Was bringen Facebook & Co. für Ernährungsprofis?

Lohnt sich Social Media für Fachkräfte in Ernährungsberatung und Therapie? Die Antwort darauf ist ein klares „Ja“. Welche Ansatzpunkte Social Media Selbstständigen in der Ernährungstherapie und Beratung bietet, sich selbst und seine Angebote zu kommunizieren, lesen Sie in diesem Beitrag auf docFood. Dass Social Media für Ernährungsprofis tatsächlich funktioniert, beschreiben im Folgenden zwei Kollegen, die schon lange aktiv sind im Web.
Susanne Hagedorn selbstständige Diätassistentin mit eigener Praxis in Reken im Münsterland, ist seit fünfzehn Jahren im Web mit dabei – am Anfang stand eine private Seite für Kinderrezepte. Heute sendet sie im Web 2.0 auf allen Kanälen – mit der Website als online-Basis spielt sie über verschiedene Blogs bis hin zu Xing, Twitter und Facebook auf der gesamte Klaviatur von Web und Social Media – mit Erfolg.
 
Susanne Hagedorn: sendet erfolgreich auf allen Kanälen
Im Zentrum ihrer Webaktivitäten sieht sie neben der Website ihren Blog und ihre Facebook-Seite: „Facebook schafft für mich in vielen Fällen einen direkten Kontakt zu Klienten, Ansprechpartnern und Auftraggebern. Über Facebook bin unmittelbar an den Leuten dran. Facebook hat mir zu diversen Vorträgen und zur Beteiligung an einem Buchprojekt verholfen und mich mit Auftraggebern aus dem Bereich der betrieblichen Gesundheitsförderung in Verbindung gebracht. Facebook bringt auch regionale Vernetzung – z. B. örtliche Vereine, die mich für Beratungen oder Vorträge buchen. Immer öfter erlebe ich, dass mich neue Klienten mit der Bemerkung begrüßen „Ich habe von Ihnen schon was bei Facebook gelesen.“ oder: „Ich lese häufiger in Ihrem Blog.“
 
Christof Meinhold: Tägliche Tweets aus Köln
Ähnlich aktiv ist der Oecotrophologe Christof Meinhold, der seine „Praxis für Ernährungsberatung“ im Zentrum Kölns betreibt. Mit ca. 1400 Tweets und 1200 „Followern“ – Menschen, die seinem „Gezwitscher“ folgen – ist er wohl bundesweit der aktivste Ernährungsberater auf dem Kurznachrichtendienst Twitter. Seine Facebook-Aktivitäten stehen dem nicht nach: Auch dort kommuniziert Meinhold fast täglich mit seiner Community. Die Präsenz in Social Media nutzt er insbesondere als Instrument für seine Positionierung: „Indem ich mich klar und pointiert zu aktuellen Ernährungsthemen äußere, gewinne ich für mögliche Auftraggeber und Patienten mehr Profil. Ich werde fassbarer für meine Kunden: Wofür stehe ich fachlich, welche Meinung habe ich eigentlich zu den einzelnen Themen? Das sind entscheidende Aspekte für die eigene Profilierung und Positionierung.“
 
Social Media – auch wichtig für die Akquise
Gleichzeitig nutzt Meinhold Social Media – insbesondere Facebook – für die gezielte Ansprache und Akquise bestimmter Zielgruppen: „Wenn mein Ziel ist, mehr Zöliakiepatienten zu erreichen, dann vernetze ich mich auf Facebook, Twitter und Xing gezielt mit Institutionen, die sich in irgendeiner Form mit dem Thema beschäftigen. Parallel dazu kann ich gezielt Meldungen pushen, die diese Zielgruppe und auch Betroffene interessieren. Wer in Social Media ausdauernd auf ein Thema setzt, auf den kommen automatisch Interessierte zu.“ Vor allem wenn es darum geht, junge Zielgruppen zu erreichen und ein jüngeres Publikum für Themen der Ernährungsberatung zu interessieren, ist Social Media in Meinholds Augen als Kommunikationskanal ein absolutes Muss.
 
docFood meint:
Social Media bietet die Chance, Kompetenz zu zeigen, ohne die Verständlichkeit zu vernachlässigen. Viele Themen, der Ernährungstherapie und –beratung bieten sich dafür geradezu an: Allergie, Zöliakie, Adipositas und viele andere. Wer sich online dazu äußert, wird stärker wahrgenommen. Gerade potenzielle Patienten sehen: Da setzt sich ein Profi mit dem Thema auseinander, der versteht etwas davon. Aber Achtung: Zu wissenschaftlich und bierernst darf diese Auseinandersetzung nicht sein.

Friedhelm Mühleib

Palliativversorgung – viel zu tun für die Ernährungsberatung

6.02.2015 –Die wissenschaftliche Stellungnahme “Palliativversorgung in Deutschland: Perspektiven für Praxis und Forschung” wurde heute in Berlin vorgestellt. Darin kommen Wissenschaftler der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina und der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften zu dem Fazit, dass im internationalen Vergleich “immer noch erhebliche Defizite in der Palliativversorgung” bestehen. Auch die Betreuung und Versorgung hinsichtlich einer situationsgerechten Ernährung gehört zu den defizitären Bereichen dazu.
Ziel müsse es nach Meinung der Wissenschaftler sein, eine qualitativ hochwertige, flächendeckende und evidenzbasierte Palliativversorgung zu erreichen: „Palliativ Care“ im Sinne einer ganzheitliche Beratung, Begleitung und Versorgung von Patienten, die sich im fortgeschrittenen Stadium einer unheilbaren Erkrankung befinden.
 
Ernährungsberatung am Ende ist aktive Lebenshilfe
Dass dabei auch die Ernährungsberatung eine wichtige Rolle spielt, betont die Ernährungstherapeutin und Pflegespezialistin Dr. Maria Bullermann-Benend im Gespräch mit docFood: „Im Zentrum von „Palliative Care“ sollte ein multidisziplinäres Team stehen – abgestimmt auf die Bedürfnisse des Patienten und unter Einbeziehung der Angehörigen. Neben Ärzten und Pflegeteam gehören stets auch Psychologen, Physiotherapeuten, Sozialarbeiter und

Dr. Maria Bullermann-Bennend

Dr. Maria Bullermann-Bennend


Seelsorger zum Team. Inzwischen setzt sich in Fachkreisen die Meinung durch, dass auch ein Ernährungstherapeut unbedingt ins Team gehört. Ernäh rungsberatung in der „Palliativ Care“ ist aktive Lebenshilfe, weil Ernährung ganz viel mit einem positiven Lebensgefühl und Lebens qualität zu tun hat. Damit ist der große Anspruch an die Kreativität und Leistung der Ernährungsfachkräfte in der „Palliativ Care“ formuliert. Erhaltung von Lebensqualität – das ist das große Thema. Leider ist das uns Oecotrophologen noch viel zu wenig bewusst. Es gibt viel zu wenige Kolleginnen, die sich damit beschäftigen.“ Ein Grund für die Defizite im Bereich der Ernährungsberatung liegt sicher in der immer noch verbreiteten Unsicherheit bei Ernährungsfachkräften darüber, was richtig und was falsch ist.
 
docFood empfiehlt:

Inzwischen gibt es Fortbildungsmöglichkeiten für Interessierte – zum Beispiel in diesem Seminar: Ernährung am Lebensende: Genuss statt Muss. Referentin ist Dr. Maria Bullermann-Benend, Oecotrophologin mit Lehrauftrag an der FH und eigener Praxis für Ernährungstherapie – Schwerpunkt Onkologie und Palliativ Care. Spannend und informativ für alle, die sich im Pallativ-Care-Bereich engagieren wollen.

Friedhelm Mühleib

Erbsen, Bohnen und Linsen – Comeback der Hülsenfrüchte

Erbsensuppe oder Linseneintopf – traditionell mit Speck, Mett- oder Bockwurst als Einlage – stehen für eine deftige Hausmannskost. Passt das zu einer modernen, ausgewogenen Ernährung? Und ob! Vor einigen Jahren noch als Arme-Leute-Essen verschrien, erleben Hülsenfrüchte derzeit ein Comeback. Denn Bohnen, Erbsen & Co. lassen sich nicht nur auf kreative und leckere Weise zubereiten, sie liefern außerdem viel hochwertiges Pflanzeneiweiß und reichlich Ballaststoffe. Getrocknet eignen sie sich zudem optimal für die Lagerung im Haushalt – ohne viel an Nährstoffen zu verlieren. Grund genug für docFood, die getrockneten Hülsenfrüchte für Sie etwas genauer zu betrachten.
 
Hülsenfrüchte – botanisch Leguminosen – gehören zu den ältesten Kulturpflanzen überhaupt. In der Küche verwenden wir vor allem Erbsen, Bohnen, Linsen, Kichererbsen und Sojabohnen, aber auch Erdnüsse und Klee gehören zu den Hülsenfrüchten dazu. Während einige Erbsen- und Bohnensorten frisch und zum Teil mit der ganzen Schote zu leckerem Gemüse verarbeitet werden, handelt es sich bei den getrockneten Vertretern um die Samen.
 
Hülsenfrüchte – hochwertiges Eiweiß und reichlich Kohlenhydrate
Getrocknete Hülsenfrüchte enthalten bis zu ein Drittel Eiweiß mit einer hohen biologischen Wertigkeit, das besonders gut für die Bildung von körpereigenen Substanzen genutzt werden kann, z.B. für den Einbau in Muskeln, Organe und Enzyme. Im Gegensatz zu Fleisch und anderen tierischen Eiweißlieferanten sind Erbsen, Bohnen und Linsen frei von Fett und Cholesterin. Dafür liefern sie reichlich komplexe Kohlenhydrate, die langsam abgebaut werden und den Blutzucker daher nur wenig erhöhen. Dabei macht die Kombination aus komplexen Kohlenhydraten und Eiweiß in einer Mahlzeit mit Erbsen oder Bohnen besonders schnell satt. Leider ist allerdings auch an dem Spruch “Jedes Böhnchen gibt ein Tönchen” viel Wahres dran. Der Grund für die blähende Wirkung – nicht nur von Bohnen – liegt im hohen Anteil an schwer verdaulichen Pflanzenfasern.
 
Getrocknete Hülsenfrüchte richtig zubereiten
Hülsenfrüchte aus der Konserve sind zwar bequem, enthalten aber häufig viel Salz oder Zucker. Da lohnt es sich, die Einweichzeit von getrockneten Erbsen und Bohnen in Kauf zu nehmen. Linsensorten garen übrigens auch ohne Einweichen in 10 bis 30 Minuten. Trockene Erbsen, Kichererbsen und Bohnen weichen am besten über Nacht ein. Denn je länger sie in Wasser quellen, desto bekömmlicher werden sie. Wer empfindlich ist, spült die Samen kurz ab und kocht sie in frischem Wasser. Allerdings gehen so auch wertvolle Mineralstoffe wie Magnesium, Zink und Eisen verloren. Weil Salz dafür sorgen kann, dass Bohnen & Co. beim Kochen nicht weich werden, sollte erst nach dem Garen gewürzt werden. Die Ursache für schlechte Kocheigenschaften kann übrigens im Alter der Hülsenfrüchte liegen. Zwar lassen sich getrocknete Erbsen, Bohnen und Linsen gut verschlossen, dunkel und kühl fast unbegrenzt lagern, innerhalb des Mindesthaltbarkeitsdatums sind ihre Eigenschaften jedoch garantiert optimal.
 
docFood empfiehlt:
Probieren Sie doch gleich mal eines unserer Rezepte mit getrockneten Hülsenfrüchten, zum Beispiel Penne Rigate mit Linsen-Walnuss-Sugo , Rotkohl-Linsen-Salat mit Blauschimmelkäse oder Bohnencreme-Suppe mit Lammfilet und Curry-Joghurt .
Wenn Sie keine Zeit oder Lust haben, getrocknete Hülsenfrüchte zu verwenden, gibt es auch viele Rezeptideen mit Erbsen, Linsen oder Bohnen aus der Dose oder der Tiefkühltruhe – einfach über das Suchfeld oben rechts eingeben oder in unserer Rezeptrubrik stöbern.

Melanie Kirk Mechtel

Programm für Ernährungsprofis und Betroffene: Das Diabetes TV

Interessant für alle Ernährungsprofis, die sich mit Diabetes beschäftigen: Seit gut einem halben Jahr ist „Das Diabetes TV“ der Bochumer Fernsehproduktion I-DEAR GmbH in Zusammenarbeit mit der Deutschen Diabetes-Stiftung online. Dabei hat Diabetes TV eigenen Angaben zufolge einen guten Start hingelegt und erfreut sich wachsenden Interesses bei Experten und Betroffenen. Die Videos auf der Seite bieten nicht nur anschaulich aufbereitete Patienteninformation, sondern auch wertvolles Material für Ernährungsfachkräfte.
 
Diabetes-TV als Mission
Dabei will „Das Diabetes TV“ mehr sein als nur ein neuer Sender. Man versteht die eigene Arbeit als „Mission“ im Sinne der Betroffenen, denen man verspricht: „Unsere Beiträge drehen sich nur um Sie. Bei uns erleben Sie Menschen, die sich mit denselben Fragen beschäftigen, die auch Sie sich stellen. Es geht uns nicht um die Krankheit, es geht uns um die Lösungen. Einfache und nachvollziehbare Tipps, spannende Reportagen, aktuelle Meldungen, unterhaltsame Interviews.“ Hinter diesem Versprechen steht ein Team aus neun gestandenen TV-Journalisten mit teils langjähriger Erfahrung im TV-Geschäft. Mit ins Boot geholt hat man diverse Partner – darunter die Deutsche Diabetes-Stiftung (DDS) und weitere Betroffenenverbände.
 
Sechs Monate nach dem Start ist das kostenfreie TV-Angebot auf 18 Video-Beiträge gewachsen. Auf der Website finden sich neben der aktuellen Sendung eine Mediathek mit den Einzelbeiträgen sowie aktuelle Nachrichten. Für Qualität und Richtigkeit bürgen Experten des Partners DDS: “Alle Beiträge durchlaufen eine fachliche Endabnahme durch die Mediziner und Gesundheitsexperten der Deutschen Diabetes-Stiftung”, sagt Ralph Brodel, Geschäftsführer der I-DEAR GmbH. Die Verbreitung und Nutzung des Web-TV-Angebots wird vornehmlich über Social Media, insbesondere Youtube, unterstützt. Mit rund 2.100 Likes bei Facebook zählt die Fanpage von Diabetes TV bereits mehr Mitglieder als die Facebookseiten vom Deutschen Diabetiker Bund (1.565 Fans) und der Deutschen Diabetes Gesellschaft (1.524 Mitglieder). Zudem zählt die Website nach eigenen Angaben durchschnittlich etwa 4.000 Besucher im Monat. Das Projekt, in der Startphase finanziert von der Produktionsfirma I-DEAR, soll langfristig aus den Einnahmen von Anzeigenkunden leben. Darüber hinaus plant man die Produktion von Verkaufsvideos für Diabetologen zur Verwendung im Rahmen der Patientenkommunikation.
 
docFood meint:
Daraus könnten auch Fachkräfte im Bereich der Ernährungstherapie bei Diabetikern Nutzen ziehen. Nutzen bringt ihnen allerdings vermutlich auch schon das aktuelle Angebot: Diabetes TV bietet einfache und nachvollziehbare Tipps, spannende Reportagen, aktuelle Meldungen und unterhaltsame Interviews – und das ganz nah dran am Patienten. Beratungskräfte können die Videos als Unterstützung der Therapie im Sinne multimedialer Arbeit nutzen. Neu-Erkrankte mit aktueller Diagnose „Diabetes“ können sich auf anschaulichem und leicht verständlichem Wege mit den Anforderungen ihrer Krankheit vertraut machen.

Redaktion docFood

Gourmet-Salat mit gebackenem Schafskäse

Zutaten für 4 Personen:
1 Packung (150 g) Blattsalat-Mix
2 Pakete Schafskäse (Feta)
100 g rote Paprika, 4 EL Gemüsemais
Paprikapulver edelsüß, glatte Petersilie
5 EL Olivenöl
Saft einer halben Zitrone
1/4 Knoblauchzehe
Salz, Pfeffer
Zubereitung:
1 Den Backofen auf 175°C vorheizen. Paprika waschen, putzen und in Streifen schneiden. Mais auf einem Sieb abtropfen lassen. Petersilie waschen, ausschütteln, Blätter vom Stängel zupfen und hacken.
2 Fetakäse jeweils halbieren, auf ein mit Olivenöl bestrichenes Backblech setzen und mit etwas Paprikapulver bestäuben. Petersilie darüber streuen. Paprikastreifen und Maiskörner darauf verteilen und für 8 Minuten in den Backofen schieben.
3 Knoblauch mit wenig Salz bestreuen und mit der Seitenfläche eines Messers zuerst platt drücken, dann zu Püree zerreiben. Zitrone auspressen und mit dem Knoblauch, dem Olivenöl und etwas Pfeffer verrühren.
4 Den Salat im Dressing wenden, dann auf  Tellern anrichten und die gebackenen Schafskäsescheiben darauf setzen.
 
Bildquelle: Bonduelle
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Zahl der Woche: 54 Prozent der Deutschen glauben, dass sie sich gesund ernähren

54 Prozent aller Deutschen halten ihren Speiseplan für gesund und ausgewogen. Das ergab eine repräsentative Studie im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Laut der Umfrage bewerten besonders Ostdeutsche und Frauen (jeweils 62 Prozent) ihre Ernährung als vorbildlich. Kaum einen Unterschied macht hier – im Unterschied zu anderen Untersuchungen – die Schulbildung der Befragten. So schätzen 57 Prozent der Menschen mit Volks- oder Hauptschulabschluss und 56 Prozent der Befragten mit Abitur und Hochschulabschluss ihre Ernährungsweise als gesundheitsförderlich ein.
 
Den 54 Prozent der Befragten, die ihre Ernährung als gesund einschätzen, stehen allerdings 46 Prozent gegenüber, denen es nicht immer gelingt, ihre Mahlzeiten ausgewogen zu gestalten. 60 Prozent davon führen mangelnde Zeit als Grund an. Ganze 43 Prozent bekennen sich auch geradeheraus zu einer Vorliebe für ungesundes Essen. Interessant: Der Appetit auf Junk-Food ist im Westen Deutschlands mit 45 Prozent wesentlich höher als im Osten (33 Prozent).
 
Knappe Kasse – Grund für schlechte Ernährung?
Als weitere Gründe für schlechte Ernährungsgewohnheiten werden in der Umfrage fehlende finanzielle Möglichkeiten (22 Prozent) und nicht genügend Informationen (19 Prozent) genannt. Anders als bei der grundsätzlichen Bewertung scheint bei diesen Aspekten das Bildungsniveau eine Rolle zu spielen: Während 30 Prozent der Befragten mit Volks- oder Hauptschulabschluss angaben, sich unzureichend informiert zu fühlen und 33 Prozent aus dieser Gruppe meinten, dass sie zu wenig Geld für eine gesunde Ernährung haben, war die Informationslage bei Befragten mit höherem Bildungsabschluss nur zu 11 Prozent und finanzielle Aspekte nur zu 18 Prozent ausschlaggebend. Fast ein Fünftel der Befragten, die sich nach eigenen Angaben nicht optimal ernähren, sparte sich jegliche Ausreden und gab an, sich schlicht nicht für eine ausgewogene Ernährung zu interessieren.
 
docFood meint:
Wie schön, dass die Befragten in Sachen Ernährung so sicher sind. Trotzdem: Es lohnt sich, das eigene Verhalten gelegentlich mit den Empfehlungen von (echten!) Ernährungsexperten zu vergleichen. Denn rund 50% Deutsche mit Übergewicht und vier Millionen Diabetiker – um nur zwei von vielen Beispielen zu nennen – deuten darauf hin, dass die Ernährung bei vielen doch nicht ganz so ausgewogen und gesund ist.

Melanie Kirk-Mechtel

Quellen: BMEL, TNS Emnid

Besser trinken – mit Tipps von der DGE

Im Winter fällt es oft schwer, genug zu trinken. Denn Nässe und Kälte fördern nicht gerade den Durst. Da kommen die neuen Tipps der Deutschen Gesellschaft für Ernährung zum richtigen Trinken gerade recht. An den altbekannten Empfehlungen ändert sich wenig: „Erwachsene sollten jeden Tag rund 1,5 Liter trinken. Regelmäßiges Trinken, am besten zu jeder Mahlzeit und auch zwischendurch, schützt den Körper vor Wassermangel. Wer nur wenig Durst verspürt, sollte besonders darauf achten, genug zu trinken – auf keinen Fall weniger als 1,0 Liter pro Tag.“
Die Experten raten, auf zuckergesüßte Getränke weitgehend zu verzichten, und empfehlen Wasser, ungesüßte Kräuter- und Früchtetees sowie mit Wasser verdünnte Obst- und Gemüsesäfte als wichtigste Durstlöscher. Hilfreich sind vor allem die praktischen Tipps.
 
Richtig Trinken – Tipps für den Alltag
● Schreiben Sie einige Tage lang auf, was und wie viel Sie trinken. So finden Sie Ihre aktuelle Trinkmenge heraus und sehen, ob Sie ausreichend trinken.
● Stellen Sie sich immer ein Getränk in Sichtweite (z. B. bei der Arbeit, beim Lesen oder beim Fernsehen).
● Trinken Sie zu jeder Mahlzeit ein Glas Wasser.
● Bei Reisen, Ausflügen oder längeren Autofahrten sollten Sie immer ausreichend ungesüßte Getränke mitnehmen.
● Wer pures Wasser oder Tee etwas „aufpeppen“ möchte: Eine gute Alternative zu Limonade ist Mineralwasser mit etwas frischer Zitrone oder Ingwer. In Früchte- und Kräutertee sorgt ein Schuss Saft für Abwechslung.
 
Kaffee in Maßen – Energydrinks besser nicht
Aus Sicht der Experten sind Kaffee sowie schwarzer und grüner Tee wegen ihres Gehaltes an Koffein und Theobromin in erster Linie Genussmittel und deshalb als Durstlöscher nicht geeignet. Bei Erwachsenen spricht aber nichts gegen den moderaten Genuss von 3 – 4 Tassen pro Tag. Zur Vorsicht wird bei Energydrinks geraten: „Diese Getränke enthalten ebenfalls Koffein und andere aufmunternde Stoffe, wie z. B. Taurin, und sind deshalb nicht geeignet für Kinder, Schwangere, Stillende und Personen, die empfindlich auf Koffein reagieren.“
 
Tipp von docFood
Es sollte zwar selbstverständlich sein – gesagt werden kann es trotzdem nicht oft genug: Auch Alkohol kommt als Durstlöscher nicht in Frage und sollte ausschließlich von Erwachsenen nur in Maßen getrunken werden. Vorsicht ist zudem bei Trendgetränken wie Biermixgetränken mit Fruchtgeschmack (2-2,5% Alkohol) oder Fassbrause (bis 0,5%) angesagt.

Friedhelm Mühleib

 
Download des DGE-Flyers unter: https://www.dge-medienservice.de/richtig-trinken-fit-bleiben-10er-pack.html
Bild: © KaferPhoto-Fotolia.com / Forum Trinkwasser e.V.

Gefüllte Hähnchenbrust mit Bauernhandkäse und Zitronen-Risotto

Zutaten für 4 Personen:
4 Hähnchenbrustfilets (à ca. 125 g), 4 Bauernhandkäse (à 180 g), 16 getrocknete Tomaten (in Öl eingelegt), 1 mittelgroße Zwiebel, 1 Knoblauchzehe, 2 Bio-Zitronen, ca. 900 ml Geflügel- oder Gemüsebrühe, 50 g Butter, 350 g Risotto-Reis, 1/2 l trockener Weißwein, Salz und Pfeffer, 3 EL Rapskernöl, 50 g geriebener Parmesan, 1 Beet Kresse
 
Zubereitung:
1 Das Hähnchenfleisch waschen und auf Küchenpapier etwas trocknen. Jeweils eine „Tasche“ hineinschneiden. Für die Füllung Bauernhandkäse jeweils halbieren, so dass acht Scheiben entstehen. Jedes Hähnchenbrustfilet mit je vier getrockneten Tomaten und zwei Scheiben Käse füllen und mit Holzspießchen ordentlich zustecken.
2 Zwiebel und Knoblauch schälen und fein würfeln. Die Zitronen heiß waschen und die Schale abreiben. Anschließend so schälen, dass die weiße Haut vollständig entfernt wird. Die Zitronenfilets mit einem scharfen Messer zwischen
den Trennhäuten herauslösen. Den Saft aus den Trennhäuten pressen.
3 Gemüse- oder Geflügelbrühe aufkochen. Butter in einem großen Topf erhitzen, Zwiebel und Knoblauch darin andünsten. Den Reis hinzufügen und unter Rühren mitdünsten, bis er glasig wird. Mit Weißwein ablöschen und unter Rühren einkochen lassen. Zitronenschale zufügen und mit Salz und Pfeffer würzen. Die Brühe in 3 bis 4 Schritten hinzufügen, dazwischen immer wieder bei schwacher Hitze einköcheln lassen, bis der Reis alle Flüssigkeit aufgenommen hat. Immer wieder rühren.
4 Das Öl in einer Pfanne erhitzen. Gefüllte Hähnchenbrustfilets mit Salz und Pfeffer würzen. Bei mittlerer Hitze ca. 10 Minuten von beiden Seiten goldbraun braten. Erst den Parmesan unter das Risotto rühren, dann die Zitronenfilets unterrühren und mit Zitronensaft, Salz und Pfeffer abschmecken.
5 Zitronenrisotto auf tiefe Teller geben und mit Kresse bestreuen. Hähnchenbrüste auf dem Risotto anrichten.
 
Bildquelle: HARZINGER
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„Ernährungsfachkräfte sollten ihre Chancen besser nutzen!“

[docFood Special: Betriebliche Gesundheitsförderung]
Ernährungsfachkräfte schöpfen die Möglichkeiten des betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM) noch viel zu wenig aus – und verschenken damit eine interessante Einkommensquelle. So sieht es Birgit Blumenschein, die als Dipl.-Medizinpädagogin und Diätassistentin auf langjährige Erfahrung im BGM zurückblicken kann. Im Interview mit dem Fachjournalisten und docFood-Chefredakteur Dr. Friedhelm Mühleib beschreibt sie, was möglich ist.
 
docFood: Wie begründen Sie Ihre Ansicht, dass Ernährungsfachkräfte die Chancen im Bereich BGM nicht ausschöpfen?
Blumenschein: Ernährungsfachkräfte denken oft „zu klein“: Sie bieten den Betrieben Vorträge, Workshops, Aktionstage oder Kantinenaktionen an. Das ist gut so, aber es geht in der Regel noch viel mehr. Diese Einzelaktionen fallen eigentlich alle unter die betriebliche Gesundheitsförderung (BGF). Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) geht dagegen einen Schritt weiter: Wie der Name schon sagt, setzt es im Management des Unternehmens an. Das bedeutet: Es geht nicht mehr nur um kleine Einzelaktionen. Gesundheit wird zum Programm, das den ganzen Betrieb betrifft. Ernährungsfachkräfte – und ich meine damit sowohl Oecotrophologen als auch Diätassistenten – gehören zu den Berufsgruppen, die solche Prozesse hervorragend führen können.
 
docFood: Wie schätzen Sie den Bedarf an externen Dienstleistungen im den Bereichen BGF und BGM bei den Unternehmen ein?
Blumenschein: Eine flächendeckende Umsetzung von BGF und BGM ist besonders in Klein- und Mittelstandsunternehmen längst noch nicht erreicht. Das eröffnet auch engagierten Ernährungsfachkräften große Chancen.Dazu müssen unsere Konzepte neben der Ernährung das gesamte Gesundheitsgeschehen sowie das Führungshandeln in den Blick nehmen. Es gibt da wirklich unglaublich viele Möglichkeiten – auch im Bereich der betrieblichen Gesundheitsförderungen gibt es viele innovative Möglichkeiten. So kann ein Unternehmen sehr sinnvoll in die Gesundheit seiner Mitarbeiter investieren, indem es eine Verpflegung bietet, die konsequent auf regionale, gut erzeugte Lebensmittel sowie Kochkunst setzt und damit zu Achtsamkeit und selbstverantwortlichem Umgang mit der eigenen Gesundheit erzieht. Das kann niemand besser umsetzen als die Ernährungsfachkraft, die man sich als Dienstleister ins Boot holt.
 
docFood: Wie sieht es mit der Bereitschaft der Unternehmen aus, in BGF und BGM zu investieren?
Seit Januar 2009 hat das BGM für alle Beteiligten an Attraktivität gewonnen. Seitdem wird die Förderung der Mitarbeitergesundheit steuerlich unterstützt. Immerhin 500 Euro kann ein Unternehmen pro Mitarbeiter und pro Jahr lohnsteuerfrei in Maßnahmen der Gesundheitsförderung investieren (§ 3 Nr. 34 Einkommenssteuer-gesetz). Dieser Betrag wird sich vermutlich noch erhöhen, da das kommende neue Präventionsgesetz eine zusätzliche Förderung für kleine und mittlere Betriebe im Rahmen der BGF vorsieht. Das haben viele Unternehmen immer noch nicht im Blick. Allerdings wird das Thema im Zuge der demographischen Entwicklung und des drohenden Fachkräftemangels für die Unternehmen immer wichtiger. Oft gibt ein fundiert vorgetragenes Angebot von einem externen Anbieter – z.B. einem Gesundheitscoach oder einer Ernährungsfachkraft – den entscheidenden Impuls, mit Aktivitäten zu beginnen.

Dr. Friedhelm Mühleib

 
Mehr zu Akquisestrategien, Projektplanung, Angebots- und Preisgestaltung – aber natürlich auch zu Grundlagen von BGM und BGF erfahren Interessierte im freiraum-Fachseminar „Betriebliches Gesundheitsmanagement- Zukunftsmarkt für Ernährungsfachkräfte“ Referentin: Dipl. Medizinpädagogin Birgit Blumenschein
Mehr Infos und Anmeldung unter www.freiraum-seminare.de
 
Teilnehmerstimmen zum Seminar
„Die Referentin hat ein breites Portfolio aus der Praxis, ist fachlich hochqualifiziert und arbeitet sehr zielgruppen-orientiert.“
Heike Schmitz, München
„Die Referentin war fachlich und persönlich super! Ein Klasse-Seminar!“
Katrin Soyka, Bonn

Ernährungsprofis: Wieviel Social Media lohnt sich?

Twittern Sie schon oder zögern Sie noch? Nach wie vor ist die Internet-Affinität von Ernährungsfachkräften nicht besonders hoch. Immerhin verfügen inzwischen viele selbstständige Beratungskräfte im Ernährungsbereich über eine eigene Website. Fachkräfte, die die Möglichkeiten der professionellen Kommunikation im Web 2.0 durch ein Engagement in den Sozialen Medien aktiv nutzen, sind allerdings immer noch eher die Ausnahme als die Regel. Dabei gibt es viele gute Gründe, dabei zu sein.
Meist ist die Gewissheit da, dass es nötig ist, neue Wege in der Kommunikation zu wagen und dass an der Nutzung von Social Media kein Weg vorbei geht. Doch zwischen Wissen und Handeln stehen- wie so oft – auch beim Thema Social Media noch viele Hürden. Drei große Fragezeichen versperren dabei häufig als bedrohliche Wächter den Eingang in die Social Media-Welt:
1. Reichen meine zeitlichen und finanziellen Ressourcen, um einen Social-Media-Auftritt professionell zu bedienen?
2. Setze ich mich als öffentliche Person im Netz unkalkulierbaren Gefahren oder Angriffen aus?
3. Lohnt sich der Aufwand überhaupt und wird er mir jemals den erhofften wirtschaftlichen Nutzen bringen?
 
Mit Social Media besserer Kontakt zu Kunden
Grundsätzlich lässt sich feststellen: Social Media kann den Kontakt zu Kunden bzw. Klienten auf einer ganz neuen, unmittelbaren und persönlichen Ebene aktivieren. Facebook, Twitter, Xing & Co. bieten viele Möglichkeiten, die eigenen Zielgruppen zu erreichen. Dazu braucht es bei Social Media eher Kreativität als Geld. Kombiniert mit standortbezogenen Angeboten wie z. B. Qype können innovative und attraktive Wege eingeschlagen werden, um Kunden auf sich aufmerksam zu machen und an sich zu binden. Anbieter könnten hier mit Originalität und Authentizität punkten und Interesse auf sich ziehen.
 
docFood meint:
Social Media bietet Selbstständigen in der Ernährungstherapie und Beratung viele Ansatzpunkte, sich selbst und ihre Angebote zu kommunizieren – hier nur die wichtigsten:

  • Soziale Netzwerke sind eine ideale Plattform zur Vorstellung, Ankündigung und Bewerbung eigener Maßnahmen wie z.B. von Beratungsangeboten, Vorträgen, Weiterbildungen, Kooperationen etc.
  • Hier kann man sich im besten Sinne als kompetente Fachkraft profilieren – z.B. indem man entweder selbst Links zu interessanten Fachinformationen und neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen postet oder selbige fachkundig kommentiert.
  • Wer sich aktiv einbringt, baut schnell ein Netzwerk auf und aus, in dem sich viele potenzielle Klienten und / oder institutionelle Auftraggeber finden.

Friedhelm Mühleib