchspeicheldrüse immer mehr davon produziert und damit den Zellen signalisiert: „Es ist genug Energie vorhanden, ihr könnt Fett aufbauen“. Besonders fatal ist dies für die Leber, denn sie lagert immer mehr Fett ein. Langfristig kommt es zu einer chronischen Leberentzündung – eine Nicht-Alkohol-bedingte Fettleber entsteht.
 
Probiotische Bakterien könnten helfen

Wie kann man diesem Kreislauf entgehen? Noch hat die Forschung keine Lösungen parat, wie Übergewichtige ihre Mikrobiota regulieren können. Es zeichnet sich aber ab, dass bestimmte probiotische Bakterien, insbesondere Bifidobakterien einen positiven Einfluss haben die z. B. in einigen Sauermilchprodukten enthalten sind (…ein Blick auf die Zutatenliste dieser Produkte lohnt sich!). Allerdings brauchen auch Bifidobakterien ‚Futter‘, um sich im Darm gut zu vermehren. Sie bevorzugen dabei ballaststoffreiche pflanzliche Lebensmittel,  sind also sozusagen ‚Vegetarier‘, die Gemüse, Hülsenfrüchte, Kartoffeln und Getreideprodukte aus Vollkorn lieben. Gemüse und Obst liefern zudem noch viele Polyphenole, die offenbar ebenfalls das Wachstum von Bifidobakterien fördern. Zu den Polyphenolen zählen u. a. die natürlichen pflanzlichen Farbstoffe, die z.B. in Rotkohl, Kidneybohnen, Äpfeln und rot-violetten Beerenfrüchten vorkommen.
 
Tipp von docFood:
Essen Sie neben Sauermilchprodukten viel buntes Gemüse, Salate, Hülsenfrüchte und Obst. Sie sind die wichtigsten Komponenten einer darmgesunden Ernährung. Beim Gemüse darf es auch ruhig mehr als die empfohlenen drei Portionen am Tag sein, beim Obst sollte es bei zwei Portionen am Tag bleiben.

Dr. Maike Groeneveld

Das Thema ‘Darmgesundheit und Ernährung’ ist seit vielen Jahren ein Spezialgebiet der Ernährungswissenschaftlerin Maike Groeneveld. Sie betreut dieses Thema nicht nur im docFood – Team, sondern vermittelt ihr Wissen auch in Seminaren.

Quellen:
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3984999/
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3746040/
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22555633
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22552027
 

Pichelsteiner Eintopf

Zutaten für 4 Personen:
250 g Kartoffeln, 250 g Möhren, 2 Petersilienwurzeln, 250 g Knollensellerie, 4 Zwiebeln, 250 g Weißkohl oder Wirsing, 1 Stange Lauch (Porree), 200 g Rindfleisch (z.B. aus der Schulter), 200 g Schweineschnitzel, 200 g Lammfleisch (mager), 3 EL Pflanzenöl, Salz, Pfeffer, 4 TL Gemüse Bouillon, 4 TL Majoran (frisch gehackt oder 3 Msp. getrocknet), 1/2 Bund Petersilie
 
Zubereitung:
1 Kartoffeln und Gemüse schälen oder putzen und waschen. Kartoffeln, Möhren, Petersilienwurzeln, Knollensellerie und Zwiebeln in ca. 2 cm große Würfel schneiden. Weißkohl in Streifen und Lauch in Scheiben schneiden. Alles vermischen.
2 Rind-, Schweine- und Lammfleisch waschen, trocken tupfen und ebenfalls in ca. 2 cm lange Stücke schneiden. Je 1 EL Öl in einer Pfanne erhitzen und das Fleisch nacheinander portionsweise darin anbraten.
3 Gemüse Bouillon in 1 l kochendem Wasser auflösen.
4 In einen großen Topf zunächst das Rindfleisch geben. Dann eine Lage Kartoffeln und Gemüse darüberschichten. Mit Salz, Pfeffer und Majoran würzen und etwa ein Drittel der Gemüsebouillon darübergießen. Das Schweinefleisch einschichten, wiederum mit einer Lage Kartoffeln und Gemüse bedecken, würzen und mit Bouillon begießen. Zuletzt das Lammfleisch in den Topf geben und mit einer weiteren Lage Kartoffeln und Gemüse abschließen. Erneut mit Salz, Pfeffer und Majoran würzen und mit der restlichen Bouillon begießen.
5 Den Topf mit einem Deckel schließen, den Pichelsteiner Eintopf zum Kochen bringen, kurz aufkochen lassen und dann zugedeckt bei schwacher Hitze ca. 1 Stunde garen. Vor dem Servieren Petersilie waschen, trocken schütteln, Blätter abzupfen und fein hacken. Pichelsteiner Eintopf in tiefe Teller füllen und mit Petersilie bestreut genießen.
 
Bildquelle: Knorr
[spacer size=”40″]

Power-Müsli mit Papaya

Zutaten für 2 Personen:
80 g Magerquark
100 g reife Papaya
15 g Walnüsse
2 EL ganze Leinsamen
Honig
2-3 EL Sojamilch
1 Zitrone oder Orange
3 EL natives Lein- oder Hanf- oder Leindotteröl
 
Zubereitung:
1 Walnüsse und Leinsamen in einem Zerkleinerer nicht zu fein zerkleinern oder mit einem Messer hacken.
2 Nüsse und Leinsamen mit Quark, Öl, etwas Honig und Sojamilch verrühren, mit Zitronen- oder Orangensaft abschmecken.
3 Die Papaya schälen und in kleine Stücke schneiden. Die Quarkcreme auf zwei Schüsseln verteilen und die Fruchtwürfel darübergeben.
 
Bildquelle: muehleib
[spacer size=”40″]

Heimat – Tim Mälzer auf kulinarischer Deutschlandreise

Es ist Herbst. Begriffe wie Heimat, Zuhause, Behaglichkeit haben jetzt einen besonders wohligen Klang. Tim Mälzers neues Kochbuch „Heimat“ kommt da gerade recht. Schaut man sich den Autor an, dann denkt man: Mälzer und Heimat – das passt zusammen. Tatsächlich ist ‚Heimat‘ ein Loblied auf die deutsche Hausmannskost. Mälzer nimmt uns mit auf kulinarische Entdeckungstour quer durchs Land an Hand von 120 Rezepten deutscher Küchenklassiker.
Er wirft dabei einen liebevollen Blick auf die Besonderheiten jeder einzelnen Region, illustriert mit vielen atmosphärischen Bildern und ganz und gar nicht frei von Klischees – wie der Verlagstext behauptet – sondern voll davon, das aber auf sympathische Art und Weise. Anders als man erwarten könnte, folgt das Buch nicht der Landkarte, sondern den eher kochbuchtypischen Kategorien: “Suppen”, “Mittagstisch”, “Fisch”, “Fleisch”, “Salat, Gemüse, Beilagen”, “Abendbrot” und “Süßes”.
 
Hausmannskost – zurück aus der Versenkung
Auf den 264 Seiten findet sich vieles was Heimat- und Kindheitserinnerungen weckt. Da kommen Rahmspinat, Frikadelle, Gulasch oder Labskaus aus der Versenkung zurück – genauso wie Königsberger Klopse, Strammer Max, Knödel, oder Zwetschgendatschi. Wohl kaum jemand, der sich hier nicht an Sonntagsessen in der Kindheit erinnert oder an Besuche bei Oma und Opa mit bester, üppig aufgetischter Hausmannskost denkt. Dabei überschreitet Mälzers Heimatverständnis alle Klassenschranken: Essen auf dem Campingplatz, VW-Bus und Gartenzwerge gehören für ihn ebenso zur deutschen Heimat wie Austern und Sylt, Tanke und Frittenbude, Kirmes und Erdbeerkuchen.
 
docFood empfiehlt:
Insgesamt eher deftig – rustikal aber durchaus mit zeitgemäßem Touch, macht Mälzer mit diesem Buch eine kulinarische Liebeserklärung an die Heimat und Lust auf gutbürgerliche Tradition im Topf. Freunde der guten und ehrlichen deutschen Küche mit Vorliebe für regionale und saisonale Produkte werden an diesem Kochbuch ihre Freude haben. Vieles was wir längst in der Rubrik ‚altbacken‘ abgelegt hatten, lässt Mälzer wieder aufleben. Als großer Verfechter von Nachhaltigkeit lässt er auch Erzeuger, Landwirte und Handwerker zu Wort kommen. Das steht dem Buch gut. Denn schließlich geht es hier auch um Rückbesinnung auf das Ursprüngliche. “Das auf der Zunge muss für mich immer auch das Herz berühren” – das ist ihm ein ehrliches Anliegen, und wird auf den vielen bunt bebilderten Seiten spürbar. DocFood wünscht „Guten Appetit“

Andrea Peitz

Tim Mälzer, Heimat
Kochbuch. Mit über 120 Rezepten
Mosaik Verlag, München 2014
304 Seiten mit ca. 300 farbige Abbildungen;
ISBN: 978-3-442-39274-2
EUR (D) 19,99

Gratinierter Porree mit Kräutersauce

Zutaten für 4 Personen:
2 kg Porree (Lauch)
500 ml Gemüse Bouillon
4 EL Pflanzencreme
2 EL Mehl
375 ml Milch
100 g geriebener Bergkäse
Salz, frisch gemahlener Pfeffer, frisch geriebene Muskatnuss
150 g gekochter Schinken in dünnen Scheiben
Zubereitung:
1 Die Porreestangen putzen, waschen und in 10-15 cm lange Stücke schneiden. In kochender Bouillon ca. 5 Minuten garen. Herausnehmen und gut abtropfen lassen.
2 Für die Käsesauce 3 Esslöffel Pflanzencreme erhitzen, das Mehl dazugeben und anschwitzen. Die kalte Milch zufügen. Unter Rühren aufkochen, 50 g Käse darin schmelzen lassen und die Sauce mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss abschmecken.
3 Die etwas abgekühlten Porreestücke jeweils mit Schinken umwickeln und in eine mit der restlichen Pflanzencreme eingefetteten Auflaufform setzen. Die Käsesauce darüber verteilen und den restlichen Käse darüber streuen.
4 Im vorgeheitzten Backofen bei 200 °C ca. 30 Minuten backen, bis der gratinierte Poree eine leichte gebräunte Kruste hat.
 
Bildquelle: Rama
[spacer size=”40″]

Gelenkprobleme? Nahrungsergänzungsmittel sind meist wirkungslos

Viele Hersteller von Nahrungsergänzungsmitteln versprechen Menschen mit Arthrose, die Schmerzen in den Gelenken zu lindern oder einem Verschleiß vorzubeugen. Diese angebliche Wirkung ist jedoch in Studien nur in geringem Maße belegt, so eine Pressemeldung anlässlich des Deutschen Kongresses für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU), der heute in Berlin beginnt.
„Viele Medikamente, die einer Arthrose vorbeugen oder ihr Fortschreiten verhindern sollen, liegen nur knapp über oder auf dem Niveau eines Placebo-Effekts“, erklärt Dr. med. Uwe de Jager, niedergelassener Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie sowie für Physikalische und Rehabilitative Medizin aus Freudenstadt. Auch für Nahrungsergänzungsmittel wie Chondroitin-Sulfat, Muschelextrakte, acetyliertes Hydroxyprolin (Oxaceprol), Heilpflanzen, homöopathische Mittel oder Gele, Salben, Cremes und Sprays sei die Wirkung nicht ausreichend nachgewiesen. Lediglich bei Glucosamin sei die Datenlage etwas besser. Hier gebe es in den aktuellen Leitlinien der Osteoarthritis Research Society International (OARSI) eine zurückhaltende Empfehlung.
 
Möglichkeiten der Schmerztherapie
Stattdessen empfehlen die Orthopäden lieber die verschreibungspflichtigen Produkte der Pharmaindustrie: Demnach bekämpfen viele Medikamente die mit der Arthrose einhergehenden Schmerzen effektiv und ermöglichen den Patienten damit eine bessere Lebensqualität. Orthopäden unterscheiden bei der Behandlung von Schmerzen zwischen entzündeten und nicht-entzündeten Gelenken. Liegt eine Entzündung im Gelenk vor, ist es wichtig, diese zu beseitigen, um ein Fortschreiten der Arthrose zu verhindern. „Hier stehen uns nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR) wie Diclofenac, Ibuprofen oder auch Coxibe zur Verfügung. Auch die intraartikuläre Gabe von Cortison hat sich bewährt, wobei der Langzeiteffekt noch unsicher ist“, erklärt de Jager. Hat ein Patient zwar keine akute Entzündung, leidet aber dennoch unter Schmerzen, empfiehlt der Orthopäde Paracetamol, schwache Opiate oder gegebenenfalls Medikamente, die den Nervenschmerz beseitigen. Bei Kniegelenkarthrose können auch Injektionen mit Hyaluronsäure helfen. Tatsächlich benötigt aber nur ein Teil der Patienten mit diagnostizierter Arthrose eine Schmerzbehandlung: „Erfreulicherweise hat fast jeder zweite Arthrose-Patient überhaupt keine Schmerzen. Die anderen Betroffenen können zielgerichtet mit schmerzlindernden Substanzen behandelt werden“, so de Jager. Dem Thema Ernährung und Bewegung widmet die Pressemeldungn übrigens einen einzigen Satz – den letzten.
 
Tipp von docFood

Die Meldung warnt zwar vor unwirksamen Präparaten, liest sich aber ansonsten wie eine Werbemail der Pharmaindustrie. Das Thema Abnehmen wird (fast) ausgespart. Bei Übergewichtigen verringert Gewichtsverlust das Risiko für Kniegelenks-Arthrose deutlich bzw. lassen sich bestehende Beschwerden z.T. stark reduzieren.  Auch gelenkfreundliche Sportarten und gelenkschonendes Verhalten können Wunder wirken und helfen häufig deutlich mehr als eine Operation. Dazu ein Buchtipp: Joachim Grifka, Die neue Knieschule: Selbsthilfe bei Schmerzen und Beschwerden, Rowohlt 2012, Preis 8,99 Euro. Für Ernährungsfachkräfte sollte übrigens die Gewichtsabnahme bei der Behandlung von Betroffenen immer im Vordergrund stehen.

 Friedhelm Mühleib

Quelle:DGOU
Mehr Infos: Deutsche Rheuma Liga, Deutsche Schmerz-Liga
[spacer size=”40″]

Ist das ein Regionalfenster?

Sieht zwar so aus – ist aber keins. Sie wissen nicht, was ein “Regionalfenster” ist?  Es ist ein neues Siegel, das eigentlich seit Januar 2014 verlässlich und überprüfbar darüber Auskunft geben soll, welche Lebensmittel tatsächlich aus der angegebenen Region kommen. Anbietern, die ihre Produkte mit ungenauen Werbeaussagen zur Herkunft vermarkten, sollte damit das Leben schwer gemacht werden. Eigentlich eine gute Sache, denn Verbraucher wünschen sich regionale Lebensmittel – aber verlässlich und eindeutig gekennzeichnet sollen sie sein. Doch leider scheint das freiwillige Regionalfenster, so wie es momentan konzipiert ist, nicht mehr zu sein als ein Siegel unter vielen. Dass es zu mehr Klarheit bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern führt und missbräuchliche Werbung mit Begriffen wie “regional” oder “aus der Heimat” verhindert, ist nicht abzusehen
 
Zehn Monate nach Einführung des Regionalfensters sind 2.400 Lebensmittel mit der freiwilligen Kennzeichnung für regionale Lebensmittel ausgezeichnet, was Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt jüngst als Zeichen für den großen Erfolg des Siegels gewertet hat. Doch wer im Norden, Osten oder Westen nach dem weiß-blauen Informationsfeld auf Produkten Ausschau hält, der wird nur selten fündig. Allein in Bayern ist das Zeichen bereits häufiger zu finden.

Niedrige Anforderungen und hohe Hürden

Regionalfenster: Schon mal im Supermarkt gesehen?

Regionalfenster: Schon mal im Supermarkt gesehen?


Der Begriff der Region ist beim Regionalfenster sehr weit gefasst: Eine ‚Region‘ muss demnach lediglich kleiner als Deutschland sein. Ob es Sinn macht, Gemüse aus 500 Kilometern entfernten Anbaugebieten als “regional” zu bezeichnen, ist mehr als fraglich. Schließlich wollen Verbraucher das “Ernährungshandwerk in ihrer Region unterstützen, um auch regionale Arbeitsplätze zu sichern”, wie der Minister selbst betont. Letztendlich muss aber mal wieder der Konsument selbst entscheiden, ob das Produkt seinen Ansprüchen an Regionalität entspricht. Eine klare Definition der Region wäre an dieser Stelle sehr hilfreich. Hierfür fehle aber “sowohl auf Bundes- wie auch auf EU-Ebene die notwendige Rechtsgrundlage”, wie “Regionalfenster e.V.”, der Trägerverein, der über die Vergabe des Regionalfensters entscheidet, auf seiner Internetseite schreibt.
 

Kleine Betriebe können sich Kennzeichnung nicht leisten

So können sich nun Großbetriebe mit dem Regionalfenster schmücken, obwohl sie im Zweifel wenig zur regionalen Wertschöpfung beitragen. Kleine Erzeuger aus der direkten Umgebung können sich die Kennzeichnung aufgrund der Vorgaben zu Liefermengen oder Kontrollauflagen dagegen kaum leisten. Die Verbraucherzentralen kritisieren außerdem, dass bei zusammengesetzten Produkten nur ein Mindestanteil an regionalen Zutaten von 51 Prozent enthalten sein muss, Tiere erst in der Mastphase in der Region gehalten werden müssen und die Herkunft der Futtermittel nicht erfasst wird. Zudem ist das “Regionalfenster” eine reine Herkunftskennzeichnung, die weder Aufschluss über die Qualität gibt, noch darüber, ob die Produkte umweltverträglich oder fair erzeugt wurden.
 

Tipp von docFood

Wenn Sie Ihr Fleisch, Ihre Eier, Ihr Obst und Gemüse auf dem Wochenmarkt oder beim Bauern in der Nähe kaufen, können Sie im direkten Gespräch erfahren, wie die Lebensmittel erzeugt wurden. So gibt es auch keinen Zweifel darüber, welche Produkte wirklich aus der Region kommen.

Melanie Kirk-Mechtel

Die offizielle Seite zum Regionalfenster finden Sie hier.
Hilfe bei der Suche nach regionalen Erzeugern geben Portale wie foodroot.de oder mein-bauer.com
 
Bildquelle: Bluetenzauber / pixelio.de
[spacer size=”40″]

Diabetes – Auslöser für Arteriosklerose?

Veränderungen der Gefäße sind bei Menschen mit Diabetes nicht generell stärker ausgeprägt als bei Nicht-Diabetikern. Vielmehr kommt es darauf an, welche Gefäße betroffen sind – so ist die gängige Meinung zur Frage, ob Diabetes verstärkt zu Arteriosklerose führt.  Wie der Diabetesinformationsdienst München berichtet, kamen Wissenschaftler im Rahmen einer weltweit angelegten Studie zu einem differenzierteren Ergebnis.
 
In dem weltweiten Life Line Untersuchungs-Programm wurden im Zeitraum zwischen 2003 und 2008 fast vier Millionen Personen erfasst und auf arteriosklerotische Veränderungen der Beinarterien, der Halsschlagadern und der Bauch-Aorta untersucht. Etwa jeder zehnte Studienteilnehmer hatte eine Diabetesdiagnose. Bei allen Diabetikern kamen die verschiedenen Formen von Arteriosklerose häufiger vor als bei Nicht-Diabetikern. Nachdem die Wissenschaftler aber andere Risikofaktoren für die Arteriosklerose (z.B. Bluthochdruck, zu hohes Cholesterin, etc.) ausgeschlossen hatten, kamen sie zu einem differenzierteren Ergebnis: Veränderungen der Beinarterien und der Halsschlagadern traten bei Menschen mit Diabetes um 45 Prozent häufiger auf als bei den Nicht-Diabetikern. Veränderungen der Bauchaorta dagegen um 15 Prozent weniger als bei Nichtdiabetikern, wenn der Einfluss der anderen Risikofaktoren berücksichtigt wird.
 
Arteriosegefahr bei Diabetes steigt mit der Zeit
steigt mit der ZeitMit zunehmender Diabetesdauer und zunehmender Behandlungsintensität erhöhten sich die Unterschiede zwischen der Gruppe der Diabetiker und der Nicht-Diabetiker. Zusammenfassend kommen die Autoren der Studie zu dem Ergebnis, dass der Zusammenhang zwischen Diabetes und Gefäßerkrankungen differenziert zu sehen ist. Sie fordern weitere Untersuchungen, um die Ursachen dieser gefäßspezifischen Unterschiede zu verstehen. Die Diabetes-typischen Durchblutungsstörungen in den Unterschenkeln konnten aber auch in dieser Studie nicht erklärt werden.
 
docFood – Tipp für die Beratung
Fachkräfte in der Ernährungstherapie und –beratung sollten Diabetes-Patienten mit metabolischem Syndrom grundsätzlich darauf hinweisen, dass – falls nicht schon geschehen – eine Untersuchung auf arteriosklerotische Veränderungen der Blutgefäße sinnvoll ist. Ultraschalluntersuchungen mit oder ohne Farbdopplermodus machen Veränderungen der Gefäßwände und Blutströmungen der Gefäße, z.B. der Nierendurchblutung sichtbar – und geben dem Patienten Gewissheit durch eine Untersuchung, die nicht belastet.
 
Quellen:
Diabetesinformationsdienst
Shah B et al.: Diabetes and vascular disease in different arterial territories. In: Diabetes Care, 2014, 37:1636-1642

Blumenkohlröschen mit Curry und Koriander

Zutaten für 4 Personen:
400 g Blumenkohlröschen
100 ml trockener Weißwein
300 ml Geflügelfond
2 EL Olivenöl
1 EL Madrascurrypulver
1 EL Korianderkörner
Meersalz
2 Einmachgläser (0,75 l Inhalt)
 
Zubereitung:
1 Das Currypulver in Olivenöl bei mittlerer Hitze anrösten und mit dem Weißwein ablöschen. Einmal aufkochen und dann die restlichen Zutaten bis auf den Blumenkohl zugeben. Salzen und einmal aufkochen. Den Blumenkohl zugeben und ca. 5 min leicht köcheln lassen.
2 In ein Einmachglas geben und auskühlen lassen.
3 Der Blumenkohl kann in tiefen Tellern mit viel Flüssigkeit angerichtet werden. Er passt gut als Beilage, etwa zu Fisch und Krustentieren.
 
Bildquelle: Pressebüro deutsches Obst und Gemüse
[spacer size=”40″]