Fleisch und Darmkrebs – Schock für Veganer

Ein Dogma der Fleischgegner gerät ins Wanken: Rotes Fleisch erhöht die Wahrscheinlichkeit, an Darmkrebs zu erkranken. So ist es vielerorts seit langem zu lesen – doch wirklich bewiesen wurde das nie. Wissenschaftler in den USA haben sich nun die Studienlage in einer Meta-Studie angeschaut und plädieren für den vorläufigen Freispruch. Auch wenn es Veganer schockieren wird: Die Behauptung, der Verzehr von rotem Fleisch  begünstige die Entstehung von Darmkrebs, lässt sich nicht halten.
Die Höhe des Verzehrs von rotem Fleisch beeinflusst darüber hinaus ganz offensichtlich weder die Gesamtsterblichkeit noch die kardiovaskuläre Sterblichkeit der Konsumenten, wie eine weitere Metanalyse zeigt.
 

Viel Fleisch – viel Darmkrebs? Nicht zu beweisen!

In der Fachzeitschrift „Ernährung im Fokus“ (online nur für Abonnenten) fasst die Biochemikerin Dr. Margit Ritzka die Ergebnisse der Krebs-Studie zusammen: Die Autoren „fanden, quer über alle Studien, ein nur schwach erhöhtes relatives Risiko für Darmkrebs bei häufigem Verzehr von rotem Fleisch.“ In vielen Studien wurde zudem nicht klar zwischen frischem roten Fleisch und verarbeitetem Fleisch (in Fertigprodukten oder Wurst) unterschieden. Wertete man den Einfluss von frischem rotem Fleisch getrennt von verarbeitetem Fleisch aus, so Ritzka, war das Darmkrebs-Risko bei Fleischessern noch einmal deutlich geringer. Auch Geschlecht und Herkunft spielen offensichtlich eine Rolle: Für Frauen und Menschen außerhalb der USA unter den Fleischessern ist das Darmkrebs-Risiko zusätzlich generell niedriger. Das legt den Schluss nahe, dass andere, die nur mehr oder weniger zufällig mit dem Fleischverzehr korrelieren (Confounder-Effekt), den Darmkrebs sehr viel stärker fördern. Welche Faktoren das sind, müssen künftige Forschungen zeigen. Es könnten, so vermuten die Forscher, Faktoren sein, die mit dem Lebensstil zusammenhängen. Gegen einen wesentlichen Einfluss von rotem Fleisch spricht zudem, dass die Wissenschaftler keine klare Dosis-Wirkungs-Beziehung fanden. Das heißt: Menschen mit besonders hohem Fleischverzehr erkrankten nicht in dem Maße häufiger an Darmkrebs, wie es rechnerisch bei einer positiven Korrelation zu erwarten wäre. Ritzka resümiert: „Zusammengefasst sehen die Studienautoren eine maximal schwache Assoziation von Darmkrebs und Fleischverzehr, die sich je nach Probandenwahl noch weiter abschwächen kann. Das spricht beim jetzigen Stand der Forschung eher gegen eine zentrale Rolle des Fleischverzehrs bei der Entstehung von Darmkrebserkrankungen.“
 

Low-Carb-Verfechter sehen sich bestätigt

Die Low-Carb-Verfechter unter den Ernährungswissenschaftlern sehen eine wachsende Zahl von Studien, die das Fleisch von der Rolle des Übeltätes und Krankmachers befreien. Der Ernährungswissenschaftler Prof. Nicolai Worm kommentiert die Entwicklung: „Wer die Originalliteratur verfolgt, wird sich wahrscheinlich seit langem gewundert haben, woher die Einmütigkeit stammte, mit der rotes Fleisch an den Pranger gestellt wurde. Wie die Lemminge sind sie dem Zeitgeist gefolgt, die wachsende Heerschar an Gesundbetern und selbsternannten Ernährungsexperten. Und die Medien haben ihnen, statt kritisch zu recherchieren und kompetent zu kommentieren, ein fruchtbares Beet bereitet: Hauptsache fleischfrei – das hält gesund! Vegan-Mythen zu verbreiten ist momentan umsatzträchtiger als Fakten aufzutischen.“
 

docFood meint

Bei den zitierten Studien handelt es sich um seriöse Arbeiten – daran gibt es wenig zu rütteln. Trotzdem sollten Fleischesser die Ergebnisse nicht als Freibrief  betrachten. Immer noch verbrauchen wir in Deutschland ca. 60 kg Fleisch pro Kopf und Jahr.  Die Hälfte reicht! Ees darf auch noch weniger sein – schon auch aus Gründen der Ökologie und der Nachhaltigkeit. Für diese Hälfte gilt: Die Qualität sollte so hoch wie möglich sein (..vom Erzeuger oder dem Metzger des Vertrauens und aus einer Produktion, die auf das Tierwohl achtet). Zudem sind letzte Zweifel, dass es die Hardcore-Konsumenten in Verbindung mit anderen, noch nicht identifizierten Faktoren doch eher treffen könnte, nicht ausgeräumt. Amerikaner vertilgen immer noch im Schnitt ca. 120 kg Fleisch pro Kopf und Jahr. Das ist an jedem Werktag ein Pfund –  Hardcore! Von diesem Typus des Fleischessers gibt es auch bei uns noch zu viele. Darmkrebs hin oder her – da ist weniger mehr!

Dr. Friedhelm Mühleib

Neuer VDOE-Handlungsleitfaden Adipositaschirurgie

Laut Prognosen der Weltgesundheitsorganisation WHO werden im Jahr 2030 bereits 24 Prozent der deutschen Männer und 21 Prozent der deutschen Frauen an Adipositas (BMI > 30) leiden. 2010 waren es bei den Männern noch 17 und bei den Frauen 15 Prozent. Auch ist die Zahl der adipositaschirurgischen Maßnahmen in den letzten Jahren erheblich gestiegen. Waren es im Jahr 2006 noch 1759 Eingriffe, so erhöhte sich deren Zahl auf 8709 in 2013 – Tendenz steigend.
Im Vorfeld und nach der Operation suchen Patienten Unterstützung in ernährungstherapeutischen Beratungspraxen. Dies nahm der BerufsVerband Oecotrophologie (VDOE) zum Anlass, einen Handlungsleitfaden für die strukturierte, ambulante Ernährungstherapie vor und nach bariatrischen Eingriffen zu entwickeln.
 

Werkzeugkoffer für die Praxis

„Mit den Handlungsempfehlungen wollen wir vor allem den niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen einen Werkzeugkoffer an die Hand geben, mit dessen Hilfe der Beratungsablauf zeitlich und inhaltlich klar strukturiert werden kann“, so Dr. Gabriele Geurtzen und Dr. Petra Renner-Weber im Editorial des umfangreichen Ordners. „Unser Wunsch ist es, die Beratung der adipositaschirurgischen Patienten auf ein hohes qualitatives Niveau zu stellen, von dem vor allem die Patienten selbst, aber auch die kooperierenden Zentren und nicht zuletzt die Kolleginnen und Kollegen profitieren, die die Handlungsempfehlungen einsetzen“, erklären die Autorinnen. Bis zum 31. August 2015 erhalten Besteller den ermäßigten Einführungspreis. Hier geht’s zum Bestellformular>>
 

docFood empfiehlt

Das Seminar zum Thema findet im freiraum – dem Seminarhaus für Ernährungsprofis in der Voreifel – am statt. Derzeit sind gerade noch zwei Pltäze frei. Wer Interesse hat, sollte sich sputen. Mehr Infos zum Seminar finden Interessierte auf der Seite des Seminars: Update Adipositaschirurgie – neue Aspekte für die Beratung.

Auberginen-Cordon-Bleu mit Feldsalat

Zutaten für 4 Personen:
Pfeffer, Salz, 1/4 Bund Zitronenthymian, 100 g Camembert, 100 g Edelpilzkäse, 100 g gekochter Schinken, 110 g Mehl, ca. 150 g Butter oder Butterschmalz, 150 g Semmelbrösel, 2 Auberginen, 2 Eier, 250 g Feldsalat, 250 g Kirschtomaten, 3 EL Rotweinessig, 3 TL Johannisbeergelee, 60 ml Nussöl
 
 
Zubereitung:
1 Die Endstücke der Auberginen abschneiden. Auberginen längs in 20 jeweils 5 mm dünne Scheiben schneiden. Die Scheiben salzen, 20 Minuten ziehen lassen und dann mit Küchenpapier trocken tupfen.
2 Zitronenthymian zupfen. Den Käse klein würfeln oder zerbröseln, mit Zitronenthymian mischen und mit wenig Salz und einer kräftigen Prise Pfeffer würzen. Schinken in fingerbreite Streifen schneiden. Auberginenscheiben pfeffern. Zehn Auberginenscheiben mit Schinkenstreifen belegen und mit Käsemasse bestreichen. Restliche Auberginenscheiben auflegen und andrücken. Auberginen in Mehl, Ei und Semmelbröseln panieren.
3 Essig mit Johannisbeergelee und Nussöl verrühren, mit Salz und Pfeffer abschmecken. Salat waschen und trocken schleudern. Kirschtomaten vierteln. Butter in zwei großen beschichteten Pfannen erhitzen. Die Auberginen-Cordon-Bleus darin bei mittlerer Hitze insgesamt 5-6 Minuten goldbraun backen, dabei einmal wenden. Auf Küchenpapier abtropfen lassen. Salat und Kirschtomaten mit der Sauce marinieren. Auberginen-Cordon-Bleu zusammen mit dem Feldsalat servieren.
 
Quelle: Landesvereinigung der Bayerischen Milchwirtschaft (LVBM)

Dicke langen bei Fitness-Snacks ordentlich zu

Vielleicht sind Dicke auch deswegen dick, weil sie besonders leicht zu verführen sind. Eine aktuelle Studie gibt dieser Vermutung neue Nahrung: Stehen auf Packungen kalorienreicher Lebensmittel Begriffe wie „Fit“ oder „Fitness“ und sind zudem entsprechende Symbole wie z.B. Turnschuhe darauf abgebildet, greifen Dicke* besonders herzhaft zu: Sie lassen sich von solche Worten und Bildern auf den Etiketten verleiten, mehr zu essen als Menschen mit normalem Gewicht. Dies ist das Ergebnis einer Studie der Technischen Universität München (TUM) und der Pennsylvania State University, die im Journal of Marketing Research erschienen ist.
Viele Lebensmittel, zum Beispiel Müsliriegel, Milchprodukte oder auch Getränke werden mit dem Zusatz „Fitness“ oder „fit“ vermarktet. Das hat die Forscher um Prof. Jörg Königstorfer, Professor für Sport- und Gesundheitsmanagement an der Technischen Universität München (TUM) animiert, der Frage nachzugehen, ob und wie sich diese Labels auf das Essverhalten der Verbraucher auswirken. Tatsächlich zeigte die Fitness-Kennzeichnung Effekte – am deutlichsten bei Personen, die angegeben hatten, Probleme mit dem Gewicht zu haben und abnehmen zu wollen. „Diese Gruppe griff bei den angebotenen Snacks stärker zu als andere Studienteilnehmer. Sie nahmen zwischen 50 und 100 Kilokalorien mehr auf“, erläutert Königstorfer.
 

Studentenfutter – macht fit wie ein Turnschuh?

In ihrer Untersuchung spiegelten die Wissenschaftler vor, Geschmackstests für ein neues Studentenfutter durchzuführen. Sie gaben den Probanden acht Minuten Zeit, das Produkt zu verkosten und zu bewerten. Ein Teil der Versuchspersonen erhielt eine als „Fitness“-Studentenfutter deklarierte Packung, auf der zusätzlich ein Paar Turnschuhe abgebildet war und die etwa 800 Gramm enthielt. Dem anderen Teil präsentierten die Studienleiter eine neutrale Verpackung. Ergebnis: Die Dicken gönnten sich von den Turnschuh-Nüssen meist ein bisschen mehr.
Nach der Verkostung baten die Forscher ihre Teilnehmer auf ein Ergometer – mit der Erklärung, man wolle „die Wechselwirkung von Nahrungsaufnahme und körperlicher Bewegung untersuchen“. Dabei konnten die Probanden selbst entscheiden, wie lange und intensiv sie Rad fahren wollten. Dabei stellten die Forscher fest, dass der „Fitness“-Snack die abnehmwilligen Personen nicht nur dazu verführt hatte, mehr zu essen. „Obwohl diese Gruppe deutlich mehr Energie, also Kalorien, aufgenommen hatte, waren sie auf dem Ergometer weniger aktiv“, fasst Königstorfer zusammen. „Offenbar sehen diese Teilnehmer in der ‚fitten’ Nahrung einen Ersatz für körperliche Bewegung.“
 

Aufklärung hilft – aber richtig muss sie sein!

Schließlich untersuchten die Wissenschaftler noch den Einfluss von Informationen zum Produkt. Ein Teil der Probanden, die abnehmen wollten, erhielt Informationen über gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe wie Magnesium, Vitamin B und Ballaststoffe, während die andere Gruppe vor hohem Fett- und Fruchtzuckergehalt gewarnt wurde. Und siehe da: „Wenn wir die Versuchsteilnehmer über den hohen Energiegehalt der Nussmischung aufklärten, verlor der Begriff ‚Fitness’ seine Wirkung“, so Königstorfer. „Alle Personen, die auf ihr Gewicht achten wollten, aßen dann ähnlich viel Studentenfutter.“ Die Autoren sehen in den Ergebnissen ihrer Studie einen klaren Hinweis darauf, dass „Fitness“-Labels ein Risiko für übergewichtige Personen sind. „Für Menschen, die gerne und vielleicht auch zu viel essen, kommt das Wort ‚fit’ einem Freibrief gleich: mehr zu essen und sich weniger zu bewegen.“, resümiert Königstorfer.
 

docFood meint

Das hört sich an, als würde Königstorfer sich wünschen, dass man derlei Begriffe von den Packungen verbannt. Vielleicht würde allerdings auch helfen, schon früh mehr Goethe zu lesen, der seinen Faust sagen lässt: „Klingt dort umher, wo weiche Menschen sind. / Die Botschaft hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube / Das Wunder ist des Glaubens liebstes Kind.“ Wer früh lernt, den kritischen Verstand zu gebrauchen, den eigenen Willen zu stärken und allzu platten Botschaften zu misstrauen, fällt nicht auf Turnschuhe auf der Packung herein, beginnt selbst, wieder mehr zu laufen – und nimmt ab.

Dr. Friedhelm Mühleib

* korrekt wäre, nicht von „Dicken“ zu reden, sondern von „Personen, die angegeben hatten, Probleme mit dem Gewicht zu haben und abnehmen zu wollen“ – wie es die Pressemeldung zur Studie tut. Das zur Info für all jene Leser, die Genauigkeit beim Gebrauch der Worte lieben!
Publikation:
The Effect of Fitness Branding on Restrained Eaters’ Food Consumption and Post-Consumption Physical Activity; Joerg Koenigstorfer, Hans Baumgartner; Journal of Marketing Research; doi: 10.1509/jmr.12.0429
Quelle: Technische Universität München

Gegrillte Dorade mit Olivenfüllung

Zutaten für 4 Personen:
50 g entsteinte schwarze Oliven
100 g entsteinte grüne Oliven
2 Knoblauchzehen, 1 kleine rote Zwiebel
20 g eingelegte getrocknete Tomaten
40 g Pinienkerne
3 EL Olivenöl, 1 EL Rotweinessig
4 küchenfertige Doraden (à 400 g)
Salz, Pfeffer
Zubereitung:
1 Oliven hacken. Knoblauch schälen und zerdrücken. Zwiebel schälen und fein würfeln. Tomaten ebenfalls fein würfeln.
2 Pinienkerne in einer trockenen Pfanne goldbraun rösten.
3 Alle Zutaten mit jeweils 1 Esslöffel Öl und Essig mischen und 30 Minuten durchziehen lassen.
4 Doraden waschen und trocken tupfen. Fische außen mit restlichem Olivenöl einstreichen, innen mit Salz und Pfeffer würzen und mit der Olivenmischung füllen.
5 Fische zusammenklappen, jeweils eine Dorade in ein Grillgitter klemmen und auf dem heißen Grill unter Wenden 20-30 Minuten grillen.
 
Quelle: Fisch-Informationszentrum e. V.

Arsen in Reis – Vorsicht bei Reiswaffeln & Co.

Wie wir seit der schwarzen Komödie „Arsen und Spitzenhäubchen“ wissen, war Arsen vorzeiten ein beliebtes Gift. Ganz und gar nicht witzig ist die aktuelle Meldung des Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) über Arsenverbindungen in Reis. Die können so erheblich sein, dass die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) warnt: Da das hochgradig giftige Halbmetall Arsen bereits in geringer Dosis zu Schädigungen führen und zudem Krebs erregend sein kann, sollten Verbraucher, die viel Reis und Reisprodukte zu sich nehmen, gewisse Vorsicht walten lassen.
Gerade Menschen, die aufgrund einer Zöliakie oder aus anderen Gründen glutenhaltiges Getreide meiden, sollten demnach ihren Speiseplan nicht allein auf der Basis von Reis gestalten. Weitere glutenfreie Getreidearten sind zum Beispiel Mais, Hirse und Buchweizen, außerdem die so genannten Pseudogetreide Quinoa und Amaranth.
 

Alternativen zu Reis

„Es ist wahrscheinlich, dass Menschen, die Arsen-belasteten Reis regelmäßig als Grundnahrungsmittel essen, ein erhöhtes Risiko für bestimmte Krebserkrankungen, wie etwa Lungenkrebs, haben“, sagt DGVS-Sprecher Professor Dr. med. Christian Trautwein von der Uniklinik RWTH Aachen. In Deutschland könnte dies möglicherweise Menschen betreffen, die an einer Zöliakie, einer Weizenallergie oder Weizensensitivität leiden und die üblichen Getreidesorten wie Weizen, Gerste oder Roggen meiden müssen. Die DGVS empfiehlt, statt Reis auch auf Mais, Hirse, Buchweizen, Quinoa und Amaranth auszuweichen und den Speiseplan zu variieren. Da Getreide häufig als Sättigungsbeilage dient, kann es bei glutenfreier Ernährung auch optimal durch Kartoffeln oder Hülsenfrüchte ersetzt werden.
 

Vorsicht bei Reiswaffeln, -flocken & Co.

Wer gerne Reis isst, sollte – wenn möglich – auf Testberichte zurückgreifen und wenig belastete Produkte bevorzugen. Denn die Belastung mit Arsen schwankt von Reissorte zu Reissorte und variiert zudem je nach Anbaugebiet. Sehr unterschiedlich sind auch die Giftmengen in verschiedenen Reisprodukten wie Reiswaffeln, -flocken oder -milch, die hauptsächlich von Kindern konsumiert werden. „Ausgerechnet in diesen Produkten kommen besonders hohe Konzentrationen von anorganischen Arsenverbindungen vor“, so Trautwein. Wegen ihres geringen Körpergewichts sind Kinder schon durch kleinere Arsenmengen relativ stark belastet. Daher sollten Kinder die genannten Reisprodukte nur in Maßen zu sich nehmen. Bei der Zubereitung von Reis empfehlen die Experten, das Kochwasser anschließend weg zu schütten, denn: „Die Arsenverbindungen gehen auch in die Flüssigkeit über, in der der Reis gekocht wird“, erklärt Professor Trautwein. „Bei Milchreis oder Risottogerichten bleiben diese im Topf“.
 

Tipp von docFood

Meldungen wie diese können – wenn sie falsch oder reißerisch formuliert werden – Ängste bei Verbrauchern auslösen. Für Panik gibt es jedoch keinerlei Grund, und so können Sie Reis – in Maßen – ruhigen Gewissens genießen. Nur bei der einseitig auf Reis ausgerichteten Ernährung und bei Kindern ist Vorsicht geboten.

Redaktion von docFood

Quelle: DGVS

Gebackenes Gemüse und Paprika-Dip

Zutaten für 4 Personen:
500 g Kartoffeln, 1 Aubergine, 1 Zucchini, jeweils 1 rote und 1 grüne Paprikaschote, 2 Tomaten, 1 kleine Zwiebel, 100 ml Olivenöl, einige Zweige Rosmarin, Salz, Pfeffer, 200 g Paprika-Quark, 100 g Saure Sahne, Baguette
 
 
Zubereitung:
1 Die Kartoffeln schälen, in Scheiben schneiden und ca. 10 Minuten kochen.
2 Das Gemüse putzen und waschen. Die Paprika in Streifen, die Aubergine und die Zucchini in Scheiben schneiden, die Tomaten vierteln. Die Zwiebel abziehen und in Würfel schneiden. Die Paprika, die Aubergine und die Zucchini 2-3 Minuten blanchieren.
3 Die Kartoffeln und das Gemüse im Öl wenden, abtropfen lassen, mit Rosmarin, Salz und Pfeffer bestreuen und im Ofen ca. 15 Minuten bei 220 °C backen.
4 Paprika-Quark mit Saurer Sahne cremig rühren. Gebackenes Gemüse auf vier Teller verteilen und mit Baguette und dem Dip servieren.
 
Bildquelle: Wirths PR

Mangelernährung gefährdet geistige Entwicklung von Kindern

Gesunde Ernährung ist auch eine Frage des Einkommens: Menschen mit wenig Geld ernähren sich im Durchschnitt schlechter. Prof. Dr. Hans K. Biesalski, Ernährungsmediziner an der Universität Hohenheim, warnt vor den Folgen vor allem bei Kindern. Er plädiert für eine bessere Nährwertkennzeichnung und mehr Aufklärung. Und er sieht die gesamte Gesellschaft in der Verantwortung – vor allem, wenn es um die Ärmsten der Armen geht – die Flüchtlingskinder.
Lebensmittel, die reich sind an essentiellen Nährstoffen, sind deutlich teurer als solche mit viel Fett und Energie. „Leute, denen wenig Geld zur Verfügung steht, ernähren sich qualitativ schlechter, und das hat nicht nur mit dem Bildungsstand zu tun“, erklärt Biesalski. Gesunde Ernährung für alle sei eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe und ein Gebot sozialer Gerechtigkeit, meint der Experte.
 

Flüchtlingskinder – mangelernährt und vergessen

„Gänzlich außerhalb unseres Fokus sind Flüchtlinge und besonders Kinder, die häufig bereits mangelernährt bei uns ankommen“, mahnt der Direktor des Food Security Centers an der Universität Hohenheim.. „Hier bedarf es einer raschen Analyse des Zustandes und einer ebenso raschen Kompensation der Mangelernährung.“ Politik und Gesellschaft müssen handeln – auch bei den Kindern in Hartz IV-Familien, so Biesalski. Optionen wären zum Beispiel kostenloses Essen in Kitas und Ganztagsschulen. Auch die Kinderärzte sollten bei den ganz Kleinen genauer auf Mangelerscheinungen achten. „Dazu ist ein öffentlicher Diskurs erforderlich, wie man das Problem angehen kann und will“.
 

Keine gesunde Ernährung zum Hartz-IV-Satz

Die problematischste Gruppe seien alleinerziehende junge Mütter, die von Hartz IV leben müssen. Nicht nur für sie sei mehr Ernährungsbildung dringend nötig, die am besten schon in der Schule ansetzen sollte.
Doch mit einem Hartz-IV-Regelsatz von 2,47 Euro pro Tag für Kinder bis vier Jahre sei keinesfalls eine gesunde Ernährung möglich. Überlegungen, wie man die Ernährung der Kinder verbessern könnte, sieht Prof. Dr. Biesalski im Verantwortungsbereich der Bundesländer.
 

Am stärksten betroffen: Kleinkinder in armen Familien

Besonders im Fokus steht bei Biesalski die Ernährung von Kindern in den ersten beiden Lebensjahren. „Das sogenannte 1000-Tage-Fenster ist der entscheidende Zeitraum – falsche Ernährung in dieser Zeit hat massive Konsequenzen für die körperliche und geistige Entwicklung der Kinder“, warnt der Experte. Armut sei ein wesentlicher Faktor, der die kognitive Entwicklung der Kinder beeinträchtigt. In der Folge könnten sie schlechtere schulische Leistungen zeigen und auch später im Leben oft noch Probleme haben. „Übergewicht ist bei Kindern in Deutschland dreimal häufiger in armen Familien zu finden“, weiß Biesalski. Hinzu kämen immer mehr Menschen, die gleich mit zwei ernährungsbedingten Problemen zu kämpfen haben: Übergewicht und Mangelernährung.
 

Nährwertkennzeichnung als Instrument für gesunde Ernährung

Um eine Versorgung mit allen 49 essentiellen Nährstoffen zu gewährleisten, schlägt Biesalski die Nährwertkennzeichnung nach dem Nutrient Density Score (NDS). Er spiegelt das Verhältnis von Nährstoffdichte zur Energiedichte eines Lebensmittels wider. „Diese einfache Zahl ist wesentlich aussagekräftiger als die Prozentangaben des Tagesbedarfs, die momentan auf den Verpackungen zu finden sind“, erklärt Prof. Dr. Biesalski. Sie könne dazu beitragen, dass man sich und seine Kinder gesund ernährt, also „qualitativ gut und quantitativ nicht zu viel.“

Redaktion docFood

Foto: Prof. Dr. Hans K. Biesalski erklärt Kindern die Grundlagen der Ernährung | Bildquelle: Universität Hohenheim, Sacha Dauphin
 
Quelle: Universität Hohenheim / Elsner / Töpfer

Moringa oleifera – wirklich ein Wunderbaum?

Gibt es eine Heilpflanze, die gegen fast alle körperlichen Beschwerden hilft? Fast könnte man meinen, dass es sie tatsächlich gibt – wenn man die wundersamen Geschichten liest, die derzeit allerorten über den ayurvedischen Wunderbaum kursieren: Moringa oleifera. Ein Blick auf die Urheber dieser Geschichten zeigt, dass es nicht nur um unser Wohlergehen, sondern auch um gesunde Geschäfte geht. Wer Moringa olifeira googelt, dem stürzt eine Flut von Produkten entgegen. Die Wunderpflanze wird in jeder erdenklichen Form vermarktet – als Tee, Pulver, Pille, Tablette oder Öl.
Im Folgenden begibt sich docFood auf die Suche nach der Antwort auf die Frage, ob Moringa tatsächlich Wunder vollbringen kann.
 

Moringa – die Fakten

Die Berichterstattung über Moringa ist voller Superlative. Moringa oleifeira wird oft als „vollkommenes und vollendetes“ Nahrungsmittel beschrieben. Häufig ist zu lesen, Moringa sei die nährstoffreichste Pflanze der Welt. Begründet wird das mit der Angabe von exorbitanten Nährstoffgehalten – Eiweiß: viermal so viel wie Eier; Kalium: dreimal mehr als Bananen, Vitamin E: das 10-fache der empfohlenen Tagesmenge, Kalzium: zwölfmal so viel wie Milch. Wo kommen diese Zahlen her? Relevante Quellen sucht man vergebens – zitiert werden allenfalls obskure Labore. Aus den gängigen Nährwerttabellen stammen die Zahlen zumindest nicht – in denen ist ein Exot wie Moringa bisher noch nicht vertreten. Und worauf beziehen sich die Zahlen? Den meisten Nährstoffvergleichen zwischen Moringa und anderen Lebensmitteln legen die Hersteller von Moringa-Präparaten das wasserfreie Pulver zu Grunde – und vergleichen sie mit den Gehalten von frischen Früchten oder Gemüsen. Dass sich beim Vergleich wasserfreie Trockenmasse – wasserhaltige Frischware bezüglich des anteiligen Nährstoffgehaltes immer ein deutlicher Vorteil für das getrocknete Produkt ergibt, wird geflissentlich verschwiegen. Seriös wäre, das Pulver mit getrockneten Lebensmitteln zu vergleichen – doch dann würde der Moringa-Vorteil schnell schwinden. Beispiel Banane: Moringapulver (100 g) enthält ca. 850 mg Kalium – die Banane liefert als Trockenfrucht 1500 mg Kalium pro 100 g. Hinzu kommt, dass die empfohlen Mengen vieler Hersteller für Moringa-Pulver bei 3–5 Gramm pro Tag liegen. Werden allerdings täglich nur ein paar Gramm verzehrt, tragen auch Höchstgehalte an bestimmten Nährstoffen und Substanzen nicht wesentlich zu unserer Versorgung bei.
 

Moringa – hat auch ohne Wunder viel zu bieten

Dass vor allem die Hersteller der verschiedensten Moringa-Präparate mit derart unseriösen Methoden werben, ist eigentlich ein Jammer. Denn vergisst man die Superlative, hat Moringa trotzdem noch ungewöhnlich viel zu bieten. Ein Baum, der vielleicht nicht die Welt retten und uns auch nicht von allen Krankheiten kurieren kann, der aber trotzdem außergewöhnlich großen Nutzen bringt: Tatsächlich zeichnet sich Moringa dadurch aus, dass Blätter, Früchte, Blüten, Samen, Rinde oder Wurzeln – somit grundsätzlich alle Teile des Baumes – verwendet werden können. Und tatsächlich kann sich auch die Nährstoffbilanz sehen lassen: Glaubt man den Zahlen einer Analyse des indischen National Institute of Nutrition (.. der vielleicht glaubwürdigsten Quelle, die sich derzeit finden lässt) aus dem Jahr 1989, enthalten 100 Gramm essbarer Anteil von Moringa tatsächlich siebenmal so viel Vitamin C wie Orangen, so viel Calcium wie Weichkäse, nur geringfügig weniger Kalium als Bananen und halb so viel Eiweiß wie Hühnerei.
 

docFood meint

Die derzeitige Diskussion macht Moringa zum Scheinriesen, der sich bei näherem Hinschauen auf Normalmaß reduziert: Produkte vom Moringa-Baum sind wertvolle Lebensmittel wie andere hochwertige Nahrungsmittel auch, aber weit entfernt vom Wunderbaum. So viel Klarstellung muss sein! Was Moringa für die Gesundheit leisten kann, können Sie in einer Woche auf docFood lesen.

Dr. Friedhelm Mühleib

Tarteletts mit Beeren

Zutaten für 6 Personen:
Für die Creme: 1/2 Vanilleschote, 250 ml Milch, 3 Eigelbe, 50 g Zucker
Für den Teig: 150 g Mehl, 50 g Zucker, 1 Msp. Salz, 75 g kalte Butter, 1 Eigelb, Butter für die Form, Mehl zum Arbeiten, getrocknete Hülsenfrüchte zum Blindbacken
Für den Belag: 125 g rote Stachelbeeren, 125 g Heidelbeeren, 125 g schwarze Johannisbeeren, 125 g rote Johannisbeeren, 2 EL Zucker, 2 EL Vanillezucker
 
Zubereitung:
1 Für die Creme die Vanilleschote längs aufschneiden, das Vanillemark heraus schaben und mit der Vanilleschote in die Milch rühren und aufkochen. Die Eigelbe mit dem Zucker in einer Schüssel cremig schlagen. Die heiße, nicht mehr kochende Milch langsam in die Eigelbcreme rühren, alles zurück in den Topf geben. Auf kleiner Flamme unter ständigem Schlagen einmal aufwallen lassen. Die Vanillecreme unter gelegentlichem Rühren abkühlen lassen. Die Vanilleschote wieder entfernen.
2 Für den Teig das Mehl mit dem Zucker und dem Salz mischen und auf die Arbeitsfläche häufeln. In die Mitte des Mehls eine Mulde drücken. Die kalte Butter in kleine Stücke schneiden, um die Mulde herum verteilen, das Eigelb in die Mulde geben und sämtliche Zutaten mit dem Messer gut durchhacken, so dass kleine Teigkrümel entstehen. Mit den Händen rasch zu einem Teig verkneten, zu einer Kugel formen, in Frischhaltefolie wickeln und ca. 30 Minuten kühl stellen.
3 Den Backofen auf 180°C Ober- und Unterhitze vorheizen und die Tartelettförmchen ausbuttern. Den Teig in 6 Teile teilen, zu Kugeln formen und auf einer bemehlten Arbeitsfläche jeweils etwas größer als die Formen ausrollen. Die Förmchen damit auskleiden und einen Rand formen. Backpapier in passende Stücke schneiden, in die Förmchen legen und mit den Hülsenfrüchten beschweren. Im Ofen 15-20 Minuten backen. Danach das Backpapier und die Hülsenfrüchte entfernen und die Tarteletts auskühlen lassen. Die Vanillecreme auf die Törtchen verteilen und 1-2 Stunden kalt stellen.
4 Die Beeren abbrausen und trocken tupfen (nach Belieben von den Rispen zupfen). Die roten und die schwarzen Beeren separat miteinander vermischen. Jeweils 1 EL normaler Zucker und Vanillezucker untermischen. Drei Tarteletts mit schwarzen Beeren und drei mit roten Beeren belegen und servieren.
 
Bildquelle: Pressebüro deutsches Obst und Gemüse