Leckeres Unkraut – Melde, Vogelmiere und Giersch

Bärlauch gibt es mittlerweile im Supermarkt, und dass man Brennnesseln und Löwenzahn essen kann, ist wahrscheinlich auch fast jedem bekannt. Aber kennen Sie schon Melde, Vogelmiere oder Giersch? Vielleicht steht sogar eins dieser leckeren (Un-)Kräuter in Ihrem Garten. Rupfen Sie es nicht heraus, sondern lassen Sie die Pflanzen wachsen und gedeihen. Sie schmecken nämlich köstlich, sind kostenlos und von Natur aus meistens bio.
docFood stellt Ihnen die drei leckeren Unkräuter vor.
 

Giersch als Einstiegskraut

Giersch gilt als ideales Einstiegskraut für Wildkräuter-Neulinge. Mit seinem an Sellerie oder Petersilie erinnernden Geschmack ist er nicht ganz so exotisch. Fast jedes Kind kennt die weißen Blütendolden, die im Sommer bis zu einem Meter hoch am Wegesrand blühen. Die Blätter haben die Form eines Ziegenfußes, daher wird der Giersch auch Ziegenkraut oder Geißfuß genannt. Weil die Pflanze unterirdisch stark wuchert und sich dadurch kaum ausrotten lässt, gilt sie als „Gärtnerschreck“. Lassen Sie die Pflanze stattdessen lieber stehen und verwenden Sie die jungen Blätter für Salate oder als aromatische Zugabe in Suppen und Risotto. Ältere Blätter können wie Spinat zubereitet werden.
 

Melde wie Spinat verwenden

Melden gehören zur Familie der Fuchsschwanzgewächse und finden sich häufig als üppig wachsendes Unkraut auf Baustellen oder Brachflächen. Die fein behaarten Blätter sind eine milde Alternative zu Spinat, schmecken in Salat oder Kräuterquark und als Füllung für Teigwaren wie Tortellini, Ravioli oder Maultaschen. Eine besondere Art der vielen verschiedenen Melden ist die Magenta-Melde, auch Baumspinat genannt: Die jungen Blätter der bis zu zwei Meter hohen Pflanze schillern leuchtend rot und geben Salaten und anderen Gerichten nicht nur geschmacklich, sondern auch optisch einen Akzent.
 

Vogelmiere fast ganzjährig ernten

Die Vogelmiere findet man auf Wiesen oder in lichten Wäldern. Das einjährige Kraut breitet sich wie ein Teppich über dem Boden aus, bildet kleine weiße Sternblüten und kann bis in den Winter hinein geerntet werden. Die kleinen Blätter der Vogelmiere schmecken mild-würzig, ähnlich wie Erbsen, Zuckerschoten oder Babymais. Wegen ihres angenehmen Aromas kann Vogelmiere ruhig ein wenig verschwenderischer in Salaten, auf dem Butterbrot oder Zutat für einen grünen Smoothie zum Einsatz kommen – außerdem ist sie fast ständig frisch verfügbar.
 

Tipp von docFood:

Von allen Wildkräutern gibt es giftige Verwandte, die mehr oder weniger leicht mit den genießbaren Arten verwechselt werden können. Daher sollten Sie nur Pflanzen ernten und essen, die Sie eindeutig bestimmen können. Das klappt mit einem Bestimmungsbuch – noch besser aber mit Hilfe von Kräuterpädagogen: Sie führen auf einer Wanderung zu den Stellen, an denen Vogelmiere, Giersch & Co. wachsen und erklären alles Wissenswerte rund um die wilden Küchenschätze. Adressen von Anbietern von Kräuterwanderungen gibt es zum Beispiel auf wildpflanzenliebe.de
Tipps und Rezeptideen rund um Wildkräuter gibt es auch im “Wald- und Wiesen-Kochbuch“.

Melanie Kirk-Mechtel

Wie die (rote) Melde aussieht, können Sie sich hier anschauen.

Auf geht's in die heimische Erdbeersaison

Ein paar warme Tage fehlen noch, dann kann es endlich losgehen mit der heimischen Erdbeerernte. Ob im Einzelhandel, auf dem Wochenmarkt oder direkt ab Hof – Erbeeren aus regionaler Erzeugung sind besonders frisch und aromatisch. Die beste Frischegarantie haben Sie allerdings, wenn Sie die Früchte selber ernten. Das macht außerdem Spaß und Naschen ist ausdrücklich erlaubt.
docFood verrät Ihnen, was Sie beim Ernten und bei der Lagerung von Erdbeeren beachten sollten.
 

Erdbeeren selber ernten

In jeder Region gibt es zahlreiche Obstbauern, bei denen man Erdbeeren in der heimischen Erdbeersaison selbst pflücken kann. Vor allem für Kinder ist das ein großer Spaß. Als Sammelgefäß eignen sich zum Beispiel flache Körbe. In Eimern oder anderen tiefen Gefäßen werden die empfindlichen Früchte dagegen zu sehr gequetscht. Das Feld sollte möglichst nicht an einer Autobahn oder an einer anderen stark befahrenen Straße liegen. Die beste Erntezeit ist morgens. Weil nass gepflückte Erdbeeren weniger Aroma haben und schneller gammeln, sollte das Wetter trocken sein, möglichst auch am Tag davor. Beim Ernten sollten Sie die grünen Kelchblätter und ein Stück des Stieles mit der Frucht von der Pflanzen ziehen, damit kein Saft ausläuft. Unreifen Früchten, erkennbar am weiß-gelben Rand rund um die Kelchblätter, sollten Sie noch ein wenig Sonne lassen. Zur kleinen Stärkung während der anstrengenden Feldarbeit dürfen ein paar Erdbeeren direkt im Mund verschwinden, statt in den Korb zu wandern.
 

Erdbeeren lagern und verarbeiten

Haben Sie Ihre Erdbeerernte heil nach Hause gebracht, sollten Sie sie so schnell wie möglich genießen oder verarbeiten. Denn die Früchte sind sehr empfindlich und leicht verderblich. Ungewaschen halten sich Erdbeeren ein bis zwei Tage im Gemüsefach des Kühlschranks. Dazu gibt man sie am besten – möglichst in nur einer Lage – auf einen Teller oder in eine Schüssel und deckt sie zum Beispiel mit Frischhaltefolie oder einem Deckel ab. Es reicht, wenn sie erst kurz vor dem Verzehr vorsichtig mit Wasser abgespült werden. Weil Erdbeeren nach dem Auftauen matschig werden, eignen sie sich nur bedingt zum Einfrieren. Am besten werden sie zu Erdbeerpüree verarbeitet und warten im Tiefkühlfach auf ihre Weiterverwendung, zum Beispiel zu Erdbeer-Daiquiri für die nächste Gartenparty. Wenn Sie Erdbeerkonfitüre aus Ihren selbst gepflückten Erdbeeren kochen, haben Sie ebenfalls noch lange etwas von Ihrer Ernte.
 

Tipp von docFood:

Adressen zum Selberpflücken von Erdbeeren auch in Ihrer Region gibt es auf www.selbst-pfluecken.de. Aber auch die Google-Suche lohnt sich, um Höfe in Ihrer Umgebung ausfindig zu machen.
Rezepte mit Erdbeeren finden Sie zum Beispiel auch hier bei docFood!

Melanie Kirk-Mechtel

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Zahl der Woche: 231 Eier isst jeder Deutsche

231 Eier hat jeder Bundesbürger durchschnittlich im letzten Jahr gegessen – das waren über 14 Kilo pro Kopf und Jahr. Damit haben die Deutschen insgesamt im Jahr 2014 fast 19 Milliarden Eier verbraucht, mit einem Gesamtgewicht von knapp 1,2 Millionen Tonnen. Rund die Hälfte davon wurden als Schaleneier gekauft. Die andere Hälfte versteckte sich in Back- und Teigwaren sowie weiteren Lebensmitteln und Fertiggerichten.
In der Osterzeit steigt der Verbrauch an Eiern zum Backen, Kochen und Färben tradionell sprunghaft an. Daher ist es gerade jetzt wichtig, auf die Herkunft der Eier zu achten.
 

Eierverbrauch nach Haltungsform

Die meisten Eier, die in deutschen Haushalten verbraucht werden – insgesamt 63 Prozent – stammen aus Bodenhaltung, gefolgt von Eiern aus Freilandhaltung mit rund 25 Prozent. Obwohl die Nachfrage nach Eiern aus ökologischer Erzeugung im Vergleich zu 2010 um etwa 40 Prozent angestiegen ist, beträgt ihr Anteil erst rund 10 Prozent. Aus der umstrittenen Kleingruppenhaltung, die die Käfighaltung abgelöst hat, stammen erfreulicherweise immer weniger Eier: Zwischen 2010 und 2014 wurden 77 Prozent weniger Eier aus dieser Haltungsform eingekauft. Allerdings werden diese häufig in der Ernährungsindustrie eingesetzt. Und auch gefärbte Eier aus dem Supermarkt stammen überwiegend aus der Kleingruppenhaltung. Denn verarbeitete Eier müssen nicht wie frische Schaleneier mit dem Erzeugercode gekennzeichnet sein.
 

Tipp von docFood

Wer Eier von glücklichen Hühnern ins Osternest legen möchte, der achtet am besten auf die “0” (Null) am Anfang des Stempelaufdrucks auf dem Ei. So können Sie sicher sein, dass es sich um Eier aus ökologischer Erzeugung handelt. Und weil Verbraucherexperten immer wieder vor künstlichen Eierfarben warnen, weil sie bei empfindlichen Menschen allergieähnliche Symptome auslösen können, färben Sie Ihre Bio-Eier am besten ganz natürlich: Ostereier mit Lebensmitteln färben

Ein Rezept für ein süßes Osterlamm finden Sie hier>>

Melanie Kirk-Mechtel

Quelle: BMEL
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Lebensmittelreste: einfrieren statt wegwerfen!

Für die schnelle Küche ist Tiefkühlkost eine willkommene Lösung. Obst, Gemüse und Fertiggerichte lassen sich gefroren problemlos auf Vorrat kaufen und bei Bedarf in der gewünschten Menge verwenden. Auch viele Reste im Haushalt können problemlos eingefroren werden. Darauf weist die Initiative Zu gut für die Tonne! des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hin. In einer aktuellen Pressemeldung klärt die Initiative darüber auf, wie Tiefkühlkost und selber Einfrieren dazu beitragen kann, Lebensmittelverschwendung im Haushalt zu verhindern.
Eingefrorenes Obst und Gemüse ist oft vitaminreicher als die frisch gekaufte Ware. Kein Wunder also, dass die Deutschen immer öfter in die Tiefkühltruhe greifen: Rund 41 Kilogramm Tiefkühlkost (Speiseeis ausgenommen) wurden im Jahr 2012 pro Kopf in Deutschland verbraucht, Tendenz steigend.
 
Frische aus dem Eis
Kälte konserviert Lebensmittel sehr gut. Die chemischen Prozesse, die zum Verderb von Lebensmitteln führen, sind durch Kälte stark verlangsamt – ganz gestoppt sind sie nicht. Generell gilt: Magere Produkte halten sich gefroren länger als fette, rohe länger als gegarte. Außerdem spielen bei Fisch und Fleisch Wassergehalt und Bindegewebe eine wichtige Rolle: Je stabiler das Bindegewebe, desto länger ist das Produkt tiefgekühlt haltbar. Daher muss Fisch am schnellsten verbraucht werden, am zweitschnellsten Geflügel; Schwein und Rind halten sich länger. Auch Tiefkühlprodukte haben ein Mindesthaltbarkeitsdatum. Zudem müssen Fleisch- und Fischprodukte seit dem 13. Dezember 2014 mit einem Einfrierdatum versehen sein. Produkte kurz vor dem „Ablaufen“ sollten bald verbraucht werden, denn auch wenn Obst und Gemüse nicht so schnell gesundheitlich bedenklich sind wie Fisch und Fleisch: Die Qualität leidet bei zu langer Lagerung, Geschmack und Vitamine gehen verloren.
 
Bloß nicht ins Schwitzen kommen?
„Nach dem Auftauen nicht wieder einfrieren“ – so heißt es auf Tiefkühlprodukten. Der Hinweis dient der Sicherheit: Wenn Produkte Plusgraden ausgesetzt sind, können sich Keime bilden und die Lebensmittel verderben schneller. Das heißt jedoch nicht, dass einmal aufgetaute und nicht verbrauchte Produkte verdorben sind. Gerade Lebensmittel, die vor dem Verzehr erhitzt werden, dürfen in der Regel wieder eingefroren werden. Einmal aufgetaut sollten sie aber so schnell wie möglich wieder im Frost landen, denn je kürzer die „Warmphase“ desto weniger Keime bilden sich und Nährstoffe und Vitamine bleiben besser erhalten.
Viele Tiefkühlprodukte werden vorportioniert angeboten. Das hilft einerseits, nicht zu viel aufzutauen, das dann möglicherweise warm und unbrauchbar wird. Andererseits werden so Reste vermieden, die wohlmöglich sonst weggeworfen werden würden. Eine geschlossene Kühlkette ist der sicherste Weg, um Frische, Haltbarkeit und Hygiene zu garantieren. Im Supermarkt gehören Tiefkühlprodukte daher als Letztes in den Einkaufskorb. Beim Transport nach Hause helfen spezielle Isoliertaschen. Werden tiefgekühlte Produkte dabei zusätzlich dicht aneinandergelegt, bilden sie einen „Tiefkühlblock“ und bleiben länger kalt.
 
Zu viel des Guten? Einfrieren konserviert Frisches auch zu Hause
Ob frisches Obst oder Gemüse, Reste von Gekochtem oder Gebackenen: Viele Lebensmittel können auch zu Hause eingefroren werden. Nicht geeignet sind lediglich sehr wasserhaltige Produkte wie Tomaten, Blattsalate oder rohe Äpfel sowie Milchprodukte. Frisches Gemüse wird vor dem Einfrieren blanchiert. Beim Verpacken das Einfrierdatum notieren und die Luft so gut wie möglich aus der Verpackung herausstreichen. Rohes Gemüse ist tiefgekühlt bis zu einem Jahr haltbar. Je länger die Lagerung, desto mehr gehen jedoch Geschmack und Vitamine verloren. Backwaren sollten nicht länger als zwei bis vier Monate ins Tiefkühlfach, Selbstgekochtes am besten innerhalb von ein bis drei Monaten verzehren. Im Zweifel kann man sich auf seine Sinne verlassen: Was aufgetaut noch gut aussieht, gut riecht und gut schmeckt, ist auch noch gut. Lediglich leicht Verderbliches wie Fisch und Fleisch sollte nach zu langer Lagerung nicht mehr gegessen werden.
 
docFood meint:
Die Initiative Zu gut für die Tonne unterstützt Verbraucher seit mehreren Jahren dabei, sich über die Verschwendung von Lebensmitteln zu informieren. Auf der Website gibt es noch mehr Tipps zum „restlosen“ Verbrauch von Lebensmitteln im eigenen Haushalt – darunter auch viele nützliche Informationen rund um die Themen Lagerung, Vorratshaltung und Einkauf von Lebensmitteln. Der bewusste Umgang mit Nahrungsmitteln wird angesichts der enormen Lebensmittelverschwendung immer wichtiger. (Tiefgekühlte) Erbsen zählen ist in diesem Sinne also nicht kleinkariert, sondern verantwortungsvoll.

 Redaktion docFood

Quelle: BMEL

Warentest: Salmonellen & Co. im Hackfleisch

Die Stiftung Warentest hat 21 Hackfleischproben unter die Lupe genommen und Fleischqualität und Belastung mit Keimen geprüft. Nur knapp die Hälfte der Proben schnitt mit „gut“ ab, fünf Produkte wurden als „ausreichend“ bewertet. Unschön: Viele Proben enthielten potenziell krankmachende Bakterien, darunter auch Salmonellen und antibiotikaresistente Keime.
Der Testsieger unter den 21 Hackfleischprodukten, gemischt aus Rind- und Schweinefleisch, kommt von der Bedientheke eines Supermarkts. Das beste abgepackte Produkt liegt nur knapp dahinter, es ist ein Biohackfleisch und mit 12 Euro pro Kilogramm eines der teuersten. Insgesamt 16 Proben waren abgepackt und mehrere Tage haltbar, 5 waren tagesfrisch und am Herstellungstag zu verbrauchen.
 
Frisch schmeckt besser
Ob als Frikadelle oder in der Bolognese – die Deutschen lieben ihr Hackfleisch – aber schmecken muss es schon. Deswegen war der Geschmack das wichtigste Testkriterium. In der sensorischen Beurteilung wurden immerhin sechs Produkte als „sehr gut“ bewertet. Bei Geschmack, Geruch und Mundgefühl schnitt das tagesfrische Hackfleisch besser ab als das abgepackte – das wiederum enthielt durchschnittlich weniger Keime.
 
Wenn abgepackt, dann besser Bio
Beim abgepackten Fleisch lagen die Bioprodukte gleich vier Mal vorn, sie hatten eine sehr gute Sensorik. Das beste Biohackfleisch konnte zudem als einziges Produkt im Test mit einem „Sehr gut“ in der Mikrobiologie punkten. Fünf von 21 Produkten waren mikrobiologisch hingegen nur „ausreichend“, in einem Hack wurden sogar Salmonellen nachgewiesen.
 
docFood rät:
Rohes Fleisch ist nie frei von Keimen. Ob sie gesundheitsschädlich sind, hängt von Art und Anzahl ab. Auf den meisten Packungen ist zu lesen: “Nur durchgegart verzehren” oder “Nicht zum Rohverzehr geeignet”. Den Rat sollte jeder tunlichst befolgen. Hackfleisch sollte grundsätzlich nie roh – etwa als Mettbrötchen gegessen werden. Besonders für Menschen mit geschwächtem Immunsystem, kleine Kinder, Senioren und Schwangere kann das ziemlich riskant werden.” Wichtige Aspekte, auf die man achten sollte: ●die Kühlkette einhalten, ●Geschirr, Besteck und Hände immer vor und nach der Verarbeitung von rohem Fleisch waschen, ●das Fleisch nicht mit anderen Lebensmitteln in Kontakt bringen, ● tagesfrisches Hack am selben Tag, abgepacktes bis spätestens zum Verbrauchsdatum verzehren. ●Und last not least: immer gut durchbraten – mindestens zwei Minuten bei mindestens 70 Grad – das tötet Keime ab. Wer so mit dem empfindlichen Hackfleisch umgeht, hat sein Risiko minimiert.

Friedhelm Mühleib

Quelle

Zwiebeln – Rettungsringe in der Erkältungswelle

Von dieser Wunderknolle sollten wir uns öfter mal eine Scheibe abschneiden: Gemüsezwiebeln helfen gegen Entzündungen, blockieren freie Radikale und töten Bakterien. Nicht umsonst ist das altbewährte Hausmittel zur Heilpflanze des Jahres 2015 gewählt worden. Was die Zwiebel als Bakterienkiller so drauf hat, erfahren Sie in unserer Übersicht.
Egal, ob es nur ein leichtes Kratzen im Hals ist oder die schmerzhafte Mittelohrentzündung – die Zwiebel hilft. Doch was unsere Großmütter noch wussten, haben die meisten von uns vergessen: Die Zwiebel ist ein wahrer Alleskönner, wenn es um die Bekämpfung einer Erkältung geht. Das liegt vor allem an den antibiotischen Eigenschaften der Knolle.
 
Die Zwiebel hilft und heilt…
bei Erkältung im Allgemeinen: Der altbekannte Zwiebelsirup – das Mittel der Wahl. Dafür eine mittelgroße Zwiebel fein würfeln, gut mit Zucker bestreut und zugedeckt stehen lassen. Den Saft, der sich nach einer Stunde gebildet hat, teelöffelweise einnehmen. Vitamin C, das reichlich in der Zwiebel vorhanden ist, stärkt das Immunsystem. Gegen die Bakterien hilft übrigens auch Zwiebeltee – der ist weniger süß als der Sirup. Denn er besteht einfach nur aus in Wasser gekochten Gemüsezwiebeln. Die wirksamen Stoffe werden nach dem Verzehr teilweise über den Atem wieder ausgeschieden und kommen so mit den bei der Erkältung betroffenen Regionen im Körper in Kontakt. Aber Achtung: Nebenwirkung Mundgeruch!
bei Mittelohrentzündung: Hacken Sie eine Zwiebel klein und erwärmen Sie die Würfelchen kurz, z.B. in der Mikrowelle. Geben Sie die warmen Stückchen auf ein Stück sauberen Stoff, z.B. ein Stofftaschentuch, und drehen das Tuch zu einem Zwiebelsäckchen. Die Wärme und der Zwiebelsaft helfen und sollten etwa für zwei Stunden ans Ohr gehalten werden. Sie können das Zwiebelsäckchen mit einem Stirnband befestigen, aber: Das nimmt den Zwiebelgeruch auf!
bei Halsschmerzen: Auch hier helfen Zwiebelsäckchen, die Sie mit einem Schal am Hals anbringen können. Alternativ kann auch ein kühlender Zwiebelwickel helfen. Dafür eine Zwiebel in dünne Scheiben schneiden und eingeschlagen in einem Baumwolltuch um den Hals wickeln.
bei Husten:..kann Zwiebelsaft Wunder wirken, denn die antimikrobiellen Wirkstoffe erreichen so auch die kratzigsten Stellen im Hals. Auch Honig wirkt entzündungshemmend, deshalb einfach den Zwiebelsaft mit Honig mischen und in kleinen Schlucken trinken.
 
docFood meint:
Bevor Sie bei einer mittelprächtigen Erkältung zum Antibiotikum greifen (was leider viel zu viele tun), versuchen Sie’s doch mal mit der natürlichen Zwiebel-Variante. Einziger Nachteil: Die Zwiebeln riechen bei äußerlicher Anwendung nicht gerade fein und sind bei innerlicher meist mit Mundgeruch verbunden. Für den strengen Geruch sind die schwefelhaltigen Verbindungen in der Zwiebel verantwortlich. Doch genau die sind auch die wirksamen Bakterienkiller. Wer den zusätzlichen Rat befolgt, die Erkältung zu Hause zu kurieren statt sich an den Arbeitsplatz zu quälen, stört niemanden und gewöhnt sich schnell daran.

Julia Hintzen

Ingwer – wärmend im Winter

Sternekoch Alfons Schubeck redet sich regelmäßig in Rage, wenn er über Ingwer und seine geschmacklichen und gesundheitlichen Vorteile spricht. Das müsste jeden skeptisch machen, der weiß, dass der alte Kumpel von Uli Hoeneß auch für McDonalds wirbt. Muss es aber beim Ingwer ausnahmsweise nicht. Gerade jetzt im Winter gilt für den Ingwer: wärmt, heilt, schützt und schmeckt.
Gerade jetzt ist Ingwer wieder besonders interessant. Beim momentanen Schmuddelwetter ist seine Wirkung gegen Erkältung gefragt. In der Erfahrungsheilkunde gilt Ingwer seit jeher als bewährtes Mittel gegen Schnupfen, Heiserkeit und Husten.
 
Gegen Erkältung: Ingwer als Tee oder darin baden
Mit seinem hohen Gehalt an ätherischen Ölen, die antibakteriell und antioxidativ wirken, beugt er Infekten vor. Gingerol, einer der Hauptwirkstoffe in den Aromaölen der Wurzel, ist ein besonders wirksames Antioxidans und schützt dadurch unsere Zellen. Ist die Erkältung da, wirkt er keimhemmend, schweißtreibend, fiebersenkend, stimuliert die Immunabwehr, fördert so den Heilungsprozess und bringt dem Körper wohlige Wärme. Dieser Effekt ist seiner durchblutungsfördernden Wirkung zuzuschreiben – das wärmt kalte Füße und Hände.
Verabreicht wird der Ingwer zum Schutz vor Erkältung nicht als Gewürz, sondern bestenfalls als Tee. Zusätzlich kann – man höre und staune – ein Ingwerbad wunderbare Wirkung zeigen. Einen Ingwertee zu bereiten, ist völlig einfach: Man gebe einen Teelöffel frisch zerkleinerter Ingwerwurzel (in Form dünner scheiben oder als Würfelchen – wie beim Zwiebelschneiden) in eine Tasse und fülle sie mit heißem Wasser. Tellerchen drauf und bedeckt 10 Minuten ziehen lassen. Wer möchte, kann den Tee vor dem Trinken abgießen – wer scharfes mag, kann die Würfelchen oder Scheibchen allerdings auch genussvoll kauen. Etwas Zitronensaft dazu und ggf. mit Honig süßen. 1-4 Tassen täglich davon sollten es sein. Und abends geht’s dann noch ins Ingwerbad: 5 EL frisch geriebenen Ingwer mit 2L heißem Wasser übergießen. Nach 15 Minuten abfiltern und den Sud dem eingelaufenen Badewasser zugeben – wirkt wärmend, lösend und schmerzlindernd bei Gliederschmerzen.
 
Tipp von docFood:
Im Grunde muss man Herrn Schuhbeck danken, dass er den Ingwer populär gemacht hat, auch wenn das nicht uneigennützig war. Dass er den Ingwer anpreist wie bayerisches Sauerbier, ist kein Wunder: In seinem Online-Shop ergibt die Suche nach Produkten mit Ingwer stolze 74 Treffer. Das will verkauft werden – zu stolzen Preisen, mit dem Namen des Meisters. Tipp: Ingwer ist anderswo auch preiswerter zu kriegen – zum Beispiel in der Frischetheke vom Supermarkt.

Friedhelm Mühleib

Zum Heulen schön: Die Zwiebel – Heilpflanze des Jahres 2015

Manchmal sind sie zum Heulen, die Zwiebeln – vor allem beim Schneiden. Das nehmen wir gerne in Kauf, denn wichtiger ist: Ganz oft hilft die Zwiebel beim Heilen – und das haben wir unter anderem ihren antibiotischen und antioxidativen Inhaltsstoffen zu verdanken. Grund genug, die Zwiebel zur Heilpflanze des Jahres 2015 zu küren. Und Grund für docFood, in der nächsten Zeit die Vorzüge und Fähigkeiten der scharfen Knolle aus der Familie der Lauchgewächse – die botanisch gesehen eine Schalenzwiebel ist – etwas näher zu beleuchten.
 
Es gibt sie in rot, weiß, braun und gelb. In der Küche sind ihre Einsatzmöglichkeiten beinahe unbegrenzt: Sie gibt dem Essen natürliche Würze, ganz gleich in welcher Form – gedünstet, gegrillt, karamellisiert, roh, in Ringen, in Stückchen, um nur einige der bekanntesten Varianten zu nennen. Dazu kommt ihre Verwendung als altes Hausmittel gegen die verschiedensten Zipperlein sowie in der Naturheilkunde. Kein Wunder also, dass sie zur Heilpflanze des Jahres 2015 gewählt wurde. Schon Oma kannte die Wirkungen der Zwiebel als Hausmittel für alle möglichen Wehwehchen.Eines ihrer Geheimnisse ist der hohe Gehalt an der schwefelhaltigen Aminosäure Alliin, die antioxidativ wirksam ist. Bei welchen Erkrankungen und Beschwerden die Wunderknolle Hilfe verspricht, haben wir für Sie im folgenden Überblick zusammengestellt: Hier die wichtigsten und bekanntesten Wirkungen der Zwiebel bei Anwendung von außen und von innen.
 
So hilft die Zwiebel von außen…:

  1. Insektenstiche: Wegen ihrer desinfizierenden und natürlich-antibiotischen Wirkung kann die Zwiebel helfen, wenn sie möglichst schnell auf den frischen Stich aufgetragen wird. Dazu wird die Zwiebel einfach halbiert. Mit der Schnittfläche wird dann vorsichtig und sanft über den Stich gerieben. Der Zwiebelsaft kann so in die Einstichstelle eindringen und seine Wirkung entfalten. Der starke Juckreiz lässt praktisch sofort nach. ur Unterstützung der Heilung von Furunkeln, Abszessen, Brandwunden, Hautrissen und Akne. In all diesen Fällen verwendet man die Zwiebel entweder zerdrückt als Umschlag oder den reinen Saft als Waschflüssigkeit oder Kompresse.
  2. Sonnenbrand: Kühlende Zwiebelwickel wirken Wunder.
  3. Zahnschmerzen: Hier ist das Zwiebelsäckchen das Mittel der Wahl. Es wird kalt angewendet und auf die Wange gelegt.
  4. Graues oder dünner werdendes Haar: Selbst hier kann der Zwiebelsaft etwas bewirken. Bei kurzen Haaren einfach mit der angeschnittenen Zwiebel über die Kopfhaut streichen. Alternativ die Zwiebel auspressen und den Saft in die Kopfhaut einmassieren.
  5. Erkältung: Ob Halsschmerzen oder Mittelohrentzündung: Zwiebel – z.B. als Wickel oder im Säckchen – kann helfen. Mehr dazu bald hier auf docFood.

 
…und so von innen:

  1. Husten: Zwiebelsaft mit Honig – gleich zwei entzündungshemmende Hausmittel hemmen den Hustenreiz.
  2. Cholesterin: Schwefelhaltige Substanzen senken den Cholesterinspiegel. Dafür einfach regelmäßig Zwiebeln essen – am besten roh.
  3. Verdauung: Der Verzehr von Zwiebeln regt die Bildung aller Verdauungssäfte (in Magen, Darm und Bauchspeicheldrüse) an, die antibiotische Wirkung der Küchenzwiebel unterstützt die Regulierung der Darmflora.
  4. Stoffwechsel: Die allgemein kräftigende Wirkung der Zwiebel führt man auf die in ihr enthaltenen Enzyme zurück. Sie aktivieren den Stoffwechsel und fördern die Blutbildung. Dadurch sind Mineralstoffe, allen voran Eisen, in größeren Mengen vorhanden.

 
Heilpflanze 2015
„Die Zwiebel ist eine der beliebtesten Gemüsearten Deutschlands. Was aber nur Wenige wissen: die Zwiebel ist auch eine vielseitige Heilpflanze und somit eine alltagsrelevante Arznei“, erklärte Konrad Jungnickel, der 1. Vorsitzende des Vereins NHV Theophrastus, der jedes Jahr aufs Neue die „Heilpflanze des Jahres“ bestimmt. Ziel ist es, Informationen zu heilenden Wirkungen von Kräutern anhand der ausgewählten Pflanze exemplarisch zu vermitteln und auf die Bedeutung der Phytotherapie in der Medizin hinzuweisen. Im Jahr 2015 werden die vielfältigen heilenden Effekte der Zwiebel in den Blickpunkt gerückt.
 
Mehr über die Zwiebel bei docFood:
Wir stellen Ihnen in den kommenden Wochen die Zwiebel als Alleskönnerin genauer vor. Angefangen von ihren wertvollen Inhaltsstoffen bis hin zu Tipps und Tricks für ihren Einsatz bei Erkältung erfahren Sie bei uns Spannendes rund um die Heilpflanze 2015.

Dr. Friedhelm Mühleib

Bild: © NHV Theophrastus / Gabriele Hanke
 

Sieben Gründe für's Selber Kochen

Sieben Gründe für's selber Kochen

Selbst kochen ist schon lange nicht mehr nur notwendiges Übel zur Versorgung mit Nahrungsenergie. Ganz im Gegenteil: Selber Kochen ist ein wesentlicher Schlüssel zu Genuss, Gesundheit und Wohlbefinden. Wer sich die Vorteile des selber Kochens bewusst macht, kommt guten Gewissens um den eigenen Kochtopf gar nicht mehr herum.
Man könnte fragen: Warum noch selber kochen, wo doch Fertiggerichte, Fast Food und Essen außer Haus die bequeme Lösung der täglichen Nahrungsfrage versprechen? – Weil das Essen auf die Schnelle nicht selten mir Einbußen bei Geschmack und Qualität verbunden ist. Dabei liegen die vielen Vorteile des Selber-Kochens auf der Hand:
– Man weiß, was im Essen drin ist
Wo Zutaten wie Obst, Gemüse und Kartoffeln im Supermarkt, auf dem Wochenmarkt oder beim Erzeuger eingekauft werden, bleiben Konservierungs- und Zusatzstoffe weitgehend aus dem Spiel. Selbst Gekochtes bürgt für eine weitgehend natürliche Kost mit einem Minimum an unerwünschten Fremd- oder Hilfsstoffen. Wer unter Lebensmittelallergie, Lactoseintoleranz, Zöliakie oder anderen Unverträglichkeiten und Beschwerden in Zusammenhang mit der Ernährung leidet, hat beim Selber-Kochen mit frischen Zutaten die beste Kontrolle über das, was er zu sich nimmt.
– Optimale Verbindung von Gesundheit und Genuss
Eigentlich möchte jeder nach den Regeln einer vollwertigen, abwechslungsreichen und gesunden Ernährung leben, dabei aber trotzdem nicht auf den Genuss verzichten. Gesundheit und Geschmack lassen sich am leichtesten verbinden, wenn man selber kocht. So hat man sein „Ernährungsschicksal“ ganz in der eigenen Hand. Schließlich ist gesunde Kost, die schmeckt, weniger eine Frage der Zutaten als der Zubereitung. Ob z.B. „Grünzeug“ langweilig oder köstlich schmeckt, hängt nicht so sehr vom Gemüse oder Salat als Lebensmittel ab als von der Kunst, ein würziges Dressing oder eine schmackhafte Soße zu bereiten.
– Gewicht: alles unter Kontrolle
Bewusstes Kochen macht Crash-Kuren und Extremdiäten überflüssig. Denn selbst zubereiten heißt immer auch, die Kontrolle über die Kalorien zu behalten. Wer fettarm zubereitet und den Gehalt der Mahlzeiten an Zucker und Stärke beschränkt, spart automatisch Kalorien und behält dadurch gleichzeitig sein Gewicht im Blick. Auf den letzten Schuss Sahne oder den Stich Butter kann ich beim Selber-Kochen gut verzichten. Am Fettgehalt des Fertiggerichts ändere ich dagegen nichts. So gehört bewusstes, bedarfsgerechtes Kochen zu den effektivsten Strategien gegen das Übergewicht.
– Selbstbestimmung über Qualität und Frische
Wer regelmäßig kocht, kauft automatisch öfter ein. Dabei wird er in der Regel schon bald einen Blick für die Frische und Qualität der Lebensmittel entwickeln. Wer seine Sinne beim Einkauf benutzt, lernt schnell, Frisches und Knackiges von Welkem und Weichem zu unterscheiden. So kommen Qualität und Frische auf den Tisch. Er lernt auch, die Mengen richtig einzuschätzen, die er für eine Mahlzeit braucht. Konserven, Tiefkühlkost und Fertiggerichte werden allenfalls zum Notbehelf.
– Essen mit mehr Nachhaltigkeit
Für viele Menschen spielt es eine immer wichtigere Rolle, nachhaltig zu leben. Beim Essen und Trinken ist dabei die Nutzung saisonaler und regionaler Angebote ein wichtiger Aspekt. Inzwischen binden sogar die großen Discounter gerade bei Obst und Gemüse saisonale und regionale Produkte verstärkt in ihr Angebot ein. Vitaminreiche Kohlsorten im Winter, frische Salate im Sommer und Kürbisse im Herbst genügen nicht nur den Ansprüchen der Nachhaltigkeit, sondern bringen zudem willkommene Abwechslung im Speiseplan.
– Selbst kochen spart Geld
Selbstversorger leben nach wie vor besonders günstig. Für Sparfüchse gibt es viele Wege, die Kosten für’s Essen und Trinken in Grenzen zu halten, angefangen von der Nutzung von Sonderangeboten bis zum kreativen Einsatz von Grundnahrungsmitteln und anderen preiswerten Nahrungsmitteln (Reis, Kartoffeln, Möhren, Kohlgemüse etc.). Wer selbst kocht, lernt, nur so viel einzukaufen, wie er wirklich braucht. Ein bedarfsgerechter Einkauf sorgt zum einen dafür, dass nichts mehr weggeworfen wird oder im Kühlschrank vergammelt. Zum anderen spart er bares Geld. Apropos Reste: Die schmecken oft besonders gut! Wenn doch einmal zu viel gekauft oder gekocht wird, findet sich für den, der kochen kann, garantiert ein leckeres Rezept der kreativen Resteküche.
– Last not least: Selbst kochen macht Spaß und schmeckt am besten
Warum denn in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah? Wer hätte sie nicht schon erlebt, die teuren Besuche in mittelmäßigen Restaurants, von denen man unbefriedigt nach Hause zurückfährt. Da kommt die eigene Kochkunst oft mit viel weniger Geld viel näher an das perfekte Dinner heran. Wer selbst Herr seiner Zutaten ist, kann nach Belieben das verwenden, was ihm selbst und seinen Lieben schmeckt. Was man nicht mag, wird einfach weggelassen. Ganz abgesehen davon, dass selbst kochen zu Hause kreativ ist und Spaß macht – vor allem, wenn man es z.B. am Wochenende zusammen mit Freunden praktiziert.
Tipp von docFood:
Selber-Kochen im Sinne einer abwechslungsreichen Ernährung ist keine Zauberei, sondern funktioniert nach einer einfachen Gleichung:
Ernährungswissen x Kochkenntnis = Kontrolle über Gewicht und Gesundheit.
Genauso wichtig wie der gesundheitliche Aspekt ist allerdings der Genuss. Dass der – mit frischen Zutaten und nach eigenem Geschmack zubereitet – zu Hause am größten ist, weiß jeder, der ein bisschen kochen kann.

Dr. Friedhelm Mühleib

Bild: Fotolia © Igor Mojzes

 

Weihnachten im Kreise der Familie - Tradion und moderne Küche vereinen

An Weihnachten entschlacken – wie kann das gehen?

Weihnachten ist für viele der Inbegriff des Genießens. Andere haben schon vor dem Fest ein schlechtes Gewissen angesichts der geplanten Völlerei. Oder sie lassen sich durch die hohe Erwartungshaltung von Freunden und Verwandten die besinnliche Laune verderben. Allerdings: Man kann auch Alternativen auf den Tisch bringen, die zwar festlich und lecker, aber keine Kalorienbomben sind.
Lebensmittelproduzenten und Einzelhandel sorgen schon seit Jahren dafür, dass Weihnachten immer längere Schatten vorauswirft. Und spätestens im Dezember quellen die Briefkästen mit Werbung für besondere Leckereien nur so über. Auch Frauen- und Kochzeitschriften, Fernsehmagazine und das Internet machen fleißig dabei mit, uns zum Kaufen und Schlemmen zu verführen. Kein Problem für diejenigen, die eine gesunde Lebensweise verinnerlicht haben. Die verkraftet es sehr gut, wenn wir hin und wieder über die Stränge schlagen, z. B. beim Gänsebraten mit Soße und Knödeln.
 

Leichte Alternativen für das Weihnachtsessen suchen

Besser ist es, von vorneherein mit leichten Alternativen fürs Festmenü zu planen: Wie wär’s mit Rehrücken, Wildschwein-Gulasch, Karpfen blau oder Forelle aus dem Backofen: Wild oder Fisch lassen sich einfach zubereiten und sind vergleichsweise leicht und bekömmlich. Dazu schöpfen Sie nach Herzenslust aus dem grünen Angebot der Saison und versorgen sich so nebenbei mit Ballaststoffen, Vitaminen, Mineralien und sekundären Pflanzenstoffen. Neben vielen Kohlsorten bietet das Winterhalbjahr zum Beispiel Chicorée, Feldsalat und Lauch. Oder sie bereiten ein vegetarisches Hauptgericht zu mit feinem Gemüse aus der Region als Highlight. Damit das Gemüse nicht zur Fettfalle mutiert, können Sahne, Butter und Mehlschwitzen bei der Zubereitung oft durch saure Sahne, Milch, Brühe oder fettarmen Schmelzkäse ersetzt werden. Abgerundet wird das gesunde Festessen am besten durch einen fruchtigen Nachtisch aus exotischem Obst oder Zitrusfrüchten, die jetzt Hochsaison haben.
 

Traditionen hinterfragen

Gibt es an Weihnachten bei Ihnen, was es schon bei Muttern gab? Hinterfragen Sie eingefahrene familiäre Traditionen. Denn Abwechslung und neue Kreationen bringen Fröhlichkeit. Vielleicht sind alle die Verwandtschaftsbesuche mit Weihnachtsmenüs am Mittag, Kuchen am Nachmittag und Fischplatte am Abend ja schon lange leid. Nur traut sich keiner, dies zu sagen. Das wäre schade, denn so wird die Chance ver­passt, etwas Neues zu probieren. Statt der klassischen Mahlzeitenfolge gibt es ein zwangloses, buntes Buffet. So ist keiner gezwungen, „aus Anstand“ auch noch die leckere Torte der Schwägerin zu würdigen, wo er doch eigentlich noch satt vom Entenbraten ist.
 

Tipp von docFood:

Neben der Zeit für gutes Essen und Trinken sollte auch noch Zeit für viel frische Luft und Bewegung bleiben. Denn ausgedehnte Winterspaziergänge oder ein bisschen sportliche Betätigung auf der Schlittschuhbahn machen gute Laune, sorgen für einen freien Kopf und machen Platz für den guten Appetit auf die nächste Mahlzeit.

Gabriela Freitag-Ziegler

Bildquelle: Fotolia © Kzenon