Fleisch und Darmkrebs – Schock für Veganer

Ein Dogma der Fleischgegner gerät ins Wanken: Rotes Fleisch erhöht die Wahrscheinlichkeit, an Darmkrebs zu erkranken. So ist es vielerorts seit langem zu lesen – doch wirklich bewiesen wurde das nie. Wissenschaftler in den USA haben sich nun die Studienlage in einer Meta-Studie angeschaut und plädieren für den vorläufigen Freispruch. Auch wenn es Veganer schockieren wird: Die Behauptung, der Verzehr von rotem Fleisch  begünstige die Entstehung von Darmkrebs, lässt sich nicht halten.
Die Höhe des Verzehrs von rotem Fleisch beeinflusst darüber hinaus ganz offensichtlich weder die Gesamtsterblichkeit noch die kardiovaskuläre Sterblichkeit der Konsumenten, wie eine weitere Metanalyse zeigt.
 

Viel Fleisch – viel Darmkrebs? Nicht zu beweisen!

In der Fachzeitschrift „Ernährung im Fokus“ (online nur für Abonnenten) fasst die Biochemikerin Dr. Margit Ritzka die Ergebnisse der Krebs-Studie zusammen: Die Autoren „fanden, quer über alle Studien, ein nur schwach erhöhtes relatives Risiko für Darmkrebs bei häufigem Verzehr von rotem Fleisch.“ In vielen Studien wurde zudem nicht klar zwischen frischem roten Fleisch und verarbeitetem Fleisch (in Fertigprodukten oder Wurst) unterschieden. Wertete man den Einfluss von frischem rotem Fleisch getrennt von verarbeitetem Fleisch aus, so Ritzka, war das Darmkrebs-Risko bei Fleischessern noch einmal deutlich geringer. Auch Geschlecht und Herkunft spielen offensichtlich eine Rolle: Für Frauen und Menschen außerhalb der USA unter den Fleischessern ist das Darmkrebs-Risiko zusätzlich generell niedriger. Das legt den Schluss nahe, dass andere, die nur mehr oder weniger zufällig mit dem Fleischverzehr korrelieren (Confounder-Effekt), den Darmkrebs sehr viel stärker fördern. Welche Faktoren das sind, müssen künftige Forschungen zeigen. Es könnten, so vermuten die Forscher, Faktoren sein, die mit dem Lebensstil zusammenhängen. Gegen einen wesentlichen Einfluss von rotem Fleisch spricht zudem, dass die Wissenschaftler keine klare Dosis-Wirkungs-Beziehung fanden. Das heißt: Menschen mit besonders hohem Fleischverzehr erkrankten nicht in dem Maße häufiger an Darmkrebs, wie es rechnerisch bei einer positiven Korrelation zu erwarten wäre. Ritzka resümiert: „Zusammengefasst sehen die Studienautoren eine maximal schwache Assoziation von Darmkrebs und Fleischverzehr, die sich je nach Probandenwahl noch weiter abschwächen kann. Das spricht beim jetzigen Stand der Forschung eher gegen eine zentrale Rolle des Fleischverzehrs bei der Entstehung von Darmkrebserkrankungen.“
 

Low-Carb-Verfechter sehen sich bestätigt

Die Low-Carb-Verfechter unter den Ernährungswissenschaftlern sehen eine wachsende Zahl von Studien, die das Fleisch von der Rolle des Übeltätes und Krankmachers befreien. Der Ernährungswissenschaftler Prof. Nicolai Worm kommentiert die Entwicklung: „Wer die Originalliteratur verfolgt, wird sich wahrscheinlich seit langem gewundert haben, woher die Einmütigkeit stammte, mit der rotes Fleisch an den Pranger gestellt wurde. Wie die Lemminge sind sie dem Zeitgeist gefolgt, die wachsende Heerschar an Gesundbetern und selbsternannten Ernährungsexperten. Und die Medien haben ihnen, statt kritisch zu recherchieren und kompetent zu kommentieren, ein fruchtbares Beet bereitet: Hauptsache fleischfrei – das hält gesund! Vegan-Mythen zu verbreiten ist momentan umsatzträchtiger als Fakten aufzutischen.“
 

docFood meint

Bei den zitierten Studien handelt es sich um seriöse Arbeiten – daran gibt es wenig zu rütteln. Trotzdem sollten Fleischesser die Ergebnisse nicht als Freibrief  betrachten. Immer noch verbrauchen wir in Deutschland ca. 60 kg Fleisch pro Kopf und Jahr.  Die Hälfte reicht! Ees darf auch noch weniger sein – schon auch aus Gründen der Ökologie und der Nachhaltigkeit. Für diese Hälfte gilt: Die Qualität sollte so hoch wie möglich sein (..vom Erzeuger oder dem Metzger des Vertrauens und aus einer Produktion, die auf das Tierwohl achtet). Zudem sind letzte Zweifel, dass es die Hardcore-Konsumenten in Verbindung mit anderen, noch nicht identifizierten Faktoren doch eher treffen könnte, nicht ausgeräumt. Amerikaner vertilgen immer noch im Schnitt ca. 120 kg Fleisch pro Kopf und Jahr. Das ist an jedem Werktag ein Pfund –  Hardcore! Von diesem Typus des Fleischessers gibt es auch bei uns noch zu viele. Darmkrebs hin oder her – da ist weniger mehr!

Dr. Friedhelm Mühleib

Arsen in Reis – Vorsicht bei Reiswaffeln & Co.

Wie wir seit der schwarzen Komödie „Arsen und Spitzenhäubchen“ wissen, war Arsen vorzeiten ein beliebtes Gift. Ganz und gar nicht witzig ist die aktuelle Meldung des Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) über Arsenverbindungen in Reis. Die können so erheblich sein, dass die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) warnt: Da das hochgradig giftige Halbmetall Arsen bereits in geringer Dosis zu Schädigungen führen und zudem Krebs erregend sein kann, sollten Verbraucher, die viel Reis und Reisprodukte zu sich nehmen, gewisse Vorsicht walten lassen.
Gerade Menschen, die aufgrund einer Zöliakie oder aus anderen Gründen glutenhaltiges Getreide meiden, sollten demnach ihren Speiseplan nicht allein auf der Basis von Reis gestalten. Weitere glutenfreie Getreidearten sind zum Beispiel Mais, Hirse und Buchweizen, außerdem die so genannten Pseudogetreide Quinoa und Amaranth.
 

Alternativen zu Reis

„Es ist wahrscheinlich, dass Menschen, die Arsen-belasteten Reis regelmäßig als Grundnahrungsmittel essen, ein erhöhtes Risiko für bestimmte Krebserkrankungen, wie etwa Lungenkrebs, haben“, sagt DGVS-Sprecher Professor Dr. med. Christian Trautwein von der Uniklinik RWTH Aachen. In Deutschland könnte dies möglicherweise Menschen betreffen, die an einer Zöliakie, einer Weizenallergie oder Weizensensitivität leiden und die üblichen Getreidesorten wie Weizen, Gerste oder Roggen meiden müssen. Die DGVS empfiehlt, statt Reis auch auf Mais, Hirse, Buchweizen, Quinoa und Amaranth auszuweichen und den Speiseplan zu variieren. Da Getreide häufig als Sättigungsbeilage dient, kann es bei glutenfreier Ernährung auch optimal durch Kartoffeln oder Hülsenfrüchte ersetzt werden.
 

Vorsicht bei Reiswaffeln, -flocken & Co.

Wer gerne Reis isst, sollte – wenn möglich – auf Testberichte zurückgreifen und wenig belastete Produkte bevorzugen. Denn die Belastung mit Arsen schwankt von Reissorte zu Reissorte und variiert zudem je nach Anbaugebiet. Sehr unterschiedlich sind auch die Giftmengen in verschiedenen Reisprodukten wie Reiswaffeln, -flocken oder -milch, die hauptsächlich von Kindern konsumiert werden. „Ausgerechnet in diesen Produkten kommen besonders hohe Konzentrationen von anorganischen Arsenverbindungen vor“, so Trautwein. Wegen ihres geringen Körpergewichts sind Kinder schon durch kleinere Arsenmengen relativ stark belastet. Daher sollten Kinder die genannten Reisprodukte nur in Maßen zu sich nehmen. Bei der Zubereitung von Reis empfehlen die Experten, das Kochwasser anschließend weg zu schütten, denn: „Die Arsenverbindungen gehen auch in die Flüssigkeit über, in der der Reis gekocht wird“, erklärt Professor Trautwein. „Bei Milchreis oder Risottogerichten bleiben diese im Topf“.
 

Tipp von docFood

Meldungen wie diese können – wenn sie falsch oder reißerisch formuliert werden – Ängste bei Verbrauchern auslösen. Für Panik gibt es jedoch keinerlei Grund, und so können Sie Reis – in Maßen – ruhigen Gewissens genießen. Nur bei der einseitig auf Reis ausgerichteten Ernährung und bei Kindern ist Vorsicht geboten.

Redaktion von docFood

Quelle: DGVS

Moringa oleifera – wirklich ein Wunderbaum?

Gibt es eine Heilpflanze, die gegen fast alle körperlichen Beschwerden hilft? Fast könnte man meinen, dass es sie tatsächlich gibt – wenn man die wundersamen Geschichten liest, die derzeit allerorten über den ayurvedischen Wunderbaum kursieren: Moringa oleifera. Ein Blick auf die Urheber dieser Geschichten zeigt, dass es nicht nur um unser Wohlergehen, sondern auch um gesunde Geschäfte geht. Wer Moringa olifeira googelt, dem stürzt eine Flut von Produkten entgegen. Die Wunderpflanze wird in jeder erdenklichen Form vermarktet – als Tee, Pulver, Pille, Tablette oder Öl.
Im Folgenden begibt sich docFood auf die Suche nach der Antwort auf die Frage, ob Moringa tatsächlich Wunder vollbringen kann.
 

Moringa – die Fakten

Die Berichterstattung über Moringa ist voller Superlative. Moringa oleifeira wird oft als „vollkommenes und vollendetes“ Nahrungsmittel beschrieben. Häufig ist zu lesen, Moringa sei die nährstoffreichste Pflanze der Welt. Begründet wird das mit der Angabe von exorbitanten Nährstoffgehalten – Eiweiß: viermal so viel wie Eier; Kalium: dreimal mehr als Bananen, Vitamin E: das 10-fache der empfohlenen Tagesmenge, Kalzium: zwölfmal so viel wie Milch. Wo kommen diese Zahlen her? Relevante Quellen sucht man vergebens – zitiert werden allenfalls obskure Labore. Aus den gängigen Nährwerttabellen stammen die Zahlen zumindest nicht – in denen ist ein Exot wie Moringa bisher noch nicht vertreten. Und worauf beziehen sich die Zahlen? Den meisten Nährstoffvergleichen zwischen Moringa und anderen Lebensmitteln legen die Hersteller von Moringa-Präparaten das wasserfreie Pulver zu Grunde – und vergleichen sie mit den Gehalten von frischen Früchten oder Gemüsen. Dass sich beim Vergleich wasserfreie Trockenmasse – wasserhaltige Frischware bezüglich des anteiligen Nährstoffgehaltes immer ein deutlicher Vorteil für das getrocknete Produkt ergibt, wird geflissentlich verschwiegen. Seriös wäre, das Pulver mit getrockneten Lebensmitteln zu vergleichen – doch dann würde der Moringa-Vorteil schnell schwinden. Beispiel Banane: Moringapulver (100 g) enthält ca. 850 mg Kalium – die Banane liefert als Trockenfrucht 1500 mg Kalium pro 100 g. Hinzu kommt, dass die empfohlen Mengen vieler Hersteller für Moringa-Pulver bei 3–5 Gramm pro Tag liegen. Werden allerdings täglich nur ein paar Gramm verzehrt, tragen auch Höchstgehalte an bestimmten Nährstoffen und Substanzen nicht wesentlich zu unserer Versorgung bei.
 

Moringa – hat auch ohne Wunder viel zu bieten

Dass vor allem die Hersteller der verschiedensten Moringa-Präparate mit derart unseriösen Methoden werben, ist eigentlich ein Jammer. Denn vergisst man die Superlative, hat Moringa trotzdem noch ungewöhnlich viel zu bieten. Ein Baum, der vielleicht nicht die Welt retten und uns auch nicht von allen Krankheiten kurieren kann, der aber trotzdem außergewöhnlich großen Nutzen bringt: Tatsächlich zeichnet sich Moringa dadurch aus, dass Blätter, Früchte, Blüten, Samen, Rinde oder Wurzeln – somit grundsätzlich alle Teile des Baumes – verwendet werden können. Und tatsächlich kann sich auch die Nährstoffbilanz sehen lassen: Glaubt man den Zahlen einer Analyse des indischen National Institute of Nutrition (.. der vielleicht glaubwürdigsten Quelle, die sich derzeit finden lässt) aus dem Jahr 1989, enthalten 100 Gramm essbarer Anteil von Moringa tatsächlich siebenmal so viel Vitamin C wie Orangen, so viel Calcium wie Weichkäse, nur geringfügig weniger Kalium als Bananen und halb so viel Eiweiß wie Hühnerei.
 

docFood meint

Die derzeitige Diskussion macht Moringa zum Scheinriesen, der sich bei näherem Hinschauen auf Normalmaß reduziert: Produkte vom Moringa-Baum sind wertvolle Lebensmittel wie andere hochwertige Nahrungsmittel auch, aber weit entfernt vom Wunderbaum. So viel Klarstellung muss sein! Was Moringa für die Gesundheit leisten kann, können Sie in einer Woche auf docFood lesen.

Dr. Friedhelm Mühleib

Kirschen gegessen – Wasser getrunken – Bauchweh gekriegt?

Kennen Sie das Ballspiel ‚Kirschen essen‘? Wer den Ball nicht fängt oder fallen lässt, verliert eine seiner Lebensstufen und scheidet am Ende aus. Die Stufen heißen zum Beispiel „Kirschen gegessen – Wasser getrunken – Bauchweh gekriegt – Fieber bekommen – ins Krankenhaus gekommen – scheintot – tot“. Was sich etwas makaber anhört, stammt aus der Zeit, in der unsere Urgroßmütter Kinder waren und eindringlich davor gewarnt wurden, nach dem Essen von Kirschen Wasser zu trinken.
Was dran ist an dem alten Satz „Nach Steinobst wie Kirschen sollst du kein Wasser trinken“, erklärt Ihnen docFood.
 

Hefepilze und Blähungen

Häufig hieß es sogar, der Bauch könne platzen, wenn Wasser nach dem Kirschenessen getrunken würde. Diese ziemlich brutale Befürchtung beruhte auf der Annahme, dass sich durch die Mischung von Kirschen oder anderem Steinobst und Wasser im Darm übermäßig viele Gase bilden. Die Begründung: Hefepilze auf den Schalen der Früchte vergären den Fruchtzucker zu Alkohol und verursachen dadurch Blähungen und Bauchschmerzen. Die Magensäure, die die feindlichen Hefepilze eigentlich abtöten sollte, sei durch das Wasser so verdünnt, dass sie wirkungslos sei, so meinte man früher.
 

Trinkwasser und Bakterien

Nach heutigem Wissensstand war es damals wohl eher das hygienisch bedenkliche Trinkwasser, das durch den hohen Bakteriengehalt zu Bauchkrämpfen führte. Denn die Keime, die immer auf natürlichen Lebensmitteln – auch auf Kirschen – vorkommen, werden in einem gesunden Verdauungstrakt unschädlich gemacht. Das ist auch der Fall, wenn wir vor und nach dem Essen etwas trinken. Wer empfindlich ist, sollte das Obst – auch das ungespritze aus dem eigenen Garten – vor dem Verzehr gründlich waschen. Generell ist bei der heutigen Trinkwasserqualität auf jeden Fall gut Kirschen essen – ob mit oder ohne Wasser dazu.
 

Tipp von docFood:

Wie bei allen Lebensmitteln kommt es auch bei Kirschen auf die Menge an, die verspeist wird. Wer eine riesige Schüssel Kirschen vertilgt und eine Flasche Wasser hinterher kippt, muss sich nicht wundern, wenn er von Blähungen und Bauchschmerzen geplagt wird. Ansonsten liefern Kirschen viele gute Inhaltsstoffe mit positiven gesundheitlichen Wirkungen. Lassen Sie sich die Früchte also jetzt in der Saison schmecken – pur oder zum Beispiel als erfrischendes Kirsch-Joghurt-Eis am Stiel.

Melanie Kirk-Mechtel

Zahl der Woche: 40 Millionen Tonnen Tomaten pro Jahr

40 Millionen Tonnen – so viele Tomaten werden weltweit jährlich produziert. 25 Kilogramm davon verspeist jeder Deutsche pro Jahr, in allen Variationen: Ein Drittel – knapp neun Kilogramm – verzehren wir als frische Tomaten. Der Löwenanteil – 16,4 Kilogramm pro Kopf – wandert als Ketchup, Tomatenmark, in getrockneter Form, als Saft oder Soße in zahllosen Zubereitungen in unseren Magen. Damit ist dieTomate wie schon seit Jahren die Queen of Gemüse in Deutschland geblieben.
Allerdings hinken wir damit den Italienern zum Beispiel immer noch weit hinterher. In der Heimat von Tomaten-Sugo und Bruschetta werden immerhin 35 Kilogramm Tomaten pro Kopf und Jahr verzehrt.
 

Kalifornien – Weltmeister der Tomatenproduktion

Nach den vorläufigen Angaben der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) wurden im vergangenen Jahr rund 700.000 Tonnen Tomaten nach Deutschland eingeführt. Davon kamen 92 Prozent aus EU-Mitgliedstaaten. Allen voran aus den Niederlanden mit mehr als 390.000 Tonnen. Spanien weit abgeschlagen auf dem zweiten Platz mit rund 164.000 Tonnen. Übrigens, hätten Sie’s gewusst?: Auf dem ersten Platz der Tomatenproduzenten weltweit liegt Kalifornien mit ca. 13 Millionen Tonnen, gefolgt von China mit 6 Millionen, knapp dahinter Italien mit 5 Millionen.
 

Renaissance der Fleischtomate

Bei Frischware erleben Fleischtomaten eine Renaissance. „Seit einigen Jahren wird die Fleischtomate wiederentdeckt. Ihre großen, süßen und geschmackvollen Früchte eignen sich für Salat oder als Brotbelag, vor allem aber für selbstgemachte Suppen und Soßen. Die Berner Rose, das Italienische Ochsenherz oder Olena Ukraina sind nur drei aus geschätzten 15.000 Sorten“, erklärt Bio-Landwirt Christian Herb den Trend. Er kultiviert in seiner Bio-Gärtnerei im Allgäu alte Tomaten-, Chili-, Zucchini- und Kohlsorten. „Bei Kindern sind derzeit besonders die ein bis zwei Gramm schweren Johannisbeertomaten zum Naschen beliebt“, so Herb weiter. (Quelle: www.ble.de)

Dr. Friedhelm Mühleib

Öko-Test – Grillfleisch unter aller Sau

Für die aktuelle Juli-Ausgabe hat Öko-Test marinierte Grillsteaks vom Schwein untersucht. Das Ergebnis: Zwei Mal Gammelfleisch, vier Mal Antibiotika-resistente Keime, einmal sogar Rückstände eines Antibiotikums – und das bei nur 13 Produkten. Da auch die Haltungsbedingungen in die Bewertung einflossen, bekamen die meisten der konventionellen Produkte ein „mangelhaft“. Die beiden Bio-Produkte schnitten etwas besser ab.
Die Ergebnisse der Öko-Test-Redaktion fasst docFood für Sie kurz zusammen.
 

Schlechte Noten für viele Produkte

Um es vorweg zu nehmen: Im Labor waren viele der getesteten Schweinenackensteaks in Ordnung. Weil die Haltungsbedingungen jedoch einen großen Einfluss auf das Gesamturteil hatten, bekamen auch hygienisch einwandfreie Produkte schlechte Noten. Andere Hersteller sind im Test komplett durchgefallen. So waren zwei Proben laut Öko-Test zum Ende des Mindesthaltbarkeitsdatums verdorben, zu erkennen an grau-grünlichen Verfärbungen und eigentümlichem Geruch. Dementsprechend ließen sich auch deutlich erhöhte Keimzahlen feststellen, die über dem Richtwert der Deutschen Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie lagen. Elf weitere Proben von Grillfleisch waren zwar laut Öko-Test sensorisch noch in Ordnung, enthielten aber ebenfalls zu viele Keime. In vier Proben wurden Antibiotika-resistente Keime analysiert, die gefährliche Infektionen hervorrufen und viele Antibiotika für den Menschen unwirksam machen können. In einem Grillsteak fand das von Öko-Test beauftragte Labor sogar ein Antibiotikum, das in der Tierhaltung häufig verabreicht wird, aber auch in der Humanmedizin üblich ist. Wenn die Hersteller auf Aufforderung durch die Öko-Test-Redakteure überhaupt Stellung zu den Testergebnissen nahmen, dann handelte es sich zum Beispiel um Gutachten, die den einwandfreien Zustand des Fleisches bescheinigten. Dieses Verhalten ist aus vielen ähnlichen Berichten bekannt, in denen es um die Zustände in der konventionellen Fleischerzeugung geht.
 

Bio ist zumindest besser

Nicht überraschend war es daher auch, dass sich die Grillfleisch-Hersteller teilweise auf die Herkunftssicherung und die Rückverfolgbarkeit der Produkte, auf das QS-Siegel und die Initiative Tierwohl beriefen. Beides sind Zertifikate die für eine „vernünftige“ Tierhaltung und für sichere Qualität stehen sollen, wegen der zum Teil laschen Vorgaben aber häufig kritisiert werden. „Nun ist es nicht schwer, die Gesetze und die wenig darüber hinausgehenden QS-Bedingungen einzuhalten – mit “Tierwohl” hat aber beides aus unserer Sicht wenig zu tun.“, so steht im Testbericht geschrieben. Anders als die konventionellen Produkte wurden die ökologisch erzeugten mit „gut“ bewertet. Zwar ist hier auch nicht alles Gold, was glänzt, aber die Haltung der Tiere ist um Längen besser – und daher zweifelsfrei auch die Auskunftsfreude der Bio-Hersteller. Positiv war bei den Bio-Produkten auch, dass sie fertig mariniert gar nicht im Handel zu bekommen sind. So kann jeder Verbraucher selbst entscheiden, welche Zutaten in die Marinade kommen – und ein leicht abweichender Geschmack kann auch nicht übertüncht werden.
 

Das meint docFood:

Viele der getesteten Grillfleisch-Produkte waren „sauber“, also hygienisch einwandfrei. Wenn man allerdings die Bedingungen anschaut, unter denen das meiste Grillfleisch hergestellt wird, kann einem trotzdem der Appetit vergehen. Das ist zwar alles nicht neu. Bevor die Grillsaison jetzt aber voll in Fahrt kommt, ist es richtig und gut, noch einmal das Bewusstsein dafür zu schaffen, dass jeder Verbraucher es selbst in der Hand hat, welches Fleisch er kauft. Unserer Meinung nach auf jeden Fall beim Metzger des Vertrauens statt im Supermarkt.
Den Testbeitrag kann man auf der Website von Öko-Test nachlesen. Die kompletten Testergebnisse gibt es im aktuellen Heft, das im Shop auch als e-Paper bestellbar ist.

Melanie Kirk-Mechtel

Freispruch für die Milch

Was ist dran an den Vorwürfen, die Milch mit einem erhöhten Risiko für diverse Krankheiten in Verbindung bringen? Die wissenschaftliche Literatur zeigt, dass ein Großteil der Vorwürfe jeder Grundlage entbehrt. Aktuellen Studien zufolge geht der Verzehr von Milch und Milchprodukten im üblichen Rahmen nicht mit einem erhöhten Krankheitsrisiko einher. Bestimmte Inhaltsstoffe der Milch werden stattdessen sogar mit einer schützenden Wirkung bei verschiedenen Krankheiten in Verbindung gebracht.
Ein Jahr lang hat das bayerische Kompetenzzentrum für Ernährung KErn in Kooperation mit dem Bundesforschungsinstitut für Ernährung und Lebensmittel (MRI) Mythen und Fakten rund um die Milch untersucht. Die wichtigsten Ergebnisse der Auswertung von mehr als 400 Studien sind zusammengefast in der neuen Broschüre „Freispruch für die Milch“. Hier die wichtigsten Fakten:
Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Zahlreiche Studien belegen, dass ein erhöhter Verzehr von Milch und Milchprodukten das Risiko für Koronare Herzkrankheit (KHK) und Schlaganfall nicht erhöht. Wer viel Milch trinkt, vermindert dagegen nachweislich sein
Risiko, an Bluthochdruck und Diabetes zu erkranken. Außerdem nehmen Knochenmasse und Knochendichte zu.
Osteoporose
Die komplexen Prozesse, die zur Entstehung von Osteoporose führen, scheinen durch die Ernährung alleine nicht beeinflussbar zu sein. Das Kalzium in der Milch hat nach dem derzeitigen Erkenntnisstand weder positive noch negative Auswirkungen auf das Erkrankungsrisiko und ein möglicherweise damit einhergehendes Knochenbruchrisiko.
Überwicht
Ein Zusammenhang zwischen Milchverzehr und Erkrankungen wie Adipositas und metabolischem Syndrom ist bisher nicht erwiesen.
Krebs
Das Risiko für Darmkrebs wird durch Milchverzehr reduziert, erste Hinweise für einen positiven Einfluss bestimmter Milchinhaltsstoffe gibt es auch beim Brustkrebs. Zu viel Kalzium im Blut stellt ein erhöhtes Risiko für ein Prostatakarzinom dar. Unklar ist bisher, ob ein direkter Zusammenhang mit dem Kalzium besteht, das mit der Ernährung aufgenommenen wird. Verzehrstudien mit Milch ließen bisher keinen eindeutigen Zusammenhang erkennen.
Akne
Unzureichend erforscht ist, inwieweit ein erhöhter Verzehr von Milch bei Jugendlichen zu einem verstärkten Auftreten von Akne beitragen könnte. Das Kariesrisiko wird durch Milch und Milchprodukte weder erhöht noch gesenkt.
Allergien
Die Häufigkeit einer Allergie auf Eiweißstoffe der Kuhmilchproteine schwankt zwischen 0,5 bis 7,0 % bei Kindern und 0,7 bis 1,2 % bei Erwachsenen. Bei Kindern verliert sich eine Allergie in einigen Fällen mit zunehmendem Alter wieder. Dem allergenen Potenzial steht eine mögliche Schutzwirkung durch Eiweißstoffe in Rohmilch gegenüber. Allerdings: Auch wenn Rohmilch einen gewissen Allergieschutz bieten könnte – Forschungen dazu stehen noch am Anfang– darf die Gefahr durch krankheitserregende Keime in Rohmilch nicht unterschätzt werden. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt raten Institutionen wie die WHO, das Robert Koch-Institut, das Max Rubner-Institut und die staatlichen Untersuchungsämter von einem Rohmilchverzehr ab.
 

Rat von docFood

Die Ernährungswissenschaftler von KErn und MRI haben hier eine gute Arbeit geleistet und auch viele kritische Studien gesichtet. Dem Ergebnis darf man guten Gewissens vertrauen: Milch und Milchprodukte – in üblichen Mengen verzehrt – bringen unserer Gesundheit überwiegend Vorteile – von wenigen Einschränkungen (Allergien, Rohmilch) abgesehen. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt 200 bis 250 g Milch und Milchprodukte sowie 50 bis 60 g Käse im Rahmen einer ausgewogenen und gesunden Ernährung – an diese Empfehlung darf man sich halten. Wer mehr wissen will über Milch und Gesundheit, findet die Broschüre des KErn zum „Freispruch für die Milch!“ zum Download unter www.KErn.bayern.de.

Friedhelm Mühleib

Leckeres Unkraut – Melde, Vogelmiere und Giersch

Bärlauch gibt es mittlerweile im Supermarkt, und dass man Brennnesseln und Löwenzahn essen kann, ist wahrscheinlich auch fast jedem bekannt. Aber kennen Sie schon Melde, Vogelmiere oder Giersch? Vielleicht steht sogar eins dieser leckeren (Un-)Kräuter in Ihrem Garten. Rupfen Sie es nicht heraus, sondern lassen Sie die Pflanzen wachsen und gedeihen. Sie schmecken nämlich köstlich, sind kostenlos und von Natur aus meistens bio.
docFood stellt Ihnen die drei leckeren Unkräuter vor.
 

Giersch als Einstiegskraut

Giersch gilt als ideales Einstiegskraut für Wildkräuter-Neulinge. Mit seinem an Sellerie oder Petersilie erinnernden Geschmack ist er nicht ganz so exotisch. Fast jedes Kind kennt die weißen Blütendolden, die im Sommer bis zu einem Meter hoch am Wegesrand blühen. Die Blätter haben die Form eines Ziegenfußes, daher wird der Giersch auch Ziegenkraut oder Geißfuß genannt. Weil die Pflanze unterirdisch stark wuchert und sich dadurch kaum ausrotten lässt, gilt sie als „Gärtnerschreck“. Lassen Sie die Pflanze stattdessen lieber stehen und verwenden Sie die jungen Blätter für Salate oder als aromatische Zugabe in Suppen und Risotto. Ältere Blätter können wie Spinat zubereitet werden.
 

Melde wie Spinat verwenden

Melden gehören zur Familie der Fuchsschwanzgewächse und finden sich häufig als üppig wachsendes Unkraut auf Baustellen oder Brachflächen. Die fein behaarten Blätter sind eine milde Alternative zu Spinat, schmecken in Salat oder Kräuterquark und als Füllung für Teigwaren wie Tortellini, Ravioli oder Maultaschen. Eine besondere Art der vielen verschiedenen Melden ist die Magenta-Melde, auch Baumspinat genannt: Die jungen Blätter der bis zu zwei Meter hohen Pflanze schillern leuchtend rot und geben Salaten und anderen Gerichten nicht nur geschmacklich, sondern auch optisch einen Akzent.
 

Vogelmiere fast ganzjährig ernten

Die Vogelmiere findet man auf Wiesen oder in lichten Wäldern. Das einjährige Kraut breitet sich wie ein Teppich über dem Boden aus, bildet kleine weiße Sternblüten und kann bis in den Winter hinein geerntet werden. Die kleinen Blätter der Vogelmiere schmecken mild-würzig, ähnlich wie Erbsen, Zuckerschoten oder Babymais. Wegen ihres angenehmen Aromas kann Vogelmiere ruhig ein wenig verschwenderischer in Salaten, auf dem Butterbrot oder Zutat für einen grünen Smoothie zum Einsatz kommen – außerdem ist sie fast ständig frisch verfügbar.
 

Tipp von docFood:

Von allen Wildkräutern gibt es giftige Verwandte, die mehr oder weniger leicht mit den genießbaren Arten verwechselt werden können. Daher sollten Sie nur Pflanzen ernten und essen, die Sie eindeutig bestimmen können. Das klappt mit einem Bestimmungsbuch – noch besser aber mit Hilfe von Kräuterpädagogen: Sie führen auf einer Wanderung zu den Stellen, an denen Vogelmiere, Giersch & Co. wachsen und erklären alles Wissenswerte rund um die wilden Küchenschätze. Adressen von Anbietern von Kräuterwanderungen gibt es zum Beispiel auf wildpflanzenliebe.de
Tipps und Rezeptideen rund um Wildkräuter gibt es auch im “Wald- und Wiesen-Kochbuch“.

Melanie Kirk-Mechtel

Wie die (rote) Melde aussieht, können Sie sich hier anschauen.

Manuka-Honig – heilt er wirklich?

Manuka-Honig soll ein ganz besonderer Honig sein, seine Heilkraft soll die aller anderen Honige um ein Vielfaches übertreffen. Die ‚süße Medizin‘ wird aus dem Blütennektar des neuseeländischen Manuka-Strauches gewonnen und von den Ureinwohnern Neuseelands – den Maori – seit Jahrhunderten zu medizinischen Zwecken eingesetzt. Aber gibt es wissenschaftliche Beweise für die gesundheitsförderliche Wirkung von Manuka-Honig? Hierzulande wird der Wunderhonig vom anderen Ende der Welt oft zu astronomischen Preisen verkauft. Ob er tatsächlich hält, was versprochen wird, erfahren Sie hier von docFood.
 

MGO als natürliches Antibiotikum

Dass Honig gesünder als Zucker ist, stimmt nur bedingt, wie wir bereits an anderer Stelle erläutert haben. Neben dem Zucker als Grundsubstanz enthält Honig grundsätzlich kleine Mengen an enzündungshemmenden Inhaltsstoffen und wird daher schon seit der Antike als Heilmittel verwendet – innerlich und äußerlich. Eine der antibakteriell wirkenden Verbindungen in Honig ist das Methylglyoxal (MGO) – und davon enthält Manuka-Honig ein Vielfaches mehr als andere Honigsorten. Der Grund: Das MGO ensteht in den Honigwaben aus dem Stoff Dihydroxyaceton (DHA), der in besonders hoher Konzentration im Blüten-Nektar des Manuka-Strauches vorkommt. Honig aus dem Nektar des nahe verwandten Kanuka-Strauches zum Beispiel kann gar kein MGO liefern, weil DHA als Ausgangsstoff fehlt. Je nach MGO-Konzentration wird Manuka-Honig mit dem Zusatz 100+, 250+, 400+ oder 550+ versehen. Ein Manuka-Honig 100+ enthält demnach mindestens 100 Milligram Methylglyoxal pro Kilogramm. Zum Vergleich: In haushaltsüblichen Honigsorten finden sich um die 20 mg MGO pro Kilo. Je höher der MGO-Gehalt, desto höher der Preis: Während 100 Gramm Manuka-Honig 100+ für etwa acht Euro zu haben sind, kostet ein Produkt mit 550+ gut 25 Euro pro 100 Gramm.
 

Wirkung noch nicht hinreichend belegt

Professor Thomas Henle von der TU Dresden fand heraus, dass die MGO-Konzentration mindestens 100 mg pro Kilo betragen muss, damit die gewünschte Wirkung eintritt. Inzwischen wurde in verschiedenen Studien festgestellt, dass Manuka-Honig sogar den gefährlichen Staphylococcus aureus sowie weitere antibiotikaresistente Erreger in Schach halten kann und auch gegen Viren und Pilze wirkt. Wie hoch die Dosierung sein sollte und bei welchen Erkrankungen die innerliche oder äußerliche Anwendung von Manuka-Produkten ungefährlich ist, darüber sind sich die Wissenschaftler allerdings uneinig. Bei offenen Wunden sollte sicherheitshalber ein medizinisches Produkt aus sterilisiertem Manuka-Honig verwendet werden, das mittlerweile in vielen Kliniken bei der Wundpflege verwendet wird. Allgemein wird die Einnahme von Manuka-Honig bei Husten, Schnupfen und Halsschmerzen genauso empfohlen wie bei Magen-Darm-Problemen, Pilzinfektionen oder Paradontose sowie zur allgemeinen Stärkung des Immunsystems. Ob der Genuss des Luxus-Honigs allerdings wirklich einen gesundheitlichen Zusatznutzen hat, sieht selbst Prof. Henle skeptisch: Die Wirkungen seien wissenschaftlich noch nicht hinreichend belegt. Vorsicht ist auch beim Einkauf geboten, denn viele gefälschte Manuka-Honige sind im Umlauf. “Alle Honige, die mit MGO oder auch UMF bezeichnet sind, sind aus unserer Sicht echte Manuka-Honige”, so Henle.
 

Warnung von docFood:

Diabetiker sollten Manuka-Honig nicht einnehmen, da sie durch ihre Stoffwechselstörung bereits viel MGO im Blut haben. Es wird angenommen, dass das Zuckerabbauprodukt die diabetische Neuropathie auslösen kann – eine Erkrankung des peripheren Nervensystems. Gegen die äußerliche Anwendung ist dagegen nichts einzuwenden. Übrigens: Für Kinder unter einem Jahr ist Honig – egal welche Sorte – grundsätzlich verboten.

Melanie Kirk-Mechtel

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Kohlrabi – die milde Knolle aus der Kohlfamilie

Kohlrabi ist in Deutschland besonders beliebt: Innerhalb der EU sind wir die größten Erzeuger und verbrauchen gleichzeitig am meisten von dem aromatischen Stängelgemüse. Gerade die jungen Knollen, die es jetzt im Frühjahr gibt, sind besonders zart, mild und saftig. Darum sind sie als Rohkost einfach ein Genuss und liefern – frisch vom Feld in den Handel – reichlich Vitamine und Mineralstoffe.
Damit Kohlrabi auf kurzen Wegen frisch zu Ihnen nach Hause kommt, bevorzugen Sie am besten Gemüse aus der Region.
 

Knackige Knollen und würzige Blätter

Frische Kohlrabi erkennen Sie an kräftigen, zartgrünen Blättern. Diese eignen sich auch hervorragend, um Salaten und anderen Gemüsegerichten ein wenig Würze zu geben. Das Grün kann im Ganzen als Gemüse gedünstet oder klein gehackt wie Kräuter verwendet werden. Wenn Sie den Kohlrabi allerdings vor dem Verzehr einige Tage im Gemüsefach aufbewahren möchten, sollten Sie die Blätter vorsichtig abdrehen und getrennt von der Knolle aufbewahren. So bleiben beide Teile des Gemüses knackig-frisch. Am besten genießen Sie das Kohlgemüse aber sofort, zum Beispiel als Kohlrabi-Carpaccio, gefüllt und überbacken oder einfach pur zum Knabbern.
 

Dezente Schärfe und gesunde Inhaltsstoffe

Wie der Name schon sagt, ist Kohlrabi ein Gemüse aus der Familie der Kohlgewächse. Im Gegensatz zu seinen Verwandten entwickelt sich die Knolle aber nicht aus den Blättern oder Blüten der Pflanze, sondern ist eine oberirdische Verdickung des Pflanzenstiels. Der durch Kreuzung von Kohl und weißen Rüben entstandene Kohlrabi schmeckt nur sehr dezent kohlartig scharf und ist daher schon bei Kindern beliebt. Wie die anderen Kohlsorten hat Kohlrabi einen hohen Gehalt an Vitamin C sowie reichlich Vitamin A, Niacin, Biotin und Folsäure. Außerdem liefert er die Mineralstoffe Magnesium, Kalzium, Phosphor und Eisen. Die in Kohlrabi enthaltenen Senföle (Glucosinolate), wirken antibakteriell und fördern die Verdauung.
 

Tipp von docFood:

Für die Verwendung der Kohlrabiblätter spricht nicht nur der feinwürzige Geschmack, sondern auch der Nährstoffgehalt, der um ein Vielfaches höher ist als in den Blättern. Das zarte Grün der frühen Kohlrabi eignet sich besonders gut, um als Blattgemüse – ähnlich wie Spinat – zubereitet zu werden: Einfach Zwiebel- und Knoblauchwürfel glasig dünsten, Blätter kurz mitgaren und mit Salz, Pfeffer und Muskat würzen.

Melanie Kirk-Mechtel

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