Lachs-Wraps mit Honig-Senf-Sauce

Zutaten für 8-10 Wraps:
Teig:
300 g Dinkel-Mehl Type 1050, 2 TL Salz, 4 EL Öl, 150 ml Wasser
Sauce:
150 g Crème Fraîche, 1 TL Honig, 1 TL Dijonsenf mittelscharf, Salz, Pfeffer
Füllung:
1 Eisbergsalat, 200 g Räucherlachs, 2 Avocados, 2 Paprika
 
Zubereitung:
1 Salat waschen, trocken schleudern und in mundgerechte Stücke zupfen. Avocados schälen, die Kerne herauslösen und das Fruchtfleisch würfeln. Paprikaschoten waschen, putzen und in Streifen schneiden.
2 Teigzutaten zu einem glatten Teig verkneten. In Klarsichtfolie wickeln und bei Zimmertemperatur ca. 20 Minuten ruhen lassen.
3 Dann Portionen von jeweils ca. 50 g abwiegen, zu Kugeln formen und mit einem Nudelholz zu dünnen, runden Fladen ausrollen.
4 Wraps in einer Pfanne mit etwas Öl von beiden Seiten jeweils 1-2 Minuten goldgelb braten.
5 Crème Fraîche für die Füllung mit Honig, Senf, Salz und Pfeffer mischen und auf die Wraps streichen. Mit Salat, Räucherlachs, Avocado und Paprika belegen und einrollen.
 
Bildquelle: AURORA
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Zahl der Woche: 150 Liter Mineralwasser

Die Deutschen lieben Mineralwasser – und das immer mehr. Im vergangenenen Jahr (2014) ist der Pro-Kopf-Verbrauch bereits zum vierten Mal in Folge gestiegen und liegt nun bei 143,5 Litern. Damit ist und bleibt Mineralwasser der beliebteste Durstlöscher in Deutschland. Kein Wunder: Wasser ist unser wichtigstes Lebensmittel, und Mineralwasser ist nicht nur das ideale Begleitgetränk zum Essen, sondern auch ein sicher verpackter Durstlöscher für unterwegs oder als erfrischender Flüssigkeitsnachschub im Joballtag.
Für Mineralwasser spricht nach Ansicht der Ernährungswissenschaftlerin Anja Krumbe insbesondere seine natürliche Entstehung: „Es ist vor allem die Naturbelassenheit und Qualität von Mineralwasser, die Verbraucher zu schätzen wissen“.
 
Mineralwasser = reine Natürlchkeit
Wenn Niederschlag durch den Boden ins Erdinnere sickert, entsteht Mineralwasser auf natürliche Weise, wenn. Auf dem Weg in die Tiefe durch Boden und Gestein wird das Wasser nicht nur gereinigt, sondern und reichert sich je

"Informationszentrale Deutsches Mineralwasser (IDM)".

“Informationszentrale Deutsches Mineralwasser (IDM)”.


nach geologischen Gegebenheiten zudem mit Mineralstoffen, Spurenelementen und Kohlensäure an. Gut geschützt vor Verunreinigungen sammelt sich das entstandene Mineralwasser schließlich im unterirdischen Reservoir. Die Mineralwasserfirmen pumpen das Mineralwasser aus der Erde nach oben und füllen es direkt am Quellort sicher in Flaschen ab. „Natürlichkeit und Naturprodukte liegen stark im Trend. Immer mehr Menschen legen Wert auf naturbelassene, saisonale und regionale Produkte“, sagt Anja Krumbe. Mineralwasser sei daher für viele das ideale Getränk für jeden Tag. In Deutschland gibt es zudem eine einzigartige Mineralwasser-Vielfalt, die weltweit ihresgleichen sucht. Mit über 500 natürlichen Mineralwässern ist Deutschland ein wahres Mineralbrunnenland. Dabei ist jedes Mineralwasser einzigartig und ein Spiegelbild seiner Region. Jedes mit einer individuellen Zusammensetzung und einem eigenen Geschmack.
 
docFood meint
Sie mögen ja schmecken und unsere Lust auf Süßes befriedigen, all die gesüßten Limonaden und aromatisierten Getränke, die uns aus den Getränkeregalen der Supermärkte zurufen: „bitte trink mich doch!“ Doch eigentlich sind sie überflüssig: Da sollten wir viel öfter „Nein, danke sagen“ und uns stattdessen für die Kiste Mineralwasser vom Stapel entscheiden: Das Beste gegen den Durst, naturrein und preiswert dazu

 Friedhelm Mühleib

Quelle: Mineralwasser aktuell

Bayerische Minestrone mit Brezencrostini

Zutaten für 4 Personen:
200 g dicke Bohnenkerne (frisch oder TK), 1-2 Knoblauchzehen, 1 TL Kümmel oder Fenchelsamen, 2-3 Zweige Zitronenthymian oder Thymian, 1/4 Bund Majoran, 1/2 Lauchstange, 1/2 Fenchelknolle, 1 Möhre, 1 große Tomate, 40 g Butter, 50 ml Weißwein, 1 l Brühe, 1 1/2 Brezenstangen (Laugenstangen), 1/2 Bund Petersilie, 60 g Allgäuer Bergkäse, Salz, Pfeffer
 
Zubereitung:
1 Knoblauchzehen schälen und mit dem Kümmel fein hacken. Thymian und Majoran waschen, die Blättchen abstreifen. Lauch und Fenchel putzen und in feine Ringe bzw. in dünne Scheiben schneiden. Gelbe Rübe schälen und in kleine Würfel schneiden, die Tomate mit kochendem Wasser überbrühen, kurz abschrecken. Die Haut der Tomaten abziehen, die Früchte vierteln, dabei auch die Kerne entfernen, das Fruchtfleisch in Streifen schneiden.
2 2 TL Butter in einem Topf erhitzen, Knoblauch und Kräuter kurz darin anschwitzen. Das vorbereitete Gemüse und die dicken Bohnen dazugeben, kurz dünsten und mit Weißwein ablöschen. Mit der Brühe aufgießen, zum Kochen bringen und 10 Minuten sanft garen, mit Salz und Pfeffer abschmecken.
3 In der Zwischenzeit die Brezenstangen in dünne Scheiben schneiden und in der restlichen Butter von beiden Seiten goldbraun braten, auf Küchenpapier abtropfen. Die Petersilie waschen und trockenschütteln, die Blättchen abzupfen und grob hacken. Den Allgäuer Bergkäse reiben.
4 Minestrone auf die Teller verteilen und mit reichlich Käse und Petersilie bestreuen, mit Brezencrostini garnieren.
 
Tipp:
Dicke Bohnen werden zu einer besonderen Delikatesse, wenn Sie die Schale um die einzelnen Bohnenkerne herum entfernen. Das geht am einfachsten, wenn Sie die Bohnenkerne vorher kurz blanchieren und dann abschrecken.
Achtung: 800 g dicke Bohnenkerne (Saubohnen) ergeben nach dem Schälen ca. 200 g Bohnenkerne.
 
Bildquelle: Landesvereinigung der Bayerischen Milchwirtschaft
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Schrothkur: Ein Prosit auf den Erfinder

Fastenzeit hat begonnen und mit ihr die Zeit der Frühjahrskuren. Die Schroth-Kur ist immer noch eine der beliebtesten – sie verlangt zwar Enthaltsamkeit, aber zusätzlich gibt es immerhin Wein und eine kalorienreduzierte Diät mit Semmeln. Allerdings: Die Schrothkur hat nicht nur Freunde, sondern stößt bei manchen auf heftige Ablehnung. In der Diskussion um Pro und Contra zur Schrothkur scheiden sich die Geister meist am Wein, der nach Schroth ein unübertroffenes Gesundheitselixier ist.
 
Die Schrothkur wurde, wie so viele Methoden der Naturheilkunde, aus persönlichem Schicksal geboren. Im Jahre 1817 wurde der österreichische Bauer Johann Schroth, damals gerade 19 Jahre alt, durch einen Pferdetritt so schwer am Knie verletzt, dass das Bein steif blieb.
 

Geboren aus persönlichem Schicksal

Als medizinischer Rat versagte, blieb Schroth ein letzter Weg: Ein heilkundiger Wandermönch empfahl ihm kalte Umschläge und gab ihm darüber hin¬aus den Rat, Hilfe in der Natur zu suchen. Die Wasseranwendungen halfen, und Schroth erkannte, daß weniger der Kältereiz als die daraus entstehende feuchte Wärme hilfreich war. Er sah dieses Prinzip schließlich überall in der Natur wirksam: „In feuchter Wärme gedeiht Holz, Frucht, Wein — selbst Fleisch und Bein.” Aus dieser Beobachtung entwickelte Schroth den feuchten Dunstwickel – eines der zen¬tralen Element der Schrothkur. Auch die beiden anderen Wesensmerkmale der Kur, das Heilfasten und der Wechsel zwischen Trink- und Trockentagen schaute Schroth der Natur ab: Er beobachtete, dass kranke Tiere in der Regel so lange fasten, bis sie wieder gesund sind, und fand diese Appetitlosigkeit auch bei vielen kranken Menschen. Darüber hinaus glaubte er festzustellen, dass seine Arbeitspferde am wenigsten leisteten, wenn sie besonders viel getrunken hatten.
 

Die vier Erfolgssäulen einer Schrothkur

Die Originale Schrothkur basiert auf vier Säulen: ● Die Schroth’sche Diät ● Die Schroth’sche Packung ● Die Schroth’sche Trinkverordnung ● Ruhe und Bewegung. Durch die Kombination aller vier Bausteine sollen die Selbstheilungskräfte des Körpers aktiviert werden. Wer an einer Schrothkur teilnimmt, soll mit neuer Lebensenergie zurück in den Alltag gehen. Am Umstrittensten an der Schrothkur ist wohl die Trinkverordnung – und die vor allem wegen der Rolle des Weines: Ursprünglich stand der Wein als Kurgetränk im Mittelpunkt. Heute hat man das modifiziert: „Neben Mineralwasser, Tee und Säften kann auch trockener Kurwein in moderaten Mengen getrunken werden“ heißt es beim Schrothverband. „Dieser wird wie die individuell benötigte Flüssigkeitsmenge, je nach Krankheitsbild ärztlich verordnet. Der Wein ist jedoch keineswegs zwingend vorgeschrieben.“
Dr. med. Rainer Schroth, Ururgroßneffe des Naturheilarztes, führt das Werk des Begründers heute in seiner Kurklinik fort. Rainer Schroth definiert die Methode in seinem Buch „Die echte Schroth-Kur” als Verfahren der Ganzheitsmedizin, dessen heilende Wirkung insbesondere in der Stimulierung aller Ausscheidungsfunktionen des Körpers begründet liegt – und bezieht sich u.a. auf einen Spruch der alten Chinesen: „Was Niere und Blase nicht ausscheiden können, das muss der Darm ausscheiden. Was dieser nicht ausscheiden kann, das muß die Lunge tun. Wenn alle zusammen nicht genug Gifte ausscheiden können, dann muß die Haut einspringen — und was die Haut nicht ausscheiden kann, das führt zum Tode.”
 

Tipp von docFood:

Dauer und Ablauf der Schrothkur schließen die „Do it yourself”-Anwen¬dung aus. Wer eine Schrothkur machen möchte, dem bietet das Gütesiegel „anerkannter Schrothkur-Betrieb” des Schrothverbandes einen unfehlbaren Wegweiser. Solche Häuser garantieren dem Gast die hundertprozentige Durchführung der Kur im Sinne des Erfinders.

 Friedhelm Mühleib

Fett: Macht den Nachwuchs stark

Erinnern Sie sich noch an das Märchen vom starken Gottlieb? Ludwig Bechstein erzählt, dass der kleine Gottlieb sieben Jahre lang Muttermilch trank und sehr groß und sehr stark wurde. Wie weise doch unsere Ahnen waren, auch wenn sie keine Ernährungswissenschaft studiert hatten. Wie Forscher des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung (DIfE) erstmals (nach Bechstein) zeigen, dass die mütterliche Ernährungsweise in Schwangerschaft und Stillzeit Kinder sehr stark machen kann – zumindest bei Mäusen.
„Mit unserer Untersuchung zeigen wir zum ersten Mal, dass der mütterliche Verzehr einer sehr fettreichen Kost während der Schwangerschaft und Stillzeit die muskuläre Leistungsfähigkeit und Trainierbarkeit der Nachkommen beeinflusst – selbst dann, wenn die Mütter nicht übergewichtig sind“, sagt Prof. Susanne Klaus, die am DIfE die Arbeitsgruppe Physiologie des Energiestoffwechsels leitet.
 
Fett macht Mukis – zumindest beim Nachwuchs

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Prof. Susanne Klaus – (Foto: Kathleen Friedrich)


In der Studie von Susanne Klaus und Isabel Walter waren Nachkommen von Müttern, die fettarmes Futter bekamen, trotz Lauftrainings weniger leistungsfähig als Tiere, deren Mütter fettreiche Nahrung während der Trag- und Stillzeit zu sich genommen hatten. Ebenso sprach ihre Muskulatur nicht gut auf das Training an. Die Studie weist darauf hin, dass bei langanhaltender Aktivität die Muskeln dieser Tiere nur unzureichend mit Energie versorgt sind. Die Leistungsschwäche könnte mit fortschreitendem Alter das Risiko für Übergewicht erhöhen. Zum Hintergrund der Studie: Verschiedene Untersuchungen weisen darauf hin, dass die mütterliche Ernährung während der Schwangerschaft und Stillzeit die körperliche Entwicklung der Nachkommen beeinflusst. Im ungünstigen Fall kann sie im Erwachsenenalter zu Übergewicht und Typ-2-Diabetes führen. Bekannt ist ebenfalls: Schon die Entwicklung im Mutterleib ist für die Ausprägung der Muskulatur entscheidend, da nach der Geburt die Zahl der Muskelfasern nicht mehr zunimmt. Allerdings ist die Potsdamer Studie eine der ersten, in denen man Effekte der mütterlichen Ernährung auf die Muskulatur der Nachkommen hinsichtlich deren Trainierbarkeit und Leistungsfähigkeit untersucht hat – wenn auch zunächst nur am Mausmodell unter kontrollierten Bedingungen.
 
Nicht übertreiben!
Das Märchen zeigt allerdings auch, dass man es nicht übertreiben soll. O-Ton Bechstein: „ Nach Verlauf der sieben Jahre nahm der Knecht seinen Gottlieb mit zum Gutsherrn und sagte: ‚Schaut Herr, den kapitalen Jungen! Er kann schon etwas tun für sein Alter.‘ Da stand im Garten, wo Vater und Sohn den Gutsbesitzer angetroffen hatten, ein junger Baum, und da sprach der Herr: ‚Reiße dies Bäumchen heraus, Gottlieb!‘ Der Knabe versuchte seine Kraft an dem Bäumchen, aber er vermochte nicht, dasselbe auszureißen, und der Herr sprach: ‚Der Kleine ist noch zu jung und zu schwach. Es wäre auch zu viel von ihm verlangt, jetzt schon schwere Arbeit zu tun.‘ Da ging der Knecht mit seinem Gottlieb hinweg und ließ ihn noch sieben Jahre Muttermilch trinken, und als die sieben Jahre um waren, führte der Vater seinen Sohn wieder zum Rittergutsbesitzer, dem Gottlieb nun groß und stark genug schien, um ihn in seine Dienste zu nehmen; er sollte daher einen Tag zur Probe dienen. Der Gottlieb war aber von Natur und durch die Muttermilch schreckbar stark geworden und riss gleich als Probestück einen ziemlich dicken Baum mit dem kleinen Finger heraus, so dass alles erschrak, absonderlich die Gutsherrin.“
 
docFood meint:
Liest man die Ergebnisse der Potsdamer, denkt man schnell noch an ein anderes Märchen: Das Märchen vom bösen Fett in der Ernährung. Um Rückschlüsse auf den Menschen zu ziehen, sei es sicher noch viel zu früh, dennoch lohne es sich, diesen ersten Hinweisen nachzugehen, um die Zusammenhänge zwischen Ernährung und pränataler Prägung besser zu verstehen, meint Susanne Klaus. Trotzdem scheint auch diese Untersuchung ein Mosaikstein zu sein, der darauf hindeutet, dass das alte Märchen vom bösen Fett und die großväterlichen Ratschläge der Ernährungswissenschaft für eine möglichst fettarme Ernährung ziemlich gestrig sind. Fett in der Ernährung braucht neue, zeitgerechte Geschichten!

Friedhelm Mühleib

Quelle: DifE

Gratinierter Chicorée

Zutaten für 4 Personen:
4 große Chicorée (à 150 g)
8 Scheiben gekochter Schinken
10 Scheiben Butterkäse
125 ml Fleischbrühe
250 ml Sahne
2 EL geriebener Parmesan
1 EL gehackte Petersilie
Salz, Pfeffer, Muskat
2 EL Semmelbrösel, 40 g Butter
 
Zubereitung:
1 Chicorée putzen, waschen, den bitteren Strunk herausschneiden und in Salzwasser etwa 10 Minuten köcheln. Herausnehmen, abtropfen lassen und längs halbieren.
2 Jede Schinkenscheibe mit einer Käsescheibe belegen. Jeweils eine Chicoréehälfte darauf legen und einwickeln. In eine große Auflaufform oder in feuerfeste Portionspfännchen legen. Die restlichen Käsescheiben in Streifen schneiden und auf dem Chicorée verteilen.
3 Fleischbrühe mit Sahne, Parmesan und der Petersilie mischen, mit Salz, Pfeffer und Muskat würzen und die Sauce über den Chicorée gießen. Mit Semmelbröseln bestreuen und mit Butterflöckchen besetzen. Bei 200° C im vorgeheizten Backofen ca. 20 Minuten überbacken.
 
Bildquelle: www.1000rezepte.de
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Werkzeugkoffer Ernährungsberatung

Was sind die Voraussetzungen für eine gelingende Beratung? Zunächst sollte die Beratungskraft den subjektiven Bezugsrahmen des Klienten und seine Gefühlslage kennen, meint der Psychologe Prof. Christoph Klotter. Allerdings, so der Inhaber der Professur für Ernährungspsychologie an der Hochschule Fulda, dürfen Berater „nicht nur auf der Ebene der Gefühle verbleiben; der konkrete Lebensalltag, der konkrete Essalltag gehören dazu. Ansonsten bekommen wir kein Bild davon, was unsere Klienten in ihrem Alltag machen.“ Insofern ist nach Ansicht von Klotter eine Integration von humanistischen und verhaltenstherapeutischen Elementen sinnvoll.
In der Fachzeitschrift „Ernährung im Fokus“, herausgegeben vom aid (Ausg. 11-12 / 2014), gibt Klotter einen Überblick über die wichtigsten Voraussetzungen einer gelingenden Ernährungsberatung, verbunden mit einer Reihe von Praxistipps. Im Folgenden die drei, die als Voraussetzung vielleicht am Wichtigsten sind:
 
Praxistipp 1: Mit dem Essverhalten beginnen und die Gefühlsebene integrieren
Die Ernährungsberaterin setzt natürlich beim Essverhalten an, sollte dabei gleichzeitig einen Blick für die Gefühlslage der Klientin haben, wissen, wie ihr Lebensalltag aussieht, um entsprechend beraten zu können. Die Klienten fragen nicht primär danach, welche Kompetenzen eine Disziplin hat. Wenn die Ernährungsberaterin ihnen sympathisch ist, dann erzählen sie ihr mindestens genau so viel aus ihrem Leben wie der Psychotherapeutin. Bei Letzterer haben sie womöglich mehr Angst, zu stark durchschaut zu werden. Daher ist die Ernährungsberaterin eventuell ein gutes Einstiegsangebot. Bei ihr gilt der Klient auch nicht gleich als „verrückt” oder psychisch krank. Humanistische Ansätze dage¬gen legen eine symmetrische partnerschaftlichere Beziehung zwischen Beraterin und Klient nahe. Sie sitzen sich im 90-Grad-Winkel gegenüber. Das heißt aber nicht, dass es keine Differenz gibt.
 
Praxistipp 2: Gesunde Distanz zwischen Klient und Berater wahren
Die Ernährungsberaterin steht der Klientin eventuell näher als der Arzt oder die Psychotherapeutin. Sie darf aber nicht zur Freundin werden. Freundschaft bedeutet, dass frau oder man in Sympathie beim anderen über gewisse Dinge hinweg sieht, um den anderen zu schonen, wo doch darauf näher zu schauen irgendwann sinnvoll wäre. Freundschaft meint zu wenig notwendige Distanz, meint, dass die Asymmetrie zwischen Beraterin und Klientin zu wenig sichtbar wird. Aber diese ist immer da. Die Klientin steht im Mittelpunkt, die Ernährungsberaterin berät sie und nicht umgekehrt. Beratung und Psychotherapie sollten nie allzu nett sein. Nettigkeit lullt ein, vertreibt potenziell notwendigen Konflikt und Ausein¬andersetzung. Nettigkeit verhüllt negative Gefühle. Im Beratungsprozess muss klar sein, dass auch unangenehme Dinge zur Sprache kommen können. Wenn sich Beraterin und Klient zu nahe stehen, kann das ein Hindernis sein. Nettigkeit schützt am falschen Ort.
 
Praxistipp 3: Lebensweltliche Orientierung geben
Überspitzt formuliert: Die ideale Ernährungsberaterin sollte eine Alles-könnerin sein, ohne zur Freundin zu werden. Sie muss die Klientin halten und auffangen und sie sollte über Grundlagenwissen zum psychothe¬rapeutischen Vorgehen verfügen. Dass sie auch ernährungsmedizini¬sches Wissen hat, ist selbstverständlich. Und natürlich sollte sie sich auf Ernährungsberatung verstehen. Hier kann es ab und zu gut sein, eine humanistische, lebensweltliche Orientierung mit auf den Weg zu geben.
 
Tipp von docFood
Ernährungsberatung kann nur erfolgreich sein, wenn die Beratungskraft über das Fachwissen hinaus ausreichende methodische Kenntnisse hat. Ohne den gezielten Einsatz entsprechender methodischer „Werkzeuge“ in der jeweiligen Situation bleibt der Erfolg der Beratung dem Zufall überlassen. Für Beratungskräfte, die sich hier professionalisieren wollen, bietet Prof. Klotter regelmäßig Seminare an. Unter dem Titel „Werkzeugkoffer Ernährungsberatung“ findet das nächste am 08./09. Mai im freiraum in der Reihe Fachseminare für Ernährungsprofis statt. Der Besuch beim docFood Partner freiraum Seminare lohnt.
Friedhelm Mühleib
 

Leitungswasser trinken? Na klar!

Leitungswasser – kann man das trinken? Und ob! Deutsches Trinkwasser kann laut Umweltbundesamt (UBA) ohne Bedenken getrunken werden. Erneut hat das Amt dem Wasser die Note «sehr gut» gegeben. Das geht aus dem Bericht zur Trinkwasserqualität hervor, der heute veröffentlicht wurde. Der Bericht, der alle drei Jahre veröffentlicht wird, kommt zu dem Ergebnis: Unser Trinkwasser ist von sehr guter Qualität. Überschreitungen von Grenzwerten sind laut UBA nach wie vor absolute Einzelfälle.
Die Messungen belegen, dass die mikrobiologischen und chemischen Qualitätsanforderungen in fast 100 Prozent der Proben eingehalten wurden. „Trinkwasser ist das am besten kontrollierte Lebensmittel, das wir haben. Der neue Trinkwasserbericht bestärkt uns ein weiteres Mal in unserer Arbeit“, kommentiert Dr. Helmut Eiteneyer, Vorsitzender des Forum Trinkwasser, die Ergebnisse.
 
Trinkwasser – unser wichtigstes Lebensmittel
„Deshalb setzt sich das Forum Trinkwasser seit nunmehr über zehn Jahren dafür ein, das Bewusstsein und die Wertschätzung für dieses qualitativ hochwertige Lebensmittel zu stärken. Trinkwasser ist außerdem unschlagbar preiswert und schont die Umwelt, denn es muss nicht verpackt und per LKW transportiert werden“, so Eiteneyer weiter. In Deutschland sind wir in der glücklichen Situation, über große Trinkwasservorräte zu verfügen, das jederzeit in bester Trinkqualität zur Verfügung steht. So ist Trinkwasser unser wichtigstes Lebensmittel und zudem ein gesundes Getränk, das nicht nur zuhause getrunken werden sollte. Eiteneyer: „Wir setzen uns dafür ein, dass Trinkwasser, auch in der Gastronomie zunehmend angeboten wird.“
 
Verantwortungsvoller Umgang
Damit unser Leitungswasser ein Qualitätsprodukt bleibt, ist ein nachhaltiger und verantwortungsvoller Umgang notwendig. Der Trinkwasserbericht stellt zwar fest, dass selbst der Grenzwert für Nitrat, das durch Düngung ins Grundwasser gelangen kann, im Trinkwasser bereits seit mehreren Jahren nicht mehr überschritten wird. Zu verdanken ist das aber der Tatsache, dass das teils belastete Grundwasser von den Wasserversorgern mit unbelastetem Wasser stark verdünnt wird. Das UBA mahnt deshalb, das Grundwasser besser zu schützen und sieht vor allem die Landwirtschaft in der Pflicht. Den kompletten Trinkwasserbericht können Sie übrigens hier lesen.
 
Tipp von docFood
Auch im Haushalt sollten wir Trinkwasser schützen – jeder Einzelne kann dazu beitragen Gewässer und Trinkwasserressourcen zu schützen. Knapp 50 Prozent der Deutschen entsorgen z.B. laut einer Studie flüssige Medikamentenreste falsch, nämlich über Spüle oder Toilette. Rückstände können so über kurz oder lang in den natürlichen Wasserkreislauf gelangen. Medikamente sollten deshalb im Restmüll oder bei Schadstoffsammelstellen entsorgt werden.

Friedhelm Mühleib

Quelle: Forum Trinkwasser

Feldsalat mit Champignons und Balsamicodressing

Zutaten für 4 Personen:
150 g Feldsalat, 100 g Champignons, 100 g durchwachsener Speck, 2 hart gekochte Eier, 1/2 Knoblauchzehe, 2 EL Rapsöl, 3 EL Walnussöl, Salz, weißer Pfeffer, 1 TL Senf, Piment (gemahlen), 2 EL Aceto Balsamico, schwarzer Pfeffer aus der Mühle
 
 
Zubereitung:
1 Feldsalat putzen, waschen und gut abtropfen lassen. Champignons putzen und in Scheiben schneiden. Den durchwachsenen Speck in dünne Scheiben schneiden. Die Eier pellen und mit dem Eierschneider in Scheiben schneiden. Die Knoblauchzehe abziehen und zerdrücken.
2 EL Rapsöl in einer Pfanne erhitzen. Erst die Champignons in dem Öl andünsten, dann den Speck zugeben und knusprig anbraten.
3 Aus Salz, weißem Pfeffer, Knoblauch, Senf, Piment, Aceto Balsamico und Walnussöl ein Dressing zubereiten und herzhaft abschmecken. Die Salatzutaten auf Tellern anrichten, mit dem Dressing beträufeln und mit frisch gemahlenem Pfeffer bestreut servieren.
 
Bildquelle: Wirths PR
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Diabetes: Kleine Frühstücksmuffel sind gefährdet

Manchmal ist doch was dran an Omas Ernährungstipps: Frühstücke wie ein Kaiser, hat Oma immer gesagt. Wie eine aktuelle englische Studie zeigt, könnte ein gutes Frühstück im Grundschulalter z.B. tatsächlich dazu beitragen, Übergewicht und einen Diabetes im späteren Leben zu verhindern. Das bestätigt viele andere Experten, die sich darüber ausnahmsweise einig sind, dass ein gutes Frühstück wichtig und richtig ist.
Würden alle Kinder regelmäßig morgens gesund essen, könnte das ein wichtiger Schritt zur langfristigen Prävention von Typ-2-Diabetes sein, meinen britische Forscher um Dr. Angela S. Donin von der St. George’s University in London. In der Child Heart And Health Study in England hat das Team Essgewohnheiten und Blutproben sowie Körpermaße von 4116 Neun- und Zehnjährigen aus 200 Grundschulen analysiert. Die gute Nachricht der Studie: Die meisten der Kinder frühstückten nach eigenen Angaben regelmäßig (74 Prozent). Nur 6 Prozent outeten sich als Frühstücksverweigerer und gaben an: Ich frühstücke „normalerweise nicht“.
 
Ohne Frühstück bedenkliche Werte
Bei den Kindern ohne Frühstück waren viele Messwerten umso schlechter, je seltener sie morgens frühstückten. Deutliche schlechtere Werte hatten die Nicht-Frühstücker u. a. bei Insulinresistenz, Nüchternblutzucker und HbA1c-Wert, der ein Indikator für die Diabetes-Gefährdung ist. Auch die Harnsäurespiegel – als Kennwert für die Nierenfunktion – waren im Vergleich erhöht. Die Frühstücksverweigerer hatten zudem mehr Fettmasse als Kinder mit regelmäßigem Frühstück, obwohl sie über den Tag verteilt im Vergleich weniger aßen und alle Kinder etwa gleich viel Sport trieben. So landeten die Kinder ohne Frühstück bei einer durchschnittlichen Aufnahme von nur 1578 kcal pro Tag. Kinder mit regelmäßigem Frühstück nahmen im Vergleich dazu im Schnitt 1863 kcal auf. Trotzdem hatten die Nicht-Frühstücker im Schnitt mehr Fettmasse im Körper als die anderen.


Fazit: Regelmäßig Frühstücken stärkt die Gesundheit
Die Wissenschaftler stellten bei den Frühstücksmuffeln generell eine größere Vorliebe für hochkalorische und fette Speisen fest. Kinder mit ballaststoffreichem Frühstück schnitten insgesamt bei Fettmasse-Index und Insulinresistenz in der Untersuchung am besten ab. Fazit der Forscher: Ein regelmäßiges Frühstück bereits im Kindesalter könnte der schleichenden Entwicklung einer Insulinresistenz entgegenwirken, die eine der Hauptursachen für die spätere Entwicklung von Typ-2-Diabetes ist.
 
docFood meint:
Am Beginn des Tages sollte ein ordentliches Frühstück stehen – für Klein und Groß. Die englischen Forscher betonen die besonders positive Wirkung eines ballaststoffreichen und fettarmen Frühstücks. Das dürfte dann automatisch recht kohlenhydratreich sein. Eine amerikanische Studie legt die Vermutung nahe, dass insbesondere ein hoher Anteil von Kohlenhydraten im Frühstück dem Übergewicht förderlich ist. Viele Ballaststoffe dürfen es gerne sein – dann aber möglichst in der Low-Carb Variante mit höherem Fettanteil.

Friedhelm Mühleib