Freispruch für die Milch

Was ist dran an den Vorwürfen, die Milch mit einem erhöhten Risiko für diverse Krankheiten in Verbindung bringen? Die wissenschaftliche Literatur zeigt, dass ein Großteil der Vorwürfe jeder Grundlage entbehrt. Aktuellen Studien zufolge geht der Verzehr von Milch und Milchprodukten im üblichen Rahmen nicht mit einem erhöhten Krankheitsrisiko einher. Bestimmte Inhaltsstoffe der Milch werden stattdessen sogar mit einer schützenden Wirkung bei verschiedenen Krankheiten in Verbindung gebracht.
Ein Jahr lang hat das bayerische Kompetenzzentrum für Ernährung KErn in Kooperation mit dem Bundesforschungsinstitut für Ernährung und Lebensmittel (MRI) Mythen und Fakten rund um die Milch untersucht. Die wichtigsten Ergebnisse der Auswertung von mehr als 400 Studien sind zusammengefast in der neuen Broschüre „Freispruch für die Milch“. Hier die wichtigsten Fakten:
Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Zahlreiche Studien belegen, dass ein erhöhter Verzehr von Milch und Milchprodukten das Risiko für Koronare Herzkrankheit (KHK) und Schlaganfall nicht erhöht. Wer viel Milch trinkt, vermindert dagegen nachweislich sein
Risiko, an Bluthochdruck und Diabetes zu erkranken. Außerdem nehmen Knochenmasse und Knochendichte zu.
Osteoporose
Die komplexen Prozesse, die zur Entstehung von Osteoporose führen, scheinen durch die Ernährung alleine nicht beeinflussbar zu sein. Das Kalzium in der Milch hat nach dem derzeitigen Erkenntnisstand weder positive noch negative Auswirkungen auf das Erkrankungsrisiko und ein möglicherweise damit einhergehendes Knochenbruchrisiko.
Überwicht
Ein Zusammenhang zwischen Milchverzehr und Erkrankungen wie Adipositas und metabolischem Syndrom ist bisher nicht erwiesen.
Krebs
Das Risiko für Darmkrebs wird durch Milchverzehr reduziert, erste Hinweise für einen positiven Einfluss bestimmter Milchinhaltsstoffe gibt es auch beim Brustkrebs. Zu viel Kalzium im Blut stellt ein erhöhtes Risiko für ein Prostatakarzinom dar. Unklar ist bisher, ob ein direkter Zusammenhang mit dem Kalzium besteht, das mit der Ernährung aufgenommenen wird. Verzehrstudien mit Milch ließen bisher keinen eindeutigen Zusammenhang erkennen.
Akne
Unzureichend erforscht ist, inwieweit ein erhöhter Verzehr von Milch bei Jugendlichen zu einem verstärkten Auftreten von Akne beitragen könnte. Das Kariesrisiko wird durch Milch und Milchprodukte weder erhöht noch gesenkt.
Allergien
Die Häufigkeit einer Allergie auf Eiweißstoffe der Kuhmilchproteine schwankt zwischen 0,5 bis 7,0 % bei Kindern und 0,7 bis 1,2 % bei Erwachsenen. Bei Kindern verliert sich eine Allergie in einigen Fällen mit zunehmendem Alter wieder. Dem allergenen Potenzial steht eine mögliche Schutzwirkung durch Eiweißstoffe in Rohmilch gegenüber. Allerdings: Auch wenn Rohmilch einen gewissen Allergieschutz bieten könnte – Forschungen dazu stehen noch am Anfang– darf die Gefahr durch krankheitserregende Keime in Rohmilch nicht unterschätzt werden. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt raten Institutionen wie die WHO, das Robert Koch-Institut, das Max Rubner-Institut und die staatlichen Untersuchungsämter von einem Rohmilchverzehr ab.
 

Rat von docFood

Die Ernährungswissenschaftler von KErn und MRI haben hier eine gute Arbeit geleistet und auch viele kritische Studien gesichtet. Dem Ergebnis darf man guten Gewissens vertrauen: Milch und Milchprodukte – in üblichen Mengen verzehrt – bringen unserer Gesundheit überwiegend Vorteile – von wenigen Einschränkungen (Allergien, Rohmilch) abgesehen. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt 200 bis 250 g Milch und Milchprodukte sowie 50 bis 60 g Käse im Rahmen einer ausgewogenen und gesunden Ernährung – an diese Empfehlung darf man sich halten. Wer mehr wissen will über Milch und Gesundheit, findet die Broschüre des KErn zum „Freispruch für die Milch!“ zum Download unter www.KErn.bayern.de.

Friedhelm Mühleib

Leckeres Unkraut – Melde, Vogelmiere und Giersch

Bärlauch gibt es mittlerweile im Supermarkt, und dass man Brennnesseln und Löwenzahn essen kann, ist wahrscheinlich auch fast jedem bekannt. Aber kennen Sie schon Melde, Vogelmiere oder Giersch? Vielleicht steht sogar eins dieser leckeren (Un-)Kräuter in Ihrem Garten. Rupfen Sie es nicht heraus, sondern lassen Sie die Pflanzen wachsen und gedeihen. Sie schmecken nämlich köstlich, sind kostenlos und von Natur aus meistens bio.
docFood stellt Ihnen die drei leckeren Unkräuter vor.
 

Giersch als Einstiegskraut

Giersch gilt als ideales Einstiegskraut für Wildkräuter-Neulinge. Mit seinem an Sellerie oder Petersilie erinnernden Geschmack ist er nicht ganz so exotisch. Fast jedes Kind kennt die weißen Blütendolden, die im Sommer bis zu einem Meter hoch am Wegesrand blühen. Die Blätter haben die Form eines Ziegenfußes, daher wird der Giersch auch Ziegenkraut oder Geißfuß genannt. Weil die Pflanze unterirdisch stark wuchert und sich dadurch kaum ausrotten lässt, gilt sie als „Gärtnerschreck“. Lassen Sie die Pflanze stattdessen lieber stehen und verwenden Sie die jungen Blätter für Salate oder als aromatische Zugabe in Suppen und Risotto. Ältere Blätter können wie Spinat zubereitet werden.
 

Melde wie Spinat verwenden

Melden gehören zur Familie der Fuchsschwanzgewächse und finden sich häufig als üppig wachsendes Unkraut auf Baustellen oder Brachflächen. Die fein behaarten Blätter sind eine milde Alternative zu Spinat, schmecken in Salat oder Kräuterquark und als Füllung für Teigwaren wie Tortellini, Ravioli oder Maultaschen. Eine besondere Art der vielen verschiedenen Melden ist die Magenta-Melde, auch Baumspinat genannt: Die jungen Blätter der bis zu zwei Meter hohen Pflanze schillern leuchtend rot und geben Salaten und anderen Gerichten nicht nur geschmacklich, sondern auch optisch einen Akzent.
 

Vogelmiere fast ganzjährig ernten

Die Vogelmiere findet man auf Wiesen oder in lichten Wäldern. Das einjährige Kraut breitet sich wie ein Teppich über dem Boden aus, bildet kleine weiße Sternblüten und kann bis in den Winter hinein geerntet werden. Die kleinen Blätter der Vogelmiere schmecken mild-würzig, ähnlich wie Erbsen, Zuckerschoten oder Babymais. Wegen ihres angenehmen Aromas kann Vogelmiere ruhig ein wenig verschwenderischer in Salaten, auf dem Butterbrot oder Zutat für einen grünen Smoothie zum Einsatz kommen – außerdem ist sie fast ständig frisch verfügbar.
 

Tipp von docFood:

Von allen Wildkräutern gibt es giftige Verwandte, die mehr oder weniger leicht mit den genießbaren Arten verwechselt werden können. Daher sollten Sie nur Pflanzen ernten und essen, die Sie eindeutig bestimmen können. Das klappt mit einem Bestimmungsbuch – noch besser aber mit Hilfe von Kräuterpädagogen: Sie führen auf einer Wanderung zu den Stellen, an denen Vogelmiere, Giersch & Co. wachsen und erklären alles Wissenswerte rund um die wilden Küchenschätze. Adressen von Anbietern von Kräuterwanderungen gibt es zum Beispiel auf wildpflanzenliebe.de
Tipps und Rezeptideen rund um Wildkräuter gibt es auch im “Wald- und Wiesen-Kochbuch“.

Melanie Kirk-Mechtel

Wie die (rote) Melde aussieht, können Sie sich hier anschauen.

Manuka-Honig – heilt er wirklich?

Manuka-Honig soll ein ganz besonderer Honig sein, seine Heilkraft soll die aller anderen Honige um ein Vielfaches übertreffen. Die ‚süße Medizin‘ wird aus dem Blütennektar des neuseeländischen Manuka-Strauches gewonnen und von den Ureinwohnern Neuseelands – den Maori – seit Jahrhunderten zu medizinischen Zwecken eingesetzt. Aber gibt es wissenschaftliche Beweise für die gesundheitsförderliche Wirkung von Manuka-Honig? Hierzulande wird der Wunderhonig vom anderen Ende der Welt oft zu astronomischen Preisen verkauft. Ob er tatsächlich hält, was versprochen wird, erfahren Sie hier von docFood.
 

MGO als natürliches Antibiotikum

Dass Honig gesünder als Zucker ist, stimmt nur bedingt, wie wir bereits an anderer Stelle erläutert haben. Neben dem Zucker als Grundsubstanz enthält Honig grundsätzlich kleine Mengen an enzündungshemmenden Inhaltsstoffen und wird daher schon seit der Antike als Heilmittel verwendet – innerlich und äußerlich. Eine der antibakteriell wirkenden Verbindungen in Honig ist das Methylglyoxal (MGO) – und davon enthält Manuka-Honig ein Vielfaches mehr als andere Honigsorten. Der Grund: Das MGO ensteht in den Honigwaben aus dem Stoff Dihydroxyaceton (DHA), der in besonders hoher Konzentration im Blüten-Nektar des Manuka-Strauches vorkommt. Honig aus dem Nektar des nahe verwandten Kanuka-Strauches zum Beispiel kann gar kein MGO liefern, weil DHA als Ausgangsstoff fehlt. Je nach MGO-Konzentration wird Manuka-Honig mit dem Zusatz 100+, 250+, 400+ oder 550+ versehen. Ein Manuka-Honig 100+ enthält demnach mindestens 100 Milligram Methylglyoxal pro Kilogramm. Zum Vergleich: In haushaltsüblichen Honigsorten finden sich um die 20 mg MGO pro Kilo. Je höher der MGO-Gehalt, desto höher der Preis: Während 100 Gramm Manuka-Honig 100+ für etwa acht Euro zu haben sind, kostet ein Produkt mit 550+ gut 25 Euro pro 100 Gramm.
 

Wirkung noch nicht hinreichend belegt

Professor Thomas Henle von der TU Dresden fand heraus, dass die MGO-Konzentration mindestens 100 mg pro Kilo betragen muss, damit die gewünschte Wirkung eintritt. Inzwischen wurde in verschiedenen Studien festgestellt, dass Manuka-Honig sogar den gefährlichen Staphylococcus aureus sowie weitere antibiotikaresistente Erreger in Schach halten kann und auch gegen Viren und Pilze wirkt. Wie hoch die Dosierung sein sollte und bei welchen Erkrankungen die innerliche oder äußerliche Anwendung von Manuka-Produkten ungefährlich ist, darüber sind sich die Wissenschaftler allerdings uneinig. Bei offenen Wunden sollte sicherheitshalber ein medizinisches Produkt aus sterilisiertem Manuka-Honig verwendet werden, das mittlerweile in vielen Kliniken bei der Wundpflege verwendet wird. Allgemein wird die Einnahme von Manuka-Honig bei Husten, Schnupfen und Halsschmerzen genauso empfohlen wie bei Magen-Darm-Problemen, Pilzinfektionen oder Paradontose sowie zur allgemeinen Stärkung des Immunsystems. Ob der Genuss des Luxus-Honigs allerdings wirklich einen gesundheitlichen Zusatznutzen hat, sieht selbst Prof. Henle skeptisch: Die Wirkungen seien wissenschaftlich noch nicht hinreichend belegt. Vorsicht ist auch beim Einkauf geboten, denn viele gefälschte Manuka-Honige sind im Umlauf. “Alle Honige, die mit MGO oder auch UMF bezeichnet sind, sind aus unserer Sicht echte Manuka-Honige”, so Henle.
 

Warnung von docFood:

Diabetiker sollten Manuka-Honig nicht einnehmen, da sie durch ihre Stoffwechselstörung bereits viel MGO im Blut haben. Es wird angenommen, dass das Zuckerabbauprodukt die diabetische Neuropathie auslösen kann – eine Erkrankung des peripheren Nervensystems. Gegen die äußerliche Anwendung ist dagegen nichts einzuwenden. Übrigens: Für Kinder unter einem Jahr ist Honig – egal welche Sorte – grundsätzlich verboten.

Melanie Kirk-Mechtel

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Lebensmittelkennzeichnung – was drauf ist, muss drin sein

Wenn Himbeeren und Vanille auf der Verpackung abgebildet sind, müssen Himbeeren und Vanille auch drin sein, so urteilte kürzlich der Europäische Gerichtshof in einem Verfahren um einen Früchtetee des Herstellers Teekanne. Es dürfe nicht der Eindruck erweckt werden, dass im Produkt Zutaten vorhanden sind, die tatsächlich fehlen, heißt es in dem Urteil. Das gilt selbst, wenn die Inhaltsstoffe in der Zutatenliste richtig genannt werden.
Das Urteil ist ein weiterer wichtiger Schritt, um eine Irreführung der Verbraucher künftig zu vermeiden.
 

Lebensmittelhersteller müssen umdenken

Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) hatte Teekanne verklagt, weil auf der Packung des Früchtetees “Felix Himbeer-Vanille Abenteuer” Bilder von Himbeeren und Vanille zu sehen sind. Außerdem heißt es dort, “Früchtetee mit natürlichen Aromen”, “Früchteteemischung mit natürlichen Aromen – Himbeer-Vanille-Geschmack” sowie “nur natürliche Zutaten”. Tatsächlich enthält der Tee weder natürlichen Zutaten aus Vanille oder Himbeere noch daraus gewonnene Aromen. Das “Felix Himbeer-Vanille Abenteuer” ist zwar mittlerweile vom Markt verschwunden, aber auch andere Lebensmittelhersteller müssen nun umdenken und dürfen nur auf der Verpackung abbilden, was tatsächlich im Produkt drin ist. Damit ist wieder ein wichtiger Schritt getan gegen die Täuschung der Verbraucher und für eine bessere Kennzeichnung von Lebensmitteln. Bereits im Dezember 2014 ist die überarbeitete Lebensmittel-Informationsverordnung der EU (LMIV) in Kraft getreten, die einige Verbesserungen für Verbraucher enthält.
 

Neue Kennzeichnungsregeln für Lebensmittel

Zu den Neuerungen gehören z.B. die Angaben von Allergenen auch auf loser Ware und die Kennzeichnungspflicht für Lebensmittel-Imitate. Außerdem wird die Nährwertkennzeichnung ab Ende 2016 für alle verpackten Lebensmittel verpflichtend sein. Sie regelt genau, welche Inhaltsstoffe angegeben werden müssen: Brennwert, Fett, gesättigte Fettsäuren, Kohlenhydrate, Zucker, Eiweiß und Salz, jeweils pro 100 mg oder 100 ml. Zudem muss die Schrift auf den Verpackungen eine Mindestgröße haben. Wer eingefrorenes und wieder aufgetautes Fleisch kauft, erkennt dies in Zukunft am Einfrierdatum “eingefroren am…”. Aus Sicht des vzbv ist die Kennzeichnung durch die neue Lebensmittel-Informationsverordnung in einigen wichtigen Punkten zwar transparenter geworden, in anderen gibt es aber immer noch reichlich Verbesserungsbedarf.
 

Tipp von docFood

Wer informiert ist und die Angaben auf den Verpackungen von Lebensmitteln aufmerksam studiert, der ist meist gefeit vor irreführenden Informationen. Eine gute Übersicht über die neuesten Regelungen bietet die Broschüre des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft, die in vielen Supermärkten ausliegt und die man hier herunterladen kann: www.bmel.de/DE/Ernaehrung/Kennzeichnung
Einen kritischen Blick auf die Regelungen wirft die Verbraucherzentrale auf ihrer Website: EU-Lebensmittel-Informationsverordnung – wichtige Änderungen im Überblick

Melanie Kirk-Mechtel

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Neuer Matjes – jetzt frisch aus dem Fass

Angela Merkel hat kürzlich ganz öffentlich ein Matjes-Doppelfilet verspeist – offensichtlich mit großem Appetit und noch größerem Medienecho (…wie man hier bei der Süddeutschen Zeitung sieht). Dabei startet die Matjes-Saison offiziell erst am 10. Juni. Dann gibt es die Delikatesse aus der Nordsee überall an Deutschlands Fischtheken zu kaufen. Wetten, dass keiner von uns vorteilhafter aussieht als die Kanzlerin, wenn er die Filets an der Schwanzflosse fasst, den Kopf in den Nacken neigt und den Fisch genüsslich in den Mund gleiten lässt? Aber so isst man ihn eben, den Matjes – alternativ geht das allerdings auch mit Messer und Gabel oder im Brötchen.
Kurz vor dem Verkaufsstart des neuen Matjes gibt docFood einen kurzen Überblick über Historie und Herstellung von Matjes-Heringen.
 

Holländischer Matjes – das Original

Früher wurden Heringe nur deshalb in Salz eingelegt, damit sie länger haltbar waren und über weitere Strecken transportiert werden konnten. 1395 beließ der holländische Fischer Wilhelm Beukelzoon beim Ausnehmen der Heringe – wahrscheinlich unabsichtlich – einen Teil des Darms und die Bauchspeicheldrüse in den Fischen. Der Kehlschnitt war erfunden, der noch heute bei der Matjesherstellung angewendet wird. Die Enzyme der Bauchspeicheldrüse fermentieren das Fischfleisch und so wird der “Holländische Matjes” durch mehrtägige Reifung in milder Salzlake besonders zart und lecker. Im Gegensatz zu früher müssen die Heringe heute auf -45 °C tiefgefroren werden, um Fadenwürmer abzutöten, bevor die Fische eingelegt werden. Dadurch kann Matjes auch das ganze Jahr angeboten werden. Direkt aus der Nordsee ins Fass und dann in den Magen ist Matjes aber am allerbesten. Der echte Matjes hat seinen Namen übrigens von “Meisje”, niederländisch für “Mädchen” oder “Jungfrau”, denn für die Spezialität werden nur geschlechtlich unreife Heringe verwendet. Da die ideale Fangzeit für diese von Ende Mai bis Anfang Juni ist, kommen die köstlichen Fischfilets kurze Zeit später in den Verkauf.
 

Augen auf beim Matjes-Kauf

Was wir in Deutschland als Matjes oder Matjeshering kaufen, kommt zum größten Teil aus den Niederlanden und wird hergestellt wie oben beschrieben. Aber auch an der deutschen Nordseeküste, in Emden und Glückstadt, gibt es eine lange Matjestradition. Der Deutsche Loggermatjes ist stärker gesalzen als das niederländische Pendant und wird ebenfalls im Juni wochenlang gefeiert und verspeist, zum Beispiel beim Eröffnungsfest der Glückstädter Matjeswochen oder an den Emder Matjestagen. Daneben gibt es noch Hering nach Matjesart und Matjes nach nordischer Art, die für echte Matjesfans eher ein No-Go sein dürften: Während ersterer ein nach der Geschlechtsreife gefangener Hering ist, der wie Matjes reift, bedeutet die “nordische Art” das Einlegen mit Zucker, Gewürzen und Säuerungsmittel in Öl. Zum Teil reift diese Variante mithilfe von pflanzlichen Enzymen, kommt meist in Plastikpackungen daher und ist relativ günstig. Im Hinblick auf Zartheit und Geschmack ist dieser Matjeshering jedoch ziemlich weit vom “echten Matjes” entfernt.
 

Tipp von docFood:

Wenn Sie Matjes mögen, dann sollten Sie ihn jetzt genießen, wenn er frisch aus der Nordsee überall zu haben ist. Dann schmeckt er nicht nur besonders köstlich, sondern liefert auch relativ viel Fett und damit wertvolle Omega-3-Fettsäuren für die Gesundheit des Herz-Kreislauf-Systems.
Leckere Matjes-Rezepte gibt es auf www.matjes.de.

Melanie Kirk-Mechtel

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Kohlrabi – die milde Knolle aus der Kohlfamilie

Kohlrabi ist in Deutschland besonders beliebt: Innerhalb der EU sind wir die größten Erzeuger und verbrauchen gleichzeitig am meisten von dem aromatischen Stängelgemüse. Gerade die jungen Knollen, die es jetzt im Frühjahr gibt, sind besonders zart, mild und saftig. Darum sind sie als Rohkost einfach ein Genuss und liefern – frisch vom Feld in den Handel – reichlich Vitamine und Mineralstoffe.
Damit Kohlrabi auf kurzen Wegen frisch zu Ihnen nach Hause kommt, bevorzugen Sie am besten Gemüse aus der Region.
 

Knackige Knollen und würzige Blätter

Frische Kohlrabi erkennen Sie an kräftigen, zartgrünen Blättern. Diese eignen sich auch hervorragend, um Salaten und anderen Gemüsegerichten ein wenig Würze zu geben. Das Grün kann im Ganzen als Gemüse gedünstet oder klein gehackt wie Kräuter verwendet werden. Wenn Sie den Kohlrabi allerdings vor dem Verzehr einige Tage im Gemüsefach aufbewahren möchten, sollten Sie die Blätter vorsichtig abdrehen und getrennt von der Knolle aufbewahren. So bleiben beide Teile des Gemüses knackig-frisch. Am besten genießen Sie das Kohlgemüse aber sofort, zum Beispiel als Kohlrabi-Carpaccio, gefüllt und überbacken oder einfach pur zum Knabbern.
 

Dezente Schärfe und gesunde Inhaltsstoffe

Wie der Name schon sagt, ist Kohlrabi ein Gemüse aus der Familie der Kohlgewächse. Im Gegensatz zu seinen Verwandten entwickelt sich die Knolle aber nicht aus den Blättern oder Blüten der Pflanze, sondern ist eine oberirdische Verdickung des Pflanzenstiels. Der durch Kreuzung von Kohl und weißen Rüben entstandene Kohlrabi schmeckt nur sehr dezent kohlartig scharf und ist daher schon bei Kindern beliebt. Wie die anderen Kohlsorten hat Kohlrabi einen hohen Gehalt an Vitamin C sowie reichlich Vitamin A, Niacin, Biotin und Folsäure. Außerdem liefert er die Mineralstoffe Magnesium, Kalzium, Phosphor und Eisen. Die in Kohlrabi enthaltenen Senföle (Glucosinolate), wirken antibakteriell und fördern die Verdauung.
 

Tipp von docFood:

Für die Verwendung der Kohlrabiblätter spricht nicht nur der feinwürzige Geschmack, sondern auch der Nährstoffgehalt, der um ein Vielfaches höher ist als in den Blättern. Das zarte Grün der frühen Kohlrabi eignet sich besonders gut, um als Blattgemüse – ähnlich wie Spinat – zubereitet zu werden: Einfach Zwiebel- und Knoblauchwürfel glasig dünsten, Blätter kurz mitgaren und mit Salz, Pfeffer und Muskat würzen.

Melanie Kirk-Mechtel

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Soja, Seitan und Co. – Fleischersatzprodukte boomen

Fleischersatzprodukte aus Tofu oder Seitan boomen derzeit. Wie die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) in ihrem aktuellen Consumer Index berichtet, griffen im Jahr 2014 über 11 Millionen Verbraucher zu Fleischersatzprodukten und pflanzlichen Brotaufstrichen. Das waren eine Million Menschen mehr als im Jahr davor.
Dabei ist es nicht nur die wachsende Anzahl von Vegetariern und Veganern, die für ein starkes Plus bei pflanzlichen Alternativen zu Fleischprodukten sorgt, sondern auch die immer größer werdende Gruppe von Menschen, die ihren Fleischkonsum bewusst reduzieren.
 

Veggie-Umsatzplus durch Flexitarier

Die Umsätze der Veggie-Produkte haben sich innerhalb von fünf Jahren fast verdoppelt. Und der Trend dauert an: Schon im ersten Quartal 2015 waren die Umsätze für pflanzliche Aufstriche und Fleischersatzerzeugnisse um 27 Prozent höher als im Vorjahreszeitraum. Wer fleischfreie Produkte kaufte, tat dies also immer häufiger. Dazu kommt, dass mittlerweile auch deutlich mehr Konsumenten nach diesen Produkten greifen, wie die GfK beobachtet hat. Damit ist die – zumindest teilweise – fleischlose Ernährung in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Und zwar auch bei den Verbrauchern, die Fleisch generell essen, es aber bewusster einkaufen und konsumieren. Zusätzlich zu Tierwohl- und Gesundheitsaspekten sind es vor allem Nachhaltigkeitsargumente, die die Gruppe der Fleischreduzierer vermehrt Ersatzprodukte kaufen lassen. Kein Zufall ist es daher, dass es sich bei rund zwei Dritteln der Veggie-Umsätze um Bioprodukte handelt. Die so genannten “Flexitarier” sind es auch, die einen großen Anteil daran haben, dass die Nachfrage nach Fleisch und Wurst um 9 bzw. 8 Prozent zurück gegangen ist.
 

Verbraucher unter vierzig sind Heavy Veggie Buyer

Vor allem die jüngeren Verbraucher unter vierzig sind verantwortlich für den Veggie-Boom. Ihr Anteil am Umsatz mit Veggie-Produkten liegt bei 34 Prozent, obwohl diese Altersgruppe in der Gesamtbevölkerung stetig kleiner wird. Das bedeutet aber nicht, dass ‘veggie’ eine Jugendbewegung ist. Vielmehr haben sich die Verhältnisse in den Altersgruppen verschoben: Die anderen kaufen aktuell nicht spürbar weniger, die Jüngeren aber bedeutend mehr Veggie-Produkte als noch vor einigen Jahren. Das wird ihnen auch dadurch leichter gemacht, dass Food-Vollsortimenter wie EDEKA und REWE mittlerweile ganze Regale mit veganen und vegetarischen Produkten anbieten. Kein Wunder, dass diese Einkaufsstätten bei den Jüngeren besonders beliebt sind. Durch diese massive Ausweitung des Angebots haben die Vollsortimenter ihren wertmäßigen Marktanteil an den Veggie-Produkten seit 2010 um acht Prozent auf fast 40 Prozent gesteigert. Neben dem Fachhandel sind außerdem die Discounter ein wichtiger Absatzkanal für Fleischersatzprodukte und pflanzliche Aufstriche.
 

docFood meint:

Der Boom der Fleischersatzerzeugnisse ist grundsätzlich sicher zu begrüßen. Wir geben allerdings zu bedenken, dass die Produkte unter Umständen genau so viele unerwünschte Inhaltsstoffe enthalten wie andere hoch verarbeitete Lebensmittel. Im Rahmen einer ausgewogenen Ernährung sollten Sie daher eher selten auf dem Speiseplan stehen.
Mehr Informationen finden Sie zum Beispiel im Artikel Soja, Tofu, Seitan – Fleischersatz unter der Lupe des UGB (Verband für Unabhängige Gesundheitsberatung e. V.)

Melanie Kirk-Mechtel

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Auf geht's in die heimische Erdbeersaison

Ein paar warme Tage fehlen noch, dann kann es endlich losgehen mit der heimischen Erdbeerernte. Ob im Einzelhandel, auf dem Wochenmarkt oder direkt ab Hof – Erbeeren aus regionaler Erzeugung sind besonders frisch und aromatisch. Die beste Frischegarantie haben Sie allerdings, wenn Sie die Früchte selber ernten. Das macht außerdem Spaß und Naschen ist ausdrücklich erlaubt.
docFood verrät Ihnen, was Sie beim Ernten und bei der Lagerung von Erdbeeren beachten sollten.
 

Erdbeeren selber ernten

In jeder Region gibt es zahlreiche Obstbauern, bei denen man Erdbeeren in der heimischen Erdbeersaison selbst pflücken kann. Vor allem für Kinder ist das ein großer Spaß. Als Sammelgefäß eignen sich zum Beispiel flache Körbe. In Eimern oder anderen tiefen Gefäßen werden die empfindlichen Früchte dagegen zu sehr gequetscht. Das Feld sollte möglichst nicht an einer Autobahn oder an einer anderen stark befahrenen Straße liegen. Die beste Erntezeit ist morgens. Weil nass gepflückte Erdbeeren weniger Aroma haben und schneller gammeln, sollte das Wetter trocken sein, möglichst auch am Tag davor. Beim Ernten sollten Sie die grünen Kelchblätter und ein Stück des Stieles mit der Frucht von der Pflanzen ziehen, damit kein Saft ausläuft. Unreifen Früchten, erkennbar am weiß-gelben Rand rund um die Kelchblätter, sollten Sie noch ein wenig Sonne lassen. Zur kleinen Stärkung während der anstrengenden Feldarbeit dürfen ein paar Erdbeeren direkt im Mund verschwinden, statt in den Korb zu wandern.
 

Erdbeeren lagern und verarbeiten

Haben Sie Ihre Erdbeerernte heil nach Hause gebracht, sollten Sie sie so schnell wie möglich genießen oder verarbeiten. Denn die Früchte sind sehr empfindlich und leicht verderblich. Ungewaschen halten sich Erdbeeren ein bis zwei Tage im Gemüsefach des Kühlschranks. Dazu gibt man sie am besten – möglichst in nur einer Lage – auf einen Teller oder in eine Schüssel und deckt sie zum Beispiel mit Frischhaltefolie oder einem Deckel ab. Es reicht, wenn sie erst kurz vor dem Verzehr vorsichtig mit Wasser abgespült werden. Weil Erdbeeren nach dem Auftauen matschig werden, eignen sie sich nur bedingt zum Einfrieren. Am besten werden sie zu Erdbeerpüree verarbeitet und warten im Tiefkühlfach auf ihre Weiterverwendung, zum Beispiel zu Erdbeer-Daiquiri für die nächste Gartenparty. Wenn Sie Erdbeerkonfitüre aus Ihren selbst gepflückten Erdbeeren kochen, haben Sie ebenfalls noch lange etwas von Ihrer Ernte.
 

Tipp von docFood:

Adressen zum Selberpflücken von Erdbeeren auch in Ihrer Region gibt es auf www.selbst-pfluecken.de. Aber auch die Google-Suche lohnt sich, um Höfe in Ihrer Umgebung ausfindig zu machen.
Rezepte mit Erdbeeren finden Sie zum Beispiel auch hier bei docFood!

Melanie Kirk-Mechtel

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Der Tomatenfisch – ein Beitrag für künftige Ernährungssicherheit

Kennen Sie den Tomatenfisch? Dabei handelt es sich nicht um ein neues Fertiggericht, sondern um ein Projekt des Berliner Leibniz-Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB). Das innovative System zur nachhaltigen Nahrungsmittelproduktion ist momentan auf der Weltausstellung EXPO in Mailand zu sehen.
Unter dem Leitthema „Feeding the Planet, Energy for Life“ geht es auf der diesjährigen EXPO unter anderem um neue Lösungsansätze für eine nachhaltigere Lebensmittelproduktion. Der Tomatenfisch, der für kombinierte Fisch- und Gemüseproduktion steht, könnte ein Weg dazu sein.
 

Aquaponik – Synergieeffekte nutzen

Aquaponik ist eine Wortkombination aus Aquakultur für Fischzucht und Hydroponik für die Pflanzenzucht ohne Erde. „Mit dem ASTAF-PRO“ (Aquaponik-System zur emissionsfreien Tomaten- und Fisch-Produktion) haben die Wissenschaftler des Gewässerforschungsinstitutes ein besonders effizientes Verfahren entwickelt, mit dem Fisch und Gemüse ressourcensparend und unter nahezu emissionsfreien Bedingungen produziert werden können. Beim “Tomatenfisch” macht man sich zu Nutze, dass Tiere und Pflanzen ähnliche Umweltbedürfnisse für Wachstum haben. „Das Brauchwasser der Fische wird durch spezielle Filter zu exzellentem Biodünger für das Gemüse aufbereitet. Über die Blätter geben die Pflanzen schließlich wieder ‚gereinigtes‘, sauberes Wasser ab. Das kann gesammelt und wieder in den Fischkreislauf zurückgeführt werden. So sinkt der Tagesbedarf an Frischwasser auf unter drei Prozent “, erläutert Projektchef Prof. Dr. Werner Kloas, Leiter der Abteilung Ökophysiologie und Aquakultur am IGB, die Vorzüge des Systems.
 

Fast klimaneutrale Lebensmittelerzeugung

Auch das Kohlendioxid, das die Fische ausatmen, kann von den Tomatenpflanzen aufgenommen, für ihr Wachstum genutzt und dabei in Sauerstoff umgewandelt werden. Wird für den Betrieb der Anlage Energie aus regenerativen Quellen wie Wind oder Sonne verwendet, kann das System fast ohne klimaschädliche Emmissionen betrieben werden. Lediglich die Investitionskosten für die “Tomatenfisch”-Anlage sind (noch) sehr hoch. Weil das System aber sehr effizient ist, könnte sich die Anschaffung lohnen. Derzeit arbeitet das IGB im EU-Projekt „INAPRO“ mit 18 Partnern daran, die Tomatenfisch-Technologie fit für die Praxis zu machen. Dabei entstehen in Deutschland, Spanien und China mehrere große Versuchsanlagen. Sie sollen die technische und wirtschaftliche Machbarkeit des Systems in größerem Maßstab beweisen. So könnte der “Tomatenfisch” bald einen Beitrag für die zukünftige Lebensmittelsicherheit leisten.
 

Tipp von docFood:

Tomatenfisch_igb

Das Tomatenfisch-System, © IGB

Wer es nicht zur EXPO schafft – bis zum 31. Oktober – der kann sich auf der Projekt-Website informieren oder sich einen erklärenden Film zum System anschauen.

Melanie Kirk-Mechtel

Quelle: idw
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Mindesthaltbarkeitsdatum Adieu?

Ist das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) auf Lebensmitteln bald Geschichte? Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt ist jedenfalls dafür, dass die Angabe des MHD für lange haltbare Lebensmittel abgeschafft wird. Denn viele Verbraucher denken immer noch, dass das Produkt nach Ablauf des MHD verdorben ist und werfen es in den Mülleimer.
Pro Jahr wirft jeder Deutsche 82 Kilogramm Lebensmittel weg. Getreide, aber auch Zucker und Salz haben Haltbarkeitsdaten, die es zu überdenken gilt, um die Verschwendung von wertvollen Lebensmitteln zu reduzieren.
 

Haltbarkeitsdaten überdenken

“Wir müssen überlegen: Brauchen Zucker, Salz, Getreide oder andere haltbare Produkte wirklich ein Mindesthaltbarkeitsdatum?”, sagte Schmidt Anfang Mai 2015 der “Neuen Osnabrücker Zeitung“. Noch immer ist den meisten Verbrauchern nicht klar, was es mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum auf sich hat. Vielmehr wird es als Verbrauchsdatum wahrgenommen, nach dem das Lebensmittel nicht mehr genießbar ist. Dabei sagt das MHD lediglich aus, bis zu welchem Datum das produzierende Unternehmen garantiert, dass ungeöffnete und richtig gelagerte Produkte ihre spezifischen Eigenschaften wie Geschmack, Geruch, Farbe, Konsistenz und Nährwert behalten. Es handelt sich also um eine Garantie des Herstellers für bestimmte Qualitätseigenschaften. Dass hier ein gewaltiger Puffer einkalkuliert ist, bis das Lebensmittel wirklich nicht mehr genießbar ist, sollte sich jeder Konsument denken können – tut er aber meistens nicht.
 

Lebensmittelverschwendung reduzieren

Gerade Getreide, Zucker, Salz oder Essig sind fast unbegrenzt haltbar. Hier könnte es laut Verbraucherschutzminister Schmidt sinnvoller sein, das Produktionsdatum anzugeben, um in den nächsten Jahren “messbare Erfolge” bei der Bekämpfung der Nahrungsmittelverschwendung zu erzielen. Vor allem setze er aber auf Aufklärung und Information, denn “in Küche und Kochtopf per Gesetz einzugreifen, ist schwierig”. Mit seinem Vorstoß reagierte Schmidt auch auf die Forderungen einiger Länderkollegen, sich dem Ziel der EU anzuschließen, die Lebensmittelverschwendung bis 2025 um 30 Prozent zu senken. Bereits im vergangenen Jahr hatten mehrere EU-Mitgliedsländer wie die Niederlande und Schweden dafür plädiert, das Mindesthaltbarkeitsdatum für Lebensmittel wie Nudeln oder Reis abzuschaffen. Deutschland gehört zu den Unterstützern dieser Offensive.
 

Tipp von docFood:

Viele Verbraucher verlieren die Orientierung, wenn Hinweise oder Erfahrungen mit der Haltbarkeit und Lagerhaltung von Lebensmitteln fehlen, wie eine Studie der Verbraucherzentrale NRW vor einigen Jahren ergab. Wertvolle Hilfestellung gibt der Flyer “Teller oder Tonne? Informationen zum Mindesthaltbarkeitsdatum”, den das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz im Rahmen der Kampagne “Zu gut für die Tonne” im Jahr 2012 veröffentlicht hat. Auf dem Portal der Kampagne kann man zum Beispiel auch erfahren, wie das MHD von Milchprodukten ermittelt wird. Gut informiert können Sie viele Produkte noch lange genießen, statt sie in den Müll zu werfen.

Melanie Kirk-Mechtel

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