Ballaststoffreich essen – leicht gemacht

Die Deutschen essen zu wenig Ballaststoffe. Das sollte sich aber dringend ändern. Denn Ballaststoffe sind wichtig für unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit. Um täglich genügend davon in unserer Nahrung zu haben, müssen wir aber nicht gleich unsere komplette Ernährung umstellen, wie docFood Ihnen im Folgenden zeigt.
Wer ballaststoffarme Lebensmitteln gegen ballastoffreichere austauscht, hat kann der Ernährungsempfehlung von 30 Gramm Faserstoffen schnell näher kommen. Das kann ruhig nach und nach passieren: Es ist leichter, Ernährungsgewohnheiten in kleinen Schritten zu ändern, damit man den Spaß am Essen nicht verliert.
 

Tipps für eine ballaststoffreiche Ernährung

  • Für einen guten Start in den Tag eignet sich ein Müsli aus Vollkorngetreideflocken, frischen oder getrockneten Früchten und Nüssen.
  • Essen Sie lieber Brot, mögen aber keine ganzen Körner? Dann kaufen Sie Vollkornbrot, bei dem das Getreide fein gemahlen ist.
  • Essen Sie Obst und Gemüse öfter mal roh und ungeschält, wenn möglich. So liefert es die meisten Faserstoffe.
    Hülsenfrüchte wie Erbsen und Bohnen liefern besonders viele Ballaststoffe, aber auch Möhren, Paprika und Kohl.
  • Wenn Ihnen die Garzeit von ungeschältem Reis zu lang ist, können Sie mittlerweile auch vorgegarten Naturreis kaufen. Es gibt auch viele Sorten, die nicht ganz so kernig sind. Ein guter Kompromiss ist auch Parboiled Reis, der durch sein spezielles Herstellungsverfahren noch viele Inhaltsstoffe des vollen Reiskorns besitzt.
  • Vollkornnudeln schmecken einfach anders als helle. Probieren Sie einfach mal verschiedene Sorten aus. Für den Anfang können Sie Ihre Lieblingspasta auch 1:1 mit Vollkornnudeln mischen.
  • Wenn Sie beim Snacken vor dem Fernseher zu Walnüssen, Cashewkernen oder Mandeln statt zu Chips greifen, bekommen Sie eine Portion Ballaststoffe extra.

 

Tipp von docFood:

Nicht nur an den Geschmack von Vollkornprodukten und Hülsenfrüchten müssen wir uns gewöhnen, auch die Verdauung muss sich umstellen. Lassen Sie es langsam angehen und trinken Sie mehr als sonst, am besten Wasser und Kräuter- oder Früchtetee. So klappt die Umstellung ohne Bauchgrimmen und Blähungen.
 
Bildquelle: Rainer Sturm / pixelio.de
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Rübenkraut: Rheinische Spezialität aus Zuckerrüben

Rübenkraut ist die rheinische Bezeichnung für Zuckerrübensirup. Der süße Brotaufstrich entsteht nicht etwa als Nebenprodukt der Zuckerherstellung, wie häufig vermutet wird, sondern wird aus der ganzen Rübe gewonnen. Seit 2012 steht der rheinische Zuckerrübensirup als Produkt mit “geschützter geografischer Angabe” unter dem Schutz der EU.
Bevor die Runkelrübe als preiswerte Alternative zum teuren Zuckerrohr für die Zuckergewinnung entdeckt wurde, verwendete man sie als Gemüse (Kraut). Im Rheinland wurde auch der später hergestellte Sirup “Kraut” genannt, rheinisch “Krut”.
 

Herstellung von Rübenkraut

Rübenkraut entsteht durch Eindicken von Rübensaft. Dieser wird aus den gekochten Rübenschnitzeln gepresst, ohne jeglichen Einsatz von chemischen Stoffen. Dem Rübensaft wird durch Dämpfen über mehrere Stunden Wasser entzogen, bis die dickliche Konsistenz erreicht ist. Beim Dämpfen kommt es zu einer chemischen Reaktion, vor allem der Zuckerstoffe, durch die der Zuckerrübensirup seine dunkelbraune Farbe und das köstliche Aroma bekommt, so ähnlich wie bei der Karamellisierung von Zucker. Das fertige Rübenkraut ist also ein reines Naturprodukt, das alle Inhaltsstoffe der Zuckerrübe enthält. Auch auf den Einsatz von Konservierungsstoffen kann verzichtet werden, bevor der leckere Sirup abgefüllt wird, zum Beispiel in die bekannten gelben Becher des “Grafschafter Goldsaft”.
 

Geschützte geografische Angabe von Rübenkraut

Im Jahr 2004 haben drei alteingesessene Familienunternehmen, die schon über mehrere Generationen nach traditionell überlieferten Rezepten Rübenkraut, daneben auch Apfel- und Birnenkraut, im Rheinland herstellen, die “Schutzgemeinschaft Rheinischer Zuckerrübensirup und Rheinisches Apfelkraut” gegründet. Das gemeinsame Ziel von Apfel- und Rübenkrautfabrik Spelten, Wilhelm Koppers Krautfabrik und der Grafschafter Krautfabrik Josef Schmitz KG ist es, die rheinischen Spezialitäten als handwerklich hergestellte Lebensmittel zu kommunizieren und zu vermarkten. Dabei hilft das gelb-blaue EU-Siegel “geschützte geografische Angabe” (g.g.A.), das die Produkte seit 2012 tragen dürfen. So sind sie auch vor Nachahmern geschützt.
 

Tipp von docFood

Rübenkraut schmeckt nicht nur als Brotaufstrich, sondern wird auch gerne zum Kochen und Backen verwendet. Zum Beispiel verleiht er Vollkornbrot und Pumpernickel die dunkle Farbe und den süßlichen Geschmack. Beim rheinischen Sauerbraten ist Zuckerrübensirup nicht nur im Rheinland ein Muss. Schauen Sie doch mal in unserer Rezept-Rubrik!
 
Bildquelle: Krautfabrik Spelten
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Wie viel Energie brauchen wir?

Für alles, was unser Körper leistet, braucht er Energie, die wir ihm mit der Nahrung zuführen müssen. Selbst bei absoluter körperlicher Ruhe wird Energie für die Funktion der Organe verbraucht. Zusätzlich zu dieser als Grundumsatz bezeichneten Energiemenge brauchen wir Energie für alle körperlichen Aktivitäten und für die Wärmebildung während der Stoffwechselprozesse, die so genannte Thermogenese.
Jede Körperzelle benötigt ständig Energie, die wir ihm in Form von Kohlenhydraten, Fetten und Eiweiß zur Verfügung stellen. Diese Nährstoffe werden im Stoffwechsel in Energie umgewandelt, sozusagen verbrannt. Die dabei als Wärme frei werdende Energie wird daher als Brennwert bezeichnet und in Kilokalorien (kcal) oder Kilojoule (kJ) angegeben.
 

Der Grundumsatz an Energie

Mit Grundumsatz wird der Energieverbrauch eines Menschen bei absoluter Ruhe, 12 Stunden nach der letzten Mahlzeit und bei 20 °C Raumtemperatur bezeichnet. Er beträgt bei Erwachsenen ungefähr eine Kilokalorie pro Kilo Körpergewicht in der Stunde. Bei einem Gewicht von 70 Kilo sind es also rund 1.700 kcal am Tag. Der Grundumsatz hängt eng mit der fettfreien Körpermasse zusammen, vor allem mit der Menge an Muskelgewebe. Wer regelmäßig Sport treibt und daher mehr Muskelmasse hat als Sportmuffel, verbraucht auch abends auf der Couch mehr Energie. Weil die fettfreie Körpermasse mit steigendem Alter abnimmt, haben ältere Menschen einen niedrigeren Grundumsatz als junge.
 

Der Arbeitsumsatz und die Thermogenese

Zum Arbeitsumsatz tragen alle körperlichen Aktivitäten bei, die wir am Tag verrichten. Hier gibt es große Unterschiede, wieviel Energie ein Mensch verbraucht. Abhängig von der Art des Berufes und den Freizeitaktivitäten können es zum Beispiel bei einer 30-jährigen Frau 1.900 oder 2.900 kcal pro Tag sein.
Wenn wir gegessen haben, wird die Nahrung in ihre Bausteine zerlegt, die dann den Körperzellen zur Verfügung gestellt werden können. Bei diesen Stoffwechselprozessen erhöht sich der Energieumsatz bei einer gemischten Ernährung um bis zu etwa 10 %.
Darüber hinaus erhöht sich der Energieverbrauch bei kalten Temperaturen, durch Stress oder Fieber sowie in Schwangerschaft, Stillzeit und während der Wachstumsphase.
 

Tipp von Doc Food

Wenn Sie Ihren Energiebedarf einschätzen möchten, geben Ihnen die Richtwerte der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) Orientierung. Bei den Werten für Personen mit leichter körperlicher Tätigkeit ist hier zum Beispiel schon eine Pauschale für Sport und Hobbies berücksichtigt. In der Praxis sollten Sie aber in erster Linie Ihr Gewicht im Auge behalten, um einzuschätzen, ob Sie so viel Energie verbrauchen wie Sie aufnehmen. Oder wie es die DGE schreibt: „Entscheidender Kontrollparameter ist das aktuelle Körpergewicht.“
Richtwerte für die durchschnittliche Energiezufuhr bei Personen unterschiedlichen Alters in Abhängigkeit vom Grundumsatz und steigender körperlicher Aktivität
 
Bildquelle: Jörg Sabel / pixelio.de
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Ist Honig gesünder als Zucker?

Honig ist ein Naturprodukt, das nach der Gewinnung kaum bearbeitet wird. Er enthält Vitamine und Mineralstoffe sowie antioxidativ wirkende Phenolsäuren und Enzyme, die von der Biene stammen. Daher wird Honig häufig als besonders gesund eingestuft. docFood sagt Ihnen, ob Honig tatsächlich gesünder ist als Zucker.
Die Inhaltsstoffe von Honig sind eigentlich für die Versorgung des Bienenvolkes gedacht. Überschüssiger Nektar oder Honigtau, der von der Biene mit Enzymen angereichert und durch Wasserentzug konzentriert wird, reift in den Waben und dient dem Bienenvolk als Futterreserve, zum Beispiel im Winter.
 

Inhaltsstoffe von Honig

Bieneneigene Enzyme hemmen das Wachstum von Hefen und Bakterien und machen den Futtervorrat so lange haltbar. Auch uns Menschen kommt die antimikrobielle Wirkung zugute, wenn wir den Honig essen. Aus diesem Grund wurde er bereits in der Antike als äußerliches und innerliches Heilmittel verwendet. Heute wird Honig für die Herstellung zahlreicher medizinischer Wundheilmittel verwendet. Und als Hausmittel gegen Halsschmerzen ist ein Löffel Honig nach wie vor beliebt und bewährt.
Je nach Sorte liefert Honig größere Mengen Phenolsäuren. Diese sind wirksame Antioxidanzien, das heißt, sie fangen freie Radikale ab, die ständig im Körper entstehen und ihn sonst schädigen könnten. Obwohl Honig häufig als gute Quelle für Aminosäuren, Vitamine und Mineralstoffe bezeichnet wird, sind diese Nährstoffe eher von geringer Bedeutung. Hauptsächlich besteht der Honig aus Zucker, und zwar überwiegend aus Fruktose (Fruchtzucker) und Glucose (Traubenzucker). Mit seinen gesundheitsförderlichen Inhaltsstoffen ist Honig gewöhnlichem Haushaltsszucker also ein kleines bisschen überlegen. Dennoch sollten Sie ihn genau so sparsam und bewusst genießen wie Zucker.
 

Tipp von docFood:

Je nach Honigsorte unterscheiden sich nicht nur die Inhaltsstoffe, sondern auch der Geschmack: von mild-süßem Blütenhonig bis kräftig-würzigem Wald- oder Tannenhonig. Ob der Honig fest oder flüssig ist, hängt übrigens zum einen vom Verhältnis von Fruktose und Glucose zueinander ab und zum anderen von der Weiterverarbeitung und Lagerung.

 Melanie Kirk-Mechtel

Bildquelle: lichtkunst.73  / pixelio.de
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Warum wir essen: Energie zum Leben

Warum essen wir eigentlich? Ganz einfach: Weil wir ohne Nahrung nicht existieren könnten. Die Nahrung ist der Treibstoff, der unserem Körper die Energie zum Leben liefert. Jeder Lebensprozess braucht Energie. Bei der Verdauung setzt unser Stoffwechsel diese Energie aus den Lebensmitteln frei.
Wie ist es möglich, dass in unserer Nahrung Energie steckt? Betrachten wir unsere Nahrungspflanzen: Die nutzen die Sonnenenergie auf dem Weg der Photosynthese für ihr Wachstum und zum Aufbau ihrer Substanz. Sie binden die Sonnenenergie, indem sie aus anorganischen Verbindungen, toter Materie, organische, energiereiche Verbindungen wie Kohlenhydrate, Fett und Eiweißstoffe herstellen.
 

Pflanzen liefern alle wichtigen Nährstoffe

Durch die Umwandlung der Sonnenenergie enthalten die Nahrungspflanzen in idealer Weise alles, was wir zum Leben brauchen: Energie liefernde Nährstoffe, Wirkstoffe, die den Energiestoffwechsel aufrecht erhalten und wichtige Begleitstoffe, die für unseren Stoffwechsel und unsere Gesundheit anregende Wirkung haben können. Das gilt aber nicht nur für die pflanzlichen Lebensmittel wie Obst, Gemüse und Getreide, sondern auch für tierische Produkte wie Fleisch, weil Tiere die Nährstoffe durch ihr Futter aufnehmen.

Unser Körper ist ein Nährstoffspeicher

Letztlich ist unser Körper nichts anderes als ein Speicher der genannten Stoffe. Er besteht aus 15 bis 20 % Eiweiß, 4 bis 6 % Fett, 1 % Kohlenhydraten und 4 bis 5 % Mineralstoffen. Der Rest, also 65 bis 70 %, ist Wasser. Genau so, wie der Mensch mehr ist als eine Anhäufung chemischer Substanzen, sind auch Lebensmittel „Ganzheiten“, deren Wirkung auf unseren Organismus oft gerade in der Kombination der verschiedenen Inhaltsstoffe begründet ist.
 
Bildquelle: samossi / pixelio.de
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Zucker – Ein vielfältiger Energielieferant

Dass Traubenzucker „verbrauchte Energie sofort zurückbringt“, ist für den Körper nur dann eine gute Sache, wenn der Brennstoff wirklich akut gebraucht wird. Vor einer sportlichen Höchstleistung, einem 1000-Meter-Lauf beispielsweise, kann ein Traubenzuckertäfelchen also durchaus einmal sinnvoll sein. Wer „nur so zwischendurch“ den Zucker nascht, der schadet nicht nur seinen Zähnen, sondern auch seiner Verdauung. Die ist über den unnötigen Energieschub eher sauer, weil sie den Nachschub oft dann bekommt, wenn sie ihn eigentlich gar nicht braucht.
Ein gesunder Erwachsener sollte in der Normalkost täglich etwa 300 Gramm Kohlenhydrate aufnehmen, mindestens aber 30 bis 50 Gramm. Diese Menge ist bereits in zwei Scheiben Vollkornbrot enthalten. Dabei ist es nicht gleichgültig, in welcher Form und in welchen Lebensmitteln die Kohlenhydrate aufgenommen werden.
 

Einfach, Mehrfach- und Vielfachzucker

Lebensmittel, die viele Einfachzucker enthalten, liefern bei kleiner Menge viel Energie. Lebensmittel, in denen die Kohlenhydrate in längeren Zuckerketten vorkommen, sind schon deswegen günstiger für unsere Gesundheit, weil sie neben den Kohlenhydraten meist auch noch andere Wirkstoffe mit sich bringen.
Mehrfachzucker kommen zum Beispiel in Obst, Gemüse und Getreide vor. Sie „fließen“ ins Blut. Vor der Aufnahme müssen sie in Einfachzucker gespalten werden.
Kartoffeln, Hülsenfrüchten und Getreide enthalten viel Stärke. Aus ihr heraus „tröpfelt“ der Einfachzucker ins Blut. Denn es dauert seine Zeit, bis der Vielfachzucker in seine Einzelbestandteile zerlegt ist.
Zellulose ist unverdaulich und kann daher nicht für die Energiegewinnung genutzt werden. Sie gehört aber zu den Ballaststoffen und erfüllt daher sehr wichtige Funktionen.
Traubenzucker braucht als Einfachzucker nicht erst umständlich abgebaut zu werden. Man sagt: Die Einfachzucker „strömen“ ins Blut. Dort stehen sie sofort als Energiereserve zur Verfügung.
 

Tipp von docFood:

Unser Haushaltszucker, die Sacchharose, ist ein Zweifachzucker, der aus Glukose (Traubenzucker) und Fruktose (Fruchtzucker) besteht. Auch er wird leicht aufgespalten und gelangt rasch ins Blut. Daher sollten Sie sparsam mit Haushaltszucker und mit zuckerhaltigen Lebensmitteln umgehen. Günstiger sind komplexe Kohlenhydrate, Vielfachzucker aus Vollkorngetreide, Obst und Gemüse, die den Blutzuckerspiegel langsam ansteigen lassen und länger satt machen. Vorsicht: Zucker versteckt sich häufig unter anderen Namen in vielen Produkten.
 
Bildquelle: C. Monitzer www.spirit4motion.at / pixelio.de
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Vielfalt deutscher Biersorten

Kritiker sagen zwar, dass aufgrund des Reinheitsgebots alle deutschen Biere gleich schmecken. Tatsächlich werden in Deutschland aber aus Gerstenmalz, Hopfen, Hefe und Wasser etwa 5.000 verschiedene Biere gebraut. docFood sagt Ihnen, welche Biersorten es gibt.
Grundsätzlich werden Biersorten nach Art der eingesetzten Hefe in unter- oder obergärige eingeteilt, außerdem auch nach Gehalt der so genannten Stammwürze.
 

Obergärige und untergärige Biersorten

Die Hefen sind in der Brauerei unabkömmlich, denn sie vergären den Zucker aus dem Malz zu Alkohol und haben einen großen Einfluss auf den Geschmack. Obergärige Hefen heißen so, weil sie eine große Oberfläche haben und daher im Verlauf der Gärung durch den Auftrieb nach oben steigen. Sie werden bereits seit langer Zeit zum Bierbrauen eingesetzt, weil sie bei Temperaturen zwischen 15 und 20 °C aktiv sind. Obergärige Biere sind zum Beispiel Kölsch, Alt oder Weizen. Der Name „Alt“ leitet sich von der alten Braumethode ab. Die untergärigen Hefen lieben es kälter als die obergärigen. Sie sinken bis zum Ende des Gärprozesses auf den Boden. Da Temperaturen zwischen 6 und 9 °C früher nur im Winter herrschten, hat die Herstellung von untergärigen Bieren erst mit Erfindung der Kältemaschine im Jahr 1873 seinen Siegeszug angetreten. Heute sind 85 Prozent der deutschen Biere untergärige Sorten wie Pils, Export oder Lager.

Biersorten nach Stammwürze

Würze heißt die Bier-Vorstufe vor der alkoholischen Gärung. Als Stammwürze werden alle darin gelösten Stoffe aus Malz und Hopfen bezeichnet. Je höher der Anteil an Stammwürze ist, desto mehr Alkohol entsteht bei der Gärung. Trotzdem werden Biersorten nicht, wie häufig vermutet, nach ihrem Alkoholgehalt eingeteilt, sondern nach dem Gehalt an Stammwürze: Schankbier enthält 7 bis 11 Gewichtsprozent Stammwürze, Vollbier 11 bis unter 16 und Starkbier über 16 Gewichtsprozent. Ungefähr 98 Prozent der in Deutschland gebrauten Biere fallen in die Kategorie Vollbier, mit einem Alkoholgehalt zwischen 4,5 und unter 5,5 Volumenprozent. Zu den alkoholärmeren Schankbieren sind die Biere zu zählen, die häufig unter Bezeichnungen wie „light“ oder „leicht“ verkauft werden. Starkbiere sind alle Bock- und Doppelbockbiere.

Tipp von Doc Food

Ausführliche Porträts verschiedener Biere finden Sie auf den Internetseiten des DBB (Deutscher Brauer-Bund e.V.): Deutschlands beliebteste Biersorten
Bildquelle: Deutscher Brauer-Bund e.V.
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Bier: das deutsche Reinheitsgebot

Die erste Version des deutschen Reinheitsgebots stammt aus dem Jahr 1516. Der Bayernherzog Wilhelm IV. schrieb damals vor, aus welchen Zutaten Bier hergestellt werden durfte: „Ganz besonders wollen wir, daß forthin allenthalben in unseren Städten, Märkten und auf dem Lande zu keinem Bier mehr Stücke als allein Gersten, Hopfen und Wasser verwendet und gebraucht werden sollen.“ Damit erließ er das erste Lebensmittelgesetz der Welt, das heute immer noch gültig ist.
Allerdings haben die gesetzlichen Vorgaben für die Bierbrauerei in den letzten Jahrhunderten einige Anpassungen erfahren.

Anpassungen für das deutsche Reinheitsgebot

Die Angabe “gebraut nach dem deutschen Reinheitsgebot von 1516”, mit der Brauereien gerne werben, stimmt heute eigentlich nicht mehr so ganz. Denn der ursprüngliche Gesetzestext wurde kontinuierlich fortgeschrieben und ergänzt. Die Vorgaben, nach denen deutsche Bierbrauer heute ihr Bier brauen, beziehen sich auf das Reinheitsgebot von 1906. Dort ist auch die Hefe erwähnt, die zu Zeiten von Wilhelm IV. noch völlig unbekannt war. Außerdem wurde näher bestimmt, dass nicht Gerste, sondern Gerstenmalz eingesetzt werden muss. Um dieses herzustellen, wird das Getreide zuerst künstlich zum Keimen gebracht und dann getrocknet. Auch dieses Gesetz wurde entsprechend der technischen Neuerungen bei der Bierherstellung ständig aktualisiert. Die neueste Vorschrift ist das “vorläufige Biergesetz” aus dem Jahr 1993. Hierin wird das Reinheitsgebot erneut fixiert. Darüber hinaus ist festgelegt, dass ein Getränk nur als „Bier“ vermarktet werden darf, wenn es keine anderen Zutaten zu seiner Herstellung verwendet wurde. Davon abweichend ist es aber zum Beispiel erlaubt, obergärigem Bier Zucker zuzusetzen. Auch der Hopfen darf als Hopfenextrakt zum Einsatz kommen.

Zusatzstoffe im Bier

Laut der europäischen Zusatzstoff-Zulassungsverordnung sind seit 1998 auch bestimmte Zusatzstoffe in Bier erlaubt. Diese müssen jedoch auf dem Etikett ersichtlich sein. Und natürlich darf hier nicht mit „nach deutschem Reinheitsgebot gebraut“ geworben werden. In der Praxis hat dies in Deutschland aber keine Bedeutung, weil deutsche Bierbrauer ausschließlich nach dem deutschen Reinheitsgebot brauen. Zwar gibt es hierzulande einige ausländische Biere zu kaufen, die aus anderen Zutaten hergestellt wurden als Wasser, Hopfen, Malz und Hefe. Ihre wirtschaftliche Bedeutung ist momentan noch gering, weil Biertrinker in Deutschland meist auf dem Reinheitsgebot bestehen. Kritiker prognostizieren aber eine wachsende Bedeutung der Bier-Varianten aus dem Ausland, weil sie eine vielfach größere Auswahl an Geschmacksnuancen bieten.
 
Bildquelle: Matthias Mittenentzwei / pixelio.de
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Kaffee und Koffein: Genuss in Maßen ist unbedenklich

Koffein ist der bekannteste Inhaltsstoff des Kaffees. Gleichzeitig ist es einer der Lebensmittelinhaltsstoffe, die heute wissenschaftlich am besten erforscht sind. Das Fazit aus hunderten von Studien und Untersuchungen: Koffein, in normalen Mengen genossen, ist für den gesunden Menschen völlig unbedenklich.
Was bedeutet das für den Kaffeetrinker? Eine Tasse Filterkaffee enthält im Durchschnitt 80 mg Koffein. Wer vier bis fünf Tassen Kaffee täglich trinkt, braucht sich um eventuelle schädliche Folgen des Koffeins nicht zu sorgen. Im Gegenteil, denn in dieser Menge zeigt sich das Koffein in der Regel von seiner positiven Seite: Es regt an, vertreibt Müdigkeit und steigert unsere Leistungsfähigkeit.
 

Das sagt die Medizin zu Koffein

Aus medizinischer Sicht ist Koffein ein mildes Anregungsmittel für das zentrale Nervensystem. Es aktiviert Hormone, die wiederum Herztätigkeit, Stoffwechsel und Atmung anregen und die Blutgefäße im Gehirn erweitern. Aufgrund seiner Eigenschaften wird das Koffein als Hilfs- und Wirkstoff in vielen Medikamenten eingesetzt, zum Beispiel in der Behandlung von Asthma, in Schmerzmitteln oder Appetitzüglern. Natürlich gilt auch für Koffein, dass zu viel des Guten schaden kann. Einen festen Wert für die Grenze, an der Koffein das Wohlbefinden beeinträchtigt, gibt es nicht. Die Reaktion auf den Wirkstoff unterliegt starken Schwankungen: Es gibt Menschen, die große Mengen Koffein ohne jede Beeinträchtigung vertragen. Andere reagieren bereits auf eine relativ geringe Dosis empfindlich.

Jeder Mensch reagiert anders auf Koffein

Einen Grund dafür, dass Menschen auf den Genuss von koffeinhaltigen Getränken wie Kaffee ganz unterschiedlich reagieren sehen Mediziner in der genetischen Veranlagung. Einige Menschen setzen das Koffein im Körper schneller um und scheiden es schneller aus als andere. Auch das Körpergewicht spielt eine Rolle. Bei großen und schweren Menschen lässt eine Tasse Kaffee den Koffeinspiegel allein schon aufgrund der größeren Körpermasse sehr viel schwächer ansteigen als bei einem Leichtgewicht.
 

Tipp von Doc Food:

Wenn Sie Kaffeetrinker sind, beobachten Sie am besten selbst, wie viel Kaffee Ihnen gut tut. So können Sie am zuverlässigsten Ihre ganz persönliche Grenze der Bekömmlichkeit ermitteln.
 
Bildquelle: Lupo / pixelio.de
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Wasserarten in der Übersicht

Mindestens 1,5 Liter sollen wir täglich trinken, um den Verlust über den Atem, den Schweiß, Nieren und Darm auszugleichen. Der beste Durstlöscher ist Wasser, denn es ist kalorienfrei und trägt zur Versorgung mit Mineralstoffen bei. docFood sagt Ihnen, welche Wasserarten es gibt.
Alle Wasserarten, die uns als Lebensmittel zur Verfügung stehen, enthalten Mineralstoffe, jedoch in unterschiedlichen Mengen. Grundsätzlich hat die Mineralstoffversorgung über Wasser aber nur eine ergänzende Funktion. Denn die überwiegende Menge an Calcium, Magnesium und Co. nehmen wir über die Nahrung auf. In erster Linie dient Wasser also dazu, den Flüssigkeitsbedarf unseres Körpers zu decken.
 

Diese Wasserarten gibt es:

  • Mineralwasser stammt aus einem unterirdischen Quellen und muss direkt vor Ort abgefüllt werden. Mineralwasser ist das einzige Lebensmittel in Deutschland, das amtlich anerkannt werden muss. Erst nach über 200 Untersuchungen, die die Mineral- und Tafelwasserverordnung vorgibt, darf es als „Natürliches Mineralwasser“ auf den Markt kommen. Außer Kohlensäure darf es keine Zusätze enthalten.
  • Heilwasser unterliegt zusätzlich dem Arzneimittelgesetz. Seine vorbeugenden oder lindernden Wirkungen aufgrund der besonderen Mineralstoffzusammensetzung muss durch wissenschaftliche Studien belegt sein.
  • Quellwasser entspringt wie natürliches Mineralwasser unterirdischen Quellen und wird ebenfalls direkt abgefüllt. Es unterliegt zwar den Vorgaben der Trinkwasserverordnung, muss aber nicht amtlich anerkannt werden.
  • Tafelwasser ist ein Industrieprodukt, bei dem Trinkwasser, Mineralwasser, und Meerwasser gemischt werden und mit Mineralstoffen und Kohlensäure angereichert werden dürfen.
  • Leitungswasser (Trinkwasser): Das Wasser, das bei uns aus dem Hahn kommt, wird zum Duschen, Waschen und Kochen verwendet, aber auch zum Trinken. Es besteht zu zwei Dritteln aus Grundwasser und zu einem Drittel aus Oberflächenwasser, das zum Beispiel aus Talsperren kommt. Gemäß der Trinkwasserverordnung wird es von den örtlichen Wasserversorgern aufbereitet und kontrolliert. Trinkwasser ist das am besten überwachte Lebensmittel in Deutschland.

 

Tipp von docFood

Welches Wasser Sie trinken, ist vor allem eine Geschmacksfrage. In einigen Fällen kann es aber günstig sein, auf den Mineralstoffgehalt zu achten. So ist ein calciumreiches Wasser gut für Menschen, die keine Milchprodukte essen, und ein natrium- und chloridarmes Mineralwasser ist empfehlenswert bei Bluthochdruck oder Nierenkrankheiten. Das für Sie passende Mineralwasser können Sie mit dem Trinktypentest der Informationszentrale Deutsches Mineralwasser herausfinden.
 
Bildquelle: Informationszentrale Deutsches Mineralwasser (IDM)
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